Jakob Wassermann - Der Moloch

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Kurzbeschreibung
Synopsis
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Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
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Eines Abends gegen die Dämmerstunde, es ging schon tief in den Herbst hinein, suchte er Anna Borromeo auf. Sie zeigte ihm die Berichte Christians und des Arztes aus Podolin. Beide hatten sich einander zu verhehlen gesucht, was dort vorging, aber das letzte Schreiben des treuen Dieners lautete wie folgt: »Gnädige Frau, der gnädige Herr sieht jetzt immer Gesichter in der Luft. Er glaubt, jemand will ihn totschlagen. Er will auch keine Speise nehmen, der gnädige Herr, weil er glaubt, jemand will ihn vergiften. Er sagt, er hört Stimmen, und der Doktor von Podolin sagt, der gnädige Herr verliert den Verstand. Er sagt auch, der gnädige Herr, er will ans Gericht gehen, um sein Recht zu erhalten.«

Anna Borromeo las vor. Arnold hatte die Lehne eines Stuhles gepackt, sie gegen die Knie gedrückt, so fest, daß die Lehne plötzlich am Sitz entzweibrach. Mit einem sonderbaren Laut sprang er auf, trat ans Fenster, erblickte aber nichts als den Nebel, der sich bläulich-weiß wie Milch an die Scheiben drückte. Dann murmelte er einen Gruß, warf draußen in aller Hast den Mantel um und ging. Ihm brannte das Gesicht, der Hals, die Brust und die Füße. Er lief durch die Straßen, als ob Leben und Tod von der Schnelligkeit seines Schrittes abhänge, um plötzlich stehen zu bleiben und mit zusammengeballten Händen und verzweiflungsvoll aufgerissenen Augen wie ein dem Fieberbett Entlaufener um sich zu blicken, an eine Hauswand gelehnt, in den Nebel tastend, als ob er ein Gebilde seiner Phantasie wäre. Da sah er gegenüber auf der andern Seite der Straße die geöffneten Türen einer Kirche. Ein feierliches rötliches Dunkel dehnte sich in dem leeren Raum. Er ging hinüber, betrat die Kirche, sank in einer finstern Ecke auf die Knie und betete, betete hastig, aufblicklos, glaubenslos, mit verschlossener, stürmischer, stürmisch einen Abgrund hinunterrollender Seele.

Siebenundfünfzigstes Kapitel

Er kam auf die Straße und sah nichts; er sah nicht einmal die Straße, viel weniger die Menschen. Er taumelte mehr, als daß er ging; er flüsterte, seufzte und machte mit den Armen trunkene Bewegungen. »Ja ja,« rief er stehen bleibend und den Arm in die Höhe streckend, einem alten Mann nach, der stillzufrieden an ihm vorbeigegangen war, »ja ja.« Der Alte drehte sich um, stutzte und lachte.

Zu Hause machte er in allen Zimmern Licht. An den elektrischen Flammen war ihm nicht genug, er zündete auch noch Kerzen an. Es war ihm kalt, wie wenn er aus der Ofenwärme eines Zimmers auf ein Eisfeld getreten wäre. Kein Gegenstand vermochte den Blick seiner Augen zu fesseln; eine gerechte und furchtbare Macht rollte plötzlich den Faden seines Lebens nach rückwärts ab und zwang Arnold, sich umzuwenden und der Gewalt zu folgen. Die ersten Stunden der Nacht vergingen in einer vollkommenen Besinnungslosigkeit. Er eilte unaufhörlich durch die Flucht der Zimmer. Völlig erschöpft warf er sich endlich auf ein Sofa. Dennoch nahte Bild auf Bild, quälend wie die Träume an der Grenze des Erwachens. Er legte den Kopf zwischen die Hände und schlief ein, gerade als der erste Tagesstrahl die Finsternis draußen durchbohrte. Er träumte, er säße auf einem armseligen Leiterwagen, welcher durch Schnee und Regen nach Podolin fuhr. Ein fürchterlicher Blitz erleuchtete das Dunkel und Arnold sah, daß er gegen Borromeo die Peitsche schwang. Denn kein Pferd war vorgespannt, sondern Borromeo zog das knirschende Gefährt durch den tiefen Schlamm und Morast, und beim Aufflammen des Blitzes gewahrte Arnold die angespannte Nackenhaut und den müde gesenkten Kopf. Plötzlich aber wandte sich Borromeo, schritt auf Arnold zu und wollte reden, da erwachte Arnold von der Berührung des Dieners, der seinem Herrn gefällig zu sein glaubte, wenn er ihn aus so unbequemer Schlafgelegenheit half.

