Jakob Wassermann - Der Moloch

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Kurzbeschreibung
Synopsis
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Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
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»Sie wird sie im Himmel wiedersehen,« antwortete die Oberin mit feierlich erhobener Hand und mit langsamer, zu peinvollem Lauschen zwingender Stimme. Dann winkte sie den Nonnen zu und verließ an ihrer Spitze den Raum.

Arnold, als wären seine Sinne für andere Wahrnehmungen getrübt, starrte gegen den Boden; das rasche, allseitige Getrappel auf den Steinfliesen schien ihn zu fesseln. Auch er wandte sich schließlich, um fortzugehen. Elasser stieß einen Seufzer aus, der Arnold noch lange in Erinnerung haften blieb, ordnete den feiertäglichen Rock, der sich verschoben hatte und sagte mit seinem kummervollen, diesmal aber von Entschlüssen durchwühlten Gesicht nichts als: »So wahr ein Gott lebt –!«

Der Kommissar und Maxim Specht gingen dem Dorfe zu. Plötzlich verabschiedete sich Specht von seinem Begleiter, schaute sich nach Arnold um und wartete, bis er herankam.

Elftes Kapitel

Arnold ergriff Spechts Arm und drückte ihn so fest, daß der Lehrer sich zusammennehmen mußte, um seinen Schmerz zu verbeißen. »Nicht so stürmisch,« sagte er mit schwachem Lächeln. Arnold atmete tief auf, dann wandte er den Blick von Spechts unschlüssigem, aber ernstem Gesicht ab, ließ ihn langsam über die Landschaft gleiten, und um seinen Mund zuckte es. Er schüttelte heftig und kurz den Kopf, und ohne den Lehrer zu grüßen, ging er mit raschen Schritten querfeldein. Der Wind sauste ihm entgegen, bald schien die Sonne, bald verging sie wieder, dann strömte auf einmal Regen, vom Sturm zu Wirbeln gepeitscht und gedreht, und von neuem brach kalt und fahl die Sonne durch. Stumm und weit dehnten sich Äcker und Wiesen. Arnold war unzufrieden mit sich selbst; diese Empfindung beirrte ihn. Wozu dies Streunen? dachte er. Er fing an, seiner Zweifel sich zu schämen, und langsam erhellte sich seine Stirn. Denn daß Elasser um sein offenbares klares Recht gebracht werden könne, erschien ihm so unmöglich, wie daß der Sonnenball für immer verschwinden sollte, weil eine Wolke darüber zog.

Die nächsten Tage verflossen ihm wie in einem unbewußten Horchen. Natürlich machte der Raub des Judenmädchens viel Aufsehen im Lande. Arnold wagte nicht, irgend jemand nach dem Verlauf der Dinge zu fragen, denn er ahnte wohl, daß da mehr Feindseligkeit und Parteileidenschaft im Spiel war, als es zuerst den Anschein gehabt.

Da schickte ihm Specht zum zweitenmal die Zeitung zu, an welche er berichtete und Arnold las:

»Neuestes aus Podolin. Samuel Elasser, unterstützt durch die Hilfe und getragen von der gemeinsamen Angst und Entrüstung seiner Stammesgenossen, hat seiner Sache endlich einen Rechtsbeistand gewählt, den Hof- und Gerichtsadvokaten Dr.Steinbacher in Krakau. Unter Berufung auf den § 145 des allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches wurde eine Eingabe an die Polizeibehörde berichtet. Dieser Paragraph erklärt deutlich, daß die Eltern berechtigt sind, vermißte Kinder aufzusuchen, entwichene zurückzufordern und flüchtige durch Unterstützung der Obrigkeit zurückzubringen. Der Polizeidirektor lehnte jedoch jede Vermittlung mit folgenden Worten ab: »Was? ich soll ein Mädchen aus einem Kloster herausnehmen?« In der tiefsten Besorgnis über das Wohlbefinden seiner Tochter, da ihm die Oberin doch Angst eingeflößt, verlangte Samuel Elasser die Untersuchung des Gesundheitszustandes. Nach langen vergeblichen Bemühungen und langen Beratungen wurden ein Gerichtsarzt und der Universitätsprofessor Dr.Woering in das Kloster gesandt. Beide Ärzte stimmten darin überein und sagten aus, daß Jutta Elasser vollkommen gesund sei. Nun erfolgten dringendere Vorstellungen des Vaters. Ein Polizeibeamter wurde beauftragt, in aller Form des Gesetzes vom Kloster wenigstens die Vorführung des Mädchens zu verlangen. Die Oberin antwortete dem Beamten: »In sieben Tagen wird sie ihr Vater sehen.« Der Beamte mußte sich damit begnügen, diesen Bescheid stillschweigend zu Protokoll zu bringen. Samuel Elasser fand sich am festgesetzten Tage bei der Polizeibehörde ein. Da überreichte man ihm eine schriftliche Meldung der Schwester Wirtschafterin, wonach Jutta Elasser zwei Tage vorher aus dem Kloster entflohen sei. Dies der nackte Bericht. Man muß nur darüber erstaunen, daß die Schwester Wirtschafterin den Ausdruck »entflohen« wählte. Entflohen? Wohin? Wohin, wenn nicht zu den Eltern? Warum gebrauchte die Schwester Wirtschafterin nicht den klareren und wahreren Ausdruck: entführt –? Denn das Mädchen wurde inzwischen schon im Kloster Lagiewniki bei Podgorze gesehen.«

