John Passos - Orient-Express

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1921 reiste der später weltberühmte Autor John Dos Passos durch den Orient – schon damals eine hochexplosive Gegend – und hielt seine Eindrücke in einem Tagebuch fest. Diese abenteuerliche Reise führte den damals 25-Jährigen von der Türkei über Georgien, Armenien, den Iran und den Irak bis nach Syrien. Sein packender Bericht liest sich wie eine Mischung aus Abenteuerroman und der hellsichtigen Analyse eines dramatischen Umbruchs, der bis heute fortwirkt. Geschrieben in knapper Präzision, mit ansteckender Neugier und Beobachtungsgabe, ist das Werk, mit dem Dos Passos dabei war, zu einem der wichtigsten Schriftsteller der amerikanischen Moderne zu werden, jetzt erstmals auf Deutsch zu entdecken.

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5. Das höckerlose Kamel von Dschemalabad

Am Morgen ein ziemlich breiter Pass, über den eine gepflasterte Straße führte, vermutlich angelegt von dem nimmermüden Schah Abbas. Die klare thymianerfüllte Luft vertrieb die Miasmen von Mianeh. Doch der Sajjid war untröstlich. Mit Tränen in den Augen versicherte er mir, dass er gestochen worden sei und nun wahrscheinlich sterben werde. «Et après tellement de précautions», sagte er bekümmert, während wir die letzte Biegung vor der Passhöhe nahmen. Weder die Landschaft noch der frische Nachschub an Melonen und köstlich duftenden weißen, kernlosen Trauben konnte ihn umstimmen. Er hatte sich als krank bezeichnet und schuldete es seiner Reputation, die Richtigkeit seiner Diagnose unter Beweis zu stellen, also musste er krank sein; es war Malaria.

Mittagessen unter einem Apfelbaum in dem verfallenen Dorf Dschemalabad, recht düsterer Stimmung diskutierten wir über Religion, während ein uraltes Kamel, verwahrlost und höckerlos, von einem benachbarten Feld mit einem «Die werden ein böses Ende nehmen»-Ausdruck herüberstarrte. Der Sajjid sagte, dass alle Propheten eine kleine Wahrheit zu sagen hätten und dass ihre Anhänger zusammenhalten sollten statt zu streiten, denn le Dieu sei le Dieu, wie immer man ihn nenne. Nein, er sei kein Bahai, aber er denke in vielen Dingen wie sie, das seien gute Leute, ehrlich und tolerant und interessiert an Fortschritt und Bildung. Wenn es doch nur mehr von ihnen in Persien gäbe! Aber die Armen seien unwissend und fanatisch und glaubten, was ihnen die Mollahs erzählten. «Stellen Sie sich vor», sagte er und saß plötzlich kerzengerade, «ich hätte auch ein Mollah werden können und nicht Arzt, also ein Mann der Wissenschaft ... Mein Vater war Mudschtahid [17] Mudschtahid Islamischer Rechtsgelehrter , ein sehr heiliger Mann, und wenn die amerikanischen Missionare nicht mit ihm geredet und ihn gedrängt hätten, mich zum Studium ins Ausland zu schicken, würde ich jetzt gewiss einen Bart und einen blauen Turban tragen und wäre ein Mudschtahid geworden. Wundert es Sie, dass mir alles Amerikanische gefällt?»

Dann wandte sich der Sajjid an einen sehr zerlumpten Mann, der ein wenig entfernt von uns saß und unsere Melonenschalen aß. Wie sich herausstellte, war sein Vater der Besitzer dieses Felds und vieler anderer gewesen. Doch dann waren die Türken gekommen und hatten die Ernte vernichtet und das Haus angezündet und seinen Vater ermordet, und nun war er ein Bettler. Er erzählte seine Geschichte so gelassen, als wäre sie Teil der göttlichen Ordnung. Islam ist wahrhaftig Ergebenheit.

6. Die türkisblauen Kuppeln von Zendjan

In Tarzikand gab es nur einen Ort zum Schlafen, ein paar wackelige Bretter über einer Zisterne voll quakender Frösche. Die Zisterne befand sich in einem ummauerten Gärtchen mit Mandelbäumen. Ein heftiger Wind wehte die Kohlestückchen vom Samowar, und ständig flog das hauchdünne Brot davon, das es zum Abendessen gab. Ich lag vorsichtig auf den Brettern, die Sterne über mir hingen wie weihnachtliche Silberkugeln an den Zweigen der Mandelbäume.

Der Sajjid war schweigsam in diesen Tagen, nahm Chinin und maß seine Temperatur. Wir übernachteten ein weiteres Mal in Yekendje, einer Schlucht voller mächtiger Pappeln, die das steinige Flussbett säumten wie die silbrigen Bäume auf Piero della Francescas Taufe Christi. Auf dem Dach des Chans richteten wir uns ein, es gab dort auch ein Zimmerchen, in das sich der Sajjid mit seiner Malaria zurückzog. Bedient wurden wir auf das Liebenswürdigste von einem kleinen Jungen namens Gholamhossein, der von seinem Zuhause in Zendjan weggelaufen war, weil er, wie er sagte, seinen Vater nicht mehr leiden konnte. Als wir ihn am Morgen fragten, ob wir etwas für ihn tun könnten, sagte er, dass der Sajjid, der doch ein Hakim sei, ein Arzt, vielleicht ein Mittel für ihn habe, mit dem er sein Gesicht heller machen könne, das wirklich sehr dunkel war.

