Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger

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Schiffbruch mit Tiger: краткое содержание, описание и аннотация

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Über Yann Martel Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. ›Schiffbruch mit Tiger‹ ist sein dritter Roman, er war nominiert für den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹

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Ich sah mich um. Meer und Himmel, so weit das Auge reichte. Das Bild blieb stets das gleiche, ob wir nun hoch oben schwammen oder ob wir ins Wellental tauchten. In rasch wechselnder Folge ahmte die See alle Züge des Festlands nach-die Hügel, die Täler, die Ebenen. Geotektonik im Schnelldurchgang. Um die Welt in achtzig Wellen. Aber so sehr ich auch Ausschau hielt, meine Familie fand ich nicht. Dinge schwammen im Wasser, aber keins davon gab mir Hoffnung. Weit und breit kein anderes Rettungsboot.

Das Wetter ändere sich bald. Die See, so gewaltig, so atemberaubend unendlich, richtete sich mit einem sanften und gleichmäßigen Schaukeln ein, und die Wellen passten sich an; der Wind milderte sich zur säuselnden Brise; strahlend weiße Federwölkchen erleuchteten zusehends die unendliche Kuppel aus feinstem Blassblau. Der Morgen eines prachtvollen Tags auf dem Pazifischen Ozean. Mein Hemd war schon beinahe trocken. Die Nacht war so schnell verschwunden wie das Schiff.

Das Warten begann. Mein Verstand war wie eine Achterbahn. In einem Moment war ich mit praktischen Fragen beschäftigt, Fragen des Überlebens, im nächsten erfüllte mich ein unendlicher Kummer, ich weinte lautlos, den Mund offen, die Hände an den Kopf gepresst.

Kapitel 42

Sie schwebte auf einer Insel aus Bananen heran, von einem Lichtkranz umgeben, lieblich wie die Jungfrau Maria. Die Morgensonne stand hinter ihr, das rote Haar leuchtete wie in Flammen.

»O gesegnete Große Mutter«, rief ich, »Fruchtbarkeitsgöttin Pondicherrys, Geberin von Milch und Liebe, tröstender Arm, der uns hält, Befreierin von Zecken, Beschwichtigerin der Weinenden, willst auch du Zeugin dieses Unglücks sein? Es ist nicht recht, dass solcher Sanftheit solcher Schrecken widerfährt. Besser, du wärest gleich gestorben. Wie bitter glücklich bin ich, dass du kommst. Glück und Schmerz bescherst du mir gleichermaßen. Glück, weil du bei mir bist, Schmerz, weil es nicht für lange sein wird. Was weißt du über das Meer? Nichts. Was weiß ich über das Meer? Nichts. Ohne Fahrer ist unser Bus verloren. Unser Leben ist vorbei. Komm an Bord, wenn dein Ziel Vergessen ist-Vergessen ist unsere nächste Haltestelle. Komm, wir setzen uns zusammen. Du kannst den Platz am Fenster haben, wenn du magst. Viel zu sehen gibt es allerdings nicht. Ach, was rede ich lange darum herum? Ich will es dir sagen: Ich liebe, liebe, liebe dich. Ich liebe dich, ich liebe dich. Aber die Spinnen lässt du draußen.«

Es war Orangina - den Namen hatte sie bekommen, weil sie immer ein wenig sabberte -, Matriarchin unserer Orang-Utan-Familie, Star des Zoos und Mutter zweier prachtvoller Jungen, umgeben von einer Masse an schwarzen Spinnen, die sie umschwärmten wie aufdringliche Anbeter. Die Bananen, die ihr zum Floß dienten, wurden von dem Kunststoffnetz zusammengehalten, in dem sie an Bord gekommen waren. Als sie zum Boot hinüberkletterte, kippte die ganze Insel und drehte sich. Das Netz ging auf. Ohne zu überlegen, einfach nur weil es in Griffweite war und unterzugehen drohte, fasste ich nach dem Netz und zog es ins Boot, eine einfache Geste, aus der ich noch vielfältigen Nutzen zog; kaum etwas sollte mir so wertvoll werden wie dieses Netz.

Die Bananen verteilten sich. Die Spinnen liefen, so schnell sie konnten, aber sie hatten keine Chance. Ihre Insel löste sich unter ihren Füßen auf. Sie ertranken allesamt. Für eine Weile schwamm das Rettungsboot in einer Bananensee.

Ich hatte ins Boot geholt, was mir zu jenem Zeitpunkt als nutzloses Netz erschien, aber hatte ich daran gedacht, auch nur einen Bruchteil von diesem Bananensegen zu retten? Nein. Nicht eine einzige. Die See verteilte sie in alle Winde, Bananensplit im wahrsten Sinne des Wortes. Es war ein Verlust, der mir in den Tagen darauf schwer zu schaffen machte. Ich wand mich vor Schmerzen beim Gedanken an meine Dummheit.

Orangina war ganz benommen. Ihre Gesten waren langsam und unsicher, ihr leerer Blick kündete von tiefer Verwirrung. Sie stand unter schwerem Schock. Ein paar Minuten lang lag sie flach auf der Plane, reglos und still, dann streckte sie den Arm aus und fiel hinunter ins Boot. Ich hörte einen Hyänenschrei.

Kapitel 43

Das Letzte, was ich vom Schiff sah, war ein Ölfleck, der auf der Wasseroberfläche schillerte.

