Wilkie Collins - Die Blinde

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»Ich sehe nur einen Mann hier«; antwortete ich »einen Mann, der von der Anklage eines Verbrechens, das er zu begehen unfähig war, ehrenvoll freigesprochen worden ist, einen Mann, der Anspruch auf mein Interesse und meine Sympathie hat. Reichen Sie mir die Hand, Herr Dubourg.« Ich sprach in einem guten, herzlichen Tone und bekräftigte meine Worte durch einen guten, herzlichen Händedruck Der arme, schwache, vereinsamte, verfolgte junge Mensch ließ seinen Kopf wie ein Kind auf meine Schulter sinken und brach in Thränen aus.

»Verachten Sie mich nicht,« sagte er, sobald er wieder Worte finden konnte. »Es kann einen Menschen wohl zu Boden werfen, wenn er auf der Anklagebank gesessen hat und wenn Hunderte von hartherzigen Menschen ihn, ohne daß er es verdient hätte, mit Entsetzen angestarrt haben. Ueberdies fühle ich mich sehr einsam, Madame, seit mich mein Bruder verlassen hat.«

Wir setzten uns wieder neben einander nieder. Sein Wesen bot die sonderbarste Mischung von Extremen, die mir jemals vorgekommen waren. Wenn man ihn zu einem der leidenschaftlichen Ausbrüche brachte, zu denen er so leicht aufflammte, so erschien er wie ein Tiger, wenn er sich aber dann wieder zu seiner gewöhnlichen milden Temperatur abgekühlt hatte, er schien er wie ein wahres Lamm.

»Eines ist mir auffallend, Herr Dubourg,« fuhr ich fort, »ich begreife nicht recht —«.

»Nennen Sie mich nicht Herr Dubourg,« unter brach er mich. »Sie erinnern mich damit an die Schande, die mich genöthigt hat, diesen Namen anzunehmen. Nennen Sie mich bei meinem Vornamen. Es ist ein fremder Name Ihrem Accente nach müssen Sie eine Fremde sein und werden mich daher um meines fremden Namens willen nur um so lieber haben. Ich bin nach einem Bruder meiner Mutter auf den Namen Oscar getauft; meine Mutter war aus Jersey. Nennen Sie mich Oscar. Was also begreifen Sie nicht?«

»Ich begreife nicht«; nahm ich wieder auf, »daß Ihr Bruder Sie in Ihrer gegenwärtigen Lage hier ganz allein läßt.«

Bei diesen Worten wäre er beinahe wieder in Wuth gerathen.

»Kein Wort gegen meinen Bruder,« rief er zornig aus. »Mein Bruder ist das edelste Wesen, das Gott je geschaffen hat. Das werden Sie selbst zugeben müssen. Sie wissen ja, was er für mich gethan hat. Ich würde ohne diesen Engel unfehlbar gehängt worden sein.«

Ich gab zu, daß sein Bruder ein Engel sei und dieses Zugeständniß beschwichtigte ihn sofort.

