Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten

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Kern sah sie an. »Glaubt Marill das wirklich?«

»Wir alle glauben es, Ludwig. Was sollen wir sonst tun?«

Kern nickte. »Ja, was sollen wir wirklich anderes tun! Er ist ja erst eine Woche fort. Vielleicht kommt er durch.«

»Er muß durchkommen. Ich kann mir nichts anderes denken.«

»Zeit«, sagte der Aufseher. »Schluß für heute.«

Kern nahm Ruth in die Arme.

»Komm wieder!« flüsterte sie. »Komm rasch wieder! Bleibst du hier in der Santé?«

»Nein. Sie transportieren uns ab. Zur Grenze.«

»Ich werde versuchen, noch eine Erlaubnis zu bekommen, dich zu besuchen! Komm wieder! Ich liebe dich. Komm rasch! Ich habe Angst! Ich möchte mitfahren!«

»Das kannst du nicht. Dein Recepisse gilt nur für Paris. Ich komme wieder.«

»Ich habe Geld hier. Es steckt unter meinem Achselband. Nimm es heraus, wenn du mich küßt.«

»Ich brauche nichts. Ich habe genug bei mir. Behalte es! Marill wird auf dich aufpassen. Vielleicht ist Steiner auch bald zurück.«

»Zeit!« mahnte der Aufseher. »Kinder, er geht ja nicht zur Guillotine!«

»Leb wohl!« Ruth küßte Kern. »Ich liebe dich. Komm wieder, Ludwig!«

Sie sah sich um und holte ein Paket von der Bank. »Hier ist etwas zu essen. Sie haben es unten kontrolliert. Es ist in Ordnung«, sagte sie zu dem Aufseher. »Leb wohl, Ludwig!«

»Ich bin glücklich, Ruth! Gott im Himmel, ich bin so glücklich über deine Aufenthaltserlaubnis. Das ist ein Paradies hier jetzt!«

»Also los!« sagte der Aufseher. »Zurück ins Paradies.«

Kern nahm sein Paket unter den Arm. Es war schwer. Er ging mit dem Aufseher zurück. »Wissen Sie«, sagte dieser nach einer Weile nachdenklich. »Meine Frau ist sechzig und hat einen leichten Buckel. Manchmal fällt mir das auf.«

Der Kalfaktor mit den Eßnäpfen stand gerade vor der Zelle, als Kern zurückkam. »Kern«, sagte Leopold mit einem trostlosen Gesicht. »Wieder mal Kartoffelsuppe ganz ohne Kartoffeln.«

»Das ist eine Gemüsesuppe«, erklärte der Kalfaktor.

»Du kannst auch sagen, Kaffee«, erwiderte Leopold. »Ich glaube dir alles.«

»Was hast du in dem Paket?« fragte der Westfale Moenke Kern.

»Was zu essen. Ich weiß nur noch nicht, was.«

Leopolds Gesicht wurde zu einer strahlenden Monstranz. »Mach’s auf! Rasch!« Kern löste die Bindfäden.

»Butter!« sagte Leopold andächtig.

»Wie eine Sonnenblume!« ergänzte Moenke.

»Weißes Brot! Würste! Schokolade!« fuhr Leopold ekstatisch fort. »Und da… ein ganzer Käse!«

»Wie eine Sonnenblume«, wiederholte Moenke.

Leopold achtete nicht darauf. Er richtete sich auf. »Kalfaktor!« sagte er gebieterisch. »Nehmen Sie Ihren elenden Fraß und…«

»Halt!« unterbrach Moenke. »Nicht zu eilig! Diese Österreicher! Dadurch haben wir 1918 den Krieg verloren! Geben Sie die Näpfe her«, sagte er zu dem Kalfaktor.

Er nahm sie und stellte sie auf eine Bank. Dann packte er die anderen Sachen daneben und betrachtete das Stilleben. Über dem Käse stand mit Bleistift von einem früheren Zelleninsassen an die Wand geschrieben:»Alles ist vergänglich… sogar lebenslänglich!«

Moenke grinste. »Wir betrachten die Gemüsesuppe einfach als Tee«, erklärte er. »Und nun essen wir einmal zu Abend wie gebildete Menschen! Was meinst du dazu, Kern?«

»Amen!« erwiderte der.

»ICH KOMME MORGEN wieder, Marie.«

Steiner beugte sich über das stille Antlitz und richtete sich auf.

Die Schwester stand an der Tür. Ihre schnellen Augen huschten über ihn hinweg; sie blickte ihn nicht an. Das Glas in ihrer Hand zitterte und klirrte leise.

Steiner trat auf den Korridor hinaus. »Stehenbleiben!« kommandierte eine Stimme.

Rechts und links von der Tür standen zwei Leute in Uniform, Revolver in den Händen. Steiner blieb stehen. Er erschrak nicht einmal.

