Iwan Turgenew - Rudin

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– Was konnte Ihnen denn eine so schlechte Meinung von demselben einflößen? fragte Rudin.

Pigassow schaute ihm gerade in’s Gesicht.

– Vermuthlich meine Studien des eigenen Herzens, in welchem ich mit jedem Tage mehr und mehr Schlacken entdecke. Ich urtheile über Andere nach mir selbst. Das mag vielleicht ungerecht sein, und ich tauge viel weniger als Andere; was wollen Sie aber? Gewohnheit!

– Ich verstehe Sie und sympathisire mit Ihnen, erwiederte Rudin. Welche edle Seele hätte nicht Anwandlungen von Selbstunterschätzung gehabt! Man sollte aber doch aus dieser schlimmen Lage herauszukommen trachten.

– Danke recht sehr für die Adelsbescheinigung, die Sie meiner Seele ausstellen, erwiederte Pigassow: – mit meiner Lage hält sich’s noch – sie ist so übel nicht, und wenn es auch einen Ausgang aus ihr giebt, er mag bleiben, suchen will ich ihn nicht.

– Das hieße aber, verzeihen Sie den Ausdruck – die Befriedigung seiner Eigenliebe, dem Verlangen, in der Wahrheit zu verbleiben, vorziehen . . .

– Und was denn Anderes! rief Pigassow: – die Eigenliebe – das Ding verstehe ich, verstehen Sie, versteht ein Jeder; aber Wahrheit – was ist Wahrheit? Wo ist sie, diese Wahrheit?

– Sie verfallen in Wiederholungen, ich muß Ihnen diese Bemerkung machen, warf Darja Michailowna ein.

Pigassow zuckte die Achseln.

– Und was liegt daran? Ich frage: wo ist Wahrheit? Die Philosophen selbst wissen nicht, was sie ist. So sagt Kant: Das ist sie; Hegel aber – nein bewahre! Dies ist sie.

– Und wissen Sie, was Hegel darüber sagt? fragte Rudin. ohne die Stimme zu erheben.

– Ich wiederhole, eiferte Pigassow: – ich kann nicht begreifen, was Wahrheit ist. Meiner Ansicht nach giebt es eine solche nicht auf der Welt, das heißt, das Wort ist da, die Sache selbst aber existirt nicht.

– Ei! Ei! rief Darja Michailowna: – schämen Sie sich doch so zu sprechen, Sie alter Sünder! Es gäbe keine Wahrheit? Wozu nützte es denn auf der Welt zu leben?

– Und wissen Sie, Darja Michailowna, erwiederte ärgerlich Pigassow: – ich bin der Meinung, daß Sie, auf jeden Fall, das Leben ohne Wahrheit leichter finden würden, als ohne Ihren Koch Stephan, der so vortreffliche Bouillons kocht! Und wozu brauchten Sie überhaupt die Wahrheit, wenn ich fragen darf? ein Häubchen ließe sich doch nicht daraus machen!

– Spaßen ist nicht beweisen, bemerkte Darja Michailowna: – besonders wenn es in Verleumdung ausartet.

– Ich weiß nicht, wie es mit der Wahrheit bestellt ist, aber sie zu hören ist freilich Vielen schmerzlich, brummte Pigassow und zog sich mürrisch zurück.

Rudin jedoch begann von dein Selbstgefühl zu reden und sprach sehr verständig. Er bewies, daß der Mensch ohne Selbstgefühl nichts bedeute, daß Selbstgefühl »Archimedes’s Hebel« sei, durch welchen der Erdball aus seiner Stellung gehoben werden könne; doch verdiene in der That nur Derjenige »Mensch« genannt zu werden, der sein Selbstgefühl zu bändigen wisse, wie der Reiter sein Roß, der seine Persönlichkeit dem Wohle Alter zum Opfer bringe . . .

– Selbstsucht, so beschloß er seine Rede: – ist Selbstmord. Der selbstsüchtige Mensch verdorrt gleich einem vereinzelten, unfruchtbaren Baume; Selbstgefühl aber, als lebendiges Streben nach Vervollkommnung, ist der Ursprung alles Großen . . . Ja! es muß der Mensch den starren Egoismus seiner Persönlichkeit brechen, um ihr das Recht zu verschaffen, sich frei auszusprechen.

– Dürfte ich Sie wohl um einen Bleistift bitten? wandte sich Pigassow an Bassistow.

Bassistow faßte nicht gleich, was Pigassow von ihm verlangte.

– Wozu brauchen Sie einen Bleistift? brachte er I endlich hervor.

– Ich will diese letzte Phrase des Herrn Rudin notiren. Notire ich sie nicht, ich könnte sie vergessen, stehe nicht dafür! Und Sie werden selbst zugeben, solch eine Phrase kommt doch einem großen Schlemm im Whist gleich.

