Daniel Twardowski - Tod auf der Northumberland

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Tod auf der Northumberland: краткое содержание, описание и аннотация

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Buch
New York, 1865. Privatdetektiv John Gowers hat Caroline, die verschwundene Tochter seines Auftraggebers Senator Gordon F. Blandon, ausfindig gemacht: allerdings als Prostituierte. Als Gowers sein Honorar bei Senator Blandon einfordert, weigert sich dieser, dem Detektiv zu glauben – und ihn zu bezahlen. Daraufhin verkauft Gowers sein Beweisfoto einer großen Zeitung und hat in Blandon nun einen mächtigen Feind. Gowers ist klar, dass er die Stadt besser verlassen sollte.
Da kommt ihm der Auftrag der jungen Britin Emmeline Thompson gerade recht. Ihr Vater Samuel hat sich angeblich während einer Passage auf dem britischen Segelschiff
erhängt: Er befand sich auf dem Weg zu seinem neuen Posten als Gouverneur von St. Helena, als er eines Morgens am Mast des Schiffes baumelte. Emmeline glaubt jedoch nicht an einen Selbstmord. Gowers nutzt die gute Gelegenheit, New York zu verlassen, und nimmt den Auftrag gerne an. Als Emmelines Bruder Daniel getarnt, schifft er sich auf der
mit nach St. Helena ein. Gowers hat kaum mit seinen Nachforschungen begonnen, da geschehen zwei weitere brutale Morde …
Autor
Daniel Twardowski, geboren 1962, studierte Literatur-und Medienwissenschaft und lebt als freier Schriftsteller in Marburg. 2003 erhielt er den Förderpreis zum Literaturpreis Ruhrgebiet, 2005 das DaimlerChrysler-Stipendium der Casa di Goethe in Rom, 2006 den Oberhausener Literaturpreis und 2007 den Deutschen Kurzkrimipreis für »Nachtzug«. Daniel Twardowski wird durch die
vertreten.

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»Bekommst du denn keine neuen?«

Zuerst hatte sie die Spiegel gehasst, aber sehr schnell herausgefunden, dass die ewig tastende Zunge viel grausamer war als jeder Spiegel. Als sie merkte, dass sie beim Reden spuckte und manche Buchstaben nicht mehr richtig aussprechen konnte, weinte sie, bis die Tränen nur noch beißender Staub in ihren Augen waren. Und als Ben sie eines Abends arglos bat, ihm etwas vorzulesen, verprügelte sie ihn zum ersten und einzigen Mal in seinem und ihrem Leben. Er fragte sie nie wieder danach, und bald konnte er selbst fließend lesen.

Sie brachte niemandem mehr etwas bei. Die Schule war das Erste, was sie verlor. Dann das Bett, Johns Bett, das sie nicht mitnehmen konnte, als sie Northumberland verließen. Aber das Bett hatte ihr schon vorher nicht mehr wirklich gehört, nicht mehr, seit Mary-Ann darin gestorben war.

So kam es, dass Jane Gowers, wie sie sich nun wieder nannte, kein Jahr, nachdem sie London verlassen hatte, wieder vor der Tür ihrer damaligen Pension stand und zur Kenntnis nehmen musste, dass der Preis für ihr Zimmer um einen Shilling pro Woche gestiegen war, »wegen dem Jungen!«. Ihre Bemerkung, dass das Zimmer aber nicht größer geworden sei, wurde sehr ungnädig aufgenommen, und die jämmerliche Sicherheit, auch nur an einen Ort zu kommen, den man schon kennt, wich wieder der Fremdheit der Straßen.

Fast zwei Jahre lang machten sie gute Geschäfte mit Schreibarbeiten. Jane hatte mit ihrem letzten Geld Feder und Papier, einen Stuhl und ein einfaches Brett gekauft, das sie auf ihre Knie legte. Ben sorgte mit bemerkenswertem Geschick für die Kundschaft in diesem fliegenden Büro, mit dem sie von den East India Docks bis zum Kensington Park zogen.

»Haben Sie etwas zu schreiben, Sir? Eine Rechnung, einen Glückwunsch, eine Einladung? Einen Gruß an Ihre Eltern, einen Brief an Ihre Liebste? Stellengesuche! Bittschriften!«

Um Zudringlichkeiten zu vermeiden und wegen des Reklameeffekts trug Jane eine Brille mit Fensterglas, und beides funktionierte. Die Matrosen waren meist rührend schüchtern, manche nahmen sogar die Mütze ab, wenn sie vor Jane standen und unbeholfene Briefe an Mütter, Verlobte, Ehefrauen formulierten. Jane stellte sich dann vor, wie diese Briefe ankamen, von Hand zu Hand gingen, von Pfarrern oder Gemeindeschreibern vorgelesen wurden und schließlich wie kostbare Schätze in alten Zuckerdosen oder unter Kopfkissen aufbewahrt wurden. Manchmal schlug sie kleine poetische Wendungen vor, und die Seeleute strahlten.

»Das ist genau, was ich sagen will, Miss!«

Ben vergaß bei diesen Gelegenheiten manchmal sogar, neue Kunden anzulocken. Stand nur da und hörte mit offenem Mund, wo diese Männer überall gewesen waren und was sie alles gesehen hatten.

Unangenehm waren die Stutzer, Studenten: reiche Jünglinge, die sich, meist in kleinen Rudeln, einen Spaß daraus machten, Jane obszöne Briefe an imaginäre Geliebte zu diktieren.

