Friedrich Dürrenmatt - Der Richter und sein Henker
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Der Alte verzog keine Miene. Es war, als ob ihn nichts mehr interessierte als dieses Essen; unbarmherzig häufte er sich den Teller zum zweitenmal voll mit Reis, goß Sauce darüber, türmte ein Kalbskotelett obenauf. Noch einmal versuchte sich Tschanz zu retten, sich gegen den teuflischen Esser zur Wehr zu setzen.
»Die Kugel stammt aus dem Revolver, den man beim Diener gefunden hat«, stellte er trotzig fest. Aber seine Stimme klang verzagt.
In Bärlachs zusammengekniffenen Augen wetterleuchtete es verächtlich. »Unsinn, Tschanz. Du weißt genau, daß es dein Revolver ist, den der Diener in der Hand hielt, als man ihn fand. Du selbst hast ihn dem Toten in die Hand gedrückt. Nur die Entdeckung, daß Gastmann ein Verbrecher war, verhinderte, dein Spiel zu durchschauen.«
»Das werden Sie mir nie beweisen können«, lehnte sich Tschanz verzweifelt auf.
Der Alte reckte sich in seinem Stuhl, nun nicht mehr krank und zerfallen, sondern mächtig und gelassen, das Bild einer übermenschlichen Überlegenheit, ein Tiger, der mit seinem Opfer spielt, und trank den Rest des Champagners aus. Dann ließ er sich von der unaufhörlich kommenden und gehenden Bedienerin Käse servieren; dazu aß er Radieschen, Salzgurken und Perlzwiebeln. Immer neue Speisen nahm er zu sich, als koste er nur noch einmal, zum letzten Male das, was die Erde dem Menschen bietet.
»Hast du es immer noch nicht begriffen, Tschanz«, sagte er endlich, »daß du mir deine Tat schon lange bewiesen hast? Der Revolver stammt von dir; denn Gastmanns Hund, den du erschossen hast, mich zu retten, wies eine Kugel vor, die von der Waffe stammen mußte, die Schmied den Tod brachte: von deiner Waffe. Du selbst brachtest die Indizien herbei, die ich brauchte. Du hast dich verraten, als du mir das Leben rettetest.«
»Als ich Ihnen das Leben rettete! Darum fand ich die Bestie nicht mehr«, antwortete Tschanz mechanisch. »Wußten Sie, daß Gastmann einen Bluthund besaß?«
»Ja. Ich hatte meinen linken Arm mit einer Decke umwickelt.«
»Dann haben Sie mir auch hier eine Falle gestellt«, sagte der Mörder fast tonlos.
»Auch damit. Aber den ersten Beweis hast du mir gegeben, als du mit mir am Freitag über Ins nach Ligerz fuhrst, um mir die Komödie mit dem >blauen Charon< vorzuspielen. Schmied fuhr am Mittwoch über Zollikofen, das wußte ich, denn er hielt in jener Nacht bei der Garage in Lyß.«
»Wie konnten Sie das wissen?« fragte Tschanz.
»Ich habe ganz einfach telephoniert. Wer in jener Nacht über Ins und Erlach fuhr, war der Mörder: du, Tschanz. Du kamst von Grindelwald. Die Pension Eiger besitzt ebenfalls einen blauen Mercedes. Seit Wochen hattest du Schmied beobachtet, jeden seiner Schritte überwacht, eifersüchtig auf seine Fähigkeiten, auf seinen Erfolg, auf seine Bildung, auf sein Mädchen. Du wußtest, daß er sich mit Gastmann beschäftigte, du wußtest sogar, wann er ihn besuchte, aber du wußtest nicht, warum. Da fiel dir durch Zufall auf seinem Pult die Mappe mit den Dokumenten in die Hände. Du beschlössest, den Fall zu übernehmen und Schmied zu töten, um einmal selber Erfolg zu haben. Du dachtest richtig, es würde dir leicht fallen, Gastmann mit einem Mord zu belasten. Als ich nun in Grindelwald einen blauen Mercedes sah, wußte ich, wie du vorgegangen bist: Du hast den Wagen am Mittwochabend gemietet. Ich habe mich erkundigt. Das weitere ist einfach: du fuhrst über Ligerz nach Schernelz und ließest den Wagen im Twannbachwald stehen, du durchquertest den Wald auf einer Abkürzung durch die Schlucht, wodurch du auf die Straße Twann-Lamboing gelangtest. Bei den Felsen wartetest du Schmied ab, er erkannte dich und stoppte verwundert. Er öffnete die Türe, und dann hast du ihn getötet. Du hast es mir ja selbst erzählt. Und nun hast du, was du wolltest: seinen Erfolg, seinen Posten, seinen Wagen und seine Freundin.«
Tschanz hörte dem unerbittlichen Schachspieler zu, der ihn matt gesetzt hatte und nun sein grauenhaftes Mahl beendete. Die Kerzen brannten unruhiger, das Licht flackerte auf den Gesichtern der zwei Männer, die Schatten verdichteten sich. Totenstille herrschte in dieser nächtlichen Hölle, die Dienerinnen kamen nicht mehr. Der Alte saß jetzt unbeweglich, er schien nicht einmal mehr zu atmen, das flackernde Licht umfloß ihn mit immer neuen Wellen, rotes Feuer, das sich am Eis seiner Stirne und seiner Seele brach.