– Es giebt Dinge, Afrikan Semenitsch, über welche zu scherzen und zu spotten unschicklich ist! erwiederte Bassistow mit Wärme und drehte Pigassow den Rücken.

Unterdessen war Rudin zu Natalia getreten. Sie erhob sich und auf ihrem Gesichte zeigte sich Verwirrung.

Wolinzow, der neben ihr saß, erhob sich gleichfalls.

– Ich sehe da ein Klavier, begann Rudin mit weicher, wohlwollender Stimme, als wäre er ein Prinz auf Reisen: – spielen Sie vielleicht?

– Ja, ich spiele, sagte Natalia: – aber nicht besonders. Hier, Constantin Diomiditsch spielt bedeutend besser als ich.

Pandalewski streckte sein Gesicht vor und fletschte die Zähne.

– Sie sind ungerecht gegen sich, Natalia Alexejewna: ich spiele wirklich nicht besser als Sie.

– Spielen Sie den Erlkönig von Schubert? fragte Rudin.

– Er spielt ihn, er spielt ihn! nahm Darja Michailowna das Wort. – Sehen Sie sich, Constantin . . . Sie lieben die Musik, Dimitri Nikolaitsch?

Rudin verneigte sich leicht mit dem Kopfe und fuhr mit der Hand über das Haar, als bereite er sich zum Anhören vor . . . Pandalewski begann.

Natalia stellte sich an’s Klavier, Rudin gerade gegenüber. Gleich bei den ersten Tönen erhielt sein Gesicht einen begeisterten Ausdruck. Seine tiefblauen Augen schweiften langsam umher, von Zeit zu Zeit auf Natalia haften bleibend. Pandalewski hatte geendet.

Rudin sagte kein Wort und trat an das geöffnete Fenster. Ein aromatischer Duft lag gleich einer leichten Hülle aus dein Garten, einschläfernde Kühle entstieg den nahegelegenen Bäumen. Sanft schimmerten die Sterne. Wonnig war die Sommernacht und Wonne verbreitete sie um sich her. Rudin schaute in den dunkeln Garten hinaus und – wandte sich um.

– Diese und diese Nacht, sagte er: – haben in mir Erinnerungen erweckt an meine Studentenzeit in Deutschland, an unsere Zusammenkünfte, unsere Serenaden . . .

– Sie waren in Deutschland? Fragte Darja Michailowna.

– Ich habe ein Jahr in Heidelberg studirt und etwa ebensolange in Berlin.

– Und Sie kleideten sich wie die Studenten? Die sollen dort, sagt man, eine eigenthümliche Kleidung tragen.

– In Heidelberg habe ich hohe Stiefel mit Sporen und einen kurzen Leibrock mit Schnurbesatz getragen und das Haar lang wachsen lassen bis herab aus die Schultern . . . In Berlin kleiden sich die Studenten wie Jedermann.

– Erzählen Sie uns Etwas aus Ihrem Studentenleben, bat Alexandra Pawlowna.

Rudin begann seine Erzählung. Er war kein guter Erzähler. In seinen Schilderungen vermißte man die Färbung. Er verstand es nicht, Heiterkeit zu erregen. Uebrigens ging er bald von der Erzählung seiner Abenteuer im Auslande auf allgemeine Betrachtungen über, von der Bedeutung der Aufklärung und Wissenschaft, den Universitäten und dem Universitätsleben überhaupt. Mit breiten und kühnen Zügen entwarf er ein riesiges Bild. Alle hörten ihm mit gespannter Aufmerksamkeit zu. Er sprach meisterhaft, hinreißend, nicht immer bestimmt . . . aber diese Unbestimmtheit selbst verlieh seiner Rede einen eigenthümlichen Reiz.

Der Reichthum seiner Gedanken hinderte Rudin, sich bestimmt und genau auszudrücken. Ein Bild drängte das andere; Gleichnisse, bald unerwartet kühn, bald merkwürdig treffend, folgten Schlag auf Schlag. Nicht selbstgefällige Worthascherei des geschulten Schönredners, sondern Begeisterung sprach aus seinem ungestümen Redefluß. Er war um Worte nicht verlegen: folgsam und frei traten sie ihm aus die Lippen, und jedes Wort schien, durchglüht vom Feuer der vollständigsten Ueberzeugung, direct aus der Seele zu strömen. Rudin besaß im höchsten Grade jene Eigenschaft, die man »Musik der Beredtsamkeit« nennen könnte. Er verstand es, indem er gewisse Saiten des Herzens anschlug, zugleich alle andern unbestimmt mittönen und erzittern zu machen. Es mag der Fall gewesen sein, daß der eine oder der andere seiner Zuhörer nicht recht verstand, wovon die Rede war, doch fühlte er die Brust schwellen, ein Schleier schien von seinen Augen zu fallen und in der Ferne stieg ein gewisses strahlendes Etwas vor seinen Blicken empor . . .

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