Iwan Turgenew - Väter und Söhne

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»Was könnte man ihm denn geben?« fragte Arkad.

»Man könnte zum Beispiel mit ›Kraft und Stoff‹ von Büchner beginnen.«

»Daran dachte ich auch schon,« erwiderte Arkad; »das Buch ist leichtverständlich.«

»So wären wir denn gerichtet,« sagte Kirsanoff an diesem Abend zu seinem Bruder; »wir sind reif für die Rumpelkammer, unser Lied ist zu Ende. Bazaroff hat vielleicht nicht so unrecht. Was mir bei alledem nur leid tut, ist, daß ich eben jetzt hoffte, mich eng und freundschaftlich an Arkad anzuschließen, und jetzt seh ich, daß ich zurückgeblieben bin, er hat mich überholt und wir können uns nicht mehr verstehen.«

»Inwiefern hat er dich überholt, und was unterscheidet ihn denn so sehr von uns andern?« rief Paul ungeduldig; »das ist dieser Herr, dieser Nihilist, der ihm alles das in den Kopf gesetzt hat. Dieser Knochenflicker ist mir unerträglich; es ist ein wahrer Scharlatan; ich bin überzeugt, er versteht trotz seiner Frösche selbst von der Physik nicht viel.«

»Nein, lieber Bruder, da irrst du dich doch wohl,« antwortete Kirsanoff, »intelligent und unterrichtet ist er.«

»Und dieses Selbstgefühl! es ist wahrhaft empörend!« fuhr Paul fort.

»An Selbstgefühl fehlts ihm nicht, das gebe ich zu,« erwiderte der Bruder; »es ist, scheints, unvermeidlich. Aber eins ist mir zu stark. Ich tue mein möglichstes, um mit dem Jahrhundert Schritt zu halten; ich habe meinen Bauern eine menschliche Existenz verschafft und eine Pachtung auf meinen Gütern eingerichtet, womit ich mir im ganzen Gouvernement den Namen eines ›Roten‹ erworben habe; ich lese, ich studiere und bemühe mich, auf der Höhe dessen zu bleiben, was dem Lande not tut, und trotzdem soll nun mein Lied zu Ende sein. Aber unmöglich ists dennoch nicht, daß sie recht haben.«

»Wieso?«

»Höre! Heute sitze ich da und lese im Puschkin; eben fing ich ›Die Zigeuner‹ an, da nähert sich mir Arkad leise mit einer Art zärtlicher Teilnahme, nimmt mir wie einem Kinde sanft das Buch aus der Hand und steckt mir ein andres, ein deutsches Buch zu; dann lächelte er und ging, mit Puschkin in der Hand, fort.«

»Wahrhaftig? und was für ein Buch hat er dir gegeben?«

»Da ist es.«

Kirsanoff zog aus der Hintertasche seines Rockes die neunte Ausgabe von Büchners vielbesprochenem Buche. Paul blätterte darin.

»Arkad beschäftigt sich also mit deiner Erziehung,« sagte er; »hast du's versucht, das Ding da zu lesen?«

»Ja.«

»Nun, und …?«

»Entweder bin ich ein Dummkopf, oder der Verfasser ist nicht recht bei Trost. Aber gewiß bin ich ein Dummkopf.«

»Hast du denn dein Deutsch nicht vergessen?« fragte Paul.

»Nein.«

Paul drehte das Buch in den Händen herum und sah seinen Bruder verstohlen an. Beide schwiegen.

»Apropos,« sagte Kirsanoff, der das Gespräch auf etwas anderes lenken wollte, »ich habe einen Brief von Koliazin erhalten.«

»Von Matthias Ilitsch?«

»Ja. Er ist in X… angekommen, um das Gouvernement zu inspizieren. Das ist jetzt ein Mann von Bedeutung; er schreibt mir, daß er als unser Verwandter sehr wünsche, uns bei sich zu sehen, und ladet mich ein, mit dir und Arkad in die Stadt zu kommen.«

»Wirst du hingehen?« fragte Paul.

»Nein, und du?«

»Ich auch nicht. Ich halte es für keineswegs notwendig, um seiner schönen Augen willen einen Weg von 50 Werst zu machen. Matthias will sich uns in seinem ganzen Glanze zeigen. Hol ihn der Teufel! Er könnte mit dem Beamtenweihrauch zufrieden sein. Da wäre er also Geheimrat; die große Herrlichkeit! Wenn ich im Dienst geblieben wäre, wenn ich das Halsband des Elends weitergetragen hätte, so wäre ich jetzt Generalleutnant; übrigens sind wir ja in der Rumpelkammer.«

»Ja, lieber Bruder. Es ist, wie es scheint, Zeit, daß wir unsere Särge bestellen und die Arme auf der Brust kreuzen,« sagte Kirsanoff mit einem Seufzer.

