Эрих Мария Ремарк - Liebe deinen Nächsten / Возлюби ближнего своего. Книга для чтения на немецком языке

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Liebe deinen Nächsten / Возлюби ближнего своего. Книга для чтения на немецком языке: краткое содержание, описание и аннотация

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Эрих Мария Ремарк (1898–1970) – знаменитый немецкий писатель. В его романах запечатлены антифашизм и социальная критика с гуманистических позиций, стремление «потерянного поколения» найти опору в дружбе, фронтовом товариществе и любви.
«Возлюби ближнего своего» (1940) – это роман о немецких эмигрантах, вынужденных скитаться по предвоенной Европе. Они скрываются, голодают, тайком пересекают границы, многие их родные и близкие в концлагерях. Потеряв родину и привычный уклад жизни, подвергаясь смертельной опасности, герои все же находят в себе силы для сострадания и любви.
В книге представлен неадаптированный текст на языке оригинала, снабженный словарем и комментариями. Адресована студентам языковых вузов и всем интересующимся немецким языком.

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Kern lachte nicht. „Ein Mädchen meine ich“, sagte er. „Eine junge Dame.“

„Hier wohnen keine Damen“, erwiderte der Portier mürrisch. Er war beleidigt, weil er seinen Geist verschwendet hatte. „Nur Frauen.“

„Also ist niemand hinausgegangen?“

„Sind Sie von der Polizei, dass Sie das so genau wissen müssen?“ Der Portier war jetzt offen feindlich.

Kern sah ihn erstaunt an. Er verstand nicht, was der Mann hatte. Den Witz hatte er gar nicht bemerkt. Er holte ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche und bot sie dem Portier an.

„Danke“, erwiderte der frostig. „Ich rauche was Besseres.“

„Das glaube ich.“

Kern steckte die Zigaretten wieder ein. Er blieb noch einen Augenblick stehen und überlegte. Das Mädchen musste noch im Hotel sein. Wahrscheinlich war sie dann in der Halle. Er ging zurück.

Die Halle war ein schmaler, langer Raum, mit einer zementierten Terrasse davor. Sie führte in einen ummauerten Garten, in dem ein paar Fliederbüsche standen.

Kern blickte durch die Glastür. Er sah das Mädchen an einem Tisch sitzen. Es hatte die Ellenbogen aufgestützt und las. Außer ihm war niemand in der Halle. Kern konnte nicht anders; er öffnete die Tür und trat ein.

Das Mädchen blickte auf, als es die Tür hörte. Kern wurde befangen. „Guten Abend“, sagte er zögernd.

Das Mädchen sah ihn an. Dann nickte es und las weiter.

Kern setzte sich in eine Ecke des Zimmers. Nach einer Weile stand er auf und holte sich ein paar Zeitungen. Er kam sich plötzlich ziemlich lächerlich vor und wäre gern schon wieder draußen gewesen. Aber es erschien ihm fast unmöglich, jetzt sofort wieder aufzustehen und hinauszugehen.

Er faltete die Zeitungen auseinander und begann zu lesen. Nach einiger Zeit sah er, wie das Mädchen nach seiner Handtasche griff und sie öffnete. Es nahm ein silbernes Zigarettenetui heraus und klappte es auf. Dann klappte es das Etui wieder zu, ohne eine Zigarette zu nehmen, und schob es zurück in die Tasche.

Kern legte die Zeitung rasch beiseite und stand auf. „Ich sehe, dass Sie Ihre Zigaretten vergessen haben“, sagte er. „Kann ich Ihnen aushelfen?“

Er zog sein Paket hervor. Er hätte viel darum gegeben, wenn er jetzt ein Etui gehabt hätte. Das Paket war zerdrückt und an den Enden eingerissen. Er hielt es dem Mädchen hin. „Ich weiß allerdings nicht, ob Sie diese Sorte mögen. Der Portier hat sie vorhin abgelehnt. Sie waren ihm zu schlecht.“

Das Mädchen blickte auf die Marke. „Ich rauche die gleichen“, sagte sie.

Kern lachte. „Es sind die billigsten, die es gibt. Das ist schon fast dasselbe, als hätte man sich seine Lebensgeschichte erzählt.“

Das Mädchen sah ihn an. „Ich glaube, das Hotel erzählt sie ohnehin.“

„Das ist wahr.“

Kern zündete ein Streichholz an und gab dem Mädchen Feuer. Das schwache, rötliche Licht beleuchtete ein schmales, bräunliches Gesicht mit starken, dunklen Augenbrauen. Die Augen waren groß und klar und der Mund voll und weich. Kern hätte nicht sagen können, ob das Mädchen schön war und ob sie ihm gefiel; er hatte nur das sonderbare Gefühl einer leisen und fernen Verbundenheit mit ihr – seine Hand hatte auf ihrer Brust gelegen, bevor er sie kannte. Er sah sie atmen; und plötzlich, obschon er wusste, dass es töricht war, steckte er seine Hand in die Tasche.

„Sind Sie schon lange draußen?“ fragte er.

