Rudolf Eucken - Der Sinn und Wert des Lebens
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Aber angenommen, das Ziel der Sozialkultur bliebe unangefochten, wie will sie die Kräfte und die Gesinnungen zu seiner Erreichung finden? Sie hofft alles von einem Handeln für andere, einem »altruistischen« Handeln, und sieht nicht, daß ein solches Handeln eine bewegende Kraft nur erlangen kann, wenn der andere nicht bloß neben mir steht, sondern mit mir durch eine innere Einheit des Lebens verbunden, in mein geistiges Selbst aufgenommen wird. Aber ein derartiger Begriff muß der Sozialkultur als schlechthin unverständlich erscheinen und die Sache als unerreichbar; jene läßt den anderen neben mir stehen und verlangt doch, daß ich meine Kraft für ihn einsetzen soll. Nie aber kann ein Mensch oder ein Ding eine starke Bewegung erzeugen, solange es nicht ein Bestandteil meines eigenen Lebens wird. Eine solche Bewegung geht nur aus innerer Notwendigkeit, namentlich aus unerträglichen Widersprüchen des eigenen Lebens hervor; nur sofern der Mensch auf sich selber steht und für sich selber schafft, kann er etwas erreichen, das auch den anderen wertvoll ist; wer vornehmlich an die Wirkung bei anderen denkt, der hat damit auf das Erstgeburtsrecht des Schaffens verzichtet. – In der Gesinnung aber setzt die Sozialkultur freundliche, wohlwollende, zahme Menschen voraus, Menschen, die kein radikales Böses kennen, nichts von wilden Leidenschaften und dunklen Abgründen der Seele wissen, denen alles Dämonische oder gar Diabolische, zugleich freilich auch alles Heroische, eine unverständliche Größe ist. Mußten wir schon früher bezweifeln, ob die Menschen so zahm, so gutartig sind, so hat der gegenwärtige Krieg solchen Zweifel wohl zu vollem Siege gebracht. Damit aber wird der Sozialkultur eine Hauptstütze entzogen, dem Bösen gegenüber hat sie keine Wehr. Bei solchen Bedenken verkennen wir keineswegs die Bedeutung edler Humanität und rastloser Hilfstätigkeit, die nach jener Richtung hin entfaltet wird, auch nicht den Wert des Strebens, alles Menschenbild zu heben und zur Selbsttätigkeit zu berufen; aber das geschieht nur unter Überschreitung der begrifflichen Schranken jener Lebensordnung, die Leistung geht hier, wie so oft, weit über die Lehre hinaus. Im besonderen erhält die Menschheit oft einen tieferen Sinn, als der eigene Boden der Sozialkultur begründet, sie wird, oft in Nachwirkung der älteren Lebensordnungen, ein hoher Idealbegriff, der echte Begeisterung erweckt. Solche Verschiebung der Begriffe macht dem Herzen der Bekenner alle Ehre, das Problem aber löst sie nicht.
Diese Gefahren und Schranken mußten auch innerhalb der Menschenkultur zur Empfindung kommen und eine Gegenbewegung erzeugen. Das ergab die Bildung einer Individualkultur, welche sich ebenfalls ganz und gar auf den Boden der Erfahrung stellt und jede Abhängigkeit des menschlichen Daseins von weiteren Zusammenhängen ablehnt, welche aber innerhalb der Erfahrung einen völlig anderen Ausgangspunkt nimmt, nämlich das Fürsichsein, den seelischen Zustand des Individuums. Indem sie die Sozialkultur als eine Mechanisierung und Schablonisierung des Lebens bekämpft, stellt sie ihr ein Leben entgegen, welches vornehmlich das Individuum zu stärken, es unter Befreiung von aller Bindung ganz auf sich selbst zu stellen und zur vollen Ausprägung seiner Eigentümlichkeit zu bringen verspricht. Indem sie alle Lebensverhältnisse und alle Lebensgebiete zu Mitteln für die Entfaltung und den Selbstgenuß des Individuums macht und zugleich alles, was von der Vergangenheit zu uns wirkt, in lebendige Gegenwart verwandelt, ergibt sich viel Freiheit und Frische, ein überströmender Reichtum verschiedener Bildungen, entsteht ein leichtbeschwingtes, freischwebendes, frohgestimmtes Leben; es wird sich selbst um so mehr zu verstärken glauben, je mehr es das Unterscheidende pflegt und den Abstand von anderen hervorkehrt; die Freude, etwas Eigenes, Unabhängiges, Unvergleichliches zu sein, wird alles Tun durchdringen und heben; Hauptgehilfen dieses Lebens werden Kunst und Literatur, natürlich in einem besonderen Sinne verstanden.
