Artur Landsberger - Frau Dirne
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»Beidem ließe sich abhelfen.«
Frau Ina zitterte jetzt am ganzen Körper; mit ihren Händen machte sie Bewegungen, als wenn sie einen Rosenkranz zwischen den Fingern hielte.
»Wenn Sie sich aus religiösen Bedenken scheuen, es heimlich zu entwenden,« drang Katz in sie, »mit dem Probst Weidner ließe sich schon ein Abkommen treffen.« – Frau Ina zuckte zusammen. – »Schließlich haben Sie ihn ja in der Hand. Ein Keuschheitsgelübde wiegt schwerer als ein Ehegelübde. Ihr Gatte verzeiht Ihnen; der Bischof ihm nicht. – Verschaffen Sie mir die Schließe, so gebe ich Ihnen die Mittel für weitere fünf Jahre in diesem Stil. Sie hätten Ruhe vor mir! Bedenken Sie, was das heißt! – Und die Absolution von ihm haben Sie, wenn Sie wollen, im voraus.«
Frau Ina wurde schwarz vor den Augen. Sie konnte die Gegenstände nicht mehr unterscheiden. Nur die Hände mit den abgeschabten roten Handschuhen, mit denen er vor ihrem Gesicht herumgestikulierte, empfand sie wie zuckende Flammen, die drohend vor ihr auflohten und ihr den Atem nahmen. Wie um sich zu befreien, griff sie plötzlich nach diesen zuckenden Händen, riß sie nach unten, sprang auf und rief:
»Nein! nein!! – dann werde ich lieber Ihre Geliebte!«
Katz sah eine Weile in ihr erregtes Gesicht. Sie ließ seine Hände los und stand ihm dicht gegenüber. Er kniff die Augen zusammen, schnalzte mit der Zunge und sagte:
»Ich möcht' schon. Aber den Luxus kann ich mir nicht leisten.« – Er sah sie frech an. – »Und dann: ich teil' nicht gern. Das reizt zu Vergleichen. Und ich weiß, ich bin nicht schön.«
Frau Ina glitt auf den Sessel zurück und schloß die Augen.
»Dann geben Sie mir Gift!« hauchte sie.
»Unsinn!« erwiderte Katz. »Was hätte ich davon? Tun Sie mir die Liebe und werden Sie nicht sentimental. Das steht Ihnen nicht. Was mich an Ihnen so reizt, ist der Heiligenschein, mit dem Sie Ihre bewußte Gemeinheit verdecken. Sie haben Talent genug, um nicht unterzugehen.«
»Geben Sie mir Gelegenheit, es zu nutzen.«
Katz tat, als dächte er nach, dann schlug er mit der Hand auf den Tisch und sagte:
»Ich hab' etwas! – Auf den ersten Blick werden Sie sagen: nein! Aber dann wird es Ihnen eingehen; ganz allmählich. Genau, wie es mir eingegangen ist. Denn Ihre Moral, von allem religiösen und gesellschaftlichen Nimbus entkleidet, bewerte ich ungefähr gleich hoch wie meine.«
»So sagen Sie schon!« drängte Frau Ina.
Katz setzte sich, stützte den Arm auf den Schreibtisch und sagte: »Diese Art Geldgeschäfte, wie ich sie nun schon seit zehn Jahren betreibe, ohne auf den grünen Zweig zu kommen, reiben mich auf. Ich habe daher beschlossen, mein Leben auf eine solide Basis zu stellen. Sie allein können mir dazu verhelfen.«
Frau Ina sah ihn erstaunt an.
