Eduard Bernstein - Ferdinand Lassalle

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Lassalles Antwort auf die ersterwähnte Anklage ist unter dem Titel „Assisen-Rede” im Druck erschienen. Sie ist jedoch nie wirklich gehalten worden, und alles, was in verschiedenen älteren Biographien über den „tiefen” Eindruck erzählt wird, den sie auf die Geschworenen und das Publikum gemacht habe, gehört daher in das Bereich der Fabel. Lassalle hatte die Rede noch vor der Verhandlung in Druck gegeben, und da einzelne der fertigen Druckbogen auch vorher in Umlauf gesetzt worden waren, beschloß der Gerichtshof, die Öffentlichkeit auszuschließen. Als trotz Lassalles Protest und der Erklärung, die Verbreitung der Druckbogen sei ohne sein Vorwissen erfolgt, ja höchstwahrscheinlich von seinen Feinden durch das Mittel der Bestechung veranlaßt worden, der Gerichtshof den Beschluß aufrecht erhielt, verzichtete Lassalle überhaupt darauf, sich zu verteidigen, wurde aber nichtsdestoweniger freigesprochen.

Ob aber gehalten oder nicht, die „Assisen-Rede” bleibt jedenfalls ein interessantes Dokument für das Studium der politischen Entwicklung Lassalles. Er steht in ihr fast durchgängig auf dem von Karl Marx drei Monate vorher in dessen Rede vor den Kölner Geschworenen vertretenen Standpunkt. Ein Vergleich der beiden Reden zeigt dies aufs deutlichste, ebenso aber auch die Verschiedenartigkeit des Wesens von Marx und Lassalle. Marx enthält sich aller oratorischen Ausschmückung, er geht direkt auf die Sache ein, entwickelt in einfacher und gedrängter Sprache, Satz für Satz, scharf und mit rücksichtsloser Logik seinen Standpunkt und schließt ohne jede Apostrophe mit einer Charakteristik der politischen Situation. Man sollte meinen, seine eigene Person stehe ganz außer Frage, und er habe nur die Aufgabe, den Geschworenen einen politischen Vortrag zu halten. Lassalle dagegen peroriert fast von Anfang bis zu Ende, er erschöpft sich in – oft sehr schönen – Bildern und in Superlativen. Alles ist Pathos, ob von der durch ihn vertretenen Sache oder von seiner Person die Rede ist, er spricht nicht zu den Geschworenen, sondern zu den Tribünen, zu einer imaginären Volksversammlung, und schließt, nach Verkündigung einer Rache, die „so vollständig” sein wird wie „die Schmach, die man dem Volke antut”, mit einer Rezitation aus Tell.

Noch im Gefängnis, wo er sich durch seine Energie und Hartnäckigkeit Vergünstigungen ertrotzte, die sonst Gefangenen nie erteilt zu werden pflegten – so erhielt er, was er später selbst für ungesetzlich erklärte, wiederholt Urlaub, um in den Prozessen der Gräfin Hatzfeldt zu plädieren – und in den darauffolgenden Jahren wurde Lassalles Tätigkeit wieder fast vollständig durch die Hatzfeldtsche Angelegenheit in Anspruch genommen. Daneben hielt Lassalle ein gastliches Haus für politische Freunde und versammelte längere Zeit einen Kreis vorgeschrittener Arbeiter um sich, denen er politische Vorträge hielt. Endlich erfolgte im Jahre 1854 im Hatzfeldtschen Prozeß der Friedensschluß. Die Gräfin erhielt ein bedeutendes Vermögen ausbezahlt und Lassalle eine Rente von jährlich siebentausend Talern sichergestellt, die ihm gestattete, seine Lebensweise ganz nach seinen Wünschen einzurichten.

Zunächst behielt er seinen Wohnsitz in Düsseldorf bei und arbeitete hier an seinem „Heraklit” weiter. Daneben unternahm er allerhand Reisen, u. a. auch eine in den Orient. Auf die Dauer aber konnten ihn diese Unterbrechungen nicht mit dem Aufenthalt in der Provinzialstadt, in der das politische Leben erloschen war, aussöhnen. Es verlangte ihn nach einem freieren, anregenderen Leben, als es die rheinische Stadt bot oder erlaubte, nach dem Umgang mit bedeutenden Persönlichkeiten, nach einem größeren Wirkungskreis. So erwirkt er sich denn 1857 durch die Vermittlung Alexander von Humboldts beim Prinzen von Preußen von der Berliner Polizei die Erlaubnis, seinen Wohnsitz in Berlin nehmen zu dürfen.

