Фридрих Дюрренматт - Grieche sucht Griechin
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- Название:Grieche sucht Griechin
- Автор:
- Издательство:Diogenes Verlag
- Жанр:
- Год:1985
- ISBN:3257225148
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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«Petit-Paysan?»
Archilochos glaubte zu träumen.
«Das ist doch nicht möglich!»
«Er wünscht Sie noch heute, noch diesen Morgen, noch in dieser Stunde zu sehen, Herr Archilochos«, sagte OB9GZ.
«Aber…»
«Kein aber.»
«Ich meine…»
«Herr Archilochos«, sagte der Oberbuchhalter ernst und strich sich über seinen gepflegten Bart,»lassen Sie uns ehrlich miteinander reden. Von Mann zu Mann, von Freund zu Freund. Hand aufs Herz: Dies ist ein historischer Tag, ein Tag der Aussprache, der Klärung. Es ist mir ein Herzensbedürfnis, Ihnen ehrenwörtlich zu versichern, daß die Tatsache, daß ich Sie zum Vizedirektor vorgeschlagen habe, und die Tatsache, daß unser verehrter Petit-Paysan, Hut ab vor ihm, Sie zu sprechen wünscht, nicht das geringste miteinander zu tun haben. Im Gegenteil. Eben hatte ich den formellen Antrag Ihrer Beförderung diktiert, als Direktor Zeus mich rufen ließ.»
«Direktor Zeus?»
«Dem die Geburtszangenabteilung untersteht.»
Archilochos entschuldigte seine Unkenntnis. Er habe diesen Namen noch nie gehört.
«Ich weiß«, antwortete der Oberbuchhalter,»die Namen der amtierenden Direktoren sind in die Kreise der Buch- und Unterbuchhalter nicht gedrungen. Wozu auch. Diese Kulis haben zu schreiben, Wische über den Kanton Appenzell Innerrhoden zu verfertigen, oder über weiß Gott was für Nester, was, unter uns gesagt, lieber Herr Archilochos, keinen Menschen interessiert — Ihre Arbeit natürlich ausgenommen, auf die stürzen wir uns, die reißen wir Oberbuchhalter einander aus den Händen, zugegeben, Ihre Berichte über Baselland etwa, oder Costa Rica sind aber auch großartig, klassisch, wie ich schon sagte, doch die übrigen — überzahlte nutzlose Hanswurste, diese Buch- und Unterbuchhalter, predige, pfeife ich seit Urzeiten den Herren der Verwaltung vor. Den ganzen Laden schmeiße ich Ihnen mit meinen Sekretärinnen alleine. Die Petit-Paysan-Maschinenfabrik ist doch keine Versorgungsanstalt für geistig Zurückgebliebene. Übrigens läßt Sie Direktor Zeus schön grüßen.»
«Danke schön.»
«Leider ist er nun im Spital.»
«Ach.»
«Nervenzusammenbruch.»
«Das tut mir aber leid.»
«Sehen Sie, lieber Freund, Sie haben die reinste Katastrophe in der Geburtszangendirektion angestellt. Sodom und Gomorrha sind ein harmloses Ofenfeuerchen dagegen. Petit-Paysan wünscht Sie zu sprechen! Nun gut, das ist sein Recht, der Herrgott kann schließlich auch den Vollmond zuspitzen, aber verwundern würden wir uns gleichwohl, täte er dies. Petit-Paysan und ein Unterbuchhalter! Das ist ungefähr das gleiche Wunder. Daß da so ein unglücklicher Direktor die Totenglocke bimmeln hört, dürfte wohl klar sein. Und der Vizedirektor? Der brach auch zusammen.»
«Aber warum denn?»
«Lieber, Verehrtester, weil Sie zum Geburtszangendirektor ernannt werden sollen, das dürfte doch jedem Wickelkind einleuchten, sonst hat doch dies alles keinen Sinn. Wen Petit-Paysan rufen läßt, wird Direktor, da haben wir unsere Erfahrung. Rausfliegen tut man durch den Oberpersonalchef.»
«Direktor? Ich?»
«Sicher. Die Beförderung ist schon Oberpersonalchef Feuz gemeldet, der Sie übrigens auch grüßen läßt.»
«Der Geburtszangenabteilung?»
«Vielleicht auch noch der Atomkanonen, wer weiß das. Oberpersonalchef Feuz hält alles für möglich.»
«Aber warum denn?«schrie Archilochos, der nichts mehr begriff.
«Liebster, Bester! Sie vergessen Ihre ausgezeichneten Berichte über Oberitalien…»
Er bearbeite die Ostschweiz und das Tirol, verbesserte der Unterbuchhalter hartnäckig.