»Wie heißen Sie?«

»Johann Huber.«

»Kommen Sie mit ans Fenster.«

Ein dritter trat an ihn heran und sah ihn an. »Es ist Steiner«, sagte er. »Kein Zweifel. Ich kenne ihn wieder. Du kennst mich ja wohl auch, Steiner, was?«

»Ich habe dich nicht vergessen, Steinbrenner«, erwiderte Steiner ruhig.

»Wird dir auch schwerfallen«, kicherte der Mann. »Herzlich willkommen zu Hause! Freue mich wirklich, dich wiederzusehen. Wirst ja jetzt wohl ein bißchen bei uns bleiben, was? Wir haben ein wunderschönes, neues Lager, mit allem Komfort.«

»Das glaube ich.«

»Handschellen!« kommandierte Steinbrenner. »Zur Vorsicht, mein Süßer. Mir würde das Herz brechen, wenn du uns nochmals ausreißen könntest.«

Eine Tür klappte, Steiner sah schräg über seine Schulter. Es war die Tür des Zimmers, in dem seine Frau lag. Die Schwester schaute heraus und zog rasch den Kopf zurück.

»Aha«, sagte Steiner,»daher…«

»Ja, die Liebe!« kicherte Steinbrenner. »Führt die ausgekochtesten Vögel ins Nest zurück – zum Wohle des Staates und zur Freude ihrer Freunde.«

Steiner sah das fleckige Gesicht mit dem zurückfliehenden Kinn und den bläulichen Schatten unter den Augen. Er sah ruhig hinein; er wußte, was ihm von diesem Gesicht bevorstand, aber es war weit weg, wie etwas, was ihn noch nichts anging. Steinbrenner zwinkerte, leckte sich die Lippen und trat dann einen Schritt zurück. »Immer noch kein Gewissen, Steinbrenner?« fragte Steiner.

Der Mann grinste. »Nur ein gutes, Liebling. Wird immer besser, je mehr von euch ich unter der Fuchtel habe. Habe einen prima Schlaf. Bei dir werde ich eine Ausnahme machen. Dich werde ich nachts besuchen, um ein bißchen mit dir zu plaudern. Los, abführen!« sagte er plötzlich barsch.

Steiner ging mit seiner Eskorte die Treppe hinunter. Die Leute, die ihnen begegneten, blieben stehen und ließen sie schweigend vorübergehen. Auch auf der Straße herrschte dieses Schweigen, wenn sie vorüberkamen.

Steiner wurde zur Vernehmung gebracht. Ein älterer Beamter fragte ihn aus. Er gab seine Daten zu Protokoll.

»Weshalb sind Sie nach Deutschland zurückgekommen?« fragte der Beamte.

»Ich wollte meine Frau sehen, bevor sie stirbt.«

»Wen von Ihren politischen Freunden haben Sie hier getroffen?«

»Niemand.«

»Es ist besser, Sie sagen es mir hier, bevor Sie überführt werden.«

»Ich habe es schon gesagt: Niemand.«

»In wessen Auftrag sind Sie hier?«

»Ich habe keine Aufträge.«

»Welcher politischen Organisation waren Sie im Ausland angeschlossen?«

»Keiner.«

»Wovon haben Sie denn gelebt?«

»Von dem, was ich verdient habe. Sie sehen, daß ich einen österreichischen Paß habe.«

»Und mit welcher Gruppe sollten Sie hier Verbindung nehmen?«

»Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich mich anders versteckt. Ich wußte, was ich tat, als ich zu meiner Frau ging.«

Der Beamte fragte ihn noch eine Zeitlang weiter. Dann studierte er Steiners Paß und den Brief seiner Frau, den man ihm abgenommen hatte. Er blickte Steiner an; dann las er den Brief noch einmal. »Sie werden heute nachmittag überführt«, sagte er schließlich achselzuckend.

»Ich möchte Sie um etwas bitten«, erwiderte Steiner. »Es ist wenig, aber für mich ist es alles. Meine Frau lebt noch. Der Arzt sagt, daß es höchstens noch ein bis zwei Tage dauern kann. Sie weiß, daß ich morgen wiederkommen sollte. Wenn ich nicht komme, wird sie wissen, daß ich hier bin. Ich erwarte für mich weder Mitleid noch irgendeine Vergünstigung; aber ich möchte, daß meine Frau ruhig stirbt. Ich bitte Sie, mich einen oder zwei Tage hierzubehalten und mir zu erlauben, meine Frau zu sehen.«

»Das geht nicht. Ich kann Ihnen nicht Gelegenheit zur Flucht geben.«

»Ich werde nicht flüchten. Das Zimmer liegt im fünften Stock und hat keine Nebenausgänge. Wenn mich jemand hinbringt und die Tür bewacht, kann ich nichts machen. Ich bitte Sie nicht für mich; ich bitte Sie für eine sterbende Frau.«

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