Alfred Brust - Der ewige Mensch

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Alfred Brust

Der ewige Mensch Drama in Christo

GESTALTEN

CORDATUS
TAMARA
SANNA
STEILZACK
SAAT
WACHTLER
TIOMA BETTY
DIE VERKETTETEN
FESTUS
DER DICHTER
MAUSCHE MICHEL
DER VATER
ALLERHAND VOLK
Morgen. Ein großer leerer Raum mit rissigen Wänden in einem verfallenen Gebäude. Die Wohnung des Cordatus

CORDATUS (ein Mensch von 30 Jahren, sitzt in abgetragener Kleidung in einer Ecke des Raumes auf dem Erdboden und blickt lächelnd vor sich nieder. Er hat einen dünnen, langen Vollbart. Sein Gesicht zeigt Spuren außerordentlicher Schönheit und geistiger Höhe und Frische. Er spricht alles ganz langsam, klar und deutlich aus. Es gibt in keinem Wort Überstürzung bei ihm. Jedes Wort ist voll warmer drängender Liebe und erschüttert, zuweilen durch eine kleine Bewegung unterstützt. Diese Bewegungen sind aber so sehr selten, daß sie stets auffallen. In der Hauptsache ist er bewegungslos und versteht es, diese Bewegungslosigkeit seiner Umgebung unmittelbar mitzuteilen.)

TAMARA
(ein schönes sechzehnjähriges Mädchen, geht mit schleppenden Schritten diagonal durch den Raum. Sie ist dürftig gekleidet):

Ich hab ein Tier im Bauch. Schneid mir doch das Tier aus dem Bauch.

CORDATUS:

Es ist nichts, Tamara. Es ist nichts.

(Schweigen.)
TAMARA
(setzt ihre Wanderung fort. Hin und wieder bleibt sie stehn wie in lähmendem Schreck und wiegt den Körper dann hin und her):

Ich hab ein Tier im Bauch. Schneid mir doch das Tier aus dem Bauch.

CORDATUS:

Es ist nichts, Tamara. Es ist nichts.

SANNA
(ein liebreizendes Fräulein, vornehm gekleidet, öffnet leise die Tür, blickt vorsichtig hinein und tritt dann mit großen erstaunten Augen in den Raum. Sie erblickt Tamara, die in einer Ecke stehengeblieben ist und sich in den Hüften wiegt, nicht):

Guten Morgen, Cordatus.

CORDATUS
(ohne Verwunderung und von Herzen freundlich):

Du kommst zu mir, Schwesterlein. Setz dich und gib mir deine Hand.

SANNA:

Die Hand geb ich dir, aber setzen kann ich mich doch nicht.

CORDATUS:

Du glaubst gar nicht, wie wunderschön das ist, wenn du dich hier nicht setzen kannst.

SANNA:

Das müßte doch in deinen Augen häßlich sein.

CORDATUS:

In meinen Augen ist niemals etwas häßlich.

SANNA:

Aber du fragst gar nicht, weshalb ich zu dir gekommen bin …

CORDATUS:

Es ist doch schön hier draußen; dies verfallene Haus vor der Stadt und die wundersüße Wildnis ringsher!

SANNA:

Weshalb bist du dann nicht im Freien?

CORDATUS:

Ich arbeite noch ein wenig. Draußen kann ich nur fühlen.

TAMARA
(beginnt wieder ihre Wanderung durch den Raum):

Ich hab ein Tier im Bauch. Schneid mir doch das Tier aus dem Bauch.

SANNA
(fährt herum und blickt mit starren Augen und blassem Gesicht auf das Mädchen)
CORDATUS:

Es ist nichts, Tamara. Es ist nichts.

TAMARA (nimmt keine Notiz von Sanna)
SANNA:

Das – das – was ist dieses, Cordatus?!

CORDATUS:

Ein fremdes Kind, das da glaubt ein Tier im Bauche zu haben. Ich will es heilen durch mein Wort.

SANNA:

Aber – aber weshalb denn ein Tier?