«Ostschweiz und Tirol, werfe die Landschaften etwas durcheinander, bin ja auch kein Geograph.»
«Das kann doch nicht ein Grund sein, mich zum Geburtszangendirektor zu ernennen.»
«Na, na.»
«Ich besitze doch gar nicht die Fähigkeit zu einem Direktor«, protestierte Archilochos.
OB9GZ schüttelte den Kopf und sah Archilochos mit einem rätselhaften Blick an, lächelte, so daß seine Goldzähne zum Vorschein kamen, und faltete die Hände über dem gepflegten Bauch.»Den Grund«, sagte er,»liebster, vereintester Freund, den Grund, weshalb Sie zum Direktor befördert worden sind, müssen Sie wissen, nicht ich, und wenn Sie ihn nicht wissen, forschen Sie nicht. Es ist besser so. Nehmen Sie meinen Rat an. Es ist wohl das letzte Mal, daß wir uns gegenübersitzen. Direktoren und Oberbuchhalter pflegen nie miteinander zu verkehren, wäre auch ganz gegen das ungeschriebene Gesetz unseres vorbildlichen Hauses. Stand ich doch heute zum ersten Mal Direktor Zeus gegenüber, in der Stunde seines Untergangs freilich, während man den armen Vizedirektor Stüssi, der mein eigentlicher Vorgesetzter ist, und der allein mit den Oberbuchhaltern verkehrt, gerade auf einer Bahre hinaustrug, eine wahre Götterdämmerung.
Schweigen wir über diese eindrucksvolle Szene. Ihr Bedenken: Sie fürchten, das Metier eines Direktors nicht zu beherrschen. Bester, liebster Freund, das Metier eines Direktors beherrscht jeder, im Vertrauen gesagt, jeder Trottel ist dazu fähig. Sie haben nichts anderes zu tun, als einfach Direktor zu sein, als Direktor zu existieren, die Würde zu übernehmen, zu repräsentieren, Inder, Chinesen, Zulukaffern durch die Räume zu führen, Mitglieder der Unesco und des Ärzteverbandes und wer sich sonst noch in Gottes großer Welt für die edle Geburtszange interessiert. Die praktischen Angelegenheiten, der Betrieb, das Technische, die Berechnungen, die Planung, dies alles wird von den Oberbuchhaltern gedrechselt, um mich etwas frei einem verehrten Freund gegenüber auszudrücken. Da brauchen Sie sich keine grauen Haare wachsen zu lassen. Wichtig freilich wird sein, wen Sie sich zum Vizedirektor aus den Reihen der Oberbuchhalter erküren, Stüssi ist ja nun erledigt, war auch höchste Zeit, war zu sehr mit Direktor Zeus verbunden, eine Kreatur des hohen Herrn — nun ja, ich will mich über die fachliche Qualität Zeusens nicht äußern. Das ziemt sich nun wohl nicht. Er hat seinen Nervenzusammenbruch. Kritik liegt mir ferne. Es war ein Kreuz mit ihm, ganz unter uns gesprochen, war er doch unfähig, die Berichte über Dalmatien, die Sie, vereintester Freund und Gönner, verfaßt haben, auch nur zu begreifen, und auch im übrigen ohne Schimmer — ich weiß, ich weiß, es war nicht Dalmatien, es war das Toggenburg oder die Türkei: Schwamm drüber, Sie sind zu höheren Zielen geboren. Adlergleich schwingen Sie sich über uns staunende Oberbuchhalter ins Blaue. Jedenfalls noch einmal im Vertrauen: Wir Oberbuchhalter freuen uns, Sie nun als Direktor zu haben! Daß ich als Ihr bester Freund besonders Halleluja und Hosianna jauchze (hier wurden OB9GZ' Augen feucht), will ich nicht noch einmal betonen, das wäre nun doch zu ungehörig, sähe aus, als wollte gerade ich Vizedirektor werden, wenn ich auch der Rangälteste bin. Wie immer auch Ihre Wahl unter uns Oberbuchhaltern ausfallen wird, wen Sie nun auch zu Ihrem Stellvertreter ernennen werden, ich nehme die Wahl mit Demut entgegen, bleibe Ihr größter Verehrer — Kollege Spätzle möchte Sie noch sprechen, und dann Kollege Schränzle, aber ich fürchte, ich fürchte, ich muß Sie nun Hals über Kopf zu Petit-Paysan begleiten, um Sie in dessen Vorzimmer unbeschädigt abzuliefern, ist doch die Stunde vorgerückt. Kommen Sie nun also, Kopf hoch, genießen Sie Ihr Glück, sind ja auch der würdigste, der begabteste von uns allen, goldrichtig sozusagen, ein geniales Glückskind, die Geburtszangenabteilung wird sogar noch die Maschinengewehrabteilung mit Elan überflügeln, sehe ich voraus, mit Schwung und Kraft, verehrter, lieber Herr Direktor, wie ich nun wohl am besten gleich sage, darf ich bitten, ich habe die Ehre, es ist mir ein großes Vergnügen, wir nehmen denn auch gleich den Direktorenlift.»
