Mo Yan - Frösche

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Literaturnobelpreisträger Mo Yan zeigt sich mit seinem neuen großen Roman auf der Höhe seiner Kunst: Gugu ist die begabteste Hebamme in Gaomi. Seit Jahrzehnten bringt sie dort alle Kinder zur Welt. Mit Beginn der Geburtenkontrolle verantwortet die parteitreue Gugu auch Abtreibungen und Zwangssterilisierungen. Für ihre Karriere macht sie sich zum willigen Werkzeug der Partei. Erst im Alter bereut sie ihre Taten, die viele Menschen das Leben kosteten. In farbenprächtigen, autobiografisch grundierten und oft auch komischen Szenen erzählt Mo Yan von den Schicksalen der Frauen und Kinder in seiner ländlichen Heimat und von den dramatischen Folgen der Ein-Kind-Politik für die Menschen in China.
Über den Autor Mo Yan wurde 1956 in Gaomi, Provinz Shandong, geboren. In Deutschland wurde er 1993 mit dem Roman
bekannt. Mo Yans Werke wurden weltweit übersetzt und mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet. Für seinen Roman
(Hanser 2013) erhielt er 2011 den Mao-Dun-Literaturpreis. Mo Yan ist Träger des Literaturnobelpreises 2012.
Die chinesische Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel 蛙 (Wa) bei Shanghai Wenyi Chubanshe (Shanghai Literature and Art Publishing House) in Shanghai.

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Ende 1965 fühlte sich die Führung durch den sprunghaften Anstieg der Bevölkerung unter Druck gesetzt. Das Neue China erlebte seine erste Kampagne zur Geburtenplanung. Die Regierung ließ die Parole verbreiten:

Ein Kind ist gut, zwei Kinder sind korrekt, drei Kinder schlecht.

Als das Team der Filmvorführer unseres Kreises wieder in unser Dorf kam, gab es vor dem Hauptfilm eine Diaschau, mit der für die Geburtenplanung geworben wurde. Als auf der Leinwand die Schaubilder mit den riesig vergrößerten Geschlechtsorganen des Mannes und der Frau zu sehen waren, brach unter den Zuschauern ein seltsames Gejohle und wildes Gelächter aus. Die Halbwüchsigen unter uns hatten keinen blauen Dunst, grölten und lachten aber einfach mit. Viele der jungen Leute rückten dicht zusammen und hielten sich heimlich an den Händen. So eine Propaganda für Verhütungsmethoden war das reinste Fertilitätsprogramm, besser als jedes Aphrodisiakum. Schauspieler und Opernsänger des Kreistheaters teilten sich in ungefähr zwanzig kleine Gruppen auf, die in jedes winzige Dorf reisten und dort eine kurze Oper mit dem Namen »Den halben Himmel stemmen die Frauen« vorführten, die der diskriminierenden Missachtung der Frauen den Kampf ansagte.

Gugu war inzwischen Leiterin der frauenärztlichen Abteilung der Kommunekrankenstation geworden, dazu hatte sie die stellvertretende Leitung der Gruppe für geregelte Familienplanung übernommen. Gruppenleiter war der Kommuneparteisekretär Qin Shan, der aber nur seinen Namen zur Verfügung stellte und ansonsten passiv blieb. Somit war meine Tante nicht nur ausführendes Organ der Geburtenkontrolle, also diejenige, die die Politik tatsächlich durchsetzte, sondern auch Leiterin der Kommunearbeit für Familienplanung und Organisatorin der Kampagnen.

Damals begann sie Speck anzusetzen. Die von jedermann bewunderten strahlend weißen Zähne waren gelb geworden, weil sie nicht mehr regelmäßig geputzt wurden. Ihre Stimme hatte etwas Rauchiges, sie hörte sich immer ein bisschen an wie ein Mann. Wir hörten sie regelmäßig laut durchs Megaphon dröhnen. Meistens begann die Durchsage mit dem Satz:

Ich sage nur: Schuster bleib bei deinen Leisten! Man soll nur von dem Handwerk reden, dessen Meister man auch ist. Jeder redet doch immer nur über den eigenen Beruf. Und ich spreche heute über die Geburtenplanung.

In dieser Zeit sanken ihr Ansehen und ihre Glaubwürdigkeit bei den Leuten. Selbst die Frauen in unserem Dorf, die ihr viel Gutes zu verdanken hatten, begannen schlecht über sie zu reden. Ihr unermüdliches Herumreiten auf der Familienplanung verfehlte seinen Erfolg gründlich. Selbst ihre Nachbarn und Freunde, die Leute aus dem Dorf wollten davon nichts wissen.

Die Kreisoperntruppe kam mit einer Aufführung zu uns, worin die weibliche Hauptrolle mit hoher Stimme sang:

Eine neue Epoche ist angebrochen! Mann und Frau sind gleich.

Wang Bein, Lebers Vater, der unten im Publikum saß, kommentierte böse: »Völliger Schwachsinn! Was ist denn da gleich? Wer wagt so etwas zu behaupten?«

Unten vor der Bühne reagierte das Publikum mit Krach und bösen Beschimpfungen. Man schmiss mit Backsteinen und Dachziegeln. Als es Ziegel auf die Bühne regnete, schützten die Schauspieler den Kopf mit den Armen und nahmen die Beine in die Hand. Wang Bein hatte an jenem Tag einen Viertelliter Schnaps intus. Der brachte ihn so in Fahrt, dass er völlig über die Stränge schlug. Er bahnte sich seinen Weg durch die Zuschauer, sprang auf die Bühne und hielt mit Händen und Füßen wild gestikulierend eine kurze Rede:

