Karl May - Im Reiche des silbernen Löwen IV

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Es handelte sich also nur darum, den Mittelverschluß zu öffnen, ohne daß dies später zu entdecken war. Als ich das den beiden andern mitteilte, bat der Pedehr mich um den Brief. Er bekam ihn, hielt ihn auch gegen das Licht, griff mit dem Zeigefinger erst rechts, dann links in den Umschlag und sagte lachend:

»Wo sich Gelehrte vergeblich die Köpfe zerbrechen, da findet der ungelehrte Mutterwitz sofort das Richtige. Ich mache auf, ohne ein Siegel anzurühren!«

Er zog auf der einen Seite den nach innen geschlagenen Teil des Umschlages heraus, schob hierauf zwei Finger hinein und brachte das Schreiben hervor. Der Ustad lachte, und ich stimmte ein. Der Pedehr aber sagte ernst:

»Hier zeigt sich wieder einmal, wie wenig sich der Böse auf den Bösen verlassen kann. Und wenn der Ungerechte seine Absichten sogar fünfmal versiegelt, sie kommen trotzdem an den Tag und zwar infolge seines eigenen Leichtsinnes und seiner Unvorsichtigkeit!«

Wir schlugen das Schreiben auf. Wir waren fast begierig, es zu lesen. Wir thaten das zu gleicher Zeit, ich mit meinem Kopfe ganz neben dem des Ustad. Aber schon nach kurzer Zeit erhob er den seinen, ich den meinen. Wir sahen einander verwundert an.

»Kannst du es lesen?« fragte er mich.

»Nein,« antwortete ich.

»Ich auch nicht! Ist dir diese Sprache bekannt?«

»Nein.«

»Auch mir nicht! So können nur ganz wilde Geschöpfe sprechen. Aber die schreiben doch nicht!«

»Es ist Täliq-Schrift!«

»Ganz wohl! Dieselbe Schrift, von welcher wir vorhin – — —«

Er hielt mitten in der Rede inne, sprang auf, machte eine Gebärde der Ueberraschung und fuhr dann fort:

»Effendi, welch ein Gedanke! Wenn er richtig wäre!«

»So sprich ihn aus!«

»Diesen Brief hat ein Sill geschrieben. Du behauptest, der Multasim sei auch ein Sill und hältst ihn für den Adressaten. Wir haben vorhin bei ihm ein Täliq-Alphabet gefunden. Sollte dieses Alphabet sich etwa auf diesen Briefwechsel beziehen?«

Dieser Gedanke war zwar frappierend, aber ganz natürlich. Wir nahmen das kleine Heftchen vor, schlugen es auf und begannen zu vergleichen. Wie freuten wir uns, schon gleich bei den ersten Buchstaben zu sehen, daß der Ustad mit seiner Vermutung das Richtige getroffen hatte! Es stand in dem Heftchen ganz deutlich, wie das Schreiben, welches wir geöffnet hatten, zu lesen war. Wir hatten sehr einfach die Buchstaben so zu verwechseln, wie es dort angegeben wurde. Indem ich auf meine Umschreibung in das deutsche Alphabet auf Seite 62 dieses Buches zurückgreife, ist dies so zu verdeutlichen, daß t statt a, u statt b, v statt c, w statt d u. s. w. zu lesen war.

Der Ustad holte zwei Papierblätter, für sich eines und für mich das andere. Dann setzten wir uns hin, um die vorgeschobenen Buchstaben in die richtigen zu verwandeln. Als wir damit fertig waren, stellte es sich heraus, daß zwischen den beiden Schreiben nicht der geringste Unterschied bestand.

Nun hatten wir mit dem Sinne der Worte zugleich den Inhalt des Briefes kennen gelernt. Für den Uneingeweihten wäre er selbst jetzt nach der Entzifferung ein Rätsel geblieben. Aber so wenig wir über die Sillan wußten, so war es doch genug für uns, diesen Inhalt zu verstehen. Der Brief lautete folgendermaßen:

»An Ghulam el Multasim, meinen Henker!

Es ist die Zeit gekommen, daß die Gul-i-Schiras auf der Brust von Rafadsch Azrim zu erblühen hat. Das soll am fünften Tage des Monates Schaban geschehen, zur Zeit des Abendgebetes, keine Stunde früher, keine später. Du brauchst ihn nicht zu suchen. Er wird dir zugeführt, wo es auch immer sei. Du weißt, daß ich zwar unsichtbar, doch auch allmächtig und allgegenwärtig bin! Blüht sie nicht ihm, so blüht sie sicher dir!

Der Aemir-i-Sillan.«

»Welch eine wichtige Entdeckung wir da machen!« rief der Ustad aus, als diese Zeilen laut vorgelesen worden waren. »Wenn man doch wüßte, wer dieser Aemir-i-Sillan ist!«

»Greif nicht sofort zu hoch!« forderte ich ihn auf.

»Wie meinst du das?« fragte er.

