Андрей Курков - Der wahrhaftige Volkskontrolleur

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Es ist unglaublich, was Pawel Dobrynin erlebt, nachdem er unerwartet zum ‘Volkskontrolleur auf Lebenszeit für die ganze Sowjetunion’ gewählt wird. Auf seiner Reise durch die Sowjetunion begleitet ihn eine Vielzahl von schillernden Figuren: darunter der geheimnisvolle Kremlträumer, der Gedichte vortragende Papagei Kusma und ein Engel, der aus dem Paradies desertiert ist. Der Engel ist auf der Suche nach einem Gerechten, um mit ihm gemeinsam ins Paradies zurückzukehren, denn bislang ist noch kein einziger Sowjetbürger dort eingegangen…
Andrej Kurkow, Autor der Bestseller Picknick auf dem Eis und Der Milchmann in der Nacht, erzählt eine unterhaltsame und fesselnde Geschichte zwischen Fantasie und Wirklichkeit in der Sowjetunion. Dazu gibt es charmante Helden, eine abenteuerliche Geschichte und viel schwarzen Humor ein echter Kurkow eben.

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In der Dajew-Gasse war es ruhig, Lastwagen fuhren keine vorüber. Die Mädchen bildeten einen eigenen Kreis und begannen etwas zu erörtern, während die Jungen zu zweit oder zu dritt zusammenstanden und gelegentlich recht unbedeutende Worte austauschten.

Plötzlich näherte sich geräuschlos ein Wagen und ein schwarzer „SIM“ hielt vor dem Eingang zur Schule, dem ein großgewachsener Mann mit kurz geschnittenem Haar entstieg. In der Hand hielt er eine Aktenmappe aus schwarzem Leder. Er richtete seinen Hemdkragen, griff mit der Hand nach dem Krawattenknoten, um zu prüfen, ob dieser richtig saß, und ging dann zum Schultor hinauf.

Die Rote Ecke befand sich am Ende des Korridors. Der Raum war ein wenig größer als ein normales Klassenzimmer und zeichnete sich stets durch beneidenswerte Sauberkeit aus. An jedem Schultag räumten dort plangemäß zwei Personen auf, und zwar tadellos. Nach diesem Plan wurden nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer, einschließlich des Schuldirektors, eingeteilt. Im Zuge der Aufräumarbeiten schrubbten die Beauftragten den Boden, putzten die Ecken, nahmen die Wandzeitungen und andere politische Materialien von den Wänden und befreiten sie sorgfältig von Staub. Auch an diesem Tag glänzte die Rote Ecke nur so. Die 5A saß bereits auf den besten Plätzen, und soeben füllten sich auch die hinteren Stuhlreihen mit den Abgesandten der restlichen Pioniergruppen.

Einer fand keinen Platz mehr, da stellten findige Jungen und Mädchen zwei Stühle zusammen und nahmen zu dritt darauf Platz.

Die Tür öffnete sich und herein kam der Direktor mit dem Deputiertenkandidat. Die gesamte Kinderschar erhob sich und erstarrte feierlich.

„Guten Tag, Genossen Pioniere!“ Der Deputiertenkandidat nickte den Kindern zu und blickte den Direktor an.

„Setzen!“, sagte der Direktor.

„Schau, was für ein Muttermal er auf der Wange hat!“, flüsterte ein Pioniermädchen seiner Freundin zu.

„Ja…“, nickte die andere. „Sieht aus wie der Polarforscher Schirschow!“

„Hast du den etwa schon mal gesehen?“, wunderte sich die erste.

„Ja, in der Zeitung…“

Und plötzlich verstummte das Mädchen, als es den Blick des Direktors auf sich spürte, und wurde rot.

„In der Zeitung?“, wiederholte ihre Freundin flüsternd, aber anstatt einer Antwort erhielt sie einen leichten Schlag auf das Knie.

„Nun denn“, begann der Direktor erneut zu sprechen, während er in die aufmerksamen Gesichter der versammelten Kinder blickte. „Ich darf euch den Deputiertenkandidaten für den Obersten Sowjet der RSFSR vorstellen, Direktor der berühmten Fabrik ‚Hammer und Sichel‘, Grigorij Markelowitsch Siljin. Ihr könnt ihm Fragen stellen… und auch mit ihm sprechen… Bitte!“

Der Direktor verließ das Zimmer und der Deputiertenkandidat nahm auf dem für ihn vorgesehenen Stuhl Platz. Es schien, als ob der Kandidat nervös sei. Wenigstens fühlte er sich nicht ganz wohl: Er kaute auf seinen dicken Lippen herum, als würde er sich mögliche Antworten überlegen.

In der ersten Reihe streckte sich eine Hand empor, und Grigorij Markelowitsch nickte einem kleinen Jungen zu, der eine Frage stellen wollte.

„Genosse Kandidat, erzählen Sie von Ihrer Kindheit!“, bat der Junge.

Siljin hörte auf, auf seinen Lippen herumzubeißen, führte seine rechte Hand zum Gesicht und berührte mit dem Finger nachdenklich das Muttermal auf seiner Wange.

„Nun, eine Kindheit, wie ihr sie habt, hatte ich natürlich nicht“, begann der Deputiertenkandidat zu erzählen. „Ich wurde im Dorf Panino im Moskauer Gouvernement geboren. Heute ist das der Bezirk Moschajskij. In einer Bauernfamilie. Mein Vater war ein Ofensetzer, und auch mir brachte man dieses Handwerk bei. Er starb früh, ich war damals fünfzehn Jahre alt. Solange er lebte, war ich mit ihm und mit dem Bruder meiner Mutter in der Umgebung von Moskau unterwegs, um auf den Datschen Öfen zu setzen. Als er dann starb, war es mit der Arbeit vorbei. Da war es gut, dass einer meiner Verwandten mich im Ingenieursbüro Gillert unterbrachte, das sich damals auf der Basmannaja-Straße befand. Ich wurde dort Ofensetzer-Lehrling. Als Lohn erhielt ich achtzehn Rubel im Monat ohne Verpflegung… Das war also meine Kindheit…“

„Erzählen Sie uns doch bitte, wie die Ofensetz-Arbeiter im alten räuberischen System gelebt haben!“, bat ein stupsnäsiges Mädchen aus der ersten Reihe.

