Eugenie Marlitt - Im Hause des Commerzienrates

Здесь есть возможность читать онлайн «Eugenie Marlitt - Im Hause des Commerzienrates» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Im Hause des Commerzienrates: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Im Hause des Commerzienrates»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Im Hause des Commerzienrates — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Im Hause des Commerzienrates», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Henriette hatte sich auf einen niedrigen, polsterbelegten Schemel gekauert, und die Arme um die Kniee legend, sagte sie beißend: „Liebster Moritz, ich bitte Dich, thue nicht so entsetzlich herausfordernd! Es könnte irgend eine alte Ahnfrau d’rüber aufwachen und sehen, wie der tapfere Nachfolger und Burgherr Kaffee kocht, und das züchtige Burgfräulein bequem dort liegt und Cigaretten raucht – na, die würde Augen machen!“

Flora veränderte ihre Stellung nicht um eine Linie; sie nahm nur langsam die Cigarre aus dem spöttisch lächelnden Munde. „Genirt es Dich, Schätzchen?“ fragte sie in verstellt phlegmatischem Ton und stäubte mit dem Ringfinger die Asche ab.

„Mich?“ – Henriette lachte hart auf. „Du weißt, daß ich mich durch Dein genialisches Thun und Treiben nicht geniren lasse – die Welt ist weit, Flora; man kann sich aus dem Wege gehen und –“

„Pst, nicht so bissig, Kleine! Ich fragte aus purem Mitleid, weil Du brustkrank bist.“

Ein fliegendes Roth erschien und verschwand in jähem Wechsel auf den schmalen Wangen der Kranken, und in ihren Augen funkelten Thränen – sie bezwang sich mühsam. „Danke schön, aber sorge Du zuerst für Dich selber, Flora! Ich weiß, es zuckt Dir in allen Fingern, das qualmende Ding da zum Fenster hinauszuwerfen, denn es beräuchert Deine Perlenzähne wie Meerschaum und jagt Dir einen Schauder des Abscheues nach dem anderen über die Haut – trotzalledem diese heroische Selbstüberwindung! Aus Emancipationssucht? Bah, Du hast zu viel guten Geschmack, Flora, um zu den allerordinärsten Requisiten des Blaustrumpfes zu greifen; auch bringst Du dieser Neigung, die ja schließlich doch nur auf öffentliche Verherrlichung ausgeht, kein Opfer, das verhäßlicht –“

„Schau, was sie für eine hohe Meinung von mir hat, die liebe Seele!“ sagte Flora, unter ironischem Auflachen den Kopf schüttelnd, zu dem Commerzienrath.

„Du übst Dich im Rauchen und wirst das vielleicht drei bis vier Wochen consequent durchführen,“ fuhr Henriette unbeirrt, aber mit sichtlicher Erbitterung fort; „weil es Leute giebt, die den Tabaksrauch im Frauenmunde verabscheuen wie Pesthauch. Du suchst Händel, willst erzürnen, es ist der letzte Hebel, den Du ansetzest –“

Flora richtete sich aus ihrer halbliegenden Stellung auf. „Nun, und wenn, mein Fräulein?“ fragte sie stolz zurückweisend. „Ist es nicht meine Sache, ob ich gefallen oder abstoßen will?“

„Weit entfernt! In Deinem Falle bleibt Dir nur noch die Aufgabe, zu beglücken,“ brauste Henriette empört auf.

„Lächerlich! Trage ich hier vielleicht den Ehering?“ – Sie zeigte auf den elfenbeinweißen Goldfinger der Rechten. „Gott sei Dank, nein! … Uebrigens hast Du am allerwenigsten Ursache, Dich zu echauffiren und eine Lanze einzulegen – Du bist krank, armes Ding, und mehr als je auf Deinen Arzt angewiesen, aber er zieht es vor, eine Vergnügungsreise zu machen und auf die unmotivirteste Weise wochenlang fortzubleiben.“

Jetzt mischte sich auch der Commerzienrath in den Wortwechsel der erbitterten Schwestern. „Unmotivirt, Flora, weil er Dir den Grund seiner Reise nicht des Langen und Breiten mitgetheilt hat?“ rief er ärgerlich. „Bruck spricht nie über seinen Beruf und die damit verknüpften Vorkommnisse, das weißt Du. Er ist ohne Zweifel an ein Krankenbett gerufen worden –“

„Nach L.....g, wo man berühmte Universitätsprofessoren haben kann? Ha, ha, ha! Eine kostbare Idee! Mache Dich doch nicht lächerlich mit dergleichen Illusionen, Moritz! Uebrigens ist das ein Punkt, über den ich grundsätzlich nicht mehr mit Euch streite – basta!“ Sie streckte ihre Rechte nach der Kaffeetasse aus und schlürfte den köstlich duftenden Trank. Henriette aber schob grollend die gebotene Labung zurück; sie stand auf und trat an die Glasthür, die auf die anstoßende Ruine hinausführte. Das Mauerstück war der Rest einer Colonnade, die einst von dem ersten Stockwerk des Haupthauses in den Thurm geführt hatte; die zwei schön gewölbten, auf schlanken Säulchen ruhenden Bögen bildeten jetzt eine Art Söller mit prachtvoller Fernsicht.

