Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger
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- Название:Schiffbruch mit Tiger
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- Год:2003
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Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹
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Grüne Meeresschildkröten hatten mehr Fleisch als Karettschildkröten, und ihr Bauchpanzer war dünner. Aber sie waren meist auch größer, oft so groß, dass ein schwacher Schiffbrüchiger wie ich sie nicht aus dem Wasser ziehen konnte.
Und das alles mir als Vegetarier. Als Kind hatte ich gezittert, wenn ich eine Bananenschale aufriss, denn für meine Ohren klang es, als bräche ich einem Tier das Genick. Ich war auf eine Stufe der Barbarei gesunken, die ich nie für möglich gehalten hätte.
Kapitel 67
An der Unterseite des Floßes siedelte sich mancherlei maritimes Leben an, ähnlich wie beim Netz, nur in kleinerem Umfang. Es begann mit weichen hellgrünen Algen, die sich unter den Schwimmwesten breit machten. Borstige, dunklere Algen kamen hinzu. Sie fühlten sich wohl und bildeten bald einen dichten Teppich. Die ersten Tiere tauchten auf. Als Erstes sah ich winzige, halb durchsichtige Garnelen, kaum anderthalb Zentimeter lang. Als Nächstes folgten Fische im gleichen Format, die aussahen wie ihr eigenes Röntgenbild: man sah ihre inneren Organe durch die transparente Haut. Dann fielen mir die schwarzen Würmer mit den weißen Borsten auf, die grünen gallertartigen Schnecken mit ihren urtümlichen Fortsätzen, die drei Zentimeter langen bunten Fische mit den Kugelbäuchen, und schließlich die Krabben, anderthalb bis zwei Zentimeter im Durchmesser, von bräunlicher Farbe. Ich probierte sie alle, die Algen eingeschlossen, nur die Würmer nicht. Nur die Krabben waren genießbar, die anderen waren grässlich bitter oder salzig. Wenn Krabben da waren, steckte ich sie eine nach der anderen in den Mund wie Bonbons, bis keine mehr übrig war. Ich konnte mich nicht beherrschen. Und es dauerte immer lange, bis sich eine neue Krabbenpopulation angesiedelt hatte.
Auch das Rettungsboot wurde besiedelt, und zwar in Form von kleinen Entenmuscheln. Ich saugte ihnen die Flüssigkeit aus. Das Fleisch war ein guter Angelköder.
Ich freundete mich mit diesen ozeanischen Reisegefährten an, auch wenn das Floß durch sie ein wenig tiefer im Wasser lag. Sie sorgten für Zerstreuung, genau wie Richard Parker. Ich verbrachte viele Stunden damit, dass ich einfach nur auf der Seite lag, eine Schwimmweste ein kleines Stück beiseite gedrückt wie der Vorhang an einem Fenster, damit ich ungehindert hinuntersehen konnte. Was ich sah, war eine auf dem Kopf stehende Stadt, klein, still und friedlich, deren Bewohner ihren Geschäften mit der heiteren Gelassenheit von Engeln nachgingen. Es war eine willkommene Entspannung für meine zerrütteten Nerven.
Kapitel 68
Mein Schlafrhythmus veränderte sich. Ich ruhte zwar viel, aber schlafen konnte ich selten länger als eine Stunde am Stück, nicht einmal nachts. Es war nicht das unablässige Auf und Ab der See, das mich daran hinderte, und auch nicht der Wind; daran gewöhnt man sich genauso wie an eine durchgelegene Matratze. Immer wieder schreckte ich vor Angst und Beklemmung auf. Es war bemerkenswert, mit wie wenig Schlaf ich auskam.
