Louis Ulbach - Eine gefährliche Unschuld

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Louis Ulbach

Eine gefährliche Unschuld

I.

Eröffnung der ersten Parallele

Herr Oberst, ich statte Ihnen meinen Glückwunsch ab!

Ich nehme ihn von ganzem Herzen an, Herr Germanet.

Diese kurze Begrüßung wurde rasch an der Schwelle der Thüre gewechselt, welche zum Salon des Herrn von Albingen führte; ein kräftiger Händedruck ergänzte die flüchtigen Worte, und Herr Germanet trat ein.

Er war einer jener gutmüthigen, wohlbeleibten Notare, die immer in feierlicher Verklärung, gleichsam als wandelnder Heirathscontract, durchs Leben schreiten, während ihr verbindliches Lächeln stets der Neuvermählten die Feder zu präsentiren scheint. Seine Cravatte saß tadellos, und die Brillantknöpfchen seines Hemdes funkelten zwischen mathematisch genau gelegten Fältchen hervor. Eine starke Erhöhung an dem Handschuh, der seine Rechte einzwängte, ließ dort mit Sicherheit einen der großen Ringe vermuthen, wie sie sehr lebhaft gesticulirende Menschen mit Vorliebe am Zeigefinger zu tragen pflegen.

Herr Germanet führte seine kleiner magere Gattin am Arm; das Wort »Hälfte« würde entschieden unstatthaft sein, denn zwei Zenobien zusammengenommen hätten sein Gewicht noch lange nicht ausgemacht. Madame Germanet trug silberne Aehren in den stark gebrannten Locken; überhaupt schien sie es mit ihrer Toilette auf einen gewissen Erntefest-Charakter abgesehen zu haben. Das Kleid war kornblumenblau, und die hochrothen Wangen konnten die Stelle von Klatschrosen vertreten. Das Ganze sah entschieden nach einer Korngarbe aus. Selbst die erforderlichen Unkräuter, Insecten und Thautropfen hingen und glitzerten in Gestalt der unmöglichsten Bänder, Brochen, Ohr- und Halsgehänge daran herum und halfen das ländliche Ensemble vollenden. Frau Zenobia schöpfte aus dem Bewußtsein ihres Vermögens und ihrer Stellung den Muth, vor den Augen der Welt ein paar entsetzlich magere Schulterblätter zu enthüllen, die an den Achseln oder vielmehr von ihnen herunterhingen wie die beiden Tafeln an der Bureauthüre ihres Gemahls.

Es sah gefährlich aus, wenn sie die Ellbogen nach rückwärts bewegte, denn dabei kamen die beiden Knochenflächen sich drohend nahe; ein unvorsichtig dazwischen gesteckter Finger wäre ohne Barmherzigkeit eingeklemmt worden. Aber, zur Beruhigung des Lesers sei es gleich hinzugefügt: ein solches Unglück kam niemals vor.

Der Himmel scheint diese Sorte kleiner, ewig mager bleibender Frauen ausschließlich zum Heil der lieben Männer erschaffen zu haben, denn ihr säuerlicher Humor läßt dem Gatten nur so viel häusliches Glück zukommen, wie nöthig ist, um ihn bei Gewicht zu erhalten und doch vor Fettleibigkeit zu bewahren. Aber diese Wahrheit, welche den Betheiligten selbst niemals zum Bewußtsein kommt, hatte Herrn Germanet nicht zu seiner Heirath bewogen; Zenobia’s ansehnliche Aussteuer, mit welcher er seine Stelle bezahlte, hatte ihm erlaubt, noch allerhand kostbare Fähnchen um die unglücklichen Schulterblätter zu legen, die dadurch außerordentlich verschönert wurden.

Kurz, es war ein sehr gut harmonirendes Paar. Die beiden Gatten ergänzten sich moralisch und physisch aufs Glücklichste; was dem Einen fehlte, hatte der Andere zuviel. Den Geist freilich hatte man nicht kaufen können, wie die Aussteuer, und so mußte man es mit ihm halten, wie mit den Schulterblättern, entweder seine Magerkeit künstlich zudecken, oder sie im Nothfall mit der ganzen Unverschämtheit des Reichthums produciren.

Herr Germanet selbst war indessen durchaus nicht dumm, er verstand ein Wortspiel sehr gut und erachtete es nicht unter seiner Würde, gelegentlich ein paar selbstgemachte unter die Leute zu bringen. Doch betrieb er solche kleine Ausschweifungen nur sehr mit Maß und Ziel und genoß im Uebrigen bei seinen Clienten den Ruf eines ausgezeichneten Notars.