Dieses Gesuch wie die erteilte Erlaubnis verdienen Beachtung. Lassalle hatte im Mai 1849 in flammenden Worten die „schmachvolle und unerträgliche Gewaltherrschaft” gebrandmarkt, die „über Preußen hereingebrochen”; er hatte ausgerufen: „Warum zu soviel Gewalt noch soviel Heuchelei? Doch das ist preußisch” und „vergessen wir nichts, nie, niemals… Bewahren wir sie auf, diese Erinnerungen, sorgfältig auf, wie die Gebeine gemordeter Eltern, deren einziges Erbe ist der Racheschwur, der sich an diese Knochen knüpft.” (Assisenrede.) Wie kam er nun dazu, ein solches Gesuch zu stellen, und es dem guten Willen der Regierung, die in der angegebenen Weise angegriffen worden war, anheim zu stellen, es zu bewilligen? Er konnte in politischen Dingen sehr rigoros sein und hat es 1860 in einem Brief an Marx scharf verurteilt, daß Wilhelm Liebknecht für die großdeutsch-konservative „Augsburger Allgemeine Zeitung” schrieb. Aber er hielt es im Hinblick auf die wissenschaftlichen Arbeiten, die ihn beschäftigten, für sein gutes Recht, die Aufenthaltsbewilligung zu verlangen, und im Bewußtsein der Festigkeit seines politischen Wollens für reine Formsache, daß er seine betreffenden Eingaben als Gesuche abzufassen hatte. Denn es handelt sich da um verschiedene Anträge, der erste 1855 an den Berliner Polizeigewaltigen Hinckeldey, der zweite, im Juni 1856, direkt an den damaligen Prinzregenten gerichtet (Vgl. darüber „Dokumente des Sozialismus”, Jahrgang 1903, S. 130 und 407 ff.) Aus diesen Schritten machte er Karl Marx gegenüber kein Geheimnis.

Es ist zudem nicht unmöglich, daß Lassalle durch Verbindungen der Gräfin Hatzfeldt, die ziemlich weit reichten, davon unterrichtet war, daß sich in den oberen Regionen Preußens ein neuer Wind vorbereite. Wie weit diese Verbindungen reichten, geht aus Informationen hervor, die Lassalle bereits im Jahre 1854, beim Ausbruch des Krimkrieges, an Marx nach London gelangen ließ. So teilt er Marx unterm 10. Februar 1854 den Wortlaut einer Erklärung mit, die einige Tage vorher vom Berliner Kabinett nach Paris und London abgegangen sei, schildert die Zustände im Berliner Kabinett – der König und fast alle Minister für Rußland, nur Manteuffel und der Prinz von Preußen für England – und die für gewisse Eventualitäten vom Kabinett beschlossenen Maßregeln, worauf es heißt: „Alle die hier mitgeteilten Nachrichten kannst Du so betrachten, als wenn Du sie aus Manteuffels und Aberdeens eigenem Munde hättest!” Vier Wochen später machte er wieder allerhand Mitteilungen über beabsichtigte Schritte des Kabinetts, gestützt auf Mitteilungen „zwar nicht aus meiner ‚offiziellen’, aber doch aus ziemlich glaubhafter Quelle”. Am 20. Mai 1854 klagt er, daß seine „diplomatische Quelle” eine weite Reise angetreten habe. „Eine so vorzügliche Quelle, durch die man kabinettsmäßig informiert war, zu haben und dann auf so lange Zeit wieder verlieren, ist überaus ärgerlich.” Aber er hat immer noch Nebenquellen, die ihn über Interna des Berliner Kabinetts unterrichten, und ist u. a. „zeitig vorher von Bonins Entlassung usw.” benachrichtigt worden.

Einige dieser Quellen standen dem Berliner Hof sehr nahe, und ihre Berichte mögen auch Lassalles Schritt veranlaßt haben. Die geistige Zerrüttung Friedrich Wilhelm IV. war um das Jahr 1857 bereits sehr weit vorgeschritten, und wenn auch die getreuen Minister und Hüter der monarchischen Idee sie noch nicht für genügend erachteten, des Königs Regierungsunfähigkeit auszusprechen, so wußte man doch in allen unterrichteten Kreisen, daß der Regierungsantritt des Prinzen von Preußen nur noch eine Frage von Monaten sei.

In Berlin vollendete Lassalle zunächst den Heraklit, der Ende 1857 im Verlage von Franz Duncker erschien.

Über dieses beinahe mehr noch philologische als philosophische Werk gehen die Meinungen der Sachverständigen auseinander. Die einen stellen es als epochemachend hin, die andern behaupten, daß es in der Hauptsache nichts sage, was nicht schon bei Hegel zu finden sei. Richtig ist, daß Lassalle hier fast durchgängig auf althegelschem Standpunkt steht – die Dinge werden aus den Begriffen entwickelt, die Kategorien des Gedankens als ewige metaphysische Wesenheiten behandelt, deren Bewegung die Geschichte erzeugt. Aber auch diejenigen, welche die epochemachende Bedeutung der Lassalleschen Arbeit bestreiten, geben zu, daß sie eine sehr tüchtige Leistung ist. Sie verschaffte Lassalle in der wissenschaftlichen Welt einen geachteten Namen.

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