»Laß uns, ehe wir Fragen aufwerfen, den Brief erst geistig anschauen! Der Inhalt ist uns verständlich; aber das, worauf er sich bezieht, kennen wir noch nicht. Wir haben es uns zu suchen, auf dem Wege des Nachdenkens. Auf den »Obersten der Schatten« können wir nur am Ende dieses Weges stoßen. Du aber willst, um ihn sofort zu finden, den ganzen Weg überspringen und machst also einen Salto mortale in das Ungewisse hinein. Jugendlicher Stürmer!«

Da lachte er vergnügt, was ihn bei seinem hohen Alter unendlich rührend machte, und sprach die heitere Bitte aus:

»So führe mich auf diesem Wege an deiner Hand so Schritt für Schritt spazieren, wie es für schwache Greise, wie wir sind, sich geziemt!«

»Ja, komm, und hänge bei mir ein! Wir wollen nach dem Gewaltigen suchen gehen, dem Mord und Rosenduft gleichbedeutend sind, weil sich in ihm, dem schon von weitem nur nach intellektuellem Dünger Riechenden, die Empörung gegen die geheiligte Lebensordnung verkörpert.«

»Ob wir ihn aber auch finden werden?«

»Wenn nicht heut, so doch wahrscheinlich morgen. Wir brauchen uns keine Zeit zu nehmen, denn wir haben ja Zeit; es drängt uns nichts! Beginnen wir also von vorn, ganz vorn bei dem Anfang unserer Kenntnis von den Schatten!«

»Das wäre also in jener Tigrisbucht, in welcher die ersten Sillan zu euch kamen?«

»Ja. Welcher Nationalität waren sie?«

»Perser.«

»Gut! Merke dir das! Welchen Titel hatte ihr Anführer?«

»Pädär-i-Baharat, Vater der Gewürze. Er klagte aber darüber, daß er jetzt nur als Sill-i-Safaran, als Schatten des Safrans zu betrachten sei. Auch das war also ein Titel.«

»Bitte, merke dir auch dieses, bis ich darauf zurückkomme! Was hatte er für einen Ring?«

»Einen goldenen. Er bekleidete also eine hohe Charge.«

»Welcher Sill war dann der nächste, den wir trafen?«

»Der Bettler, welcher mit seinem Weibe zu euch auf das Floß kam.«

»Ein Perser?«

»Nein. Er hatte einen silbernen Ring war also ein ganz gewöhnlicher Sill.«

»Weiter! Dann?«

»Der Säfir. Er war Perser und hatte einen goldenen Ring.«

»Bitte, fahre fort!«

»Ghulam el Multasim mit dem goldenen Ringe und Ahriman Mirza mit seiner noch höheren Auszeichnung ,beide aber Perser.«

»Du hast die Pascher vergessen, welche wir am Birs Nimrud gefangen nahmen. Hältst du sie für Perser!«

»Nein. Denn sie wurden begnadigt, türkische Zollbeamte zu werden, was wohl nicht hätte geschehen können, wenn sie persische Unterthanen gewesen wären. Warum fragst du bei diesen allen nach der Nationalität?«

»Weil dies der Weg ist, auf dem wir jetzt miteinander spazieren gehen. Die höheren Sillan waren Perser, die niedrigen aber nicht. Du suchst aber nach dem Aemir-i-Sillan. Wenn alle höheren aus Persien kamen, wo ist da wohl mit fast untrüglicher Sicherheit der allerhöchste erst recht zu finden?«

»Natürlich auch in Persien! Das würde für mich sogar eine ganz unumstößliche Gewißheit sein, wenn es nicht einen Umstand gäbe, der gegen diese Annahme spricht.«

»Ich errate, was du meinst.«

»Nun, was?«

»Daß der Brief unten in Korna aufgegeben worden ist, so weit von hier, auf türkischem Gebiete.«

Zweites Kapitel: Unter den Ruinen

Wenn ein Maler alles das, was ich gestern mit dem Ustad gesprochen hatte, auf die Leinwand bringen könnte, so würde er es wohl am besten mit »Morgengrauen im Menscheninnern« zu unterzeichnen haben. Die vorangehende, lebensgefährliche Erkrankung, die Genesungsfreudigkeit, die fromme Feier am Tempeltage, das Erscheinen der Bluträcherschar, der vereitelte Mord in der Halle, das alles hatte trotz meiner innern Ruhe und Stetigkeit doch Nebel in mir aufgerührt, welche das fast überlang geführte Gespräch nur schwer zu Ende kommen ließen. Und noch viel schwerer war es in dem Ustad aufgewallt. Seine Lebensanschauung hatte im Haine Mamre gewurzelt, wohin die Engel einst zu Abraham kamen, und ihren höchsten Punkt in dem Worte Christi gefunden: »Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen!« Dieses Gebet war seine Richtschnur gewesen allezeit, in jeder Lebenslage. Da hatten sich die Andern, die sich ebenso Christen nennen, mit ihrem Haß auf ihn gestürzt, um ihn und seine Nächstenliebe zu vernichten. Er hatte nur einige kurze Versuche gemacht, sich gegen sie zu wehren; aber als er erkannte, mit welchen Waffen man gegen ihn kämpfte, da zog er sich in das stille, ruhige Land des Schweigens zurück, der christlichen Mahnung gedenkend: »So dir jemand deinen Rock nehmen will, dem laß auch den Mantel!« Aber in seinem Innern wallte es auf in wichtig schweren Fragen: Wer hat recht? Auf wessen Seite steht die göttliche Wahrheit, der göttliche Wille? Bei Christo, welcher sprach: »Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf ihn?« Oder bei diesen hochangesehenen christlichen Priestern und Laien, die mit den Gottesleugnern im engsten Operationsbunde den begeisterten Bekenner der Lehre von der Nächstenliebe aus der »Gemeinschaft der Gläubigen« hinauszuwerfen trachteten? Es kann ja doch gewiß nur eines von beiden wahr und richtig sein! Entweder hat der Heiland sich geirrt, indem er etwas forderte, was ganz unmöglich war, oder diese Herren treten mit Widerwillen vor dem allerchristlichsten seiner Gebote zurück, weil ihnen die Selbstüberwindung fehlt, es zu erfüllen!

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