[93] Henriette riß den Thürflügel auf, und die krampfhaft geballten Hände gegen die Brust drückend, sog sie angstvoll gierig die frische Luft ein, aber eine augenblickliche Erstickungsnoth machte sich doch geltend. Käthe und der Commerzienrath eilten, die Leidende zu unterstützen; auch Flora erhob sich. Sie warf unwillig die Cigarre in den Aschenbecher. „Nun werden wohl die harmlosen Dampfwölkchen schuld sein müssen an dem Anfall,“ sagte sie geärgert, „aber ich weiß es besser. Du gehörtest von Rechtswegen in’s Bett, Henriette, und nicht in die trockene Frühlingsluft hinaus, die für Leute Deines Schlages wahres Gift ist – ich habe Dich gleich gewarnt, aber Du hast ja nie Ohren für einen wohlgemeinten Rath und möchtest Einem am liebsten weißmachen, Du strotzest von Gesundheit wie Posaunenengel. Ebenso obstinat bist Du bezüglich der ärztlichen Hülfe –“

„Weil ich meine kranke Lunge nicht dem ersten besten Giftmischer anvertraue,“ ergänzte Henriette in mattem, aber sehr entschiedenem Tone.

„O weh, das geht meinem armen, alten Medicinalrathe an die Ehre,“ rief Flora lächelnd. Sie zog die Schultern empor. „Immerhin, Kind, wenn es Dir Vergnügen macht! Ich kann ja auch nicht wissen, wie er seine Mixturen mischt, soviel aber darf ich behaupten, daß er noch nie einem Patienten ungeschickter Weise nahezu – den Hals abgeschnitten hat.“

Der Commerzienrath fuhr mit bleichem Gesichte herum und hob unwillkürlich die Hand, als wolle er sie auf den impertinenten, lästernden Frauenmund pressen; er schien sprachlos – sein Blick streifte scheu Käthe’s Gesicht.

„Du Herzlose!“ stieß Henriette hervor.

„Herzlos bin ich nicht, aber unerschrocken genug, böse Dinge beim Namen zu nennen, selbst wenn die harten Worte auf eigene Wunden zurückschlagen sollten. Wo bliebe dann auch das Verdienst der strengen Wahrhaftigkeit? … Denke an jenen schlimmen Abend und frage Dich, wer Recht behalten hat! Ich wußte, daß ein tiefer Sturz aus den Höhen fälschlich erträumter Berühmtheit erfolgen mußte – er ist erfolgt, zermalmender, rettungsloser, als ich selbst gefürchtet, oder wollt Ihr auch die einstimmige Verurtheilung von Seiten des Publicums wegdisputiren? Daß ich aber nicht mit stürzen will, wird Jeder begreifen, der mich kennt. … Ich kann nicht beschönigen und vertuschen, wie es z. B. die Großmama aus dem Fundament versteht; ich will es auch gar nicht. Keine Rolle ist lächerlicher als die jener ahnungslosen Frauenseelen, die da noch öffentlich anbeten, wo, wie die Welt sich zuzischelt, längst nichts mehr zu verehren ist.“

Sie schlug auch den andern Thürflügel zurück und trat hinaus auf den Söller. Sie hatte in leidenschaftlicher Steigerung gesprochen; der bleiche Marmorton ihres vom blauen Frühlingshimmel sich scharf abhebenden Römergesichts belebte sich unheimlich; mit den flimmernden Augen voll abweisender Verachtung, mit den nervös bebenden Nasenflügeln war sie die personificirte brennende Ungeduld.

„Uebrigens hat es ja in seiner Hand gelegen, mich zu bekehren – wie hätte ich ihn dann vertheidigen wollen mit Mund und Feder!“ fuhr sie fort, während sich ihre feinen Finger in das rasselnde Geflecht verdorrter Schlingpflanzen verstrickten. „Aber er hat es vorgezogen, auf meine erste und einzige dahinzielende Frage stolz wie ein Spanier mit einem Eisesblicke zu antworten –“

„Diese Antwort sollte Dir genug sein –“

„Ganz und gar nicht, mein lieber Moritz; ich finde sie sehr bequem und wohlfeil, und in Bezug auf sprechende Blicke und Gesten bin ich skeptisch – ich verlange mehr. … Aber ich will Dir zeigen, daß mir der gute Wille nicht fehlt, indem ich Dir hiermit noch einmal wiederhole, was ich gleich zu Anfang verlangt habe: Beweise mir und der Welt, daß er seine Schuldigkeit gethan hat, denn Du warst Zeuge!“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Im Hause des Commerzienrates»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Im Hause des Commerzienrates» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Im Hause des Commerzienrates»

Обсуждение, отзывы о книге «Im Hause des Commerzienrates» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x