Stumm reichte Arnold seiner Mutter das Blatt und bohrte die Zähne in die Lippe, während sie las, Frau Ansorge schüttelte den Kopf, als sie fertig war und sagte: »So ist eben die Welt; so sind die Menschen.«

Arnold machte ihr Sorge. Sein Benehmen zeigte so viel Überlegenheit und bewußten Eigenwillen, so viel Selbsterleben, so viel Hinaustasten und geheimnisvolles Erzittern alles dessen, was eben nur in einem Mann erzittern kann, daß sie nicht mehr aus noch ein wußte; sie litt unter seinem veränderten Gang, seiner beherrschteren Miene, seinem nach innen prüfenden Blick und erkannte plötzlich Kräfte seines Verstandes, seines raschen Auges, seiner Entflammbarkeit, die sie früher mit ihrer Furcht kaum berührt hatte. Wohl nahm sie bald wahr, daß er sich in einem seltsamen Zustand der Erwartung befand, aber außer einigen blitzhaften Einblicken blieb ihr alles ein Rätsel. Sie fand ihre Beobachtungsgabe verschärft, verzehnfacht; sie überzeugte sich, daß ihn nichts Trübes erfüllte, nichts Lebenfeindliches, im Gegenteil; doppelter Grund zur Sorge.

Eine Stunde später ging Arnold ins Dorf, bog in die bekannte Seitengasse und betrat das Elassersche Haus. Dort schien sich nichts verändert zu haben; der Säugling lag noch auf der Ofenbank, die Windeln hingen noch auf Stricken. Von den übrigen Kindern und Elasser selbst war nichts zu sehen. Die Frau lag auf dem alten Sofa und blickte ruhig gegen die rauchschwarze Decke. Als Arnold eintrat, erhob sie sich, und ihr Gesicht bekam einen verbissenen und boshaften Ausdruck.

»Wo ist Herr Elasser?« fragte Arnold sanft.

»Wo wird er sein!« erwiderte die Frau und lehnte sich mürrisch gegen den Sofawinkel.

»Was haben Sie für Nachrichten über Jutta?« fragte Arnold, der Widerwillen empfand gegen die Jüdin und ihre unordentliche Behausung.

Die Frau schwieg.

»Ich habe gehört, daß sie in Podgorze ist,« fuhr Arnold ruhig fort.

»Warum nicht?« erwiderte die Frau höhnisch und zuckte die Achseln. Plötzlich sprang sie auf, schritt hastig quer durch die Stube auf Arnold los und rief: »Wollen Sie mich zum Besten haben, mein Herr?« Sie blickte Arnold an, als sehe sie in ihm eine Person von unergründlicher Falschheit. »Wissen Sie was, gnädiger Herr? ich will einmal sagen und Sie sind ehrlich. Was kommen Sie dann von mir zu erfahren, was die Spatzen pfeifen auf allen Dächern? Ja! in Podgorze ist Jutta, zwei Nonnen haben sie in der Nacht herausgebracht aus dem Kloster im Wagen. Und Elasser ist gegangen nach Podgorze und die Gendarmerie dorten hat erwiesen, daß Jutta war im Kloster. Aber sie haben gesagt, sie hätten keinen Auftrag einzugreifen. Und Elasser ist gegangen zum Bezirkshauptmann von Podgorze und der Bezirkshauptmann ist gegangen zum Herrn Grafen Statthalter und wie er zurückgekommen ist, war unsere Jutta verschwunden aus Podgorze. Und Elasser ist gegangen ins Kloster nach Binczice und ins Kloster nach Morawice und ins Kloster nach Wolajustowska und nach Wielowics und überall ist Jutta gewesen und überall ist sie wieder fortgebracht worden und überall hat die Behörde verweigert den schuldigen Beistand, und kaum war der neue Aufenthalt von unserm Kind bekannt, so war sie auch schon wo anders. Und bloß in Kenty hat der Herr Bürgermeister geleistet Beistand und ist vorgestern verhaftet worden wegen Hausfriedensbruch. So, mein Herr! Wollen Sie noch mehr wissen?«

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