Gustav Bodelschwingh - Friedrich v. Bodelschwingh - Ein Lebensbild

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Friedrich v. Bodelschwingh: Ein Lebensbild: краткое содержание, описание и аннотация

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Auf seinem Arbeitspult hatte Zeller ein großes Corpus juris stehen, daneben Goethes Faust und die Bibel. „Ich habe”, sagte er mir, „diese Bücher neben einander stehen lassen, um beständig zum Dank gegen Gott ermuntert zu werden, daß ich von dem toten Buchstaben des irdischen Gesetzes zum ewig lebendigen Gesetzbuch des Wortes Gottes geführt wurde und von den verführerischen Gärten des menschlichen Geistes in ihrer höchsten Blüte, wie wir sie in Goethes Faust finden, zu dem einfältigen Evangelium von Christo.”

Besonders erinnerlich ist mir ein Sommerabend, an dem ich mit meinem mir vertrautesten Freunde aus dem Missionshaus, Hendrichs, von Beuggen nach Basel heimkehrte. Wir saßen, unter dem Schatten eines Baumes ausruhend, am Ufer des Rheines, und mein Freund sprach von dem unbeschreiblichen Glück und der Sicherheit, die er genieße, seit er an den Heiland glaube. Es könne ihm nun gar nichts widerfahren, als was ihm nötig und selig sei. Denn auch jeder Widersacher, der ihm etwas anhaben wolle, helfe ihm nur dazu, sich selbst zu verleugnen und sich zum Heiland zu flüchten, und jeder Stoß, den sein alter Adam bekomme, sei ihm lieb, weil dadurch der neue Adam desto mehr Luft bekomme. Es war mir dieses Gespräch von besonderem Segen und ist mir unvergeßlich geblieben in Erinnerung an meinen treuen Freund, der nun schon lange Jahre in Indien an der Küste von Malabar schläft, wo er seinen Lauf mit Freuden vollendet hat.

Neben Hendrichs stand mir ein anderer angehender Missionar sehr nahe: Gottfried Hauser. Daß ich mit ihm verbunden wurde, hatte seine besondere Veranlassung. Es bestand nämlich im Missionshause zu Basel die Einrichtung, daß die Missionare in dem letzten Jahre vor der Ausreise auf das Missionsfeld zu zwei und zwei auszogen, um in den Dörfern des Baseler und badischen Landes Bibelstunden zu halten oder auch die Kinder zu sammeln in der Weise der heutigen Sonntagsschulen, die man damals aber noch nicht kannte. So war mir mit Gottfried Hauser zusammen das Dorf Birsfelden, südlich von Basel, zugeteilt worden. Eine Witwe, eine fromme alte Bauersfrau, hatte hier ihr Haus für die Versammlung geöffnet. Es waren vor allem Kinder, die hier zusammenkamen und die von Hauser und mir in der Weise von Frage und Antwort unterwiesen wurden, während einige ältere Personen zuhörten. Mit welchem Zittern und Zagen habe ich mich auf diese Stunden vorbereitet, zumal dabei auch öffentlich gebetet zu werden pflegte! Aber wie manchen Segen habe ich auch aus diesen Stunden mitgebracht für meine eigene Seele!

Von einem höchst merkwürdigen Mann muß ich noch einiges sagen, der mir in besonderer Weise nahetrat: das war der Vater Spittler. Von Beruf Buchhändler war Spittler zu Anfang des Jahrhunderts aus dem Württemberger Land nach Basel gekommen. Er wohnte im sogenannten „Fälkli”, einem alten Gebäude, das früher zum Augustinerkloster gehört hatte und einen Falken im Wappen führte. Das Fälkli war die Heimat der von Spittler gegründeten Buch- und Traktatgesellschaft. In innigster Dankbarkeit gegen jenes kleine Büchlein über Tschin, den Chinesenknaben, das von hier aus mir nach Gramenz geschickt geworden war, konnte ich es nicht lassen, mir im „Fälkli” immer neue Traktate zu kaufen und nach allen Richtungen zu verteilen, namentlich unter den Kindern. Auch versorgte ich von hier aus, unserer letzten Verabredung entsprechend, meinen Bruder Ernst in Frankfurt mit den Schriften, die er sich für seine Soldaten von mir erbeten hatte.

Das Zimmer des alten Spittler steht mir noch lebendig vor Augen. Es erschien mir sehr ehrwürdig, wie das eines alten Einsiedlers, in alter deutscher Weise ausmöbliert. Die Wände waren mit allerlei Missionskarten behangen. Eine dieser Karten stellte die christlichen Länder dar. Auf ihr waren überall durch Lichter und kleine Fackeln die Gegenden bezeichnet, in denen der eingeschlafene Glauben wieder im Erwachen war oder wo für die Ausbreitung des Reiches Gottes sonst irgend etwas geschah. Zwischen diesen Lichtern und Fackeln aber lag der größte Teil der Christenheit im Halbdunkel oder im schwarzen Schatten.

