Eugenie Marlitt - Im Hause des Commerzienrates
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Eine Brücke, in Ketten hängend, schwang sich über den Graben, und drüben, vor ihren schmalen Ausgang quer hingestreckt, lag eine riesige Bulldogge; den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt, beobachtete sie mit wachsamem Auge das jenseitige Ufer.
„Da siehst Du nun Moritzens Tusculum, Käthe,“ sagte Henriette, die an Käthe’s Arm hing. Einst Burgverließ mit den üblichen Marterwerkzeugen und Todesseufzern, vor noch vier Monaten unbestrittener Wohnsitz verschiedener Eulen und Fledermäuse und meiner Tauben, und jetzt Salon, Schlafgemach und sogar Schatzkammer des Herrn Commerzienrath von Römer. … Gelt, schwarz genug sieht das Ding noch aus, und man meint, der nächste Sturmwind müsse das Mauerstück über den Haufen blasen, aber das Alles ist niet- und nagelfest, und gerade dort unter den überhängenden Steinen haust Moritzens Diener – der Mensch wohnt beneidenswerth.“
Flora war auch mitgekommen. „Wem’s gefällt!“ sagte sie trocken und achselzuckend. „Uebrigens eine merkwürdig originelle Idee für einen Krämerkopf – meinst Du nicht, Käthe?“ Sie schritt an den Schwestern vorbei über die Brücke. Ein Stoß ihres schönen Fußes scheuchte den Hund aus dem Wege, dann stieg sie den Rasenhang hinauf. Schüchtern flohen die Rehe vor der seidenrauschenden Erscheinung; die Tauben flatterten geängstigt von den unteren Fenstersimsen, und der Hund knurrte widerwillig und ging der herrischen Dame um einige Schritte langsam nach. … Wie sie droben stand, die schlanken Hände auf das Schloß der eisenbeschlagenen Thurmpforte gelegt und den Kopf mit dem metallisch funkelnden Blondhaar über die Schulter zurückwendend, im hellgrauen, silberflüssig schimmernden Seidenkleid mit Puffärmeln und seitwärts aufgenommener Schleppe, da war sie das leibhaftige Sagenbild der schönen Kaisertochter im Kyffhäuser.
Unwillkürlich glitt Käthe’s Blick von ihr weg auf Henriette, die sich dicht an ihre Seite schmiegte, und das Herz that ihr weh. Die hinfällige Gestalt mit ihren eckigen Linien in dem knappanliegenden Ueberkleid von glänzenden Farben balancirte förmlich auf übermäßig hohen Absätzen. Sie athmete so kurz und hastig und sah so grellbunt, so kokett und dadurch fast lächerlich aus. Aber sie hatte in den letzten zwei Tagen an häufig wiederkehrenden Erstickungsanfällen gelitten, und sie wollte doch nicht krank sein – die Welt sollte nun einmal nicht wissen, daß sie leide. Sie konnte mitleidigen Blicken oder theilnehmenden Bemerkungen gegenüber so zornig und beißend werden. Und doch hatte sie schwerer als sonst gelitten; denn Doctor Bruck, der sie behandelte und ihr stets Linderung zu verschaffen wußte, war verreist, und zwar wenige Stunden nach seinem neulichen Weggange aus der Villa; er sei von einem Freunde telegraphisch nach L.....g berufen worden und werde mehrere Tage ausbleiben, hatte er seiner Braut in einem kurzen Billet mitgetheilt. Der ärztliche Beistand des Medicinalrath von Bär aber war von der Kranken energisch zurückgewiesen worden – „lieber sterben!“ hatte sie, mit ihrer Erstickungsangst kämpfend, geflüstert. Käthe hatte die Schwester fast allein gepflegt und hütete sie seitdem mit zärtlicher Sorgfalt. Jetzt legte sie sanft ihren Arm um die gebrechliche Gestalt und führte sie über die Brücke, nach der Ruine.