Zustimmung hat diesem Leben namentlich sein Widerspruch gegen den Massencharakter und die Gleichförmigkeit der Sozialkultur gebracht; daß es mit seiner Auflösung des Daseins in lauter Einzelpunkte und seinem Mangel alles Kernes unmöglich das Menschenleben ausfüllen und führen kann, das bedarf keiner näheren Darlegung. Nur das sei bemerkt, daß die Individualkultur im Kern ihrer Behauptung denselben Fehler begeht wie die Sozialkultur: wie diese aus der Menschheit unversehens etwas weit besseres macht als ihre Begriffe gestatten, so muß die Individualkultur das Individuum idealisieren, um es zum Hauptträger des Lebens machen und in ihm dessen Hauptzweck finden zu können. Sie denkt dies Individuum als groß und als Quell einer starken Bewegung, mit höchsten Problemen befaßt und eine Welt der Wahrheit und Schönheit in der eigenen Seele erbauend. Aber woher soll das alles innerhalb des gegebenen Daseins kommen, dem doch einmal das Individuum nur ein Glied einer weitschichtigen Verkettung bedeutet, nicht eine Stätte ursprünglichen Lebens, nicht den Durchbruchspunkt einer neuen Welt. Wie die Individualkultur das Individuum versteht, kann die ihm beigelegte Selbständigkeit nur eine erträumte und das daraus entstehende Leben nur ein eingebildetes sein. Schätzbare Anregungen im einzelnen und manche vollberechtigte Kritik seien dabei dieser Individualkultur bereitwillig zugestanden.
So scheitert die bloße Menschenkultur in jeder der Richtungen, die sie einschlagen kann, und zwischen denen sie wählen muß; weder das Zusammenstreben noch das Auseinandergehen der Menschen gibt dem Leben einen Sinn und Wert und läßt die Seele ein Beisichselbstsein erreichen. Denn auch die Individualkultur gelangt nicht zu einem solchen, da sie die Seele in lauter einzelne Lagen und Stimmungen zersplittert, ohne ihnen eine Einheit des Wesens und eine Innenwelt entgegenzusetzen. Wenn die Ausführung beider Arten der Menschenkultur die Oberfläche überschreitet, so tut sie das in schroffem Widerspruch mit der Grundbehauptung des Ganzen.
Das empfindet auch die Gegenwart immer stärker, schon vor dem Kriege war vielfach das Bloßmenschliche als viel zu klein erkannt und mit dem Überdruß an seinem selbstgefälligen Gebaren eine tiefe Sehnsucht nach Durchbrechung seiner Schranken und nach Erringung eines weiteren, reineren, wahreren Leben erwacht. Augenscheinlich wurde, daß die Ablösung des Menschen von der großen Welt und die Bildung eines Sonderkreises ihn einer Enge und Kleinheit überliefert, die er selbst auf die Dauer nicht aushält, die ihm die Tiefe seines eigenen Wesens verschließt. So hörten wir viel von Übermenschlichem und von Übermenschen reden. Aber alle echte und innige Sehnsucht, die aus solchem Streben spricht, führt über ein ungestümes Wogen und Wallen der Seele nicht hinaus, wenn dieses Übermenschliche innerhalb der Welt der Erfahrung gesucht wird. Denn viel zu streng binden hier den Menschen Natur und Schicksal, und zwar mehr noch von innen als von außen, als daß ein kühner Aufschwung ihn davon befreien und ein neues Leben schaffen könnte. Es muß das Menschenwesen überhaupt einer inneren Umwandlung und Erhöhung fähig sein, wenn der Einzelne wesentlich mehr aus sich machen soll; sonst ist alles Mühen verloren. Der Krieg hat uns diese Wahrheit noch stärker eingeprägt, er stellt uns die Unzulänglichkeit des bloßen Menschen und damit aller bloßen Menschenkultur so deutlich vor Augen, daß nur eine flache Denkweise sich folgendem Dilemma entziehen kann: entweder steht das Menschenleben in tieferen Zusammenhängen und schöpft aus ihnen neue Ziele und Kräfte, welche die bloße Wohlfahrt des Menschen überschreiten, oder das ganze menschliche Sein ist eine, freilich unbegreifliche, Verirrung des Weltlaufs, und alles Streben nach einem Sinn und Wert unseres Lebens ist zu sicherem Scheitern verdammt. Es wäre ein großer Gewinn unserer harten Zeit, wenn sie uns dieses Entweder – Oder klar durchschauen ließe und damit allen verwirrenden und verflachenden Mittelgebilden ein dauerndes Ende bereitete.
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