„Zwei Monate.“

„Das ist nicht lange.“

„Es ist endlos.“

Kern blickte überrascht auf. „Sie haben recht“, sagte er dann. „Zwei Jahre sind nicht lange. Aber zwei Monate sind endlos. Doch das hat immerhin einen Vorteil: sie werden kürzer, je länger es dauert.“

„Glauben Sie, dass es lange dauert?“ fragte das Mädchen.

„Ich weiß es nicht. Darüber denke ich nicht mehr nach.“

„Ich immer.“

„Das tat ich auch, als ich zwei Monate draußen war.“

Das Mädchen schwieg. Es hielt den Kopf nachdenklich gesenkt und rauchte langsam, in tiefen Zügen. Kern betrachtete das starke, etwas gewellte schwarze Haar, von dem das Gesicht umrahmt war. Er hätte gern etwas Besonderes, Geistvolles gesagt, aber ihm fiel nichts ein. Er versuchte sich zu erinnern, wie die weltmännischen Helden mancher Bücher, die er gelesen hatte, in einer ähnlichen Situation gehandelt hätten – doch sein Gedächtnis war wie ausgetrocknet, und die Helden waren auch wohl nie in einem Emigrantenhotel in Prag gewesen.

„Ist es nicht zu dunkel zum Lesen?“ fragte er schließlich.

Das Mädchen fuhr zusammen, als wären seine Gedanken woanders gewesen. Dann klappte es das Buch, das vor ihm lag, zu. „Nein. Ich will auch nicht mehr lesen. Es ist zwecklos.“

„Es lenkt einen manchmal ab“, sagte Kern. „Wenn ich irgendwo einen Kriminalroman finde, lese ich ihn in einem Zuge durch.“

Das Mädchen lächelte müde. „Dies ist kein Kriminalroman. Es ist ein Lehrbuch der anorganischen Chemie.“

„Ach so! Sie waren an der Universität?“

„Ja. In Würzburg.“

„Ich war in Leipzig. Ich hatte anfangs auch meine Lehrbücher bei mir. Ich wollte nichts vergessen. Später habe ich sie dann verkauft. Sie waren zu schwer zum Tragen, und ich habe mir Toilettewasser und Seife dafür gekauft, um damit zu handeln. Davon lebe ich jetzt.“

Das Mädchen sah ihn an. „Sie machen mir nicht gerade sehr viel Mut.“

„Ich wollte Sie nicht mutlos machen“, sagte Kern rasch. „Bei mir war das etwas ganz anderes. Ich hatte überhaupt keine Papiere. Sie haben doch wahrscheinlich einen Pass.“

Das Mädchen nickte. „Einen Pass habe ich. Aber er läuft in sechs Wochen ab.“

„Das macht nichts. Dann können Sie ihn sicher verlängern lassen.“

„Ich glaube nicht.“

Das Mädchen stand auf.

„Wollen Sie nicht noch eine Zigarette rauchen?“ fragte Kern.

„Nein, danke. Ich rauche viel zuviel.“

„Jemand hat mir einmal gesagt, eine Zigarette im richtigen Augenblick wäre besser als alle Ideale der Welt.“

„Das stimmt.“ Das Mädchen lächelte, und auf einmal erschien sie Kern sehr schön. Er hätte viel darum gegeben, weiter mit ihr zu sprechen, aber er wusste nicht, was er tun sollte, damit sie noch bliebe.

„Wenn ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann“, sagte er schnell, „ich würde es gern tun. Ich kenne das hier in Prag. Ich war schon zweimal hier. Ich heiße Ludwig Kern und wohne in dem Zimmer rechts neben Ihnen.“

Das Mädchen sah ihn mit einem raschen Blick an. Kern glaubte schon, alles verraten zu haben. Aber sie gab ihm unbefangen die Hand. Er spürte einen festen Druck. „Ich will Sie gern fragen, wenn ich etwas nicht weiß“, sagte sie. „Danke vielmals.“

Sie nahm ihre Bücher vom Tisch und ging die Treppe hinauf.

Kern blieb noch eine Weile in der Halle sitzen. Er wusste plötzlich alles, was er hätte sagen sollen.

* * *

„Noch einmal Steiner“, sagte der Falschspieler. „Weiß der Himmel, ich bin nervöser für Ihr Debüt in der Quetsche drüben, als wenn ich selbst im Jockeiklub spiele.“

Sie saßen in der Bar, und Fred machte Generalprobe mit Steiner. Er wollte ihn in einer Kneipe in der Nähe zum erstenmal gegen ein paar kleinere Falschspieler loslassen. Steiner sah darin den einzigen Weg, um vielleicht zu Geld zu kommen – von Diebstahl und schwerem Raub abgesehen.

Sie übten etwa eine halbe Stunde den Trick mit den Assen. Dann war der Taschendieb zufrieden und stand auf. Er war im Smoking. „Ich muss jetzt los. Oper. Große Premiere. Die Lehmann singt. Bei wirklich großer Kunst ist immer was zu tun für uns. Macht die Leute geistesabwesend, verstehen Sie?“ Er gab Steiner die Hand. „Übrigens – da fällt mir noch ein – wieviel Geld haben Sie?“

„Zweiunddreißig Schilling.“

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