Wie oft war sie als Kind den Rasenabhang hinabgelaufen und durch das Gestrüpp gekrochen! Wie oft hatte sie durch das weite Schlüsselloch der Thurmpforte gelugt! In den Kellern des Thurmes sollte noch Pulver aus dem dreißigjährigen Kriege liegen, und an den Wänden herum hänge „lauter grausiges Zeug“, hatten die Dienstleute gesagt. Aber es war immer rabenschwarze Finsterniß drin gewesen, und eine dicke, schwere Luft hatte das lauschende Kindergesicht erschreckend angehaucht; hatten nun gar ein Paar Eulenflügel sich von droben geregt, dann war sie, wie von Furien gejagt, den Hügel hinabgesprungen und hatte sich mit beiden Händen, von Grauen geschüttelt, an Suse’s Schürze angeklammert. … Jetzt stand sie drin, am Fuße einer teppichbelegten schmalen Wendeltreppe, und bestaunte mit großen Augen die Wunder, die das Geld des reichen Kaufmanns bewirkt. Draußen scheinbar zusammensinkendes Trümmerwerk, und innen ein vollkommenes Ritterheimwesen. Der einst mit den Augen nicht zu durchdringende Raum war ein weites Gewölbe, das mit seinen starken Steinbögen die ganze Last der oberen Stockwerke trug. An den Wänden hing noch „das grausige Zeug“, Helme und Waffen, aber es war geschmackvoll geordnet, und die blanken Flächen sprühten den Sonnenschein zurück, der blendend und ungehindert durch die Fenster fiel. Man hatte, um dem Thurme von [80] außen den Charakter der Ruine zu belassen, selbst das Fensterkreuz vermieden und ungebrochene Spiegelscheiben in die dicken Mauern eingesetzt – daher das wunderliche Glitzern tief drinnen. … Der Bau war ein sogenannter Bergfriet, in Zeit der höchsten Gefahr ein Zufluchtsort für die Burgbewohner gewesen. Als solcher hatte er damals in seinen oberen Gemächern jedenfalls nur die allerprimitivste Einrichtung enthalten, jetzt aber durfte er sich an Prachtentfaltung getrost mit den ehemaligen, nun längst von der Erde verschwundenen Banketsälen im Haupthause messen.
Als die beiden Schwestern in das erste Zimmer des oberen Stockwerkes traten, da lehnte Flora bereits, eine glimmende Cigarette in der Rechten, graziös nachlässig zwischen den purpurfarbenen Kissen eines Ruhebettes und sah zu, wie der Commerzienrath in der silbernen Maschine den Nachmittagskaffee braute. Er hatte die drei Schwägerinnen dazu eingeladen.
„Nun, Käthe?“ rief er dem jungen Mädchen entgegen und deutete mit dem ausgestreckten Arme bezeichnend rundum über das Neugeschaffene.
Sie stand auf der Schwelle, einen schwarzen Schleier lose über die goldbraunen Flechten geworfen, hellen, lachenden Auges und so hoch und kraftvoll, als entstamme sie selbst dem alten Reckengeschlechte Derer von Baumgarten.
„Hochromantisch, Moritz! Die Täuschung ist vollkommen,“ antwortete sie heiter. „Der da unten“ – sie zeigte durch das nächste Fenster hinab auf den flimmernden Wassergürtel – „könnte Einen durch seine ernsthafte Vertheidigungsmiene erschrecken, wüßte man nicht, daß ein Commerzienrath des neunzehnten Jahrhunderts dahinter sitzt.
Er zog die feinen Augenbrauen finster zusammen, und sein Blick streifte unsicher ihr Gesicht – sie bemerkte es nicht. „Hübsch und löblich ist es ganz gewiß nicht gewesen, daß sich Kohl und Rüben früher auf seinem Grunde breit machen durften,“ fuhr sie fort; „das weiß ich nun, wenn mich auch das kleine Thal in der Erinnerung anheimelt. Aber ist es nicht ein interessantes, wunderliches Spiel des Wechsels, daß der Kaufmann die Schranken erneut, die das alte Rittergeschlecht zuletzt selbst mißachtet und als überflüssig entfernt hat?“
„Vergiß nicht, meine liebe Käthe, daß ich nunmehr der Ritterschaft selbst angehöre!“ versetzte er gereizt und in sehr pikirtem Ton. „Traurig genug, daß sich die alten Geschlechter dem Zeitgeist anbequemt und ehrwürdige Institutionen achtlos aufgegeben – nicht ein Iota durften sie fallen lassen. Es ist ein unverantwortlicher Raub an uns, die wir die Nachfolgenden sind.“
„Schwachkopf! Er ist katholischer als der Papst,“ murmelte Henriette ergrimmt; sie schritt tiefer in’s Zimmer, während Käthe mechanisch die Thür hinter sich fester zuzog, ohne den halb erschrockenen, halb nachdenklichen Blick von dem sichtlich erregten Manne am Credenztisch wegzuwenden. Sie hatte ihn als Kind gern gehabt, wie alle Menschen, die mit ihm verkehrten. Früh verwaist, aus einer braven Handwerkerfamilie stammend, von bestechend schönem Aeußern und einschmeichelndem Wesen, war er in das Geschäft des Banquier Mangold als Lehrling gekommen und schließlich dessen Schwiegersohn geworden. Käthe wußte, daß er ihre Schwester Clotilde bis zu deren frühem Tod auf den Händen getragen; sie hatte ihn immer nur fügsam bis zur Unterwürfigkeit ihrem Vater gegenüber gesehen, auch war er stets gleichmäßig freundlich und hülfreich selbst gegen die untersten Dienstleute des Hauses gewesen – und jetzt schwebte um den schön geschwungenen Männermund dort ein scharf ausgeprägter Zug von widerwärtigem Hochmuth. Der Seilersohn stieß verächtlich die Leiter um, auf der er emporgeklommen; sein Glücksrausch blendete ihn dergestalt, daß er in den Jargon der eingefleischtesten Krautjunker verfiel.
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