Marie Ebner-Eschenbach - Rittmeister Brand; Bertram Vogelweid

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Rittmeister Brand; Bertram Vogelweid: краткое содержание, описание и аннотация

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Dietrich blieb noch eine Weile unter dem Thore stehen. Mit mächtiger Selbstüberwindung rang er die tiefe Gemütsbewegung nieder, die ihn ergriffen hatte: kein äußeres Zeichen durfte verrathen, was in ihm vorging.

Als ein sehr gelassener, fast übertrieben höflicher Mann betrat er den Modesalon und wurde von Fräulein Julie, einer gut erhaltenen Schönheit, »comme il faut« bis an die Spitzen ihrer langen, lanzenförmig zugeschnittenen Nägel, würdevoll empfangen. Sie schien befremdet, als er sie bat, fragen zu wollen, ob er die Ehre haben könne, mit Madame Vernon selbst und zwar privatim zu sprechen. Das Fräulein übernahm seine Karte, warf einen Blick darauf – und war elektrisirt.

»Dietrich Brand! Herr Rittmeister Brand …«

»Nein, mein Fräulein, Brand kurzweg; ich habe meinen Militär-Charakter abgelegt.«

Aber das wußte Fräulein Julie besser. Ablegen, einen solchen Charakter? Als ob man das könnte! Nie! O, sie hatte die Gnade, den Herrn Rittmeister zu kennen, hatte so viel von ihm gehört. O, und wer nicht? Und einige ihrer Verwandten hatten die Gnade gehabt, unter ihm zu dienen. Und nun wollte sie die Gnade haben, ihn der gnädigen Frau zu melden. Einen solchen Besuch werde sie sicherlich empfangen, wenn auch sonst keinen andern, denn die gnädige Frau sei heute nervos.

Sie enteilte, und Brand ließ ein mißbilligendes: »Hm, hm, nervos« vernehmen, worauf ihn einige der Magazins-Damen verstohlen anguckten. Andere kicherten vor sich hin, und ein lustiges Ding von einer Modistin, das eben einer ältlichen Kundin einen sehr jugendlichen Hut anprobirte, rang mit einem Lachkrampfe.

Nach kurzer Zeit war Fräulein Julie wieder da und ersuchte den Herrn Rittmeister, die Gnade zu haben, ihr zu Madame Vernon zu folgen. Sie geleitete ihn durch eine Reihe von Ateliers und Salons und verabschiedete sich mit einem wundervollen Knix, in den sie ihre ganze Seele legte, an der Thür des Boudoirs der Gebieterin.

VIII

Das war ein Schmuckkästchen. Die Wände mit hellblauem Seidenstoff verkleidet, die Möbel mit demselben Stoffe überzogen, Tische, Tischchen, Etagèren von den verschiedensten Formen, mit theils sehr kostbaren Nippesgegenständen besetzt, ein großer Ankleidespiegel mit vergoldetem Gestell, und mitten in all’ der Pracht die berühmte, geniale, viel umworbene Madame Amélie. Sie war schön und geschmackvoll angethan in einem spitzenbesetzten Schlafrock aus Atlas, der wie die Abendröthe schimmerte und eine zwei Meter lange Schleppe hatte. Der Anzug war ein Kunstwerk und machte so schlank als möglich; aber auch den höchsten Toilettenkünsten sind die Wege gewiesen; Anmuth konnten sie der vierschrötigen Gestalt nicht verleihen, die sich beim Eintreten Brands von dem Ruhebette erhob. Der Kopf Madame Amélies saß auf kräftigem Nacken und trug eine Fülle stark angegrauter Haare. Die gewellte, gelockte Frisur erinnerte in ihrem künstlichen, architektonischen Aufbau an die der römischen Kaiserinnen. Das Gesicht hatte einen ausgesprochenen Neger-Typus, aber die Augen waren schön und intelligent. Leider befanden sie und auch die Nase sich eben in einem Zustande, der nicht gleich errathen ließ, ob die Dame geweint hatte oder an Schnupfen litt.

Als Dietrich eintrat, rieb sie sich eben die Schläfen mit weißer Matteischer Elektrizität. Auf einem Tischchen neben ihr befanden sich allerlei Riechmittel; in einer mit heißem Wasser gefüllten Achatschale verdampften einige Tropfen Fichtennadelextrakt.

Brand dankte in seiner ritterlichen Weise für die Gunst, die Madame Vernon ihm erwies, ihn trotz ihres Unwohlseins zu empfangen. Er wollte ihre Güte nicht mißbrauchen, sie nicht lang in Anspruch nehmen; er kam nur, um sich von ihr Auskunft zu erbitten über die beiden Kinder, die eben bei ihr gewesen waren. Nicht Neugier leite ihn, sondern ein ernstes Interesse, dessen Grund er ihr, wenn sie es gestatte, ein nächstes Mal darlegen werde.

