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Роберт Ладлэм: Das Osterman Wochenende

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Роберт Ладлэм Das Osterman Wochenende

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Die Maschinerie ist bereits in Gang gesetzt, als sich in einer ruhigen Vorstadt in New Jersey eine seltsame Gruppe von Männern und Frauen zu einem folgenschweren Wochenende trifft. Nichts Geringeres als die nackte Existenz der Vereinigten Staaten von Amerika steht auf dem Spiel. Und die Zukunft der gesamten freien Welt. In einem Hinterzimmer in Washington, D.C., wird ein Mann namens John Tanner aufgefordert, sein eigenes Leben und das seiner Frau und seiner Kinder in einem ungeheuerlichen Komplott zu riskieren, dessen genaues Ziel ihm niemand verraten will. In Saddle Valley, New Jersey, wo normalerweise nur nette Leute wohnen — Freunde, Nachbarn, hilfsbereite Menschen, — braut sich eine monströse, tödliche Verschwörung zusammen.

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«Ich glaube, du bist jetzt ein wenig gereizt und verkatert.«

«Ich denke, du hast recht.«

Virginia beobachtete ihren Mann. Er starrte immer noch zum Fenster hinaus.»Das Mädchen möchte am Mittwoch frei haben. Da gehen wir zum Essen aus, einverstanden?«»Sicher. «Er drehte sich nicht um.

Seine Frau ging wieder in den Korridor zurück. Sie sah sich nach ihrem Mann um; jetzt sah er sie an. Schweißtropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Dabei war es kühl im Zimmer.

Der Streifenwagen nahm Kurs nach Osten, auf die Route Five zu, die wichtigste Verbindungsstraße mit dem sechsundzwanzig Meilen entfernten Manhattan. An einer Stelle, von der aus man die Ausfahrt 10 A überblicken konnte, hielt er an. Der Streifenpolizist, der rechts vom Fahrer saß, holte einen Feldstecher aus dem Handschuhkasten und begann die Fahrzeuge zu mustern, die von der Ausfahrt kamen. Es war ein Zeiss-Glas.

Nach einigen Minuten tippte er Jenkins, den Fahrer, an, der durch das offene Fenster herübersah. Er ließ sich den Feldstecher geben, hob ihn an die Augen und verfolgte den Wagen, den ihm sein Kollege gezeigt hatte. Dann sagte er nur ein Wort:»Bestätigt.«

Jenkins legte den Gang ein und fuhr in südlicher Richtung. Er nahm den Telefonhörer ab.»Hier ist Wagen zwei. Fahren in südlicher Richtung auf der Register Road. Verfolgen grünen Ford. New Yorker Kennzeichen. Mit Niggers oder P.R.s.«

Über den Lautsprecher hallte es knatternd:»Verstanden, Wagen zwei. Verjagt sie.«

«Wird gemacht. Kein Problem. Ende.«

Der Streifenwagen bog nach links und jagte die lange Rampe zur Route Five hinunter. Sobald sie auf dem Highway waren, trat Jenkins das Gaspedal bis zum Boden durch, und der Wagen kam auf der glatten Straße schnell auf Touren. Binnen sechzig Sekunden zeigte der Tachometer zweiundneunzig Meilen die Stunde an.

Vier Minuten später verlangsamte der Streifenwagen in einer langen Kurve die Fahrt. Ein paar hundert Meter hinter der Kurve standen zwei Telefonzellen, deren Glas das grelle Licht der Julisonne reflektierte.

Der Polizeiwagen kam zum Stillstand, und Jenkins' Begleiter stieg aus.

«Hast du einen Dime?«»Ich werd verrückt, McDermott!«Jenkins lachte.»Fünfzehn Jahre bei der Firma und hast noch nicht einmal Kleingeld, um Kontakt herzustellen.«

«Schlaumeier. Ich hab'n Nickel, aber einer hat einen Indianerkopf.«

«Hier. «Jenkins holte eine Münze aus der Tasche und reichte sie McDermott.»Du würdest selbst dann einen Roosevelt-Dime nicht für einen Alarmruf verwenden, wenn irgendwo eine Atomrakete unterwegs wäre.«

«Weiß ich nicht. «McDermott ging zu der Telefonzelle, schob die ächzende Türe auf und wählte >0<. In der Zelle war es drückend heiß, die Luft in ihr schien völlig stillzustehen. Er hielt deshalb die Tür mit dem Fuß auf.

«Ich fahr' die Straße hinunter und kehre um«, rief Jenkins vom Wagen.»Ich lass' dich auf der anderen Seite zusteigen.«

«Okay… Vermittlung. R-Gespräch nach New Hampshire. Vorwahl drei-eins-zwei. Sechs-fünf-vier-null-null. Mr. Leather.«

Er hatte ganz deutlich gesprochen. McDermott hatte ein Gespräch nach New Hampshire bestellt, und das Mädchen in der Vermittlung stellte es auch durch. Was sie nicht wissen konnte, war, daß diese spezielle Nummer nicht dazu führte, daß ein Telefon im Staate New Hampshire klingelte. Vielmehr wurde irgendwo unter der Erde, in einem riesigen Komplex mit Tausenden von Leitungen ein winziges Relais ausgelöst, und eine kleine magnetisierte Stange fiel herunter und stellte eine andere Verbindung her. Diese Verbindung führte dazu, daß ein Telefon, das zweihundertdreiundsechzig Meilen südlich von Saddle Valley, New Jersey, stand, nicht etwa klingelte, sondern leise summte.

