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Ernst Hoffmann: Meister Martin der Küfner und seine Gesellen

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Als das Lied geendet, sprach Meister Martin:»Euch hat der Himmel eine schöne Gabe verliehn, ihr lieben Gesellen«- ihr glaubt gar nicht, wie hoch ich die holdselige Singekunst achte. Wollt ich doch auch einmal ein Meistersinger werden, aber das ging nun ganz und gar nicht, ich mochte es auch anstellen, wie ich wollte. Mit aller meiner Mühe erntete ich bald nur Hohn und Spott ein. Beim Freisingen machte ich bald falsche Anhänge, bald Klebsilben, bald ein falsch Gebäude, bald falsche Blumen oder verfiel ganz und gar in falsche Melodei. - Nun, ihr werdet es besser machen, und es wird heißen, was der Meister nicht vermag, das tun doch seine Gesellen. Künftigen Sonntag ist zur gewöhnlichen Zeit nach der Mittagspredigt ein Meistersingen in der St. Katharinenkirche, da könnet ihr beide, Reinhold und Friedrich, Lob und Ehre erlangen mit eurer schönen Kunst, denn vor dem Hauptsingen wird ein Freisingen gehalten, woran ihr sowie jeder Fremde, der der Singekunst mächtig, ungehindert teilnehmen könnet. Nun, Gesell Konrad«(so rief Meister Martin herüber zur Fügbank),»nun Gesell Konrad, möcht“ Ihr nicht auch den Singstuhl besteigen und Euer schönes Jagdlied anstimmen?«-»Spottet nicht«, erwiderte Konrad, ohne aufzublicken,»spottet nicht, lieber Meister! Jedes an seinem Platze. Während ich Euch an dem Meistersingen erbaut, werde ich auf der Allerwiese meinem Vergnügen nachgehn.«

Es kam so, wie Meister Martin wohl vermutet. Reinhold bestieg den Singestuhl und sang Lieder in unterschiedlichen Weisen, die alle Meistersinger erfreuten, wiewohl sie meinten, dass dem Sänger zwar kein Fehler, aber eine gewisse ausländische Art, selbst könnten sie nicht sagen, worin die eigentlich bestehe, vorzuwerfen sei. Bald darauf setzte sich Friedrich auf den Singestuhl, zog sein Barett ab und begann, nachdem er einige Sekunden vor sich hingeschaut, dann aber einen Blick in die Versammlung geworfen, der wie ein glühender Pfeil der holden Rosa in die Brust traf, dass sie tief aufseufzen musste, ein solches herrliches Lied im zarten Ton Heinrich Frauenlobs, dass alle Meister einmütiglich bekannten, keiner unter ihnen vermöge den jungen Gesellen zu übertreffen.

Als der Abend herangekommen und die Singschule geendigt, begab sich Meister Martin, um den Tag recht zu genießen, in heller Fröhlichkeit mit Rosa nach der Allerwiese. Die beiden Gesellen Reinhold und Friedrich durften mitgehen. Rosa schritt in ihrer Mitte. Friedrich, ganz verklärt von dem Lobe der Meister, in seliger Trunkenheit, wagte manches kühne Wort, das Rosa, die Augen verschämt niederschlagend, nicht vernehmen zu wollen schien. Sie wandte sich lieber zu Reinhold, der nach seiner Weise allerlei Lustiges schwatze und sich nicht scheute, seinen Arm um Rosas Arm zu schlingen. Schon in der Ferne hörten sie das jauchzende Getöse auf der Allerwiese. An den Platz gekommen, wo die Jünglinge sich in allerlei, zum Teil ritterlichen Spielen ergötzten, vernahmen sie, wie das Volk ein Mal übers andere rief:»Gewonnen, gewonnen - er ist“s wieder, der Starke! - ja, gegen den kommt niemand auf!«- Meister Martin gewahrte, als er sich durchs Volk gedrängt hatte, dass alles Lob, alles Jauchzen des Volks niemandem anders galt als seinem Gesellen Konrad. Der hatte im Wettrennen, im Faustkampf, im Wurfspießwerfen alle übrige übertroffen. Als Martin herankam, rief Konrad eben, ob es jemand mit ihm aufnehmen wolle im lustigen Kampfspiel mit stumpfen Schwertern. Mehrere wackre Patrizierjünglinge, solch ritterlichen Spiels gewohnt, ließen sich ein auf die Forderung. Nicht lange dauerte es aber, so hatte Konrad auch hier ohne alle große Mühe und Anstrengung sämtliche Gegner überwunden, so dass des Lobpreisens seiner Gewandtheit und Stärke gar kein Ende war.

