Wilkie Collins - Die Blinde

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»Herr Dubourg,« sagte ich, »ich komme, um Ihre Mittheilung der Wahrheit entgegenzunehmen.«

Er fuhr heftig zusammen und stand mir in sprach losem Entsetzen gegenüber, indem er wiederholt die Farbe wechselte wie ein junges Mädchen. Wer die Frauen kennt, wird es begreiflich finden, daß dieses Benehmen, weit entfernt, mich milder gegen ihn zu stimmen, mich nur ermuthigte, ihn zu überrumpeln.

»Halten Sie es für ein ehrenhaftes Benehmen, mein Herr,« fuhr ich fort, »in Ihrer gegenwärtigen Stellung an diesem Orte eine junge Dame, die Ihnen vollkommen fremd ist, eine junge Dame, deren Leiden ihr ein Recht auf noch größere Rücksicht und Achtung als die ihrem Geschlechte im Allgemeinen schuldige giebt, in Ihr Haus zu locken?«

Seine wechselnde Farbe ging in ein zorniges Roth über.

»Sie sind sehr ungerecht gegen mich,« antwortete er. »Es ist eine schmähliche Verleumdung, zu behaupten, daß ich es an Achtung gegen die junge Dame habe fehlen lassen. Ich empfinde die aufrichtigste Bewunderung und das tiefste Mitleiden für sie. Die Umstände rechtfertigen, was ich gethan habe; ich hätte nicht anders handeln können. Ich verweise Sie an die junge Dame selbst.« Seine Stimme wurde lauter und lauter; er fühlte sich aufs Tiefste durch mich gekränkt. Brauche ich noch ausdrücklich zu sagen, daß ich bei der Aussicht, nahezu von ihm überrumpelt zu werden, ohne zu erröthen, meine Taktik veränderte und es mit ein wenig Höflichkeit versuchte?

»Wenn ich ungerecht gegen Sie gewesen bin, mein Herr,« erwiderte ich, »so bitte ich Sie um Verzeihung. Ich habe nur noch hinzuzufügen, daß ich mich befriedigt erklären werde, wenn ich von Ihnen selbst erfahre, welches die Umstände sind, deren Sie eben Erwähnung thaten.«

Diese Worte besänftigten seine verletzte Würde. Sein Benehmen wurde wieder sanfter. »Die Wahrheit ist,« sagte er, »daß ich meine Bekanntschaft mit der jungen Dame einem bissigen kleinen Hunde verdanke, welcher den Leuten im Wirthshause gehört. Der Hund war der Person, welche mir hier aufwartet, gefolgt und erschreckte die Dame, als sie vorüberging und er auf sie losfuhr und sie anbellte. Nachdem ich den Hund weggejagt hatte, bat ich sie einzutreten und sich niederzusetzen, bis sie sich erholt haben würde. Bin ich dafür zu tadeln? Ich leugne nicht, daß ich das lebhafteste Interesse für die junge Dame empfand und daß ich mein Bestes that, sie zu unterhalten, so lange sie mich mit ihrer Gegenwart in meinem Hause beehrte. Darf ich fragen, ob ich Sie jetzt befriedigt habe?«

So gern ich bei meiner ungünstigen Meinung von ihm beharren wollte, sah ich mich doch jetzt genöthigt, mir selbst einzugestehen, daß diese Meinung falsch war. Seine Erklärung war sowohl ihren Ausdrücken, wie seinem Ton und Benehmen nach die eines Gentleman. Und überdies war er, obgleich ein wenig zu weibisch, nach meinem Geschmack doch ein so schöner Mann! Sein natürlich gelocktes Haar war von einem schönen hellen Kastanienbraun. Seine Augen waren von dem hellsten Braun, das ich jemals gesehen habe und hatten einen eigenthümlich gewinnenden bescheidenen Ausdruck. Sein Teint war so milchweiß und fleckenlos, daß man denselben bei einem Manne geradezu auffallend nennen mußte, es war der Teint einer Frau oder wenigstens eines Knaben. Er sah in der That mehr wie ein Knabe, denn wie ein Mann aus; sein glattes Gesicht war gänzlich bartlos. Wenn er mich gefragt hätte, würde ich ihn, der in der That drei Jahre älter als Lucilla war, für jünger als sie gehalten haben.

»Wir sind auf eine etwas sonderbare Weise mit einander bekannt geworden, mein Herr,« sagte ich, »Sie haben gestern Abend gegen mich eine eigenthümliche Sprache geführt und ich habe mich heute gegen Sie einer übereilten Sprache schuldig gemacht. Nehmen Sie meine Entschuldigung an und lassen Sie uns versuchen, ob wir nicht schließlich einander Gerechtigkeit widerfahren lassen können. Ich habe Ihnen, ehe wir uns trennen, noch etwas mehr zu sagen. Finden Sie es höchst auffallend von einer Frau, wenn ich Ihnen vorschlage, jetzt auch mir einen Stuhl in Ihrem Hause anzubieten?«

Er lachte in der freundlichstem besten Laune und ging mir in’s Haus voran. Wir betraten das Zimmer, in welchem er Lucilla empfangen hatte und setzten uns auf die beiden am Fenster stehenden Stühle, auf welchen sie gesessen hatten, mit dem Unterschiede, daß ich mich des Sitzes zu bemächtigen wußte, den er vorher eingenommen hatte, so daß er sein Gesicht dem Lichte zukehren mußte.

