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Hal Clement: Botschafter von den Sternen

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Hal Clement Botschafter von den Sternen

Botschafter von den Sternen: краткое содержание, описание и аннотация

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Tenebra, die Welt der Extreme, hatte sie eingefangen und ließ sie nicht mehr los. Nur der irdische Robotlehrer — eine Maschine konnte den Versuch zur Rettung der beiden Sternenkinder aus der Hölle von Tenebra unternehmen. Eine Temperatur von über 180 Grad, und ein Luftdruck von 800 Atmosphären und eine planetare Oberfläche, die täglich tiefgreifenden Veränderungen unterworfen war, machten der Maschine nichts aus. Der Autor hat seit Jahren in den Kreisen der SFAnhänger einen ausgezeichneten Ruf, weil er es wie kaum ein anderer versteht, die Reaktionen von Lebewesen in einer fremden Umgebung lebensecht zu schildern.

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Als Nick seinen Bericht beendet hatte, herrschte einen Augenblick lang Schweigen; dann redeten die Dorfbewohner aufgeregt durcheinander, ohne sich viel darum zu kümmern was der nächste sagte. In dieser Beziehung waren sie fast menschlich zu nennen. Die Diskussion dauerte an, während Nick darauf wartete, daß Fagin sich äußern würde.

Endlich sprach der Roboter.

„Du hast vollkommen recht, wenn du sagst, daß die Höhlenbewohner unser Dorf finden werden; vielleicht wissen sie bereits, wo es liegt. Hätten sie dich aufgehalten, wären sie dumm gewesen, denn schließlich war zu vermuten, daß du hierher zurückkehren würdest.

Ich glaube jedoch nicht, daß eine Flucht sinnvoll wäre, denn die Höhlenbewohner können uns überallhin folgen. Wahrscheinlich werden sie schon bald hier erscheinen.

Ich möchte nicht, daß ihr gegen sie kämpft, denn ich habe euch alle gern. Eure Erziehung hat viel Zeit und Mühe gekostet, deshalb muß vermieden werden, daß ihr abgeschlachtet werdet. Ihr habt noch nie gekämpft — darin konnte ich euch keinen Unterricht erteilen — und hättet keine Chance gegen einen ganzen Stamm.

Deshalb möchte ich, Nick, daß du und ein anderer ihnen entgegengehst. Sie werden deiner Spur folgen, so daß du sie ohne Mühe findest. Wenn du Swift triffst, kannst du ihm sagen, daß wir gern in seine Höhlen ziehen oder ihn in unserem Dorf wohnen lassen, damit ich ihm und seinen Leuten alles beibringen kann, was sie wollen. Wenn du ihm erklärst, daß ich seine Sprache nicht beherrsche, so daß er dich als Dolmetscher braucht, ist er wahrscheinlich vorsichtig genug, keinem von euch etwas anzutun.“

„Wann sollen wir aufbrechen? Sofort?“

„Das wäre vielleicht am besten, aber du hast einen langen Marsch hinter dir und brauchst etwas Schlaf.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit dauert es nicht mehr lange, so daß wir heute wahrscheinlich nichts mehr zu befürchten haben. Du kannst morgen früh gehen.“

„Wie du wünschst, Lehrer.“ Nick ließ sich nicht anmerken, wie wenig er von dem Gedanken an ein erneutes Zusammentreffen mit Swift begeistert war.

Er hatte den Wilden einige Wochen lang beobachten können; Fagin hatte ihn noch nie gesehen. Andererseits wußte der Lehrer fast alles und war schon immer — jedenfalls seit Nicks frühester Kindheit — eine Respektsperson gewesen, an deren Entscheidungen niemand zu zweifeln wagte. Wahrscheinlich würde alles sich so entwickeln, wie Fagin es vorhergesagt hatte.

So hätte es sein können, wenn die Männer hinter dem Roboter nicht die Fähigkeiten der Höhlenbewohner unterschätzt hätten. Nick war noch nicht hinter seinem Feuer eingeschlafen, als Nancy einen lauten Schrei ausstieß. Eine Sekunde später sah er Swift in Begleitung seiner größten und stärksten Krieger den Hügel heraufeilen.

3

„Was haben Sie jetzt vor?“

Raeker ignorierte die Frage, denn im Augenblick hatte er keine Zeit für belangloses Geschwätz, obwohl der Fragesteller eine hochgestellte Persönlichkeit war.

Er mußte handeln. Um ihn herum leuchteteten an den Wänden Fagins Bildschirme auf, die alle riesige Gestalten zeigten, von denen das Dorf überfallen wurde. Raeker hatte den Daumen auf dem Sprechknopf des Mikrophons, aber er drückte den Knopf nicht. Er wußte noch nicht, was er sagen sollte.

Was er Nick durch den Roboter gesagt hatte, stimmte durchaus; ein Kampf war sinnlos. Aber jetzt hatte er bereits begonnen. Selbst wenn Raeker in der Lage gewesen wäre, Anweisungen für die Verteidigung des Dorfes zu geben, hätte er Nick und den anderen nicht mehr helfen können. Für menschliche Augen waren Angreifer und Verteidiger nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Speere zischten durch die Luft; Messer und Äxte blitzten im Feuerschein auf.