Die Sonne war herabgesunken, das Abendrot erlöschte, und die Dämmerung stieg mit Macht herauf. Meister Martin, Rosa und die beiden Gesellen hatten sich an einem plätschernden Springquell gelagert. Reinhold erzählte viel Herrliches von dem fernen Italien, aber Friedrich schaute still und selig der holden Rosa in die Augen. Da kam Konrad heran, leisen zögernden Schrittes, wie mit sich selbst uneins, ob er sich zu den andern lagern solle oder nicht. Meister Martin rief ihm entgegen:»Nun, Konrad, kommt nur immer heran, Ihr habt Euch tapfer gehalten auf der Wiese, so kann ich“s wohl leiden an meinen Gesellen, so ziemt es ihnen auch. Scheut Euch nicht, Geselle! Setzt Euch zu uns, ich erlaub es Euch!«Konrad warf einen durchbohrenden Blick auf den Meister, der ihm gnädig zunickte, und sprach dann mit dumpfer Stimme:»Vor Euch scheue ich mich nun ganz und gar nicht, hab Euch auch noch gar nicht nach der Erlaubnis gefragt, ob ich mich hier lagern darf oder nicht, komme überhaupt auch gar nicht zu Euch . Alle meine Gegner hab ich in den Sand gestreckt im lustigen Ritterspiel, und da wollt ich nur das holde Fräulein fragen, ob sie mir nicht auch wie zum Preis des lustigen Spiels den schönen Strauß verehren wollte, den sie an der Brust trägt.«Damit ließ sich Konrad vor Rosa auf die Knie nieder, schaute mit seinen klaren braunen Augen ihr recht ehrlich ins Antlitz und bat:»Gebt mir immer den schönen Strauß als Siegespreis, holde Rosa, Ihr dürft mir das nun durchaus nicht abschlagen.«Rosa nestelte auch gleich den Strauß los und gab ihn Konrad, indem sie lachend sprach:»Ei, ich weiß ja wohl, dass einem solchen tapfern Ritter, wie Ihr seid, solch ein Ehrenzeichen von einer Dame gebührt, und so nehmt immerhin meine welk gewordenen Blumen.«Konrad küsste den ihm angebotenen Strauß und steckte ihn dann an sein Barett, aber Meister Martin rief, indem er aufstand:»Nun seh mir einer die tollen Possen! - doch lasst uns nach Hause wandeln, die Nacht bricht ein.«Herr Martin schritt vorauf, Konrad ergriff mit sittigem, zierlichem Anstande Rosas Arm, Reinhold und Friedrich schritten ganz unmutig hinterher. Die Leute, denen sie begegneten, blieben stehn und schauten ihnen nach, indem sie sprachen:»Ei seht nur, seht, das ist der reiche Küper Tobias Martin mit seinem holden Töchterlein und seinen wackern Gesellen. Das nenn ich mir hübsche Leute!«-

Wie Frau Marthe mit Rosa von den drei Gesellen sprach. Konrads Streit mit dem Meister Martin

Junge Mägdlein pflegen wohl alle Lust des Festtages erst am andern Morgen sich so recht durch Sinn und Gemüt gehen zu lassen, und diese Nachfeier dünkt ihnen dann beinahe noch schöner als das Fest selbst. So saß auch die holde Rosa am andern Morgen einsam in ihrem Gemach und ließ, die gefalteten Hände auf dem Schoß, das Köpfchen sinnend vor sich hingeneigt, Spindel und Nähterei ruhen. Wohl mocht es sein, dass sie bald Reinholds und Friedrichs Lieder hörte, bald den gewandten Konrad sah, wie er seine Gegner besiegte, wie er sich von ihr den Preis des Siegers holte, denn bald summte sie ein paar Zeilen irgendeines Liedleins, bald lispelte sie:»Meinen Strauß wollt Ihr?