Und dies mit Recht; denn er besaß zwei Haupterfordernisse desselben: die kleinliche, ängstliche Genauigkeit in Geschäften und andrerseits eine außerordentliche Gabe, die traditionellen juristischen Phrasen, das theuerste Kleinod so manches Gesetzeskundigen, stets mit großer Würde im Munde zu führen. Seine Ehrlichkeit entsprang zunächst einem von Natur mäßigen Temperament, er selbst betrachtete sie als nutzbringendes Capital, wie ein Anderer sein Talent: er hätte durchaus keinen Vortheil dabei gesehen, ein Spitzbube zu werden.

In dem Augenblicke, wo unsre Erzählung beginnt, verfügt er sich zu einer Verlobungsfeier in der Familie seines Freundes und Clienten, des ehemaligen Fabrikbesitzers Herrn von Albingen. Beide Familien haben Ursache zur Dankbarkeit gegen den Notar, denn er war der Vertraute und Vermittler der ganzen Sache, und der soeben unter der Thüre gewechselte bedeutsame Händedruck galt dem Bräutigam der schönen Clara, dem Obersten Grafen von Corval.

Wir benützen den Augenblick, wo Zenobia’s silberne Aehren sich vor der Hausfrau neigen, um diesen etwas näher ins Auge zu fassen. Arthur Sigismund von Corval ist ein eben so schöner Mann als tapferer Officier, Die ganze Erscheinung des neununddreißigjährigen Husaren-Obersten repräsentirt in hohem Grade den Typus eleganter Ritterlichkeit, wie er unsern Tagen auf der Bühne des Gymnase-Theaters durch Scribe, den Homer dieser Achillesgestalten, sich als charakteristische Figur entwickelt hat. Aus Arthur’s frischen und freundlichen Zügen spricht viel heitere Offenherzigkeit, dagegen durchaus keine Leidenschaft für metaphysische Grübeleien. Sein Schnurrbart ist mit einer gewissen vielsagenden Grazie gedreht, und die schönen Augen bekommen oft plötzlich ein eigenthümliches Feuer, hier der Schönheit, wie sonst einer feindlichen Batterie gegenüber. Mit einem Wort, Mars in Person, nur ohne Venus, an die man bei seinem Anblick unwillkürlich denkt. Es ist wohl überflüssig, noch der bis ins Kleinste vollendeten Eleganz seiner übrigen äußern Erscheinung zu gedenken; in diesem Punkte kann er den strengsten weiblichen Kenneraugen getrost begegnen und ist sich dessen offenbar auch bewußt. Schon die Art allein, wie er im Gehen die Brust herauswirft, läßt deutlich erkennen, daß er sie ungescheut den musternden Damenblicken wie den feindlichen Kugeln entgegenträgt.

Da wir einmal bei vertraulichen Mittheilungen sind, fügen wir noch hinzu, daß eine gemeinsame Erbschaft, oder vielmehr die Schwierigkeit der daraus folgenden gegenseitigen Abrechnung unfehlbar zu einem Proceß zwischen dem Obersten und Herrn von Albingen geführt haben würde, wenn diesem Letzteren statt eines Notars ein Advocat als Berather zur Seite gestanden hätte. Meister Germanet aber erwog schaudernd, wie kläglich eine so schöne, glatte Erbschafts-Angelegenheit durch gegnerische Chikanen zersetzt werden könne, und rieth dringend zum Frieden. Aus den Blicken des Obersten las er sich sehr bald die Gewißheit heraus, der beste Advocat für die Familie Albingen sei in der Person der schönen Clara vorhanden; so vermittelte er denn geschickt die ersten Zusammenkünfte, und diesen folgte, da alle Theile vorn besten Willen beseelt waren, sehr bald die Verlobung nach. Eine Neigungs-, Geld- und Ambitionsheirath war es für beide Theile, den Obersten beglückte die Aussicht auf eine reizende Frau und ein großes Vermögen, während das, was er dagegen zu bieten hatte, seine schöne Männlichkeit und ein fleckenlos getragener Name, dessen hübsche Grafenkrone sich, beiläufig gesagt, als gestickte Taschentuch-Ecke allerliebst ausnehmen mußte, die Vortheile der andern Seite hinlänglich aufwog.

Wie ein echter Romanheld hatte sich Arthur beim ersten Blick in Clara’s schöne Augen verliebt. Der siegreiche Herkules empfing seine Spindel geduldig aus den Händchen der achtzehnjährigen Omphale und spann so ohne Murren zu ihren Füßen, als ob seine bisherigen Liebeserfahrungen lediglich in Mondschein-Schwärmereien bestanden hätten und nicht in so manchem tollen Abenteuer, wo er schließlich genöthigt war, dem depossedirten Liebhaber oder Ehemann mit der Klinge in der Faust Rede zu stehen.

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