Hermann Hesse - Peter Camenzind

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»Im Anfang war der Mythus. Wie der große Gott in den Seelen der Inder, Griechen und Germanen dichtete und nach Ausdruck rang, so dichtet er in jedes Kindes Seele täglich wieder.« Mit diesen Sätzen beginnt die erste Erzählung Hermann Hesses (1877-1962), die 1904 im S. Fischer Verlag erschien und ihren Autor mit einem Schlag berühmt machte. Der in unmittelbarer Nachfolge von Gottfried Kellers Grünem Heinrich stehende »Erziehungsroman« hat mit seinen erfrischenden, allem Pathetischen abholden Naturschilderungen bis heute nichts an Charme und Farbe verloren. Hesse selbst hat den dezidierten Individualismus Camenzinds als den »Anfang des roten Fadens« bezeichnet, der sein ganzes Werk durchzieht.

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Um jene Zeit begann meine Freude an der stummen Natur und mein Verhältnis zu ihr sich zu verändern. Immer wieder streifte ich durch die wundervolle Umgebung der Stadt, am liebsten in den Jura hinein. Ich sah immer wieder die Wälder und Berge, Matten, Obstbäume und Gebüsche stehen und auf irgend etwas warten. Vielleicht auf mich, jedenfalls aber auf Liebe.

Und so begann ich diese Dinge zu lieben. Es kam ein starkes, dürstendes Verlangen in mir ihrer stillen Schönheit entgegen. Auch in mir drängte ein tiefes Leben und Sehnen dunkel empor und suchte nach Bewußtsein, nach Verstandenwerden, nach Liebe.

Viele sagen, sie »lieben die Natur«. Das heißt, sie sind nicht abgeneigt, je und je ihre dargebotenen Reize sich gefallen zu lassen. Sie gehen hinaus und freuen sich über die Schönheit der Erde, zertreten die Wiesen und reißen schließlich eine Menge Blumen und Zweige ab, um sie bald wieder wegzuwerfen oder daheim verwelken zu sehen. So lieben sie die Natur. Sie erinnern sich dieser Liebe am Sonntag, wenn schönes Wetter ist, und sind dann gerührt über ihr gutes Herz. Sie hätten es ja nicht nötig, denn »der Mensch ist die Krone der Natur«. Ach ja, die Krone!

Also ich blickte immer begieriger in den Abgrund der Dinge. Ich hörte den Wind vieltönig in den Kronen der Bäume klingen, hörte Bäche durch Schluchten brausen und leise stille Ströme durch die Ebene ziehen, und ich wußte, daß diese Töne Gottes Sprache waren, und daß es ein Wiederfinden des Paradieses wäre, diese dunkle, urschöne Sprache zu verstehen. Die Bücher wissen davon wenig, nur in der Bibel steht das wunderbare Wort vom »unaussprechlichen Seufzen« der Kreatur. Doch ahnte ich, daß zu allen Zeiten Menschen, gleich mir von diesem Unverstandenen ergriffen, ihr Tagewerk verlassen und die Stille aufgesucht hatten, um dem Liede der Schöpfung zu lauschen, das Ziehen der Wolken zu betrachten und in rastloser Sehnsucht dem Ewigen anbetende Arme entgegenzustrecken, Einsiedler, Büßer und Heilige.

Bist du nie in Pisa gewesen, im Camposanto? Dort sind die Wände mit blaßgewordenen Bildern vergangener Jahrhunderte geschmückt, und eines davon zeigt das Leben der Einsiedler in der thebaischen Wüste. Das naive Bild strömt noch heute mit seinen verblaßten Farben den Zauber eines so seligen Friedens aus, daß du ein plötzliches Leid empfindest, und daß es dich verlangt, deine Sünden und deine Unreinheit irgendwo in heiliger Weltferne von dir zu weinen und nicht wiederzukommen. Unzählige Künstler haben so versucht, ihr Heimweh in seligen Bildern auszusagen, und irgendein kleines liebes Kinderbildchen von Ludwig Richter singt dir dasselbe Lied wie die Fresken von Pisa. Warum hat Tizian, der Freund des Gegenwärtigen und Körperlichen, seinen klaren und gegenständlichen Bildern manchmal jenen Hintergrund vom süßesten Ferneblau gegeben? Es ist nur ein Strich tiefblauer, warmer Farbe, man sieht nicht, ob er ferne Gebirge oder nur den unbegrenzten Raum bedeuten will. Tizian, der Realist, wußte es selbst nicht. Er tat es nicht, wie die Kunsthistoriker wissen wollen, aus Gründen der Farbenharmonik, sondern es war sein Tribut an das Unstillbare, das verborgen auch in der Seele dieses Frohen und Glücklichen lebte. So, schien mir, war die Kunst zu allen Zeiten bemüht gewesen, dem stummen Verlangen des Göttlichen in uns eine Sprache zu schenken.

