Jewgenij Samjatin - Wir

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Wie die Romane von George Orwell und Aldous Huxley, die von dem russischen Schriftsteller Jewgenij Samjatin beeinflußt wurden, gehört Wir zu den großen visionären Romanen dieses Jahrhunderts.
Schon 1920 entwarf Samjatin (1884–1937), von der Revolution enttäuscht, in seinem Roman die alptraumhafte Welt eines totalitären Staates. D-503, Bürger des Einzigen Staates und Konstrukteur des Raketenweltraumschiffes Integral, berichtet in seinem Tagebuch vom Leben in einer strahlenden, kristallen durchsichtigen Stadt, in der die Bürger als uniformierte Nummern leben. Von der Arbeit bis zur Liebe ist das Leben streng nach mathematischen Gesetzen organisiert, jede Regung wird beobachtet und kontrolliert. Doch D-503 entdeckt in sich dunkle Triebe aus einer längst vergangenen Zeit — bei ihm hat sich »eine Seele gebildet«. Die ganze seelenlose Ordnung der technischen Welt gerät durcheinander…

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»Verzeihen Sie«, sagte sie, »aber Sie haben alles so entzückt betrachtet wie ein gewisser mythischer Gott an seinem siebten Schöpfungstag. Sie sehen aus, als wären Sie sicher, dass Sie und kein anderer auch mich geschaffen haben. Sehr schmeichelhaft für mich…« All das sagte sie ganz ernst, fast mit einem gewissen Respekt (vielleicht wusste sie, dass ich der Konstrukteur des Integral bin). Und dennoch — in ihren Augen oder in ihren Brauen war ein merkwürdig aufreizendes X; ich konnte diese Unbekannte nicht erfassen, sie nicht in Zahlen ausdrücken. Ich war sehr verlegen und versuchte verwirrt, mein Lachen logisch zu begründen. Es sei völlig klar, sagte ich, dass dieser Kontrast, dass diese unüberbrückbare Kluft zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit… »Aber warum soll diese Kluft unüberbrückbar sein?« unterbrach sie mich. Wie weiß ihre Zähne waren! »Man kann eine Brücke über sie schlagen. Stellen Sie sich vor: Trommeln, Bataillone, Menschen in Reih und Glied — das hat es auch damals gegeben, folglich… Nun, das ist doch ganz klar!« rief sie. (Was für eine seltsame Gedankenübertragung: sie gebrauchte die gleichen Worte, die ich vor dem Spaziergang niedergeschrieben hatte!) »Sehen Sie«, sagte ich, »wir haben die gleichen Gedanken. Wir sind eben keine Einzelwesen mehr, sondern jeder von uns ist nur einer von vielen. Wir gleichen einander so sehr…«

»Sind Sie ganz sicher?«

Ihre hochgezogenen Brauen bildeten einen spitzen Winkel zur Nase, es sah aus wie ein exakt gezeichnetes X, und das verwirrte mich von neuem. Ich blickte nach rechts, nach links, wieder nach rechts… Da schritt sie, schlank, sehnig, geschmeidig wie eine Gerte, I-330 (jetzt erst sah ich ihre Nummer); links ging O, die so ganz anders war, nur aus Kreisen und Kurven zu bestehen schien, und am Ende unserer Reihe eine mir unbekannte männliche Nummer — zweifach gekrümmt wie ein S. Keiner glich dem anderen. Wir waren alle verschieden… Die I-330 hatte offenbar meinen zerstreuten Blick bemerkt, denn sie sagte seufzend: »O weh!« Dieses »O weh« war durchaus angebracht, doch wieder war etwas in ihrem Gesicht oder in ihrer Stimme… Ich entgegnete scharf: »Kein O weh! Die Wissenschaft schreitet voran, und es ist klar, dass wir alle, wenn auch nicht jetzt, so doch in fünfzig oder hundert Jahren…«

»Dass wir dann alle die gleichen Nasen haben…«

»Ja, die gleichen Nasen!« Ich schrie es fast. »Denn die Verschiedenheit der Nasen ist ein Grund zum Neid… Wenn ich eine Knollennase habe, und ein anderer…«

»Was wollen Sie? Ihre Nase ist geradezu klassisch, wie man früher sagte. Aber wie ist es mit Ihren Händen… Zeigen Sie mir einmal Ihre Hände. Zeigen Sie sie doch!« Ich kann es nicht ausstehen, wenn man meine Hände betrachtet. Sie sind dicht behaart, haben einen richtigen Pelz. Das ist ein verrückter Atavismus. Ich hielt ihr meine Hände hin und sagte gleichgültig: »Affenhände.«

Sie sah sie an und dann mein Gesicht. »Das ist wirklich ein interessanter Zusammenklang.« Sie maß mich mit einem abschätzenden Blick und zog wieder die Brauen hoch.

»Er ist auf mich eingetragen«, flöteten die rosigen Lippen O.s voller Stolz.