»Sie haben mit mir gespielt«, sagte Tschanz langsam.
»Ich habe mit dir gespielt«, antwortete Bärlach mit furchtbarem Ernst. »Ich konnte nicht anders. Du hast mir Schmied getötet, und nun mußte ich dich nehmen.«
»Um Gastmann zu töten«, ergänzte Tschanz, der mit einem Male die ganze Wahrheit begriff.
»Du sagst es. Mein halbes Leben habe ich hingegeben, Gastmann zu stellen, und Schmied war meine letzte Hoffnung. Ich hatte ihn auf den Teufel in Menschengestalt gehetzt, ein edles Tier auf eine wilde Bestie. Aber dann bist du gekommen, Tschanz, mit deinem lächerlichen, verbrecherischen Ehrgeiz, und hast mir meine einzige Chance vernichtet. Da habe ich dich genommen, dich, den Mörder, und habe dich in meine furchtbarste Waffe verwandelt, denn dich trieb die Verzweiflung, der Mörder mußte einen anderen Mörder finden. Ich machte mein Ziel zu deinem Ziel.«
»Es war für mich die Hölle«, sagte Tschanz.
»Es war für uns beide die Hölle«, fuhr der Alte mit fürchterlicher Ruhe fort. »Von Schwendis Dazwischenkommen trieb dich zum Äußersten, du mußtest auf irgendeine Weise Gastmann als Mörder entlarven, jedes Abweichen von der Spur, die auf Gastmann deutete, konnte auf deine führen. Nur noch Schmieds Mappe konnte dir helfen. Du wußtest, daß sie in meinem Besitze war, aber du wußtest nicht, daß sie Gastmann bei mir geholt hatte. Darum hast du mich in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag überfallen. Auch beunruhigte dich, daß ich nach Grindelwald ging.«
»Sie wußten, daß ich es war, der Sie überfiel?« sagte Tschanz tonlos.
»Ich wußte das vom ersten Moment an. Alles, was ich tat, geschah mit der Absicht, dich in die äußerste Verzweiflung zu treiben. Und wie die Verzweiflung am größten war, gingst du hin nach Lamboing, um irgendwie die Entscheidung zu suchen.« »Einer von Gastmanns Dienern fing an zu schießen«, sagte Tschanz.
»Ich habe Gastmann am Sonntagmorgen gesagt, daß ich einen schicken würde, ihn zu töten.«
Tschanz taumelte. Es überlief ihn eiskalt.
»Da haben Sie mich und Gastmann aufeinander gehetzt wie Tiere!«
»Bestie gegen Bestie«, kam es unerbittlich vom andern Lehnstuhl her.
»Dann waren Sie der Richter, und ich der Henker«, keuchte der andere.
»Es ist so«, antwortete der Alte.
»Und ich, der ich nur Ihren Willen ausführte, ob ich wollte oder nicht, bin nun ein Verbrecher, ein Mensch, den man jagen wird!«
Tschanz stand auf, stützte sich mit der rechten, unbehinderten Hand auf die Tischplatte. Nur noch eine Kerze brannte. Tschanz suchte mit brennenden Augen in der Finsternis des Alten Umrisse zu erkennen, sah aber nur einen unwirklichen, schwarzen Schatten. Unsicher und tastend machte er eine Bewegung gegen die Rocktasche.
»Laß das«, hörte er den Alten sagen. »Es hat keinen Sinn. Lutz weiß, daß du bei mir bist, und die Frauen sind noch im Haus.«
»Ja, es hat keinen Sinn«, antwortete Tschanz leise.
»Der Fall Schmied ist erledigt«, sagte der Alte durch die Dunkelheit des Raumes hindurch. »Ich werde dich nicht verraten. Aber geh! Irgendwohin! Ich will dich nie mehr sehen. Es ist genug, daß ich einen richtete. Geh! Geh!«
Tschanz ließ den Kopf sinken und ging langsam hinaus, verwachsend mit der Nacht, und wie die Türe ins Schloß fiel und wenig später draußen ein Wagen davonfuhr, erlosch die Kerze, den Alten, der die Augen geschlossen hatte, noch einmal in das Licht einer grellen Flamme tauchend.
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