«, dann leuchtete höheres Rot auf ihren Wangen, schimmerten Blitze durch die niedergesenkten Wimpern, stahlen sich leise Seufzer fort aus der innersten Brust. Da trat Frau Marthe hinein, und Rosa freute sich nun, recht umständlich erzählen zu können, wie alles sich in der St. Katharinenkirche und auf der Allerwiese begeben. Als Rosa geendet, sprach Frau Marthe lächelnd:»Nun, liebe Rosa, nun werdet Ihr wohl bald unter drei schmucken Freiern wählen können.«-»Um Gott«, fuhr Rosa auf, ganz erschrocken und blutrot im Gesicht bis unter die Augen,»um Gott, Frau Marthe, wie meint Ihr denn das? - ich! - drei Freier?«-»Tut nur nicht so«, sprach Frau Marthe weiter,»tut nur nicht so, liebe Rosa, als ob Ihr gar nichts wissen, nichts ahnen könnet. Man müsste ja wahrhaftig gar keine Augen haben, man müsste ganz verblendet sein, sollte man nicht schauen, dass unsere Gesellen Reinhold, Friedrich und Konrad, ja, dass alle drei in der heftigsten Liebe zu Euch sind.«-»Was bildet Ihr Euch ein, Frau Marthe?«lispelte Rosa, indem sie die Augen vor Hand vor die Augen hielt.»Ei«, fuhr Frau Marthe fort, indem sie sich vor Rosa hinsetzte und sie mit einem Arm umschlang,»ei du holdes, verschämtes Kind, die Hände weg, schau mir recht fest in die Augen, und dann leugne, dass du es längst gut gemerkt hast, wie die Gesellen sich in Herz und Sinn tragen, leugne das! - siehst du wohl, dass du das nicht kannst? - Nun, es wär auch wirklich wunderbar, wenn eines Mägdleins Augen nicht so was gleich erschauen sollten. Wie die Blicke von der Arbeit weg dir zufliegen, wie ein rascherer Takt alles belebt, wenn du in die Werkstatt trittst. Wie Reinhold und Friedrich ihre schönsten Lieder anstimmen, wie selbst der wilde Konrad fromm und freundlich wird, wie jeder sich müht dir zu nahen, wie flammendes Feuer aufflackert im Antlitz dessen, den du eines holden Blicks, eines freundlichen Worts würdigst! Ei, mein Töchterchen, ist es denn nicht schön, dass solche schmucke Leute um dich buhlen? - Ob du überhaupt einen und wen von den dreien du wählen wirst, das kann ich in der Tat gar nicht sagen, denn freundlich und gut bist du gegen alle, wiewohl ich - doch still, still davon. Kämst du nun zu mir und sprächst: „Ratet mir, Frau Marthe, wem von diesen Jünglingen, die sich um mich mühen, soll ich Herz und Hand zuwenden?“, da würd ich denn freilich antworten: „Spricht dein Herz nicht ganz laut und vernehmlich: der ist es, dass lass sie nur alle drei laufen.“ Sonst aber gefällt mir Reinhold sehr wohl, auch Friedrich, auch Konrad, und dann hab ich gegen alle drei auch manches einzuwenden. - Ja in der Tat, liebe Rosa, wenn ich die jungen Gesellen so tapfer arbeiten sehe, gedenke ich immer meines lieben armen Valentins, und da muss ich doch sagen, sowenig er vielleicht noch bessere Arbeit schaffen mochte, so war doch in allem, was er förderte, solch ein ganz anderer Schwung, eine andere Manier. Man merkte, dass er bei dem Dinge war mit ganzer Seele, aber bei den jungen Gesellen ist es mir immer, als täten sie nur so und hätten ganz andere Sachen im Kopfe als ihre Arbeit, ja, als sei diese nur eine Bürde, die sie freiwillig sich aufgelastet und nun mit wackerm Mute trügen. Mit Friedrich kann ich mich nun am besten vertragen, das ist ein gar treues herziges Gemüt. Es ist, als gehöre der am mehrsten zu uns, ich verstehe alles, was er spricht, und dass er Euch so still, mit aller Schüchternheit eines frommen Kindes liebt, dass er kaum wagt, Euch anzublicken, dass er errötet, sowie Ihr ein Wort mit ihm redet, das ist“s, was ich so sehr an dem lieben Jungen rühme.