»Herr Dubourg,« fing ich an, »Sie werden bereits errathen haben, daß ich mit angehört habe, was Fräulein Finch Ihnen beim Abschiede sagte?«

Er verneigte sich schweigend zum Zeichen, daß dem so sei und fing an in nervöser Aufregung mit der Vase zu spielen, welche Lucilla auf dem Tische hatte stehen lassen.

»Was beabsichtigen Sie zu thun?« fuhr ich fort, »Sie haben von dem Interesse gesprochen, welches Sie an meiner jungen Freundin nehmen. Wenn dieses Interesse aufrichtig ist, so wird Sie dasselbe dahin führen, die junge Dame durch Erfüllung ihrer Bitte günstig für Sie zu stimmen. Sagen Sie mir, bitte, offen: Wollen Sie uns besuchen als ein Gentleman, welcher zwei Damen überzeugt hat, daß sie ihn als Freund und Nachbar empfangen können? Oder wollen Sie die Güte haben, den Pfarrer von Dimchurch zu avertiren, daß seine Tochter in Gefahr ist, einem Menschen von zweifelhaftem Charakter zu gestatten, ihr seine Bekanntschaft aufzudrängen?« Er stellte die Vase wieder auf den Tisch und wurde todtenblaß.

»Wenn Sie wüßten, was ich gelitten habe,« sagte er, »wenn Sie durchgemacht hätten, was ich habe erdulden müssen,« seine Stimme versagte ihm, seine sanften braunen Augen wurden feucht, sein Kopf sank ihm auf die Brust. Er sprach nicht weiter.

Wie alle Frauen mag ich Männer gern männlich sehen. Nach meiner Ansicht lag etwas Schwächliches und Weibisches in der Art, wie dieser Dubourg meinen Vorschlag aufnahm. Es erweckte nicht nur kein Mitleid bei mir, sondern war in Gefahr, ein Gefühl der Verachtung in mir hervorzurufen.

»Ich habe auch gelitten,« antwortete ich. »Ich habe auch Schweres erdulden müssen. Aber der Unterschied zwischen uns ist der, daß mein Muth nicht er schöpft ist. An Ihrer Stelle würde ich, wenn ich mir bewußt wäre, ein ehrenwerther Mann zu sein, auch nicht einen Augenblick einen Schatten von Verdacht auf mir ruhen lassen. Es möchte kosten, was es wolle, ich würde mich rechtfertigen. Ich würde mich schämen, zu weinen, ich würde reden.«

Das fruchtete. Er sprang auf.

»Haben Hunderte von grausamen Augen Sie angestarrt?« brach er leidenschaftlich aus. »Hat man auf Sie, wo Sie sich blicken ließen, erbarmungslos mit den Fingern gezeigt? Hat man Sie an den Schandpfahl der Zeitungen gestellt? Hat Ihre Photographie an allen Schaufenstern geprangt und der Welt Ihre Schande verkündet?« Er sank auf einen Stuhl und rang die Hände in wilder Verzweiflung »O, die Welt!« rief er aus, »die schreckliche Welt! Ich kann ihr nicht entgehen, ich kann mich selbst hier nicht verbergen. Auch Sie müssen mich wie alle Uebrigen an gestarrt haben.« Er weinte, indem er mich zornig an blickte. »Ich sah es sofort, als Sie gestern Abend an mir vorübergingen.«

»Ich habe Sie nie früher gesehen,« antwortete ich. »Was Ihre Portraits betrifft, so sind mir dieselben völlig unbekannt. Ich war, bevor ich hierher kam, viel zu unglücklich und von Sorgen gequält, als daß mich hätte ergötzen können, in die Schaufenster zu blicken. Sie sind mir bis auf Ihren Namen völlig unbekannt. Wenn Sie sich selbst achten, so sagen Sie mir, wer Sie sind. Heraus mit der Wahrheit, mein Herr! Sie wissen so gut wie ich, daß Sie schon zu weit gegangen sind, um wieder inne zu halten.«

Ich ergriff seine Hand. Sein leidenschaftlicher Ausbruch hatte mich in die höchste Aufregung versetzt; ich wußte kaum mehr was ich sagte oder that. In diesem kritischen Augenblick regten wir einander zu wahnsinniger Leidenschaftlichkeit auf. Seine Hand schloß sich krampfhaft bei der Berührung mit der meinigen.

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