»Ihr bestimmt schon über Himmel und Erde, und nun meint ihr, ihr könnt noch bestimmen, wann und wie das Volk seine Kinder bekommt? Wenn ihr was draufhabt, dann spannt eine Leine von links nach rechts über die Bühne und befestigt Unterwäsche, Schminke und Puder der Frauen dran.«

Die Leute im Publikum begannen laut zu lachen. Das brachte Wang Bein nur noch mehr in Fahrt. Er hob einen Dachziegel von der Bühne auf, zielte genau auf die hell leuchtende Gaslampe, die in der Mitte des Bühnenvorhangs an einem Querbalken angebracht war, und traf. Es klirrte, und sie erlosch. Auf und unterhalb der Bühne herrschte pechschwarze Nacht. Dafür musste Wang Bein einen halben Monat lang ins Untersuchungsgefängnis. Als er entlassen wurde, rebellierte er immer noch. Er rempelte die Leute an: »Hey, schneidet mir den Schwanz ab, wenn ihr Mumm in den Knochen habt!«

In früheren Jahren hatte es ein großes Hallo gegeben, wenn meine Tante nach Hause kam. Die Leute öffneten die Türen, grüßten sie, umarmten sie, aber nun gingen ihr alle aus dem Weg. Meine Mutter fragte besorgt: »Diese Sache mit der Geburtenregelung, Schwägerin, hast du dir die selbst ausgedacht oder haben die da oben dir das aufs Auge gedrückt?«

»Was heißt hier selber ausgedacht?« Gugu kam richtig in Rage: »Das ist ein Appell der Partei an das Volk! Eine Anordnung vom Vorsitzenden Mao. Das ist Staatspolitik! Der Vorsitzende Mao lehrt uns: Die Menschheit darf nicht unkontrolliert wachsen, sie soll Selbstbeschränkung üben und sich nur geplant vermehren.«

Meine Mutter schüttelte verständnislos den Kopf: »Seit Urzeiten und bis heute ist es vom Himmel bestimmt und ein unerschütterliches Recht, Kinder zu bekommen. Schon während der Han-Dynastie verfügte der Kaiser, dass die Mädchen des Volkes mit dreizehn heiraten sollten. Wenn sie nicht heirateten, fragte man beim Vater und beim großen Bruder nach. Denn woher sollte das Land seine Soldaten nehmen, wenn die Mädchen keine Kinder mehr bekamen? Tagtäglich hören wir in der Propaganda, dass die Amerikaner uns angreifen wollen. Tagtäglich spornen wir uns an, Taiwan zurückzugewinnen. Woher sollen denn die Soldaten kommen, wenn die Frauen keine Kinder mehr kriegen dürfen? Wer kämpft denn gegen die Amerikaner in den von ihnen angezettelten Invasionskriegen, wenn wir keine Soldaten mehr haben? Und wer soll Taiwan befreien?«

»Schwägerin, hör auf, mich mit diesen abgedroschenen Binsenwahrheiten vollzuquatschen. Der Vorsitzende Mao weiß besser Bescheid als du. Mach dir da keine Sorgen! Der Vorsitzende sagt: Die Größe der Bevölkerung ist in jedem Fall zu kontrollieren. Und er sagt: Ohne Organisation keine Disziplin. Wenn es so weitergeht, löscht sich die Menschheit früher aus, als es sein muss, denke ich.«

Meine Mutter antwortete: »Der Vorsitzende Mao sagt auch:

Wenn es viele Menschen sind, ist die Kraft groß; wenn es viele sind, wird man besser mit aller Unbill fertig, denn der Mensch ist ein lebender Schatz. Erst durch den Menschen erschaffen wir die Welt. Und er sagt: Wenn wir nicht zulassen, dass es vom Himmel regnet, ist das falsch. Wenn wir die Frauen keine eigenen Kinder großziehen lassen, ist das auch falsch. «

Meine Tante wusste nicht mehr, ob sie nun lachen oder weinen sollte: »Schwägerin, du bist dabei, Maos Worte aus dem kleinen roten Buch zu verfälschen. In der Vergangenheit wurde man geköpft, wenn man ein kaiserliches Dekret verkehrt wiedergab. Es stimmt nicht, dass wir den Leuten das Kinderkriegen verbieten, sie sollen nur weniger – nämlich nur noch nach Plan – Kinder bekommen.«

»Wie viele Kinder jemand in seinem Leben bekommt, ist vorausbestimmt und der Wille des Himmels, und da willst du noch einen Plan erstellen? Für mich seid ihr wie Blinde, die sich eine Kerze anzünden, pure Verschwendung!«, konterte meine Mutter.

Und es traf haargenau ein, was meine Mutter gesagt hatte. Gugu und ihre Leute hatten Energie und Geld umsonst investiert. Dazu hatten sie für ihr Verhalten überall nur Beschimpfungen geerntet, und sie waren übel in Verruf gekommen. Anfangs verteilten sie kostenlose Präservative an die örtlichen Leiterinnen des chinesischen Frauenverbands, damit diese sie an die Frauen in gebärfähigem Alter weitergaben und deren Männer aufforderten, sie beim Verkehr überzuziehen. Aber die Präservative landeten entweder in den Schweineställen oder bei den Kindern, die sie aufpusteten und anmalten und mit ihnen wie mit Luftballons spielten. Die Tante und ihre Helferinnen gingen hausieren und verschenkten Antibabypillen, aber die Frauen störten sich an den Nebenwirkungen der Pillen und weigerten sich, sie einzunehmen. Wenn sie gezwungen wurden, sie auf der Stelle hinunterzuschlucken, versuchten sie, kaum dass sie wieder allein waren, sie hochzuwürgen und auszuspucken, indem sie sich den Finger oder ein Stäbchen in den Hals steckten.

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