CORDATUS:

Das sind so die Jahre.

SANNA:

Und – (sie sammelt sich) wohin gehst du zu Tisch?

CORDATUS:

Zu Tisch? Ich weiß nicht. Vielleicht kommt eine Wölfin, mich säugen.

SANNA:

Pfui!

CORDATUS:

Pfui? Du bist allerliebst, kleine Schwester.

SANNA:

So höre, Bruder. Ich bin aus einem großen Grunde zu dir gekommen.

CORDATUS:

Gewiß, auch die kleinen Gründe sind bedeutend.

SANNA (eifrig):

Ja – sieh mal. Das wird dir schon einleuchten, was ich dir sage. Die Eltern meinten zwar, das hätte keinen Zweck. Aber ich sagte ihnen, Cordatus habe mich lieb und werde mir meinen Herzenswunsch erfüllen. Und ich redete so lange, bis sie zu hoffen begannen. Und heute früh, als ich fortging, da weinten sie vor Hoffnung. – Hörst du, Cordatus?

CORDATUS:

Ich muß lieben, Kind. Versteh mich recht! Ich bin geboren, um zu lieben. Ich müßte jetzt ein Beil nehmen, das ich nicht habe, und dich damit schlagen. Da ich aber lieben muß, kann ich dich nur mit der Liebe schlagen. Und das ist so sehr schmerzvoll für dich. Denn wenn ich dich mit dem Beil schlüge, würdest du mich hassen, denn dein Körper haßt den Schmerz; da ich dich aber mit der Liebe schlage, trifft es deine Seele, und die liebt mich, wenn ich ihr wehe tu.

SANNA:

Und weshalb denn willst du mich schlagen?

CORDATUS:

Weil du ein schönes Kind bist, in das sich mein Versucher gesteckt hat, um mir das Glück zu stören.

SANNA (klagend):

Du willst nicht zurückkehren! —

CORDATUS:

Nie, nie, nie! Geh heim – und werde glücklich. Und wenn du es nicht können wirst, dann komm zu mir! Ich will dich’s lehren, denn ich bin’s.

TAMARA (plötzlich laut):

Und es zuckt und es wühlt und es windet. (Überlaut:) Schneid mir doch das Tier aus dem Bauch!!

CORDATUS (wieder unendlich beruhigend):

Es ist nichts, Tamara. Es ist nichts.

SANNA:

Wir werden alle weinen, die alten Eltern und ich. Wir haben schon soviel geweint um dich, denn du hast uns ja so unglücklich gemacht – mit deinem Glück.

CORDATUS:

Ja – ich habe euch immer mit der Liebe geschlagen. O, daß ich euch mit dem Beile schlagen könnte! – Laß mich allein, Mädchen!

SANNA:

Soll – soll ich dir etwas schicken?

CORDATUS:

Versuche mich nicht! Der Versucher weiß, daß ich noch nicht auf dem Gipfel meiner Stärke bin. Geh hin. Ich muß noch arbeiten.

SANNA (schüttelt den Kopf und geht):

Lebwohl.

CORDATUS (sitzt und sinnt bewegungslos)
STEILZACK
(tritt barhäuptig ein und stellt sich nachdenklich in die Mitte des Raumes. Er ist ähnlich Cordatus gekleidet):

Ich habe etwas gesehn. Drei Menschen hab ich gesehn. Und das bewegt mich. Drei Menschen an diesem jungen Tag.

CORDATUS:

Drei Menschen können dich nicht bewegen, Steilzack.

STEILZACK:

So bewegt mich denn ein Geschehen. Ja – ein Geschehen bewegt mich; ein Geschehen um drei Menschen.

CORDATUS:

Ein Geschehen um drei Menschen ist auch ein Geschehen um die Welt.

STEILZACK:

Sag mir, Cordatus, lieber Herr, darf man einen Menschen töten?

CORDATUS:

Die Menschen kommen immer zu mir, um diesen Raum mit Tragödie auszufüllen. Das ist nicht gut von den Menschen.

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