Das unterschied mich von Richard Parker. Er entwickelte sich zum Meisterschläfer. Die meiste Zeit hielt er unter der Plane seine Nickerchen. Aber an Tagen mit ruhiger See, wenn die Sonne nicht zu sehr stach, oder in ruhigen Nächten kam er hervor. Ein Lieblingsplatz war die Heckbank, wo er auf der Seite lag, sodass der Bauch über die Kante hing, Vorderund Hinterbeine auf den Seitenbänken ausgestreckt. Es war eine Menge Tiger für eine so kleine Bank, aber er machte den Rücken sehr rund, und dann passte er genau hinein. Wenn er wirklich schlief, legte er den Kopf auf die Vorderpranken; in weniger schläfriger Stimmung, wenn er schon einmal die Augen aufschlug und sich umsah, drehte er den Kopf und legte das Kinn auf den Bootsrand.
In einer zweiten Lieblingsstellung drehte er mir den Rücken zu; mit dem hinteren Teil des Körpers lag er auf dem Bootsboden, mit dem vorderen auf der Bank, das Gesicht im Heck vergraben, die Pranken neben dem Kopf - er sah aus, als spielte er Verstecken, als hielte er sich gerade die Augen zu und zähle. In dieser Position blieb er reglos liegen, und nur ein gelegentliches Zucken der Ohren verriet, dass er nicht unbedingt schlief.
Kapitel 69
Ein paar Mal war ich nachts überzeugt, dass in der Ferne ein Licht zu sehen war. Jedes Mal gab ich Signale. Als ich die Leuchtraketen verschossen hatte, brauchte ich die Signalfackeln auf. Waren es Schiffe, die mich nicht bemerkten? Das Licht von auf- oder untergehenden Sternen, das auf der Wasseroberfläche tanzte? Wellenkämme, die Mondlicht und verzweifelte Hoffnung zum Trugbild machten? Eine Antwort bekam ich jedenfalls nie. Jeder Versuch vergebens. Jedes Mal das bittere Gefühl, dass Hoffnung geweckt und dann zerschlagen wurde. Nach einer Weile gab ich den Gedanken, ein Schiff könne mich retten, einfach auf. Wenn der Horizont von einem anderthalb Meter hohen Standort vier Kilometer weit fort war, wie nahe musste er dann sein, wenn ich auf meinem Floß saß und ihn aus vielleicht neunzig Zentimetern Höhe sah? Wie groß war denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schiff, das die Unendlichkeit des Pazifiks befuhr, ausgerechnet diesen winzigen Zirkel kreuzte? Und dass es ihn kreuzte und mich sah - wie wahrscheinlich war das? Nein, auf die Menschheit, unzuverlässig, wie sie war, konnte ich nicht zählen. Ich musste Land finden, hartes, festes, sicheres Land.
Ich weiß noch, wie die ausgebrannten Signalfackeln rochen. Es war nur eine Kuriosität der Chemie, aber sie rochen genau wie Kreuzkümmel. Es war betörend. Ich schnupperte an den Kunststoffhüllen, und sofort erschien Pondicherryvor meinem inneren Auge, ein wunderbarer Trost dafür, dass ich um Hilfe gerufen und niemand mich gehört hatte. Es war ein ungeheuer starker Eindruck, fast eine Halluzination. Aus einer einzigen kleinen Rauchfahne entwickelte sich eine ganze Stadt. (Und wenn ich heute Kreuzkümmel rieche, sehe ich den Pazifischen Ozean.)
Richard Parker erstarrte jedes Mal, wenn eine Signalfackel zischend zum Leben erwachte. Seine Augen, die Pupillen klein wie Stecknadelköpfe, waren fest auf die Flamme geheftet. Für mich war die blendend weiße Fackel mit dem rosa Lichtkranz zu hell. Ich musste wegsehen. Ich hielt die Fackel mit ausgestrecktem Arm in die Höhe und schwenkte sie langsam hin und her. Etwa eine Minute lang sprühten Funken auf meinen Arm, und alles war in ein unwirkliches Licht getaucht. Das Wasser rund um das Floß, noch Sekunden zuvor undurchdringlich schwarz, zeigte sich nun wimmelnd vor Fisch.