«Es war, als trete eine Träne in Rosas Auge, als Frau Marthe dies sagte. Sie stand auf und sprach, zum Fenster gewendet:»Friedrich ist mir auch recht lieb, aber dass du mir ja nicht den Reinhold verachtest.«-»Wie könnte ich denn das?«erwiderte Frau Marthe,»Reinhold ist nun offenbar der Schönste von allen. Was für Augen! Nein, wenn er einen so durch und durch blitzt mit den leuchtenden Blicken, man kann es gar nicht ertragen! - Aber dabei ist in seinem ganzen Wesen so etwas Verwunderliches, das mir ordentlich Schauer erregt und mich von ihm zurückschreckt. Ich denke, Herrn Martin müsste, wenn Reinhold in seiner Werkstatt arbeitet und er ihn dieses, jenes fördern heißt, so zumute sein, wie mir es sein würde, wenn jemand in meine Küche ein von Gold und Edelsteinen funkelndes Gerät hingestellt hätte, und das solle ich nun brauchen wie gewöhnliches schlechtes Hausgerät, da ich denn doch gar nicht wagen möchte, es nur anzurühren. Er erzählt und spricht und spricht, und das alles klingt wie süße Musik, und man wird ganz hingerissen davon, aber wenn ich nun ernstlich daran denke, was er gesprochen, so hab ich am Ende kein Wörtlein davon verstanden. Und wenn er denn auch wohl einmal nach unserer Weise scherzt, und ich denke, nun ist er denn doch so wie wir, so sieht er mit einemmal so vornehm darein, dass ich ordentlich erschrecke. Und dabei kann ich gar nicht sagen, dass sein Ansehn der Art gliche, wie mancher Junker, mancher Patrizier sich bläht, nein, es ist etwas ganz anderes. Mit einem Wort, es kommt mir, Gott weiß es, so vor, als habe er Umgang mit höheren Geistern, als gehöre er überhaupt einer andern Welt an. Konrad ist ein wilder, übermütiger Geselle und hat dabei in seinem ganzen Wesen auch ganz etwas verdammt Vornehmes, was zum Schurzfell nicht recht passen will. Und dabei tut er so, als wenn nur er allein zu gebieten hätte und die andern ihm gehorchen müssten. Hat er es doch in der kurzen Zeit seines Hierseins dahin gebracht, dass Meister Martin, von Konrads schallender Stimme angedonnert, sich seinem Willen fügt. Aber dabei ist Konrad wieder so gutmütig und grundehrlich, dass man ihm gar nicht gram werden kann. Vielmehr muss ich sagen, dass er mir trotz seiner Wildheit beinah lieber ist als Reinhold, denn zwar spricht er auch oft gewaltig hoch, aber man versteht“s doch recht gut. Ich wette, der ist einmal, mag sich auch stellen, wie er will, ein Kriegsmann gewesen. Deshalb versteht er sich noch so gut auf die Waffen und hat sogar was vom Ritterwesen angenommen, das ihm gar nicht übel steht. - Nun sagt mir nur ganz unverhohlen, liebe Rosa, wer von den drei Gesellen Euch am besten gefällt?