»Sind Sie sicher, dass man Fotze mit T schreibt, Miss?«

»Ja. Sind Sie sicher, dass Sie wissen, was das ist?«

Das Geschäft war bei gutem Wetter sehr einträglich, und am Anfang verdienten sie manchmal an einem Tag, was sie in einer Woche brauchten. Aber wie bei jeder guten Idee fanden sich Nachahmer, die es in jeder Hinsicht übertrieben. Männer mit Ärmelschonern saßen an den Straßenkreuzungen vor grotesken, überdimensionalen Tintenfässern, prahlten mit der Qualität ihres Papiers und versprachen sogar Urkunden oder Beglaubigungen, bis die Notare sich darüber beschwerten und die Polizei dem »Unfug öffentlicher Schreibstuben« ein Ende machte.

Eine Weile versuchten sie es noch in Kneipen oder Hotels, gingen auch dazu über, vorgefasste Grußkarten oder kleine Gedichte zu verkaufen, mussten aber gerade im Winter immer wieder ihre bescheidenen Rücklagen angreifen.

Jane hatte sich geschworen, weder zu hungern noch zu betteln und auch nicht unter einen gewissen Standard zu sinken, saubere Kleider zu tragen und nicht zu verlausen. Sie dachte über Prostitution nach, ganz nüchtern, erwog ihre Chancen, ihren Ekel, konnte aber dann die Vorstellung nicht ertragen, dass jemand ihren Körper besitzen würde, und hatte auch Angst vor Geschlechtskrankheiten. Da sie demnach nichts hatten und auch nichts produzieren konnten, was in dieser Warenwelt verkäuflich war, mussten sie sich eine Ware verschaffen.

Die Idee mit den gestohlenen Kinderkleidern, die sie bei den jüdischen Altkleiderhändlern rund um Houndsditch verkauften, kannte Jane aus Merciers Tableau de Paris . Es mochte gemein sein, war aber für Täter und Opfer ungefährlicher als das meiste, was sonst auf den Straßen Londons geschah.

Ben lernte dabei, unbewusst, ungewollt die wichtigste Lektion seines Jahrhunderts, so sehr entsprach sein Blick auf seinesgleichen schließlich der Sichtweise eines ganzen Zeitalters: Er betrachtete, er taxierte die Menschen nurmehr als mögliche Beute.

103.

Maude Parker war die einzige Tochter des wackeren Missionars, die sich hin und wieder Anfechtungen weltlicher Art ergab. Natürlich nicht solchen, die man sogar in der Welt Anfechtungen nannte: Keinen Sünden des Fleisches oder auch nur des Begehrens, dagegen hatte ihr würdiger Erzeuger ihnen allen ein unfehlbares Mittel beigebracht. Keinen Dornengürtel, kein Fasten, keine stundenlangen Litaneien wie bei den Papisten. Nein, ihr Mittel war so einfach und komisch, dass immer alle lachen mussten, wenn ein Familienmitglied es plötzlich gebrauchte.

Sobald Maude ihren Körper spürte, ihr Bauch warm und weich, ihre Brustspitzen hart wurden, setzte sie sich auf einen Stuhl, schloss die Augen, breitete die Arme aus und hob ihre Füße etwa zwanzig Zentimeter hoch in die Luft. Die seltsamen Gedanken vergingen dabei von ganz allein, der Kopf wurde klarer, der Körper straffte sich. So hatte sie schon ihre Schwestern, ihre Brüder und sogar ihren Vater – aber nie ihre Mutter – sitzen sehen, und man darf deshalb sagen, dass Maude Parker sich gegen fleischliche Anfechtungen wohl zu wehren verstand.

Was ihr zusetzte, was sie suchte, was ihr gefiel, waren verbotene Lüste anderer Art. Sie machte sich gern Gedanken. Sie sonderte sich ab von der Herde, ging allein umher und dachte selbstständig nach. Meist über Gott, so fing es immer an, weil das doch eigentlich keine Sünde war. Manchmal kam sie sich dabei sogar fromm und gut vor – ging dann aber eben auch dazu über, eigene Überlegungen über Gottes Schöpfung, die Sinnhaftigkeit aller Dinge und sogar des Menschen anzustellen, ohne geistlichen Beistand, nur so für sich.

Einmal hatte sie ihren Vater deswegen um eine Züchtigung gebeten. Die war ihr zuteilgeworden, hatte sie aber nicht von ihrem eigenen Kopf erlöst. Auch, nein, besonders nach ihrem nächtlichen Abenteuer in der Takelage zeigte sie nun sogar schon Interesse an so entsetzlich profanen Dingen wie dem Schiff, seiner Technik, den Prinzipien seiner Fortbewegung.

In der Saling hatte sie gesessen, auf dem Fockmast , und schon beim Auslaufen von St. Helena lauschte sie mit einem geheimen, sündhaften Vergnügen auf die seltsamsten Worte: Vorstengestag, Außenklüverfall, Bramgording, Gaffelliek – mein Gott, aufmerksamer als auf die Worte der Predigt. Sie wiederholte sie in ihrem Kopf, fragte sich, was sie bedeuteten. Bisweilen trieb sie sich sogar auf dem Vorschiff herum, umschlich die Matrosen wie eine schwarze Katze und lauerte auf solche Wörter, hörte aber meist nur ein paar andere, die sie ebenso wenig verstand.

Nach dem gemeinsamen Nachmittagsgebet sonderte sie sich wieder ab, schlenderte auf dem Schiff herum und schlüpfte schließlich in seinen Bauch. Stieg ein paar Niedergänge hinunter und kroch schließlich auf allen vieren durch eine niedrige Luke, die sie offen fand und bisher gar nicht bemerkt hatte. Hier unten war alles in eine merkwürdig dumpfe Dämmerung getaucht. Sie sah einen staubigen Lichtstrahl am anderen Ende des kleinen Stauraums, ging näher heran, um ihn sich anzusehen und wäre beinahe über die Leiche gestolpert.

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