Das Telefon befand sich in einem Büro im ersten Stock eines roten Ziegelgebäudes, das von einem zwölf Fuß hohen, mit Strom geladenen Zaun umgeben war. Das Gebäude gehörte zu einer Gruppe von zehn ähnlichen Gebäuden, die alle miteinander verbunden waren und daher einen einzigen Komplex bildeten. Außerhalb der Umfriedung stand dicht belaubter Wald. Es handelte sich um McLean, Virginia. Der

Komplex beherbergte die Central Intelligence Agency. Isoliert, sicher, unverletzbar.

Der Mann, der in dem Büro im ersten Stock hinter dem Schreibtisch saß, drückte erleichtert seine Zigarette aus. Er hatte unruhig auf den Anruf gewartet. Er stellte befriedigt fest, daß die kleinen Räder des Aufnahmegerätes sich automatisch zu drehen begannen. Er nahm den Hörer ab.

«Hier spricht Andrews. Ja, ich nehme das R-Gespräch an.«»Hier Leather«, hallte es an sein Ohr.

«Geht klar. Band läuft, Leather.«

«Bestätige Anwesenheit aller Verdächtigen. Die Cardones sind gerade vom Kennedy Airport eingetroffen.«

«Wir wußten, daß er gelandet ist…«

«Warum zum Teufel mußten wir dann hierher rasen?«

«Die Fünf ist eine ziemlich miese Straße. Er hätte einen Unfall haben können.«

«Am Sonntagnachmittag?«

«Oder zu jeder beliebigen anderen Zeit. Wollen Sie die Unfallstatistiken für diese Strecke?«

«Gehen Sie doch zu Ihren verdammten Computern zurück…«Andrews zuckte die Achseln. Diese Außendienstler regten sich dauernd über alles mögliche auf.»Wie ich Ihrem Bericht entnehme, sind alle drei Verdächtigten anwesend. Korrekt?«

«Korrekt. Die Tanners, die Tremaynes und die Cardones. Alle anwesend. Alle warten. Die ersten zwei haben wir scharf gemacht. Jetzt kümmern wir uns in ein paar Minuten um Cardone.«

«Sonst noch etwas?«

«Für den Augenblick nicht.«

«Wie geht's der Frau?«

«Jenkins hat es gut. Der ist Junggeselle. Lillian starrt dauernd diese Häuser an und will eines haben.«»Nicht bei unserem Gehalt, McDermott.«»Sag' ich ihr ja auch immer. Sie will, daß ich abhaue. «Andrews ging auf McDermotts Witz ein.»Die zähen noch schlechter, hab' ich gehört.«

«Unmöglich… Da ist Jenkins. Ich melde mich wieder.«

Joseph Cardone steuerte seinen Cadillac in die kreisförmige Einfahrt und parkte vor der Steintreppe, die zu der mächtigen Eichentür hinaufführte. Er schaltete den Motor ab und streckte sich, hob dabei die Ellbogen bis ans Wagendach. Dann seufzte er und weckte seine zwei Jungen, sechs und sieben Jahre alt. Ein drittes Kind, ein vielleicht zehnjähriges Mädchen, las ein Comic-Heft.

Neben Cardone saß seine Frau Betty. Sie blickte zum Fenster hinauf auf das Haus.»Es ist gut, einmal wegzukommen, aber noch besser ist es, wenn man dann wieder zu Hause ist.«

Cardone lachte und legte seiner Frau die große Hand auf die Schulter.»Ich glaube, du meinst das ernst.«

«Tu' ich auch.«

«Bestimmt. Du sagst das nämlich jedesmal, wenn wir nach Hause kommen. Wort für Wort.«

«Ist auch ein schönes Haus.«

Cardone öffnete die Tür.»Hey, Prinzessin… Du kannst mit deinen Brüdern eurer Mutter mit den kleineren Taschen helfen. «Cardone zog den Schlüssel aus dem Zündschloß. Er ging zum Kofferraum.»Wo ist Louise?«

«Sie kommt wahrscheinlich erst Dienstag. Wir sind ja drei Tage früher gekommen, weißt du. Ich hab' ihr bis Dienstag freigegeben.«

Cardone zuckte zusammen. Der Gedanke an die Kochkünste seiner Frau war nicht besonders angenehm.»Dann gehen wir auswärts essen.«

«Das müssen wir auch heute. Es dauert zu lange, etwas aufzutauen. «Betty Cardone ging die Steintreppe hinauf und holte den Haustürschlüssel aus der Handtasche.

Joe tat die Bemerkung seiner Frau ab. Er liebte gutes Essen und war mit den kulinarischen Künsten seiner Frau nicht zufrieden. Reiche Debütantinnen aus Chestnut Hill kochten eben nicht so gut wie italienische Mamas von der Südseite von Philadelphia.

Eine Stunde später lief die zentrale Klimaanlage, und die stickige Luft in dem seit fast zwei Wochen ungelüfteten Haus begann langsam wieder erträglich zu werden. Er bemerkte solche Dinge. Er war ein ungewöhnlich erfolgreicher Sportler gewesen — seine Straße zum Erfolg, gesellschaftlich wie finanziell. Er trat auf die vordere Terrasse und blickte auf den Rasen mit der großen Trauerweide, um die die kreisförmige Zufahrt herumführte. Die Gärtner hatten das alles hübsch in Ordnung gehalten. Das konnte man auch erwarten, bei dem Geld, das die verlangen. Nicht, daß es ihm noch darauf ankam. Und da war er plötzlich wieder. Der Streifenwagen. Das war das drittemal, daß er ihn jetzt sah, seit er den Highway verlassen hatte.

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