Sie hätte lieber schweigen sollen. Ihre Bemerkung war überflüssig. Überhaupt, die liebe gute O… wie soll ich nur sagen… Es stimmt etwas nicht mit der Geschwindigkeit ihrer Zunge. Die Sekundengeschwindigkeit der Zunge muss stets ein wenig geringer sein als die Sekundengeschwindigkeit des Denkens; umgekehrt ist es von Übel. Vom Akkumulatorenturm am Ende des Prospekts schlug die Uhr fünf. Die persönliche Stunde war um. I-330 ging mit jener S-ähnlichen männlichen Nummer fort. Er hat ein Achtung gebietendes Gesicht, das mir irgendwie bekannt vorkommt. Ich war ihm schon begegnet, ich konnte mich im Augenblick nur nicht darauf besinnen, wo. Beim Abschied lächelte I mir rätselhaft zu. »Schauen Sie doch morgen einmal im Auditorium 112 herein«, sagte sie.

Ich zuckte die Achseln: »Wenn ich eine Order erhalte, ich meine, für dieses Auditorium, das Sie mir genannt haben…«

Mit einer Bestimmtheit, die mir unverständlich war, sagte sie: »Sie werden eine Order bekommen.« Diese Frau wirkte auf mich ebenso unangenehm wie ein unlösbares irrationales Glück, das unvermutet in einer Gleichung auftaucht, und ich war froh, dass ich mit der lieben O, wenn auch nur für kurze Zeit, allein blieb. Arm in Arm gingen wir bis zu der vierten Straßenkreuzung. An der Ecke musste sie links, ich rechts abbiegen. »Ich würde heute so gern zu Ihnen kommen und die Gardinen herunterlassen. Gerade heute, jetzt, in diesem Augenblick…«, sagte O und sah mich schüchtern mit ihren runden, kristallblauen Augen an. Was sollte ich dazu sagen? Erst gestern war sie bei mir gewesen, und sie wusste genauso gut wie ich, dass unser nächster Geschlechtstag erst übermorgen war. Ihre Zunge war wieder einmal schneller als ihr Denken, ähnlich der (manchmal so schädlichen) Frühzündungen eines Motors. Zum Abschied küsste ich sie zweimal, nein, ich will genau sein, dreimal auf ihre wundervollen blauen, von keiner Wolke getrübten Augen.

EINTRAGUNG NR. 3

Übersicht: Der Rock. Die Mauer. Die Gesetzestafel.

Ich habe meine gestrigen Aufzeichnungen noch einmal durchgelesen, und es kommt mir so vor, als ob ich mich nicht klar genug ausgedrückt hätte. Uns Nummern ist das alles freilich sonnenklar. Doch wer weiß, vielleicht haben Sie, unbekannte Leser, denen der Integral meine Aufzeichnungen bringen wird, das große Buch der Zivilisation nur bis zu der Seite gelesen, bei der unsere Vorfahren vor 900 Jahren stehen geblieben sind. Es ist durchaus möglich, dass Sie nicht einmal solch elementare Dinge wie die Stunden-Gesetzestafel, die Persönlichen Stunden, die Mutternorm, die Grüne Mauer und den Wohltäter kennen. Ich finde es lächerlich und zugleich sehr schwierig, Ihnen dies alles auseinanderzusetzen. Es ist genauso, wie wenn ein Schriftsteller, nun, sagen wir des 20. Jahrhunderts, in seinem Roman erklären müsste, was ein Rock, eine Wohnung, eine Gattin ist. Übrigens, wenn sein Buch für unzivilisierte Völker übersetzt wurde, dann konnte man kaum ohne eine Anmerkung zu dem Wort Rock auskommen.

Wenn der Wilde Rock las, dachte er gewiss: »Wozu das? Das ist doch nur eine Last.« Ich glaube, auch Sie werden große Augen machen, wenn ich Ihnen sage, dass seit dem 200jährigen Krieg keiner von uns in dem Land jenseits der Grünen Mauer gewesen ist.

Aber, verehrter Leser, denken Sie nur einmal ein wenig nach: Die ganze Geschichte der Menschheit, soweit wir sie kennen, ist die Geschichte des Übergangs vom Nomadentum zu wachsender Sesshaftigkeit. Daraus folgt, dass die Lebensform der zähesten Sesshaftigkeit (nämlich die unsere) auch die vollkommenste ist (wiederum die unsere). Nur in prähistorischen Zeiten, als es noch Nationen, Kriege und Handel gab, als mehr als nur ein Amerika entdeckt wurde, zogen die Menschen sinn- und planlos von einem Ende der Welt zum anderen. Aber wozu, wer braucht das jetzt noch?

Ich gebe zu, die Gewöhnung an diese Sesshaftigkeit wurde nicht sofort und auch nicht ohne Mühe erreicht. Im 200jährigen Krieg, als alle Landstraßen zerstört und mit Gras überwuchert waren, musste es anfangs recht unangenehm sein, in Städten zu leben, die durch grüne Ein­öden voneinander abgeschnitten waren. Aber was hat das schon zu bedeuten? Nachdem der Mensch seinen Affenschwanz verloren, hat er wahrscheinlich auch nicht sofort gelernt, die Fliegen ohne dieses Hilfsmittel zu verjagen. Anfangs kam er sich ohne Schwanz zweifellos sehr kläglich vor. Anfangs hat er seinen Schwanz bestimmt schmerzlich vermisst. Jetzt aber — können Sie sich vorstellen, dass Sie einen Schwanz hätten? Oder dass Sie nackt auf der Straße herumliefen, ohne Rock (vielleicht tragen Sie noch einen Rock)} Mir geht es ebenso: Ich kann mir keine Stadt ohne die Grüne Mauer denken, kein Leben, das nicht in das Zahlengewand der Gesetzestafel gekleidet ist.

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