„Na, wie haben wir gelebt?“, fragte sich der Deputiertenkandidat selbst. „Morgens trank ich heißes Wasser ohne Tee und aß eine Semmel dazu, zum Mittagessen gab es anderthalb Pfund Weißbrot, ausschließlich altbackenes – es war billiger und hielt außerdem länger. Am Abend, wenn man den Rücken nicht mehr gerade halten konnte vor lauter Müdigkeit, ging man in eine schmutzige Garküche und holte sich eine dünne Kohlsuppe und Brei. Die Arbeiterration sozusagen. Nur an Sonntagen erlaubte ich mir eine Art Luxus… Nein, kein Fleisch!… Ein Pfund frisches Weißbrot aus Grießmehl. Schließlich war ich noch ein Junge, und ach, wie sehr sehnte ich mich nach etwas Feinem, das gut schmeckte. Was soll man noch sagen, es war ein schreckliches Leben. An den Sonntagen zwang uns der Vorarbeiter, in die Kirche zu gehen, und am Abend mussten wir laut aus der Zeitschrift ‚Das russische Wort‘ vorlesen. Manchmal ging er mit Freunden in ein Teehaus, bestellte dort Tee – fünf Kopeken für zwei Tassen – und spielte Karten, sein Lieblingsspiel ‚Kosjol‘. Dabei war es noch gut, dass der Vorarbeiter nicht trank und auch mich zur Nüchternheit erzog. Die anderen tranken alle – ja, wie soll man auch nicht trinken bei so einem Leben!“

Zwei alte Lehrerinnen hatten sich leise in den Raum gezwängt, standen unauffällig an der Wand und lauschten Siljins Erzählung.

Wieder hob sich eine Kinderhand – dieses Mal in der dritten Reihe rechts neben dem Fenster.

„Bitte, bitte!“, ermunterte der Deputiertenkandidat einen Pionier, dessen Gesicht er nicht sehen konnte, so klein war dieser.

Der Junge stand auf und geriet ein wenig in Verwirrung, als sich alle nach ihm umdrehten.

„Sprich nur ruhig!“, lächelte ihm Siljin freundlich zu.

„Äh… waren Sie an der Front?“, fragte der kleine Pionier schließlich.

„Natürlich“, nickte Grigorij Markelowitsch. „Auch im Ersten Weltkrieg, aber länger bei der Roten Armee. Und ich kann euch sagen, die Rote Armee, das ist eine ganze Universität. Wir haben häufig auf ehemaligen Gutshöfen Halt gemacht. Zuallererst wurde die Bibliothek gesucht. Während des Bürgerkrieges schaffte ich es, fast alle Klassiker zu lesen. Und immer führte ich zwei oder drei noch nicht gelesene Bücher im Munitionswagen mit…“

Drei weitere Lehrer betraten leise den Raum: ein alter Geograf und zwei zwanzigjährige Sportler. Sie baten die beiden alten Damen, etwas nachzurücken, und nahmen ihren Platz an der Wand ein.

„Erzählen Sie von der Fabrik!“, bat jemand, der gar nicht aufgezeigt hatte.

Aber der Deputiertenkandidat schenkte dem Verstoß gegen die Pioniersetikette keine weitere Beachtung.

„Von der Fabrik?“, wiederholte er und fing gleich an zu erzählen. „Die Fabrik ‚Hammer und Sichel‘ hieß früher Guschon-Fabrik… Ich kam 1921 dorthin, nach der Demobilisierung. Sie erinnerte damals an einen Friedhof – so still und verlassen war alles. Das war das typische Bild einer Fabrik der damaligen Zeit: Die Ausstattung verrostete und ging kaputt, gearbeitet wurde nur in den Betriebswerkstätten. Das war die Zeit der ‚Feuerzeuge‘, wie man damals sagte. Die Arbeiter stellten Feuerzeuge her, Zündhölzer gab es schließlich fast gar keine in dieser Zeit des allgemeinen Zusammenbruchs! Es wurden auch andere gängige Waren hergestellt, die man bei den Bauern gegen Brot und Kartoffeln tauschen konnte. Im Siemens-Martin-Werk ‚Hammer und Sichel‘, wohin es mich verschlug, war nur ein vier Tonnen schwerer Ofen in Betrieb. Dass er überhaupt funktionierte, war ein Wunder. Mir, der aus der Roten Armee kam und an Disziplin und Ordnung gewöhnt war, kam das, was ich im Werk sah, barbarisch vor: Die Arbeiter verhielten sich der Fabrik gegenüber fordernd, um nicht zu sagen ausbeuterisch. Sie erzeugten Äxte, Bandeisen und anderes, das man gegen Lebensmittel tauschen konnte. Das Eisen wurde geplündert und verschwand durch die Tore. Die große Masse bestand durchgehend aus Egoisten und Spießbürgern. Aber es waren auch einige wenige ehrliche, pflichtbewusste Arbeiter in der Fabrik geblieben. Eine Gruppe solcher Genossen lauerte diesen Selbstsüchtigen auf und konnte sie schnappen, als diese Eisen aus der Fabrik hinausschleppten. Und jetzt noch einige Zahlen, die das Wachstum unserer Fabrik zeigen.“

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