Kapitel 70
Schildkröten waren Schwerstarbeit. Ich fing mit einer kleinen Karettschildkröte an. Ich hatte es auf ihr Blut abgesehen, den »guten, gesunden, salzfreien Trunk«, von dem das Überlebenshandbuch schrieb. So sehr quälte mich der Durst. Ich packte die Schildkröte am Panzer und umklammerte eine Hinterflosse. Als ich sie fest im Griff hatte, drehte ich sie im Wasser um und wollte sie auf das Floß zerren. Sie wehrte sich mit aller Kraft. Auf dem Floß würde ich nie mit ihr fertig werden. Entweder ließ ich sie los - oder ich versuchte mein Glück im Rettungsboot. Ich blickte zum Himmel. Es war ein heißer, wolkenloser Tag. An Tagen wie diesem, wenn die Luft glühte wie in einem Backofen und er nicht vor Sonnenuntergang unter der Plane hervorkam, hatte Richard Parker offenbar nichts dagegen, dass ich im Bug des Bootes war.
Mit einer Hand hielt ich die Hinterflosse der Schildkröte fest, mit der anderen zog ich mich am Seil zum Rettungsboot hinüber. Es war nicht leicht, an Bord zu klettern. Als ich es endlich geschafft hatte, riss ich die Schildkröte in die Höhe und schleuderte sie mit dem Rücken auf die Plane. Wie erhofft knurrte Richard Parker lediglich ein- oder zweimal. Nach mehr stand ihm bei dieser Hitze nicht der Sinn.
Ich war wild entschlossen. Ich spürte, dass ich keine Zeit zu verlieren hatte. Das Überlebenshandbuch war zugleich mein Kochbuch. Es hieß, man solle die Schildkröte auf den Rücken drehen. Erledigt. Dann das Messer »am Hals ansetzen« und die Arterien und Venen durchtrennen. Ich betrachtete die Schildkröte. Kein Hals zu sehen. Die Schildkröte hatte sich in ihren Panzer verkrochen. Alles, was ich von ihrem Kopf sah, waren die Augen und das schnabelförmige Maul, das Ganze umringt von dicken Hautwülsten. Sie musterte mich von unten herauf mit strengem Blick. Ich griff zum Messer und stach in eine der Vorderflossen, in der Hoffnung, sie so aus der Reserve zu locken. Aber sie zog sich nur noch weiter in ihren Panzer zurück. Also entschloss ich mich zu einer direkteren Methode. So selbstverständlich, als hätte ich es schon tausendmal getan, stieß ich das Messer schräg neben dem Kopf in den Körper der Schildkröte. Ich bohrte die Klinge tief in die Hautfalten und drehte das Messer. Die Schildkröte zog sich noch weiter zurück, besonders da, wo die Messerklinge steckte. Plötzlich schnellte ihr Kopf nach vorn. Sie schnappte nach mir. Ich sprang beiseite. Alle vier Flossen kamen unter dem Panzer hervor, und das Tier versuchte zu fliehen. Sie schaukelte auf dem Rücken, schlug heftig mit den Flossen um sich und schleuderte den Kopf hin und her. Ich packte ein Beil und schlug damit auf den Hals der Schildkröte ein. Aus einer klaffenden Wunde schoss hellrotes Blut. Ich packte den Trinkbecher und fing etwa dreihundert Milliliter auf, den Inhalt einer Limonadendose. Ich hätte viel mehr haben können, einen Liter vielleicht, aber die Kiefer der Schildkröte waren scharf und ihre Vorderflossen lang und kräftig und mit je zwei Klauen besetzt. Das Blut, das ich aufgefangen hatte, roch eigentlich nach nichts. Ich nahm einen Schluck. Es schmeckte warm und tierisch, in meiner Erinnerung jedenfalls. Es ist schwer, sich an erste Eindrücke zu erinnern. Ich trank das Blut bis zum letzten Tropfen.
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