Friedrich Gerstäcker - Ein Parcerie-Vertrag

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»Hm, Behrens, kommt doch einmal mit vorn auf den Bock; ich schaffe nur den Wagen nach Haus und versorge die Pferde, und habe dann weiter nichts zu thun, daß wir noch ein Wort zusammen reden können, – heute kommt Ihr doch nicht mehr hin.«

»Nein, Andres,« sagte Behrens, »und morgen wahrscheinlich auch nicht, aber ich fahr mit, denn es wär mir lieb, wenn Du mich nachher begleiten könntest.«

»Und unterwegs erzählt Ihr mir die ganze Geschichte,« sagte Andres, während Behrens zu ihm auf den Bock stieg.

So fuhren sie langsam der Wohnung des Doctor Maller, Andres' Brodherrn, zu, und der Tagelöhner theilte jetzt dem Kameraden Alles mit, was seine künftigen Pläne betraf, während dieser kein Wort dazu sagte, sondern nur manchmal mit dem Kopf nickte oder schüttelte.

Endlich langten sie bei der Wohnung des Doctors an. Behrens half die Pferde mit ausschirren und in den Stall führen, wo ihnen Andres ihr Futter gab, während der Mann ein paar Eimer Wasser holte.

Wie sie fertig waren sagte Andres, der indessen in einem fort gepfiffen hatte: »Hört einmal, Behrens, – Ihr habt den Contract bei Euch, wie?«

»Ja, Andres.«

»Schön, – mein Doctor ist zu Hause, ich habe ihn eben oben am Fenster gesehen, – der weiß Alles, ist auch schon einmal drüben in Amerika gewesen, dem wollen wir das Papier zeigen, – der kennt sich in solchen Sachen aus.«

»Ja, aber,« sagte Behrens, »was wird sich der um unser Einen kümmern; der hat mehr zu thun.«

»Laßt Ihr mich nur machen,« nickte aber Andres dem Freund zu, »wartet hier einen Augenblick, ich bin gleich wieder da,« und ohne eine weitere Einrede anzuhören, ging er quer über den Hof und in das Haus hinüber, und kam auch schon nach kaum zehn Minuten mit der Meldung zurück, Behrens solle nur hinaufgehen, der Doctor wäre oben und wolle sein Anliegen hören.

Dem Behrens schlug das Herz, aber der Doctor empfing ihn freundlich und sagte: »Nun, mein Mann, Ihr wollt nach Brasilien hinüber? Das ist ein wichtiger Schritt; habt Ihr Euch die Sache denn auch ordentlich überlegt? Jemand, der hier in Deutschland sein Brod hat, sollte nicht gerade leicht mit Frau und Kindern so ins Ungewisse hinübergehen.«

»Ja, lieber Herr,« seufzte Behrens, »mit dem Brod ist das so eine Sache, – heute haben wir welches und morgen keins, und wenn ich einmal krank würde –«

»Dann glaubt Ihr wohl, giebt Euch Jemand in Brasilien was?« unterbrach ihn der Doctor. »Aber Ihr sollt frei hinübergeschafft werden, wie ich höre? Habt Ihr das Papier bei Euch?«

»Ja, Herr Doctor, – dies hier.«

Der Doctor nahm es, las es aufmerksam durch und sagte dann: »Und das Papier wollt Ihr unterschreiben? Wißt Ihr wohl, daß Ihr danach wie verrathen und verkauft und einem ehrlichen Mann oder einem Schurken, wie's gerade trifft, auf Gnade und Ungnade übergeben seid?«

»Ja, aber, Herr Doctor,« sagte der Mann erschreckt.

»Das ist ein sogenannter Parcerie-Vertrag,« fuhr der Doctor fort, »das heißt ein Vertrag, wonach Ihr angeblich Mittheilhaber an dem Ertrag des Gewinnes seid, der durch Eure Arbeit erworben wird, und hier steht sogar, Ihr bekämt die Hälfte des Verdienstes; daß das eine Lüge ist, könnt Ihr Euch doch wohl denken.«

»Ja, aber da steht es doch schriftlich,« sagte Behrens scheu.

»Bah!« rief der Doctor, »wo arbeitet Ihr jetzt?«

»Beim Herrn Rittergutspachter Frommann.«

»Nun gut. – Denkt Euch einmal, Ihr hättet mit dem einen solchen Contract gemacht. Nun beschäftigt Euer Pachter eine Menge von Leuten, nicht wahr?«

»Ja, Herr Doctor.«

»Außerdem hat er ein großes Capital in dem Gut stecken; er hat viel Vieh, Pferde, Rinder und Schafe, und manchmal verdient er viel damit, manchmal hat er auch Unglück. Es fällt ihm ein Pferd, ein Rind, oder die Ernte geräth einmal nicht, kurz, er hat viel Risico bei der Sache, d. h. er wagt sein Vermögen daran, oder er nimmt dann auch wieder in manchem Jahre sehr viel ein, was den Schaden deckt, – nun soll er Euch für Eure Tagelöhner-Arbeit die Hälfte seines Verdienstes geben?«

»Ja, das ist aber auch wohl so nicht gemeint,« sagte Behrens.

