Lion Feuchtwanger - Die Jüdin von Toledo
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La Fermosa, die Schöne, wird im mittelalterlichen Spanien Raquel, die Tochter des angesehenen Juden Jehuda Ibn Esra, genannt. In König Alfonso VIII. von Kastilien erwacht bald eine tiefe Leidenschaft für die gebildete, schöne junge Frau, und was für Raquel als politisches Opfer im Interesse der Vernunft und des Friedens begann, wächst auch bei ihr zu einer stürmischen Liebe für den mutigen König.
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Sie wußten indes, diese heimlichen Juden, daß ihre Heimlichkeit vielen bekannt war und daß ihre Ketzerei, brach ein neuer Krieg aus, ans Licht kommen mußte. Sie wußten, wenn ein neuer Heiliger Krieg ausbrach, waren sie verloren. Und wenn sie, wie ihr Gesetz es ihnen vorschrieb, alltäglich um die Erhaltung des Friedens beteten, taten sie es nicht nur mit den Lippen. Als Ibrahim sich auf den Stufen der verfallenen Fontäne des innersten Hofes niederließ, spürte er seine Müdigkeit. Er war nun eine volle Stunde lang in diesem baufälligen Hause herumgegangen.
Und er hatte doch wahrhaftig keine Zeit zu verlieren. Volle zehn Tage war er jetzt in Toledo, die Räte des Königs drängten mit Recht auf Bescheid, ob er nun die Generalpacht der Steuern übernahm oder nicht.
Der Kaufmann Ibrahim aus dem moslemischen Königreich Sevilla hatte mehrmals mit christlichen Fürsten Spaniens Geschäfte getätigt, aber ein so ungeheures Unternehmen hatte er noch niemals angepackt. Es stand seit Jahren schlecht um die Finanzen des Königreichs Kastilien, und seitdem gar König Alfonso – das war nun fünfzehn Monate her – seinen leichtsinnigen Feldzug gegen Sevilla verloren hatte, war seine Wirtschaft vollends verfahren. Don Alfonso brauchte Geld, viel Geld, und sofort.
Der Kaufmann Ibrahim von Sevilla war reich. Er besaß Schiffe, Güter und Kredit in vielen Städten des Islams und in den Handelszentren Italiens und Flanderns. Aber wenn er sich auf dieses kastilische Geschäft einließ, mußte er sein ganzes Vermögen investieren, und auch der Klügste konnte nicht voraussehen, ob Kastilien den Wirrwarr überstehen werde, den die nächsten Jahre bringen mußten.
Andernteils war König Alfonso zu riesigen Gegenleistungen bereit. Man bot Ibrahim zum Pfand die Steuern und Zölle, auch die Einnahmen der Bergwerke, und er war überzeugt, er wird, wenn er nur das Geld schaffte, noch viel günstigere Bedingungen erzielen, man wird ihm die Kontrolle aller Einkünfte übertragen. Nun waren freilich, seitdem die Christen das Land den Moslems abgenommen hatten, Handel und Gewerbe heruntergekommen; aber Kastilien, das größte der spanischen Länder, war fruchtbar, es besaß Bodenschätze in Fülle, und Ibrahim traute sich die Kraft zu, das Land wieder hochzubringen.
Allein ein solches Unternehmen konnte man nicht aus der Ferne leiten: er müßte die Ausführung an Ort und Stelle überwachen, er müßte sein moslemisches Sevilla verlassen und hieher ins christliche Toledo übersiedeln.
Fünfundfünfzig Jahre war er jetzt alt. Er hatte erreicht, was immer er sich wünschte. Ein Mann in seinem Alter und mit seinen Erfolgen durfte ein so verfängliches Unternehmen nicht einmal in Erwägung ziehen.
Ibrahim saß auf den verfallenen Stufen der lang versiegten Fontäne, den Kopf in die Hand gestützt, und mit einemmal wurde er inne: auch wenn ihm das Abenteuerliche des Geschäftes von vornherein klar gewesen wäre, er wäre trotzdem nach Toledo gegangen, hierher in dieses Haus.
Es war dieses lächerliche, baufällige Haus, das ihn hierherzog.
Eine alte, seltsame Bindung bestand zwischen ihm und dem Haus. Er, Ibrahim, der große Finanzmann des stolzen Sevilla, der Freund und Ratgeber des Emirs, hatte sich zwar von Jugend an zu dem Propheten Mohammed bekannt, aber er war nicht als Moslem geboren, sondern als Jude, und dieses Gebäude hier, das Castillo de Castro, hatte seinen Vätern gehört, der Familie Ibn Esra, solange die Moslems in Toledo geherrscht hatten. Als aber vor nunmehr hundert Jahren der damalige Alfonso, der Sechste seines Namens, die Stadt den Moslems entriß, hatten sich die Barone de Castro des Hauses bemächtigt. Mehrere Male war Ibrahim in Toledo gewesen, jedesmal war er verlangend vor der finstern Außenmauer des Schlosses gestanden. Jetzt, da der König die Castros aus Toledo vertrieben und ihnen das Haus genommen hatte, konnte er endlich das Innere sehen und erwägen, ob er sich den alten Besitz der Väter nicht zurückholen sollte.