«-»Fragt«, erwiderte Rosa,»fragt mich nicht so verfänglich, liebe Frau Marthe. Doch so viel ist gewiss, dass es mir mit Reinhold gar nicht so geht wie Euch. Zwar ist es richtig, dass er ganz anderer Art ist als seinesgleichen, dass mir bei seinen Gesprächen zumute wird, als tue sich mir plötzlich ein schöner Garten auf voll herrlicher glänzender Blumen, Blüten und Früchten, wie sie auf Erden gar nicht zu finden, aber ich schaue gern hinein. Seit Reinhold hier ist, kommen mir auch manche Dinge ganz anders vor, und manches, was sonst trübe und gestaltlos in meiner Seele lag, ist nun so hell und klar geworden, dass ich es ganz deutlich zu erkennen vermag.«Frau Marthe stand auf, und, im Davongehen Rosen mit dem Finger drohend, sprach sie:»Ei, ei, Rosa, also wird wohl Reinhold dein Auserwählter sein. Das hatte ich nicht vermutet, nicht geahnet!«-»Ich bitte Euch«, erwiderte Rosa, sie zur Türe geleitend,»ich bitte Euch, liebe Frau Marthe, vermutet, ahnet gar nichts, sondern überlaset alles den kommenden Tagen. Was die bringen, ist Fügung des Himmels, der sich jeder schicken muss in Frömmigkeit und Demut.«- In Meister Martins Werkstatt war es indessen sehr lebhaft worden. Um alles Bestellte fördern zu können, hatte er noch Handlanger und Lehrburschen angenommen; und nun wurde gehämmert und gepocht, dass man es weit und breit hören konnte. Reinhold war mit der Messung des großen Fasses, das für den Bischof von Bamberg gebaut werden sollte, fertig worden und hatte es mit Friedrich und Konrad so geschickt aufgesetzt, dass dem Meister Martin das Herz im Leibe lachte und er ein Mal über das andere rief:»Das nenn ich mir ein Stück Arbeit, das wird ein Fässlein, wie ich noch keines gefertigt, mein Meisterstück ausgenommen.«- Da standen nun die drei Gesellen und trieben die Bände auf die gefügten Dauben, dass alles vom lauten Getöse der Schlägel widerhallte. Der alte Valentin schabte emsig mit dem Krummesser, und Frau Marthe, die beiden kleinsten Kinder auf dem Schoße, saß dicht hinter Konrad, während die andern muntern Buben schreiend und lärmend sich mit den Reifen herumtummelten und jagten. Das gab eine lustige Wirtschaft, so dass man kaum den alten Herrn Johannes Holzschuer bemerkte, der zur Werkstatt hineintrat. Meister Martin schritt ihm entgegen und fragte höflich nach seinem Begehren.»Ei«, erwiderte Holzschuer,»ich wollte einmal meinen lieben Friedrich wiederschauen, der dort so wacker arbeitet. Aber dann, lieber Meister Martin, tut in meinem Weinkeller ein tüchtiges Fass Not, um dessen Fertigung ich Euch bitten wollte. - Seht nur, dort wird ja eben solch ein Fass errichtet, wie ich es brauche, das könnt Ihr mir ja überlassen, Ihr dürft mir nur den Preis sagen.«Reinhold, der ermüdet einige Minuten in der Werkstatt geruht hatte und nun wieder zum Gerüste heraufsteigen wollte, hörte Holzschuers Worte und sprach, den Kopf nach ihm wendend:»Ei, lieber Herr Holzschuer, die Lust nach unserm Fässlein lasst Euch nur vergehen, das arbeiten wir für den hochwürdigen Herrn Bischof von Bamberg!«- Meister Martin, die Ärme über den Rücken zusammengeschlagen, den linken Fuß vorgesetzt, den Kopf in den Nacken geworfen, blinzelte nach dem Fass hin und sprach dann mit stolzem Ton:»Mein lieber Meister, schon an dem ausgesuchten Holz, an der Sauberkeit der Arbeit hättet Ihr bemerken können, dass solch ein Meisterstück nur dem fürstlichen Keller ziemt. Mein Geselle Reinhold hat richtig gesprochen, nach solchem Werk lasst Euch die Lust vergehn, wenn die Weinlese vorüber, wird ich Euch ein tüchtiges schlichtes Fässlein fertigen lassen, wie es sich für Euern Keller schickt.