»Gewiß nicht,« erwiderte der Doctor, »aber trotzdem steht es da, und auch nichts Anderes, nach dem man herausfinden könnte, wie diese Hälfte gemeint ist, denn von einem bestimmten Tagelohn ist keine Rede. Ihr seid also förmlich der Willkür Eures neuen Herrn überlassen, wobei Ihr Euch noch außerdem verpflichten müßt, und zwar für Euch und Eure Familie, seinen oder seines Verwalters Befehlen getreulich nachzukommen. Der schlimmste Passus ist aber noch der letzte, wo es heißt, daß Ihr während der Dauer des ganzen Contracts, also auf eine ganz unbestimmte Zeit hinaus, denn es ist gar keine Dauer festgesetzt, Eure ganze Zeit und Aufmerksamkeit dem Euch übertragenen Dienst zu widmen habt, also nicht eine Minute derselben für Euch selber arbeiten und nur das Nothwendigste verrichten könnt. Unterschreibt Ihr das Papier, so seid Ihr nichts als ein Sclave, und es kann Euch nachher Niemand mehr helfen.«

»Ja,« sagte Behrens schüchtern, »das hat unser Schulmeister auch gemeint, daß wir die Sonntage frei und einen Garten haben müssen, in dem wir uns selber Kaffee und Zucker bauen könnten.«

»Lieber Freund,« seufzte der Doctor, »Ihr schleppt eine Menge phantastischer Ideen im Kopf herum, und Euer Schulmeister scheint Euch noch darin bestärkt zu haben.«

»Aber wenn das nun in den Contract kommt.«

»Aber bester Mann, ist das ein Contract?« rief der Doctor. »Ihr seid unglückselige Menschen. Wenn Ihr nur ein beschriebenes Papier bekommt, das Ihr unterschreiben könnt, so bildet Ihr Euch nachher gewöhnlich ein, Ihr hättet einen Contract gemacht und könntet nun nicht mehr betrogen werden. In diesem Papiere, obgleich hier fälschlicher Weise steht »»während der Dauer des Contracts««, und hier oben »»der contractlich eingegangenen Verpflichtung««, ist von einem Contract weiter gar nicht die Rede, als daß jene Person, der Ihr überliefert werdet, das Geld zahlt, um Euch in die Hände zu bekommen, und dann nachher mit Euch machen kann was sie will. – Außerdem,« fuhr der Doctor fort, als Behrens betroffen schwieg, »wißt Ihr aber auch noch gar nicht einmal, wie viel die Reise für so viele Personen kosten kann, – wie viel Euch wenigstens dafür aufgeschrieben wird, und seid nicht sicher eine Schuldenlast auf den Hals zu bekommen, an der Ihr Eure besten Lebensjahre arbeiten mögt, um sie wieder abzuschütteln. Nein, Freund, – es ist mir lieb daß ich einmal einen solchen Parcerie-Vertrag in die Hände bekomme; ich habe bis jetzt viel darüber gehört und gelesen, aber noch nie einen gesehen. Jetzt begreife ich die Entrüstung die darüber herrscht, denn es ist in der That nichts, als ein Menschenhandel, und Alle, die sich damit befassen, sollten als Seelenverkäufer gebrandmarkt werden.«

»Aber der Herr, mit dem wir es zu thun bekommen, soll ein ganz braver, ehrlicher Mann sein,« sagte Behrens leise.

»Und woher wißt Ihr das, oder woher weiß der das,« rief der Doctor, »der Euch das gesagt hat? denn hier in dem Wisch steht nur, daß der Agent in Antwerpen – und Antwerpen gerade ist der verrufenste Ort für derartige Agenturen – mit irgend einem Plantagenbesitzer einen Contract über Euch abschließen soll, bei dem Ihr dann natürlich gar nicht mehr gefragt werdet.«

»Ja, aber –«

»Das kann ein ehrlicher Mann sein, ja,« fuhr der Doctor fort, »ich gebe auch zu, daß ein solcher Contract in einzelnen Fällen ehrlich gemeint sein mag: daß manchem großen Plantagenbesitzer wirklich daran liegt, gute und brauchbare Kräfte auf sein Land zu bekommen, und der sie nachher nicht allein gut behandelt, sondern ihnen auch einen entsprechenden Lohn für ihre Arbeit giebt, damit sie in einer bestimmten Zeit, und zwar in einer Zeit, die sie selber berechnen, wieder frei und unabhängig von ihm werden. Aber warum heißt es da nicht: Du bekommst so und so viel für den Tag Arbeit, und machst Dich nur verbindlich bei keinem Anderen in Dienst zu treten, bis Du das Geld, was ich für Dich ausgelegt habe, wieder abverdient hast? Aber das wollen die Herren gar nicht. Es liegt ihnen nicht allein daran Arbeiter in ihr weites Land zu bekommen, nein, sie wollen sich die Leute auch speciell sichern und an ihnen verdienen, und das eben ist nachher das Unglück für den armen Arbeiter selber, der vielleicht etwas vor sich bringen könnte, wenn ihm die Hände nicht gebunden wären. Ja, selbst den Fall genommen daß er es ehrlich meint, wer steht Euch denn dafür, daß er nicht plötzlich stirbt und sein Besitzthum an einen gewissenlosen Verwandten oder Fremden übergeht? Ihr seid dann für diesen so gut gebunden, wie für Jenen, Ihr geltet nur als Inventar, denn Ihr habt Eure Schulden noch nicht abbezahlt, und müßt aushalten bis das geschehen ist, so lange es auch dauern mag.«

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