Nicht schnellen Schrittes, doch gierig prüfenden Auges war er über die vielen Treppen gegangen und durch die vielen Säle, Kammern, Korridore, Höfe. Es war ein ödes, häßliches Gebäu, mehr Festung als Palais. Von außen hatte es wohl auch damals nicht anders hergesehen, als Ibrahims Väter, die Ibn Esras, es bewohnten. Aber die hatten sicher das Innere mit bequemem arabischem Hausrat ausgestattet, und die Höfe waren stille Gärten gewesen. Es war verlockend, das Haus der Väter wieder aufzurichten und aus dem plumpen, verkommenen Castillo de Castro ein schönes, ziervolles Castillo Ibn Esra zu machen.
Was für unsinnige Pläne. In Sevilla war er der Fürst der Kaufleute und gerne gesehen am Hofe des Emirs unter den Dichtern, Künstlern, Gelehrten, die der Emir aus der ganzen arabischen Welt um sich versammelt hatte. Er fühlte sich dort von ganzer Seele wohl, und so taten seine lieben Kinder, das Mädchen Rechja und der Knabe Achmed. War es nicht Sünde und Tollheit, wenn er mit dem Gedanken auch nur spielte, sein edles, hohes Sevilla zu vertauschen mit dem barbarischen Toledo?
Es war keine Tollheit, und bestimmt nicht war es Sünde.
Das Geschlecht der Ibn Esras, das stolzeste unter den jüdischen Geschlechtern der Halbinsel, hatte in den letzten hundert Jahren viele Umschwünge erfahren. Das Unheil, welches die Afrikaner bei ihrem Einbruch ins Andalús über die Juden brachten, hatte Ibrahim selber miterlebt, als Knabe, er hieß damals noch Jehuda Ibn Esra. Gleich den übrigen Juden des Königreichs Sevilla waren damals auch die Ibn Esras ins nördliche, christliche Spanien geflohen. Ihm aber, dem Knaben, hatte die Familie auferlegt, zu bleiben und sich zum Islam zu bekennen; er war befreundet mit dem Fürstensohn Abdullah, und man hatte gehofft, auf solche Art einen Teil des Vermögens zu retten. Als Abdullah die Herrschaft antrat, hatte er denn auch Ibrahim seine Reichtümer wieder zugesprochen. Der Fürst wußte, daß sein Freund im Herzen dem alten Glauben weiter anhing, viele wußten es, doch ließ man es geschehen. Nun aber drohte ein neuer Krieg der Christen gegen die Gläubigen Mohammeds, und in einem solchen Heiligen Krieg wird der Emir Abdullah den Ketzer Ibrahim nicht mehr schützen können. Der wird fliehen müssen wie seine Väter, ins christliche Spanien, sein Vermögen hinter sich lassend, ein Bettler. War es da nicht klüger, jetzt nach Toledo zu gehen, freiwillig, in Reichtum und Glanz?
Denn wenn er’s nur will, dann wird er hier in Toledo kein geringeres Ansehen genießen als in Sevilla. Schon auf eine leise Andeutung hin hatte man ihm das Amt des Ibn Schoschan in Aussicht gestellt, des jüdischen Finanzministers, der vor drei Jahren gestorben war. Kein Zweifel, hier in Toledo könnte er, auch wenn er offen ins Judentum zurückkehrte, jede Bestallung erhalten, die er wünschte.
Durch einen Spalt in der Mauer lugte der Kastellan in den Hof. An die zwei Stunden war der Fremde jetzt da; was sah er an dem baufälligen Gemäuer? Da hockte er, der Ungläubige, als wäre er hier zu Hause, als wollte er für immer bleiben. Die Leute des Fremden, die im äußern Hof auf ihn warteten, hatten erzählt, er habe in seinem Haus in Sevilla fünfzehn edle Pferde und achtzig Diener, darunter dreißig Schwarze. Sie waren reich und üppig, die Ungläubigen. Aber wenn auch das letztemal der König Unser Herr eine Schlappe erlitten hat, eine Zeit wird kommen, da werden die Heilige Jungfrau und Santiago uns gnädig sein, und wir werden sie totschlagen, die Moslems, und ihnen ihre Schätze abnehmen.
Und der Fremde traf immer noch keine Anstalt, zu gehen.
Ja, der Kaufmann Ibrahim von Sevilla saß und träumte weiter. Nie in seinem Leben hatte er einen so verfänglichen Entschluß fassen müssen. Denn als damals die Afrikaner ins Andalús einbrachen und er zum Islam übertrat, da hatte er das dreizehnte Jahr noch nicht erreicht, er war vor Gott und Menschen nicht verantwortlich, die Familie hatte für ihn entschieden. Nun mußte er die Wahl selber treffen.
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