Ich war mir sicher, dass ich nicht allein war. Es war doch unvorstellbar, dass die Tsimtsum sank, ohne dass es auch nur das kleinste Fünkchen Aufmerksamkeit erregte. In diesem Augenblick schrillten in Tokio, in Panama-Stadt, in Madras, in Honolulu, ja sogar in Winnipeg die Alarmglocken, rote Lichter gingen an, und Menschen rissen die Augen auf, riefen: »Um Himmels willen, die Tsimtsum ist untergegangen!«, und Hände griffen nach Telefonen. Weitere rote Lichter gingen an, weitere Glocken schrillten. Flieger liefen zu ihren Maschinen, ohne dass sie sich auch nur die Schuhe zugebunden hatten, so eilig hatten sie es. Die Steuermänner auf den Schiffen kurbelten am Ruder, bis ihnen schwindelig davon wurde. Selbst Unterseeboote machten unter Wasser Wendemanöver, um ihren Teil zur Rettung beizutragen. Schon bald würden wir in Sicherheit sein. Ein Schiff würde am Horizont auftauchen. Eine Waffe würde sich finden, mit der jemand die Hyäne erschießen und das Zebra von seinen Qualen erlösen würde. Vielleicht würde Orangina noch gerettet. Ich würde an Bord klettern, wo meine Familie schon auf mich wartete. Man hatte sie aus einem anderen Rettungsboot geholt. Ich musste nur die nächsten paar Stunden überleben, bis das rettende Schiff erschien.

Ich lehnte mich von meinem Posten vor und griff nach dem Netz. Ich rollte es zusammen und warf es in die Mitte der Plane, wo es als Barriere dienen konnte. Jedes bisschen half. Orangina wirkte wie gelähmt. Ich rechnete damit, dass der Schock sie umbringen würde. Was mir wirklich Sorgen machte, war die Hyäne. Ich hörte sie heulen. Ich klammerte mich an die Hoffnung, dass ein Zebra - eine vertraute Beute - und ein Orang-Utan - eine weniger vertraute - sie von mir ablenken würde.

Ich hielt ein Auge auf den Horizont, das andere auf das gegenüberliegende Ende des Bootes. Außer dem Heulen der Hyäne war wenig von den Tieren zu hören, nichts außer Hufen und Krallen, die auf der harten Oberfläche scharrten, einem Stöhnen dann und wann, unterdrückten Schreien. Größere Kämpfe gab es anscheinend nicht.

Mitte des Vormittags ließ die Hyäne sich wieder blicken. In den letzten Minuten hatte sich ihr Heulen zu einem regelrechten Schrei gesteigert. Sie machte einen Satz über das Zebra und sprang ins Heck, wo die seitlichen Bänke des Rettungsbootes zu einem dreieckigen Sitz zusammenliefen. Es war ein Platz recht weit oben, die Entfernung zwischen Bank und Bootsrand war nur etwa ein Viertelmeter. Ängstlich blickte das Tier aus dem Boot. Die endlos wogende See war wohl das Letzte, was die Hyäne sehen wollte, denn sie duckte sich sofort wieder und sprang hinunter auf den Boden hinter dem Zebra. Dort war es mehr als nur eng. Zwischen dem breiten Rücken des Zebras und den Schwimmtanks, die rund um das Boot unter den Bänken verliefen, war nicht gerade viel Platz für eine Hyäne. Sie drückte sich einen Moment lang in diese Kuhle, dann kletterte sie wieder auf die Bank, sprang über das Zebra zur Bootsmitte und verschwand unter der Plane. Dieser Ausbruch von Aktivität dauerte keine zehn Sekunden. Die Hyäne kam bis auf fünf Meter an mich heran. Ich reagierte nicht, ich war nur gelähmt vor Schrecken. Das Zebra hingegen reckte sofort den Hals und gab Laut.

Ich hoffte, die Hyäne würde unter der Plane bleiben. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Fast schon im nächsten Augenblick sprang sie wieder über das Zebra zurück auf die Heckbank. Dort drehte sie sich im Kreis, zögernd, mit einem Winseln. Ich fragte mich, was sie wohl als Nächstes tun würde. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Die Hyäne senkte den Kopf und lief eine Runde um das Zebra; aus den beiden Seitenbänken, der Heckbank und der Querbank unmittelbar vor der Plane machte sie eine etwa siebeneinhalb Meter lange Rennstrecke. Sie lief eine Runde - dann zwei - drei - vier - fünf und immer so weiter, nonstop, bis ich mit dem Zählen nicht mehr mitkam. Und Runde um Runde, mit schriller Stimme, stieß sie ihr Lachen aus, yip yip yip yip yip. Auch diesmal reagierte ich kaum. Ich war vor Schrecken starr, ich konnte nur zusehen. Das Tier legte ein ordentliches Tempo vor, und es war ja kein Schoßhund; es war ein ausgewachsener Rüde, sicher seine 140 Pfund schwer. Seine Tritte auf den Bänken ließen das ganze Boot zittern, und die Krallen klickten laut auf dem Holz. Jedes Mal, wenn es im Heck kehrtmachte, hielt ich die Luft an. Mir standen schon die Haare zu Berge, wenn ich die Bestie auf mich zukommen sah; aber schlimmer noch war der Gedanke, dass sie diesmal geradeaus weiterlaufen könnte. Orangina, wo immer sie steckte, würde die Hyäne nicht aufhalten, das stand fest. Und die aufgerollte Plane und das kleine Häufchen Netz waren noch jämmerlichere Barrieren. Mit einem einzigen mühelosen Sprung konnte die Hyäne vorn bei mir im Bug sein. Im Augenblick machte sie keine Anstalten dazu. Jedes Mal, wenn sie an die Querbank kam, bog sie ab, und ich sah die obere Hälfte des Körpers die Plane entlanghuschen. Aber ich hatte keinerlei Anhaltspunkt, den nächsten Schritt der Hyäne vorauszuberechnen, und sie konnte ohne jede Vorwarnung über mich herfallen.

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