Reifer, schöner und doch viel kindlicher sprach der heilige Franz das aus. Ihn verstand ich erst damals völlig. Indem er die ganze Erde, die Pflanzen, Gestirne, Tiere, Winde und Wasser in seine Liebe zu Gott Inbegriff, übereilte er das Mittelalter und selbst Dante und fand die Sprache des zeitlos Menschlichen. Er nennt alle Mächte und Erscheinungen der Natur seine lieben Brüder und Schwestern. Als er in seinen späteren Jahren von den Ärzten dazu verurteilt ward, sich die Stirn mit glühendem Eisen brennen zu lassen, begrüßte er mitten in der Angst des gefolterten Schwerkranken in diesem schrecklichen Eisen »seinen lieben Bruder, das Feuer«.

Indem ich nun anfing, die Natur persönlich zu lieben, ihr zu lauschen wie einem Kameraden und Reisegefährten, der eine fremde Sprache redet, ward meine Schwermut zwar nicht geheilt, aber veredelt und gereinigt. Mein Ohr und Auge schärfte sich, ich lernte feine Tönungen und Unterschiede erfassen und sehnte mich, den Herzschlag alles Lebens immer näher und klarer zu hören und vielleicht einmal zu verstehen und vielleicht einmal der Gabe teilhaftig zu werden, ihm in Dichterworten Ausdruck zu gönnen, damit auch andere ihm näher kämen und mit besserem Verständnis die Quellen aller Erfrischung, Reinigung und Kindlichkeit besuchten. Einstweilen war das ein Wunsch, ein Traum – – –, ich wußte nicht, ob er sich je erfüllen könne, und hielt mich ans Nächste, indem ich allem Sichtbaren Liebe entgegenbrachte und mich gewöhnte, kein Ding mehr gleichgültig oder verächtlich zu betrachten.

Ich kann nicht sagen, wie erneuend und tröstend dies auf mein verdunkeltes Leben wirkte! Es ist nichts Adligeres und nichts Beglückenderes in der Welt als eine wortelose, stetige, leidenschaftslose Liebe, und ich wünsche nichts herzlicher, als daß von denen, die meine Worte lesen, einige oder auch nur zwei oder einer diese reine und selige Kunst durch meinen Antrieb zu lernen beginnen möchte. Manche haben sie von Natur und üben sie ihr Leben lang unbewußt, das sind Gottes Lieblinge, die Guten und Kinder unter den Menschen. Manche haben sie in schweren Leiden gelernt – habt ihr nie unter Krüppeln und Elenden solche mit überlegenen, stillen, glänzenden Augen gesehen? Wenn ihr nicht auf mich und meine armen Worte hören möget, so gehet zu ihnen, in denen eine begierdelose Liebe das Leiden überwand und verklärte.

Dieser Vollendung, die ich an manchen armen Duldern verehrt habe, stehe ich noch heute kläglich fern. Aber diese Jahre hindurch entbehrte ich nur selten des tröstenden Glaubens, den rechten Weg zu ihr zu wissen.

Daß ich ihn auch immer gegangen wäre, darf ich nicht sagen, vielmehr blieb ich unterwegs auf allen Bänken sitzen und sparte auch manchen bösen Umweg nicht. Zwei selbstsüchtige und mächtige Neigungen stritten in mir wider die echte Liebe. Ich war Trinker, und ich war menschenscheu. Zwar beschnitt ich mein Quantum Wein erheblich, aber alle paar Wochen überredete mich der schmeichlerische Gott, daß ich mich ihm in die Arme warf. Daß ich etwa auf der Straße liegenblieb oder ähnliche Nachtstücke verübte, ist allerdings kaum jemals vorgekommen, denn der Wein liebt mich und lockt mich nur bis dahin, wo seine Geister mit meinem eigenen in freundschaftlichem Zwiegespräch verkehren. Immerhin verfolgte mich lange Zeit nach jeder Trinkerei das böse Gewissen. Aber schließlich konnte ich meine Liebe doch nicht gerade dem Wein entziehen, zu dem ich eine starke Neigung vom Vater ererbt hatte. Jahrelang hatte ich diese Erbschaft sorgsam und pietätvoll gehegt und mir gründlich zu eigen gemacht, also half ich mir nun und schloß zwischen Trieb und Gewissen einen halb ernsten, halb scherzhaften Vertrag. Ich nahm in den Lobgesang des Heiligen von Assisi »meinen lieben Bruder, den Wein«, mit auf.

6

Viel schlimmer war mein anderes Laster. Ich hatte wenig Freude an den Menschen, lebte als Einsiedler und war gegen menschliche Dinge stets mit Spott und Verachtung zur Hand.

Im Beginn meines neuen Lebens dachte ich daran noch gar nicht. Ich fand es richtig, die Menschen einander zu überlassen und meine Zärtlichkeit, Hingabe und Teilnahme allein dem stummen Leben der Natur zu schenken. Auch erfüllte diese mich im Anfang ganz.

Nachts, wenn ich zu Bett gehen wollte, fiel mir etwa plötzlich ein Hügel, ein Waldrand, ein einzelner Lieblingsbaum ein, den ich lange nicht mehr besucht hatte. Nun stand er in der Nacht im Wind, träumte, schlummerte vielleicht, stöhnte und regte die Zweige. Wie mochte er aussehen? Und ich verließ das Haus, suсhte ihn auf und sah seine undeutliche Gestalt im Finstern stehen, betrachtete ihn mit erstaunter Zärtlichkeit und trug sein dämmerndes Bild in mir davon.

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