»Was mich anbelangt,« erwiderte Paul, »so werde ich mich nicht so leicht ergeben; ich werde diesem schönen Doktor noch eine Schlacht liefern. Du kannst darauf zählen.«

Die Schlacht fand noch an demselben Abend beim Tee statt. Paul war schon ganz aufgeregt und schlagfertig in den Salon gekommen. Er wartete nur auf einen Anlaß, um sich auf seinen Feind zu werfen; allein er mußte lange warten. Bazaroff sprach gewöhnlich nicht viel in Gegenwart der »beiden Alten«, wie er das Brüderpaar nannte; auch war er diesen Abend schlecht aufgelegt und schlürfte eine Tasse nach der andern in vollkommenem Stillschweigen. Paul verging vor Ungeduld; endlich fand sich doch ein erwünschter Anlaß. Das Gespräch war auf einen Gutsbesitzer aus der Umgegend gefallen.

»Das ist ein Dummkopf, ein schlechter Aristokrat,« sagte Bazaroff ruhig, der ihn von Petersburg her kannte.

»Erlauben Sie mir die Frage,« wandte sich Paul mit zitternden Lippen an ihn, »ob nach Ihrer Ansicht die Worte Dummkopf und Aristokrat gleichbedeutend sind?«

»Ich habe ›schlechter Aristokrat‹ gesagt,« antwortete Bazaroff, nachlässig seinen Tee schlürfend.

»Das ist wahr, allein ich vermute, daß bei Ihnen die Aristokraten und die schlechten Aristokraten gleichbedeutend sind. Ich glaube Ihnen bemerken zu müssen, daß ich nicht dieser Ansicht bin. Ich glaube sagen zu dürfen, daß ich allgemein als ein liberaler Mann, der den Fortschritt liebt, anerkannt bin; aber eben darum achte ich die Aristokraten, die echten Aristokraten. Denken Sie, mein lieber Herr (Bazaroff erhob die Augen gegen Paul), denken Sie, mein lieber Herr,« wiederholte er mit verstärkter Stimme, »nur an die englischen Aristokraten. Sie lassen kein Jota von ihren Rechten ab und achten nichtsdestoweniger die der anderen; sie fordern, was man ihnen schuldig ist, und lassen es nie an dem fehlen, was sie selbst anderen schulden. Die Aristokratie wars, die England die Freiheit gab, und sie ist deren festeste Stütze.«

»Das ist ein altes, schon oft gehörtes Lied,« antwortete Bazaroff; »allein was wollen Sie damit beweisen?«

»Ich will Ihnen damit beweisen, mein lieber Herr, daß ohne das Bewußtsein der eigenen Würde, ohne Selbstachtung – Gefühle, die im Wesen der Aristokratie liegen – jede solide Grundlage für das … bien public …, für das Staatsgebäude fehlen würde. Das Individuum, die Persönlichkeit, mein teurer Herr, das ist die Hauptsache. Die menschliche Persönlichkeit muß feststehn wie ein Fels, denn alles beruht auf dieser Basis. Ich weiß sehr wohl, daß Sie meine Manieren, meine Kleidung, alles bis auf meine Reinlichkeitsgewohnheiten hinaus lächerlich finden; das alles aber fließt aus der Selbstachtung, aus dem Pflichtgefühl, ja ja, mein Herr, aus dem Pflichtgefühl. Ich wohne hier hinten in der Provinz, aber ich vernachlässige mich darum nicht, ich achte den Menschen in meiner Person.«

»Erlauben Sie, Paul Petrowitsch,« antwortete ihm Bazaroff; »Sie sagen, daß Sie sich selbst achten, und doch sitzen Sie mit übereinandergeschlagenen Armen da. Welchen Nutzen soll das dem bien public bringen? Auch wenn Sie sich nicht selbst achteten, würden Sie's nicht anders machen.«

Paul Petrowitsch erblaßte.

»Das ist eine ganz andere Frage,« erwiderte er; »ich fühle mich keineswegs aufgelegt, Ihnen jetzt auseinanderzusetzen, warum ich mit übereinandergeschlagenen Armen dasitze, wie Sie zu sagen belieben. Ich wollte mich darauf beschränken, Ihnen ins Gedächtnis zu rufen, daß die Aristokratie auf einem Prinzip beruht, und daß nur unmoralische oder Menschen ohne allen Wert in unseren Tagen ohne Prinzipien leben können. Ich sagte dies Arkad schon am Tage nach seiner Ankunft, und Ihnen kann ich es heut nur wiederholen. Hab ich nicht recht, Nikolaus Petrowitsch?«

Kirsanoff machte mit dem Kopfe ein Zeichen der Zustimmung.

»Aristokratie, Liberalismus, Prinzipien, Fortschritt,« wiederholte Bazaroff. »Wie viele unserer Sprache fremde Wörter und ganz unnötig! Ein echter Russe nähm sie nicht umsonst.«

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