Er ging ins Badezimmer, ließ einen kalten Wasserstrahl über den Kopf laufen, trocknete und kämmte sich und verließ das Haus. Langsam schritt er durch den unbeweglichen Morgennebel. Nach einer halben Stunde stand er vor dem Haus, wo einst Verena gewohnt hatte. Eine Stimme erhob sich aus der Ferne, rief, rief … Arnold konnte nicht verstehen. War es Verenas Stimme? Fremd war ihm Verena. Wie dunkel lagen die Wege!

Valescott begegnete ihm. »Wie sehen Sie aus, lieber Freund!« rief der Leutnant. »Ihnen ist nicht wohl, wie? Soll ich einen Wagen besorgen? den Arzt benachrichtigen?« Nichts von alledem. Arnold entzog sich dem Besorgten. Jedes menschliche Gesicht flößte ihm Furcht ein, denn in jedem sah er verwandelt sein eigenes, aller guten Triebe beraubt, leer, dünkelhaft und lügnerisch.

Ohne daß ein Vorsatz seine Schritte gelenkt hätte, befand er sich plötzlich vor dem Nordbahnhof. In der Halle studierte er den Zugsplan und sah, daß er in einer Stunde nach Podolin fahren konnte. Er kaufte ein Billett, setzte sich im Wartesaal in einen dunkeln Winkel, und so, ohne Reisegepäck, in wüster, geschlagener Dumpfheit, bestieg er auch den Zug.

Achtundfünfzigstes Kapitel

Der Nebel bedeckte das Land und schien die Bewegung und das Klappern der Räder zu dämpfen. Schwarze Bäume streckten mit verzweifelter Gebärde ihre Äste in den Qualm. Mitten auf freier Strecke mußte der Zug halten, und die Bediensteten liefen rufend hin und wieder. Arnold stieg aus und ging langsam neben einem Acker zur Maschine, vor welcher der Leichnam eines Pferdes hingestreckt lag. Geschäftig, aber untätig standen die Leute beisammen. Arnold wandte sich ab; der Kopf des toten Tieres erinnerte ihn an sein Traumpferd. Angst und Ahnung ließen seine Züge zusammenschrumpfen wie den Schwamm eine Faust.

Das Zeichen zur Weiterfahrt wurde gegeben. Arnold setzte sich wieder in seine Ecke, Minute auf Minute rollte hörbar an seinem Ohr vorbei und mischte sich mit den Millionen der schon verflossenen. Leicht glaubte Arnold diejenige herausklauben zu können, während welcher er auf so rätselhafte Weise sich selbst verloren hatte. Aber alle sahen einander gleich; stumm wie Holzscheite schwammen sie auf dem glatten Strom der Zeit ins Ewige hinaus.

Die Station kam, in der Arnold den Zug verließ. Weit und breit war kein Wagen zu haben. Er mußte zu Fuß nach Podolin. Der Boden war hart, wenn auch nicht gefroren. Von oben schien Gott gegen die Erde zu blasen, worauf das Nebelwerk widerwillig verflog. Wie in die Tiefe eines Trichters blickte ein Stück hellblauen Himmels herab. Leer und still dehnte sich das Land. Auch vor Arnolds Schritten wich der Nebel zurück, bis er sich allmählich gegen den Horizont drängte. Die Sonne beschien ihn bräunlich golden und nur den Fluß entlang türmte er sich noch wie eine fabelhafte Bergkette.

Es war drei Uhr nachmittags, als er durch eine Biegung des Wegs rechts den Hügel von Podolin gewahrte. Er ging links gegen den Ansorge-Hof; auf dem hölzernen Steg, der über den Fluß führte, blieb er stehen und schaute ins Wasser. Jetzt erst dachte er daran, wen das heimatliche Haus drüben beherbergte, und eine finstere Verzagtheit ergriff von ihm Besitz. Morastig und faul wie das Wasser unten erschien ihm sein Inneres, und er lehnte sich mit einer Inbrunst an das schwache Holzgeländer des Stegs, als fürchte er, selbst das dunkle Abbild seines Ichs zu verlieren, welches der Wasserspiegel zurückgab und welches ihm doch wenigstens seine eigenen Züge, seine Augen, seinen Mund, seine Arme zeigte.

Er ging weiter und trat ins Haus, als Ursula gerade mit mehlweißen Händen aus der Küche kam. Freude schien die Alte über sein Kommen nicht zu empfinden. Die Luft im Hause war verändert. Ursula, die hier ihre eigentliche Heimat gefunden hatte, fühlte sich nun unbehaglich. In dem schmalen Flur ging Arnold auf und ab; Ursula beobachtete ihn traurig und etwas erstaunt. Sie fragte, wo er sein Reisegepäck habe, doch er antwortete nicht. Er könne nur in der Hinterstube wohnen, fuhr sie betrübt fort, die drei andern Zimmer hätten der Herr Onkel und Christian inne.

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