Archilochos betrat mit OB9GZ niegeahnte Räume, Reiche aus Glas und unbekanntem Material, glänzend vor Sauberkeit, wunderbare Lifts, die ihn nach den oberen geheimnisvollen Stockwerken des Verwaltungsgebäudes hoben. Sekretärinnen schwebten, dufteten an ihm vorüber, lächelten, blonde, schwarze, braune und eine mit herrlichem zinnoberrotem Haar, Sekretäre machten ihm Platz, Direktoren verneigten sich, Generaldirektoren nickten ihm zu, sanfte Korridore nahmen ihn auf, über deren Türen bald rote, bald grüne Lämpchen aufleuchteten, die einzigen Anzeichen einer diskreten Verwaltungstätigkeit. Sie wandelten lautlos auf weichen Teppichen, schien doch jeder Lärm, auch das leiseste Räuspern, das verstohlenste Husten verpönt. Französische Impressionisten leuchteten an den Wänden (Petit-Paysans Bildersammlung war berühmt), eine Tänzerin von Degas, eine Badende von Renoir, Blumen dufteten in hohen Vasen. Je höher sie kamen, schwebten, desto menschenleerer wurden die Korridore und Hallen. Sie verloren das Sachliche, Übermoderne, Kalte, ohne die Proportionen zu ändern, wurden phantastischer, wärmer, menschlicher, Gobelins hingen nun an den Wänden, goldene Rokoko- und Louis XIV-Spiegel, einige Poussins, einige Watteaus, ein Claude Lorrain, und als sie das letzte Stockwerk erreichten (OB9GZ, ebenso eingeschüchtert wie Archilochos, war er doch nie so weit gedrungen, verabschiedete sich hier), wurde der Unterbuchhalter von einem würdigen ergrauten Herrn in tadellosem Smoking in Empfang genommen, wohl von einem Sekretär, der den Griechen durch heitere Korridore und lichte Hallen führte, mit antiken Vasen und gotischen Madonnen, mit asiatischen Götzen und indianischen Wandteppichen. Nichts erinnerte mehr an die Herstellung von Atomkanonen und Maschinengewehren, vielleicht nur, daß man beim Anblick einiger Putten und Dreikäsehochs, die dem Unterbuchhalter von einem Rubensgemälde entgegenlachten, entfernt an Geburtszangen hätte denken können. Alles war heiter hier oben. Durch die Fenster schimmerte die Sonne als warme wohlige Scheibe, obwohl sie in Wirklichkeit in einem eiskalten Himmel stand. Bequeme Sessel und Kanapees standen herum, irgendwo war ein helles Lachen zu hören, das Archilochos in seinem grauen Arbeitskittel an das Lachen Chloés erinnerte, an den heiteren Sonntag, den er erlebt hatte, und der nun eine märchenhafte Fortsetzung nahm, irgendwo zitterte Musik, Haydn oder Mozart, kein Schreibmaschinengeklimper war vernehmbar, kein Hin- und Hergehen aufgeregter Buchhalter, nichts, das ihn an die Welt erinnerte, der er eben entstiegen war, die nun tief unter ihm lag wie ein böser Traum. Dann standen sie in einem hellen Raum, mit roter Seide ausgeschlagen, mit einem großen Gemälde, eine nackte Frau darstellend, wohl der berühmte Tizian, von dem man überall sprach, dessen Preis man sich überall zuflüsterte. Zierliche Möbelchen, ein kleiner Schreibtisch, eine kleine Wanduhr mit silbernem Ticktack, ein Spieltischchen mit einigen Sesselchen waren da und Blumen, Rosen, Kamelien, Tulpen, Orchideen, Gladiolen in verschwenderischer Fülle, als gäbe es keine Jahreszeit, keine Kälte, keinen Nebel und keinen Winter. Kaum waren sie eingetreten, öffnete sich eine kleine Seitentüre und Petit-Paysan trat herein, angezogen wie der Sekretär, im Smoking, eine Dünndruckausgabe der Gedichte Hölderlins in der linken Hand, den Zeigefinger zwischen den Seiten. Der Sekretär ging hinaus. Archilochos und Petit-Paysan standen sich gegenüber.
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