»Ja, Sie wollen doch nicht etwa, daß ich mich scheiden lasse und Ihre Frau werde?«
»Das wäre nach allem, was ich über Sie weiß, unsittlich. Aber vor allem: ich sprach von einer soliden Basis.«
»Was wäre das?«
Katz beugte sich zu ihr, sah ihr fest in die Augen und sagte bestimmt:
»Sie müssen ein Bordell übernehmen.«
Frau Ina schnellte zurück und erwiderte laut:
»Sie sind verrückt!«
»Auf die Antwort war ich vorbereitet. Sie ist weder originell, noch schreckt sie mich. – Sie werden das Bordell übernehmen, so wahr ich Stanislaus Katz heiße. Schon, weil Ihnen gar keine Wahl bleibt.«
»Ja, sind Sie toll? Weil Sie mir mit ein paar Hunderttausend Mark ausgeholfen haben, glauben Sie ein Recht zu haben . . .«
»Ich bin weder toll, noch maße ich mir irgendein Recht an. Ich weiß nur, daß Sie weder in ein Kloster, noch in ein Bureau mit Schreibmaschine und Registratur passen. Sie können auf Grund von Veranlagung und Erziehung auf das Leben nicht verzichten. Sie haben also die Wahl, sich eine Kugel in den Kopf zu jagen oder Grande Kokotte zu werden. Beides keine Annehmlichkeiten. Nun fügt es der Zufall, daß mir eins der ersten europäischen Bordells an die Hand gegeben ist, aus dem sich bei geschickter Leitung Millionen herauswirtschaften lassen. Es gibt neben der Post und Eisenbahn kein sichereres und lukrativeres Unternehmen.«
»Ich wünsche Ihnen Glück! Aber was soll ich dabei?«
»Ich habe mein Lebtag niemanden betrogen. Aber ich mache Geldgeschäfte; bin also eine anrüchige Person; bekomme daher nie die Konzession. Meinen Bekannten, die besser beleumdet sind, kann ich das Geschäft nicht vorschlagen, sonst machen sie's selbst. Aber Ihr Ruf ist der denkbar beste. Bei Ihnen verkehrt die erste Gesellschaft. Und wenn man bei den Recherchen bis hinauf zum Probst Weidner gehen sollte – Ihnen sagt niemand etwas Schlechtes nach.«
»Es handelt sich demnach nur . . .«
». . . um Ihren Namen«, bestätigte Katz. »Aber ich erwarte, daß Neugier, Lust und vor allem die Chance, ein Vermögen zu erwerben,« – in Frau Inas Augen blitzte es auf – »Sie weitertreiben.«
Frau Ina fieberte in der Aussicht, ein Vermögen zu erwerben, ohne daß ihr der Graf ewig unerreichbar blieb. Aber dies Konventionelle saß in ihr so fest, daß sie ganz automatisch sagte:
»Davor schützt mich der gute Geschmack und die Kinderstube.«
»Darum gerade handelt es sich. Denn die möchte ich, um auf diesem Gebiete etwas Neues, Originelles und daher Konkurrenzloses zu bieten, dem Unternehmen dienstbar machen.«
»Und wie denken Sie sich daneben meine gesellschaftliche Position?«
»Darauf erwidere ich: das ist Ihre Sache! Denken Sie darüber nach, wie Sie es anstellen, daß Sie trotzdem Dame bleiben. In der internationalen Gesellschaft gibt es Frauen, die von Hand zu Hand gehen und doch fest im Sattel sitzen, wie es Frauen gibt, die sich durch einen einzigen Rülps Zeit ihres Lebens unmöglich machten.«
Und wie lange Zeit lassen Sie mir, über diesen grotesken Vorschlag nachzudenken?«
»Das hängt zunächst davon ab, wie lange Sie sich den Luxus gestatten können, ohne meine Zuschüsse zu leben.«
In diesem Augenblick trat die Baronin am Arme ihres Schwiegersohnes ins Zimmer.
»Du hast Gäste, Ina!« sagte sie mit leichtem Vorwurf. Ina tat, als überhörte sie und stellte Katz vor.
Die Baronin zwang sich ein Lächeln ab und sagte:
»Meine Tochter hat mir von Ihnen erzählt. Sie interessieren sich für alten Schmuck?«
»Oh, dann muß ich Ihnen unsere Sammlung zeigen«, erbot sich der Rittmeister eifrig. »Wir haben Stücke, die bis ins elfte Jahrhundert zurückgehen.«
»Herr Katz kennt sie«, sagte Frau Ina schneidend.
»Aber in welchem Zusammenhange sie mit unserer Familie stehen, wie wir mit jedem einzelnen Stücke sozusagen verwachsen sind, was uns den Besitz mit jeder Generation wertvoller macht, das wissen Sie nicht!« ereiferte sich der Rittmeister.
»Herr Katz ist kein Genealog«, unterbrach ihn Frau Ina, »er ist Sammler.«
»Ich muß deinem Manne recht geben,« sagte die alte Baronin; »ich werde nie begreifen, wie man Freude am Sammeln von Schmuck fremder Familien haben kann. Da lege ich mir denn doch lieber gleich eine Sammlung von Wertpapieren an; das ist doch wenigstens praktisch, und unpersönlich ist das eine genau so wie das andere.«
»Aber das Kennertum hat doch auch seine Berechtigung«, erwiderte Katz.
»Wenn man Geschäfte damit macht,« sagte die Baronin, »gewiß! für Juweliere. Für uns aber kommt allein der Affektionswert in Frage.« – Sie gab ihrem Schwiegersohn ein Zeichen; er trat eilfertig an sie heran und reichte ihr den Arm. »Hier zum Beispiel«, sagte sie und wies auf den Glasschrank, zu dem der Rittmeister sie führte, »sehen Sie diesen Kardinalsring, verliehen von Sixtus dem Vierten im Jahre 1475, hat ein . . .«
Plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper und sie hielt sich am Arme ihres Schwiegersohnes fest; dann hob sie die weißgepuderte Hand und wies auf den leeren Platz im Schrank, auf dem die Mantelschließe gelegen hatte, wurde kreidebleich und sagte:
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