In Zendjan besserte sich die Stimmung des Sajjid dank eines sehr aromatischen Getränks namens Bidmesch, das ein wenig nach Orangenblüten duftete und unglaublich träge und sanft die Kehle hinunterrann. Wir unternahmen einen Versuch, in einem Lokal im Basar etwas zu essen, aber mit brutaler Entschiedenheit wurde uns erklärt: Farangi nadjiss, Europäer sind unrein. Der Sajjid konnte die Leute nicht einmal davon überzeugen, dass er ein guter Muselmann und ein Nachkomme des Propheten war, da er zu diesem Zeitpunkt einen europäischen Filzhut trug. Also aßen wir schändlicherweise in unserer Herberge und hatten einen heftigen Streit über das Thema Industrialisierung. Während unseres Gangs durch den Basar hatte der Sajjid lautstark darauf hingewiesen, wie hart die Kupferschmiede und die Silberschmiede arbeiteten und dass es doch viel besser wäre, wenn ihre Arbeit von Maschinen übernommen würde. Er hatte offenbar die in diesem Teil der Welt sehr verbreitete Vorstellung, dass Maschinen von ganz allein arbeiten. Ich versuchte ihm zu erklären, dass das Leben eines Fabrikarbeiters in Europa und Amerika kein Zuckerschlecken sei, und überlegte sogar, ob diese Kupferschmiede, so miserabel sie auch bezahlt waren, nicht ein besseres Leben haben als etwa ein Stahlarbeiter in Deutschland, trotz Kino und Kneipe, in denen er sich verlustiert. Doch der Sajjid überschüttete mich mit einer langen Aufzählung von Hungersnöten und Ausbeutung durch Würdenträger und Mudschtahids und Gouverneure. – «Nein», sagte er schließlich, «wir müssen Fabriken und Eisenbahnen haben. Dann werden wir eine große Nation sein.»

Am nächsten Morgen verließen wir die heilige und heruntergekommene Stadt Zendjan. Die Sonne glitzerte zauberhaft auf der Kuppel der Moschee, die in Form und Farbe an das Ei einer Wanderdrossel erinnerte. Am Nachmittag kam noch einmal diese Nadjiss-Geschichte auf. Wir tranken Tee in einem kleinen Straßencafé, als ein Hadschi mit karminrot gefärbtem Rauschebart, der in der Ecke saß und eine dicke Pfeife rauchte, sich bemüßigt fühlte, gegen unsere Anwesenheit zu protestieren. Doch der Sajjid ließ sich nicht einschüchtern. Er zitierte einen Vers von Saadi [18] Saadi Der persische Dichter Muscharraf ud-din Sa’di von Schiraz (ca. 1213–92) über die Pflicht, Fremden höflich zu begegnen, und im nächsten Atemzug zitierte er ausführlich aus dem Koran-Abschnitt «Die Kuh». Plötzlich hielt er inne und forderte den Hadschi auf, dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte. Der Hadschi stotterte und stammelte, wusste nicht weiter und musste schließlich eingestehen, dass der Sajjid ein guter Muselmann und ein gebildeter Mann sei. Zur Versöhnung reichte er ihm sogar seine Pfeife.

Von da an war die Malaria des Sajjids praktisch kuriert. Als wir Kazvin erreichten, war er munter wie ein Spatz und dachte wehmütig an seine deutschen Mademoiselles. «Ich werde eine Deutsche heiraten», sagte er. «Ich habe eine Bekannte in Deutschland, eine Ärztin, die Tochter eines Oberst. Ich denke, sie wird mich heiraten, wenn ich so weit bin. Ich könnte keine Perserin heiraten. Sie sind sehr hübsch, aber zurückgeblieben. Es wäre so, als würde man ein Tier heiraten ... Aber das wird sich alles ändern. Sie werden sehen!»

7. Das Gästezimmer in Kazvin

Kazvin war voller Platanen, in denen massenhaft Krähen saßen, die in der Abenddämmerung unter lautem Geschrei umherflogen. Wir kamen bei dem Bruder des Sajjid unter, der uns fürstlich bewirtete, obwohl Moharram war, der Monat, in dem die Perser keinen Wein trinken und auf jedes Vergnügen verzichten. Der schlichte Lebensstil der persischen Mittelschicht hat etwas sehr Angenehmes. Die Zimmer sind, bis auf ein paar Teppiche, ein paar Stühle und ein Sofa, meist leer. Es gibt keine Diener, bei den Mahlzeiten tragen die Söhne des Hauses Zinntabletts herbei und bedienen die Gäste. Betten oder irgendwelchen Zierat gibt es nicht. Abends und zur Siesta-Stunde werden Matratzen und Decken aus Schränken geholt und ausgerollt. Alles geht eigentümlich ruhig und unaufgeregt vonstatten. Aus den Teppichmustern und Teetassen, den leisen, feinsinnigen Gesprächen und dem fast unangenehmen Geschmack süßer Getränke ergibt sich eine bemerkenswert harmonische Langsamkeit. In Persien – ich vermute, das gilt für die ganze islamische Welt – kann man den Eindruck gewinnen, als sei das Leben frei von Ungestüm und Hektik. Es ist wie ein ausgetrockneter Wasserlauf, der früher einmal ein reißender Strom war, heute aber nur noch aus ein paar stillen Pfützen besteht, die das Blau und die Wolken spiegeln und auf ihre Weise vielleicht mehr von der Intensität eines unruhigen, verschlungenen Lebens enthalten als der Fluss, die aber irritierend zusammenhanglos, unberechenbar sind.

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