Der alte Spittler erklärte mir die Karte selbst. Während das Baseler Missionshaus unter den Heiden leuchtete, sah er es als seine Hauptaufgabe an, in der abgefallenen Christenheit das Wort Gottes wieder auf den Leuchter zu stellen. Durch ihn waren fast alle Anstalten der christlichen Barmherzigkeit, die in und um Basel blühten, ins Leben gerufen worden. Sobald er auf einem Punkt fertig war, ging er wieder einen Schritt weiter. Augenblicklich galten seine Liebe und seine Kraft ganz besonders der Pilgermission. Jenseits des Rheins, auf dem letzten Vorsprung des Schwarzwaldes, hatte er eine kleine alte Kirche gekauft mit einigen Äckern umher. Die Kirche samt ihrem Turm hatte er so ausgebaut, daß darin seine Zöglinge samt ihren Lehrern Unterkunft fanden. St. Chrischona hieß das Kirchlein. Und ich bin manchmal auf die herrliche Höhe hinaufgestiegen, von der man bei klarem Wetter über den Jura weg die Alpenkette überschauen kann.

Nun waren damals die Gedanken des alten Spittler besonders auf die alte christliche Kirche in Abessinien gerichtet. Dahin hatte er bereits seine Pilger geschickt, um diese alte eingeschlafene Kirche wieder wachzurufen. Von Abessinien aus aber sollte es weitergehen zu dem südlicher wohnenden wilden afrikanischen Stamm der Gallas. Bald merkte ich, daß Vater Spittler sein Auge auf mich warf, ob ich wohl bereit sei, nach Abessinien zu ziehen.

Durch meine Verbindung mit dem Baseler Missionshaus, das Inspektor Josenhans leitete, standen aber meine Gedanken damals nicht nach Abessinien, sondern nach Indien. Und wenn ich auch beschlossen hatte, zunächst mein theologisches Examen in Preußen zu machen, so wollte ich doch so bald wie möglich nach Basel zurückkehren, um meinen Freunden Hauser, Hendrichs und dem dritten aus unserm engeren Freundeskreis, namens Strobel, nach Indien zu folgen.

Jetzt aber wurde ich in meinem Vorhaben erschüttert. Denn eines Tages erschien in Begleitung meiner Dienstmagd, der Rösli Schwarz, eine schwarze Mädchengestalt auf meinem Zimmer. Es war Pauline Fatmele, die Tochter eines Gallafürsten aus dem Süden Abessiniens. Sie war, nachdem ihr Vater neben ihr erschlagen worden war, von einem Sklavenhändler zum andern schließlich an den Hof des Vizekönigs von Ägypten verkauft worden. Dort war sie einem deutschen Reisenden geschenkt worden, und dieser hatte sie nach Stuttgart gebracht. Von da war sie nach Korntal in eine christliche Familie gekommen. Hier war in wunderbarer Weise ein fröhliches christliches Glaubensleben in ihr erwacht. Der alte Spittler war ihr Taufpate geworden und hatte sie nun nach Basel kommen lassen. Da meine Magd ja auch aus Korntal war, so hatte Fatmele sie besucht, und auf diese Weise kam es, daß sie mit meiner Magd zusammen mein Zimmer betrat.

Das reine, kindliche, mächtige Glaubensleben der schwarzen Fürstentochter machte, obwohl sie nur eine Viertelstunde bei mir blieb, einen großen Eindruck auf mich. „Wenn ich jetzt Flügel hätte,” sagte sie mir, „dann möchte ich gern in meine Heimat fliegen, um zu erzählen, wie lieb Gott Europa hat.” Ihr Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. Wenige Tage darauf bekam sie Bluthusten, aus dem sich die galoppierende Schwindsucht entwickelte, und im Diakonissenhause zu Riehen, wohin sie der alte Spittler brachte, starb sie nach wenigen Wochen seligen Leidenskampfes, vielen zur Stärkung des Glaubens. Chrischonabrüder bliesen an ihrem Grab die Posaunen. Auf ihrem Sterbebett aber hatte sie den Vater Spittler gebeten, ihr Volk nicht zu vergessen, wenn sie selbst auch nicht hinziehen könne.

So kam es, daß der alte Spittler einen Beschluß des Komitees herbeiführte, durch den ich armer, junger Student berufen wurde, als Bote der Pilgermission an den Hof des Königs Theodorus nach Abessinien zu gehen. Ich sollte zunächst bei Bischof Gobat in Jerusalem das Abessinische lernen und mich von da mit einigen Pilgermissionaren nach Abessinien und dann weiter südwärts zu den Gallas aufmachen. Solche Aussicht zog mein Gemüt lebhaft an, und ich stand im Geiste schon auf dem Ölberg, um von da aus mit dem Kämmerer aus dem Mohrenlande meinen Weg anzutreten.

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