„Ziemlich lebhaft, das muß man ihnen lassen.“ Die schrille Stimme, die vorher die Frage gestellt hatte, ertönte wieder. Der gleichgültige Tonfall machte Raeker wütend, der verzweifelt überlegte, wie er seine Freunde aus ihrer prekären Lage befreien konnte.

Aber er dachte rechtzeitig daran, wie wichtig der Sprecher war, und beherrschte sich mühsam, ohne eine entsprechende Bemerkung zu machen. Jetzt hatte er endlich eine Idee und drückte auf den Sprechknopf.

„Nick! Hörst du mich?“

„Ja, Lehrer.“ Nicks Stimme zeigte nicht, wie sehr er sich anstrengte, denn sein Stimmapparat war nicht wie bei den Menschen mit dem Atemmechanismus verbunden.

„Gut. Seht zu, daß ihr euch so rasch wie möglich zu der nächsten Hütte durchkämpft. Versteckt euch, damit ihr mich nicht mehr seht. Wenn ihr keine Hütte erreichen könnt, genügt auch ein Holzstoß, hinter dem ihr Schutz findet. Gib mir Nachricht, wenn ihr es geschafft habt.“

„Wir werden es versuchen.“ Nick wandte sich ab und lief zu den anderen hinüber. In dem Kontrollraum an Bord des Raumschiffs herrschte angespanntes Schweigen; Raeker griff nach einem anderen Schalter, legte ihn aber vorläufig noch nicht um.

„Einer von ihnen hat es geschafft.“ Wieder die hohe Stimme, und diesmal mußte Raeker antworten.

„Ich kenne die Leute seit sechzehn Jahren, aber trotzdem kann ich sie nicht von den Angreifern unterscheiden. Wie stellen Sie einen Unterschied fest?“

Er sah kurz zu den beiden außerirdischen Lebewesen auf, die hinter ihm standen.

„Die Angreifer haben keine Äxte, sondern nur Speere und Messer“, erklärte ihm der Sprecher ruhig.

Raeker wandte sich rasch wieder den Bildschirmen zu. Er wußte nicht, ob der andere recht hatte, denn ihm selbst war nicht aufgefallen, daß die Angreifer nur über Speere und Messer verfügten. Andererseits hatte er keinen Anlaß, an der Richtigkeit der Behauptung zu zweifeln. Er wünschte sich, Dromm und seine Bewohner besser zu kennen. Obwohl er auf die Bemerkung des schlanken Riesen nicht geantwortet hatte, achtete er jetzt besonders auf die Äxte, die im Feuerschein aufblitzten. Sie schienen sich tatsächlich den Hütten zu nähern, aber mehr als ein Werkzeug, das plötzlich zur Waffe geworden war, verschwand aus dem Gesichtsfeld des Roboters.

Aber einige schafften es doch. Eine Minute lang stand eine vierarmige Gestalt in dem Hütteneingang und wehrte die Angreifer ab, während drei andere unter ihren starken Armen hindurch in die Hütte krochen. Diese drei waren offenbar verwundet, aber einer von ihnen blieb bei der Gestalt mit der Axt zurück, um ihr beizustehen.

Dann rannte ein weiterer Verteidiger auf die Hütte zu, und die drei zogen sich in das Innere zurück. Die Höhlenbewohner blieben unentschlossen stehen.

„Seid ihr alle in der Hütte, Nick?“ fragte Raeker.

„Fünf von uns sind hier. Ich weiß nicht, was aus den anderen geworden ist. Alice und Tom sind anscheinend tot, denn seit Beginn des Überfalls habe ich sie nicht mehr gesehen.“

„Du mußt die anderen warnen, die nicht bei dir sind. Ich unternehme gleich etwas und möchte nicht, daß ihr dadurch zu Schaden kommt.“

„Die anderen sind entweder in Sicherheit oder tot.

Der Kampf ist zu Ende, deshalb höre ich dich wieder besser als vorher. Du brauchst dir um uns keine Sorgen mehr zu machen; ich glaube, daß Swifts Leute alle in deine Richtung gelaufen sind.“

„Du hast recht“, stimmte Raeker zu, „sie stehen alle um mich herum. Einer von ihnen kommt geradewegs auf mich zu. Achtet darauf, daß ihr alle in Deckung seid — möglichst an einer Stelle, wo ein Lichtstrahl euch nicht erreicht. Ihr habt nur noch zehn Sekunden Zeit.“

„Wird gemacht“, antwortete Nick. „Wir kriechen unter die Tische.“

Raeker zählte langsam bis zehn und beobachtete dabei die Höhlenbewohner. Als er die letzte Zahl ausgesprochen hatte, legte er den Hauptschalter um; in diesem Augenblick „schien die Welt zu brennen“, wie Nick sich später ausdrückte.

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