Madame Amélie versicherte ihn, daß sie bei einem Manne »de sa trempe« nur die edelsten Absichten voraussetze, zögerte aber doch mit der Antwort, als er nach dem Familiennamen der Kleinen fragte.

»Fürchten Sie nicht, ein Geheimniß zu verrathen,« sagte er und faßte sie scharf ins Auge. »Es sind die Kinder des Majors von Müller.«

Sie widersprach nicht.

»Eines meiner besten Freunde und einstigen Kameraden,« fuhr er fort, »der vor drei Jahren in seiner Vaterstadt Klausenburg gestorben ist. Ein nur zu edler und großmüthiger Mensch.«

»Certainement,« fiel die Französin ein, »so großmüthig für Andere, daß die Seinen in der gêne zurückblieben.«

»Gêne?« wiederholte Brand mit qualvoll gepreßter Stimme. »Was ich eben gesehen habe, ist schlimmer als gêne. Diese Kinder sind schlecht genährt, schlecht gekleidet, sie darben.«

»Nun, jetzt eigentlich nicht mehr,« meinte Madame Vernon und widerstand nicht länger der Versuchung, »Monsieur Brand,« der ein so »noble cœur« war und so tiefe Theilnahme für die Hinterbliebenen seines Freundes hatte, die ganze Wahrheit zu sagen, und bei dieser Gelegenheit sich selbst in schönem Lichte zu zeigen.

Dietrich erfuhr nun Alles.

In der langen Krankheit des Majors waren die Reste des Vermögens aufgebraucht und leider sogar einige Schulden gemacht worden. Sophie mußte ihre Pension für Jahre hinaus verpfänden, um die dringendsten Gläubiger zu befriedigen. Sie wäre dem Elend preisgegeben gewesen, ohne ihr außergewöhnliches, dem der großen Wiener Modistin congeniales Talent. Mit ihren »doigts de fée« gewann sie den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder. Kärglich, wie sich von selbst versteht, »mon Dieu, en province!« bis eine Verwandte Madame Amélie’s und Gattin eines österreichischen Oberstlieutenants nach Klausenburg kam, dort erst die Werke Frau von Müllers, dann sie selbst kennen lernte und eine begeisterte Freundschaft und Bewunderung für sie faßte.

»Unglück und Talent, quels titres auf unsere Theilnahme, Monsieur,« sprach die Modistin mit einer pathetischen Gebärde.

Die Frau Oberstlieutenant brauchte nur einige Proben der Kunstfertigkeit Sophie Müllers an Madame Vernon zu schicken, um ihr Mitgefühl für die arme Wittwe zu erwecken. Amélie hatte ihr sogleich geschrieben und sie eingeladen, nach Wien zu kommen. Seit einem halben Jahre war sie da, stellte ihre Begabung und ihren Fleiß ausschließlich in den Dienst des Hauses Vernon und dürfte keinen Grund haben, es zu bereuen. Sie wurde besoldet wie keine zweite. Ihre Verhältnisse müssen sich jetzt schon gebessert haben.

»Müssen sich? Sie wissen nichts Genaues darüber?« fragte Brand.

»Das nicht. Frau von Müller spricht nie von sich. Sie ist sehr stolz, sehr zurückhaltend.« »Jawohl, sehr stolz.« Er beugte sich vor auf dem niederen Fauteuil, den Madame Amélie ihm angewiesen hatte, und wieder mußte sie den forschenden Blick seiner ernsten, grundehrlichen Augen eine ganze Weile hindurch aushalten und that es mit der Unbefangenheit eines vortrefflichen Gewissens. Plötzlich gab sie ihrem Kopfe einen kleinen Ruck, ein muthwilliges Lächeln glitt verschönernd über ihr derbes Gesicht, und sie sprach:

»Ja, ja, Monsieur, ich bin eine gute und brave personne, man kann auf mich zählen.«

Brand verneigte sich: »Gut und brav, ich bin überzeugt. Aber außerdem auch Gedankenleserin. Ich bewundere. Eine echte Künstlerin freilich hat immer etwas Divinatorisches.«

»O Monsieur!« Ihre Augen glänzten vor Freude über diese Schmeichelei: »Vous êtes aussi aimable que célèbre.«

Er lehnte ab; »Loben Sie mich nicht. Ich habe große Schwächen.«

»Zum Beispiel?«

»Unter Anderem eine gewisse Schwäche für Damen-Mode-Artikel,« erwiderte er scherzend. »Ich wäre zum Beispiel neugierig, die Putzgegenstände zu sehen, die Frau Major Sophie von Müller Ihnen eben geschickt hat. Ich möchte diese Putzgegenstände sogar an mich bringen.«

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