»Die Leute sagen, man könne uns nicht von einander unterscheiden,« fuhr er fort, indem er seinen Stuhl freundschaftlich dicht an meinen heranrückte. »Ach,« die Leute sind so oberflächlich. Dem Aeußern nach sind wir allerdings ganz gleich. Sie haben gehört, daß wir Zwillinge sind. Aber damit hat auch zu meinem Unglück die Aehnlichkeit ein Ende. Nugent, mein Bruder erhielt diesen Namen nach meinem Vater, Nugent ist ein Held, Nugent ist ein Genie. Ich wäre gestorben, wenn er sich nicht nach dem Criminalproreß meiner angenommen hätte. Ich hatte Niemanden als ihn. Wir sind Waisen und haben keine weiteren Geschwister. Nugent empfand die mir angethane Schmach noch bitterer als ich, aber er wußte sich zu beherrschen. Freilich traf ihn der Schimpf auch noch empfindlicher als mich; ich will Ihnen sagen warum. Nugent war auf dem besten Wege, unsern Familiennamen, den Namen, welchen wir jetzt aufzugeben genöthigt sind, zu einem weltberühmten zu machen. Er ist Maler, Landschaftsmaler, haben Sie nie von ihm gehört? Nun da werden Sie bald von ihm hören. Was glauben Sie wohin er gegangen ist? Zu den Wilden in Amerika, um dort Studien zu neuen Bildern zu machen. Er wird der Gründer einer neuen Schule der Landschaftsmalerei, in einer so großartigen Auffassung, wir sie nie erstrebt worden ist, werden. Der liebe Junge! Wissen Sie, was er zu mir sagte, als er hier von mir Abschied nahm? Edle Worte, wahrhaft edle Worte:l »Oscar, ich werde unseren angenommenen Namen berühmt machen. Du sollst in ehrenvoller Weise bekannt, Du sollst berühmt werden als der Bruder von Nugent Dubourg.« Denken Sie, ich hätte mich einer solchen Carrière hindernd in den Weg stellen können? Konnte ich einen solchen Mann, der mir so viel geopfert hatte, dazu verurtheilen, hier zu vegetiren, nur um mir Gesellschaft zu leisten? Was liegt daran, ob ich mich einsam fühle oder nicht. Wer bin ich? O, wenn Sie gesehen hätten, wie er das entsetzliche Allbekanntsein, welches uns nach dem Proceß verfolgte, ertrug! Ueberall hielten ihn die Leute für mich, starrten ihn an und deuteten mit den Fingern auf ihn. Keine Klage entfuhr ihm, er lachte darüber. »So viel gebe ich auf die öffentliche Meinung,« sagte er, mit den Fingern schnalzend. Das ist doch Geistesstärke, nicht wahr? Er reiste von Stadt zu Stadt, aber überall fanden sich die Photographien, die Zeitungen, überall war die ganze nichtswürdige Geschichte – »ein Roman aus dem wirklichen Leben« nannten sie es – Jedermann schon vor Nugent’s Eintreffen bekannt. Er verlor nie den Muth. »Wir werden schon noch einen Ort finden,« pflegte er heiter zu sagen, »Du brauchst Dich gar nicht darum zu bekümmern, Oscar, ich sorge für Dich. Ich verspreche Dir, ich schaffe Dir einen Zufluchtsort, gerade wie Du ihn brauchst.« Er zog überall Erkundigungen ein und machte endlich diesen einsamen Ort, welchen Sie bewohnen, ausfindig. Ich fand die Gegend hübsch, als wir zusammen über die Hügel gingen – für ihn war sie längst nicht großartig genug. Wir verirrten uns. Ich fing an, mich zu ängstigen, aber er machte sich gar nichts daraus. »Ich bin ja bei Dir,« sagte er, »und mich verläßt mein Glück nicht. Paß’ auf wir werden nächstens über ein Dorf stolpern!« Sie werden es kaum glauben, wenn ich Ihnen sage, dass wir zehn Minuten später, genau wie er es vorher gesagt hatte über diesen Ort stolperten. Als ich ihn endlich vermocht hatte, mich zu verlassen, ging er doch nicht von mir, ohne mich guten Leuten empfohlen zu haben. Er empfahl mich dem Wirth des Gasthauses hier. Er sagte zu ihm: »Mein Bruder hat eine zarte Gesundheit, mein Bruder wünscht zurückgezogen zu leben; ich werde Ihnen dankbar sein, wenn Sie sich um meinen Bruder bekümmern.« War das nicht gütig? Der Wirth schien ganz gerührt davon zu sein. Nugent weinte, als er von mir Abschied nahm. O, was gäbe ich darum, wenn ich sein Herz und seinen Geist hätte. Aber es ist doch auch schon etwas, sein Gesicht zu haben, nicht wahr? Das sage ich mir oft, wenn ich mich im Spiegel sehe. Entschuldigen Sie, daß ich Ihnen so viel vorplaudere, aber wenn ich einmal von Nugent zu reden anfange, weiß ich nie ein Ende zu finden.«

Ein Zug in dem sonst unergründlichen Wesen dieses jungen Menschen war also deutlich ausgesprochen; er betete seinen Zwillingsbruder an.

Es würde auch mir klar gewesen sein, daß Herr Nugent Dubourg es verdiene, angebetet zu werden, wenn ich mich damit hätte aussöhnen können, daß er seinen Bruder an einem Orte wie Dimchurch sich selbst überlassen hatte. Ich mußte mich des großen Dienstes erinnern, welchen er seinem Bruder bei dem Criminalproceß geleistet hatte, um es über mich zu gewinnen, ihm die Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, mein Urtheil über ihn bis zu einer persönlichen Bekanntschaft zu suspendiren.

Nachdem ich diesen Art der Großmuth vollbracht hatte, nahm ich die erste sich darbietende Gelegenheit wahr, um die Unterhaltung auf einen andern Gegenstand zu leiten. Ich kenne nichts Langweiligeres, als die Mittheilung über die Tugenden einer abwesenden und uns unbekannten Person. »Ist es wahr« fragte ich, »daß Sie Browndown auf sechs Monate gemiethet haben? Wollen Sie sich wirklich in Dimchurch niederlassen?«

»Ja,« antwortete er, »wenn Sie mein Geheimniß bewahren wollen. Die Leute hier wissen nichts von mir. Sagen Sie ihnen, bitte, nicht, wer ich bin! Sie würden mich von hier forttreiben, wenn Sie es thäten.«

»Ich muß aber doch Fräulein Finch sagen, wer Sie sind,« erwiderte ich.

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