«Der alte Holzschuer, aufgebracht über Meister Martins Stolz, meinte dagegen, dass seine Goldstücke geradeso gut wögen als die des Bischofs von Bamberg und dass er anderswo auch wohl für sein bares Geld gute Arbeit zu bekommen hoffe. Meister Martin, überwallt von Zorn, hielt mühsam an sich, er durfte den alten, vom Rat, von allen Bürgern hochverehrten Herrn Holzschuer wohl nicht beleidigen. Aber in dem Augenblick schlug Konrad immer gewaltiger mit dem Schlägel zu, dass alles dröhnte und krachte, da sprudelte Meister Martin den inneren Zorn aus und schrie mit heftiger Stimme:»Konrad - du Tölpel, was schlägst du so blind und toll zu, willst du mir das Fass zerschlagen?«-»Hoho«, rief Konrad, indem er mit trotzigem Blick sich umschaute nach dem Meister;»hoho, du komisches Meisterlein, warum denn nicht?«Und damit schlug er so entsetzlich auf das Fass los, dass klirrend der stärkste Band des Fasses sprang und den Reinhold hinabwarf vom schmalen Brette des Gerüstes, während man am hohlen Nachklange wohl vernahm, dass auch eine Daube gesprungen sein müsste. Übermannt von Zorn und Wut, sprang Meister Martin hinzu, riss dem Valentin den Stab, an dem er schabte, aus der Hand und versetzte, laut schreiend:»Verfluchter Hund!«, dem Konrad einen tüchtigen Schlag über den Rücken. Sowie Konrad den Schlag fühlte, drehte er sich rasch um und stand da einen Augenblick wie sinnlos, dann aber flammten die Augen vor wilder Wut, er knirschte mit den Zähnen, er heulte:»Geschlagen?«Dann war er mit einem Sprunge herab vom Gerüst, hatte schnell das auf dem Boden liegende Lenkbeil ergriffen und führte einen gewaltigen Schlag gegen den Meister, der ihm den Kopf gespalten haben würde, hätte Friedrich nicht den Meister beiseite gerissen, so dass das Beil nur den Arm streifte, aus dem aber das Blut sogleich hinausströmte. Martin, dick und unbeholfen, wie er war, verlor das Gleichgewicht und stürzte über die Fügbank, wo eben der Lehrbursche arbeitete, nieder zur Erde. Alles warf sich nun dem wütenden Konrad entgegen, der das blutige Lenkbeil in den Lüften schwang und mit entsetzlicher Stimme heulte und kreischte:»Zur Hölle muss er fahren - zur Hölle!«Mit Riesenkraft schleuderte er alle von sich, er holte aus zum zweiten Schlage, der ohne Zweifel dem armen Meister, der auf dem Boden keuchte und stöhnte, das Garaus gemacht haben würde, da erschien aber, vor Schrecken bleich wie der Tod, Rosa in der Türe der Werkstatt. Sowie Konrad Rosa gewahrte, blieb er mit dem hochgeschwungnen Beil stehen, wie zur toten Bildsäule erstarrt. Dann warf er das Beil weit von sich, schlug die beiden Hände zusammen vor der Brust, rief mit einer Stimme, die jedem durch das Innerste drang:»O du gerechter Gott im Himmel, was habe ich denn getan!«, und stürzte aus der Werkstatt heraus ins Freie. Niemand gedachte ihn zu verfolgen.

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