Honoré de Balzac - Die Kleinbürger
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Obwohl der Sohn eines Portiers im Ministerium, war Thuillier das, was man einen schönen Mann nennt; über mittelgroß, schlank, besaß er ein Gesicht, das mit der Brille nicht unangenehm, aber, wie bei vielen Kurzsichtigen, schrecklich war, wenn er seine Augengläser abnahm; denn die Gewohnheit, durch die Brille zu sehen, hatte über seine Pupillen eine Art von Schleier gebreitet.
Zwischen achtzehn und dreißig Jahren hatte der junge Thuillier Erfolg bei Frauen gehabt, allerdings immer nur in der Sphäre, die bei den Kleinbürgern beginnt und bei den Abteilungsvorstehern endet; es ist bekannt, dass unter dem Kaiserreich der Krieg die Pariser Gesellschaft ein wenig dezimiert hatte, indem er die kraftvollen Männer auf das Schlachtfeld führte, und diesem Umstande ist vielleicht, wie ein großer Arzt gesagt hat, die Verweichlichung der Generation um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zuzuschreiben.
Da Thuillier genötigt war, sich durch andere als geistige Vorzüge bemerkbar zu machen, so lernte er so gut Walzer tanzen, dass man ihn als Muster nannte; er hieß »der schöne Thuillier«, er spielte vollendet Billard, konnte Schattenrisse ausschneiden, und sein Freund Colleville verstand es, ihn so gut einzuüben, dass er modische Romanzen zu singen vermochte. Mit diesen kleinen Gesellschaftskünsten hatte er den äußerlichen Erfolg, der die Jugend zu täuschen und sie über ihre Zukunft zu verblenden pflegt. Von 1806 bis 1814 glaubte Fräulein Thuillier an ihren Bruder, wie die Prinzessin Orléans an Louis-Philippe; sie war stolz auf Jérôme, sie sah ihn schon als Generaldirektor, dank seinen Erfolgen, die ihm damals den Zutritt zu einigen Salons eröffneten, in denen er sicherlich ohne die Verhältnisse, die unter dem Kaiserreich aus der Gesellschaft ein buntes Allerlei gemacht hatten, niemals zugelassen worden wäre.
Aber die Triumphe des schönen Thuillier waren im allgemeinen von kurzer Dauer; die Frauen legten ebensowenig Wert darauf, ihn zu halten, wie er darauf, ewig an sie gefesselt zu sein; er hätte das Sujet für eine Komödie mit dem Titel »Der Don Juan wider Willen« abgeben können. Das Handwerk eines »Beau« ermüdete Thuillier dermaßen, dass er alt wurde; sein mit Runzeln bedecktes Gesicht, wie das einer alten Kokette, ließ ihn zwölf Jahre älter erscheinen, als er war. Von seinen Erfolgen hatte er nur die Gewohnheit beibehalten, sich im Spiegel zu betrachten, sich an die Taille zu fassen, um sie hervortreten zu lassen, und die Pose eines Tänzers anzunehmen, so dass über die Zeit hinaus, wo ihm seine Vorzüge Annehmlichkeiten verschaffen konnten, der Kontrakt, den er mit seinem Beinamen »der schöne Thuillier« geschlossen hatte, verlängert wurde!
Was im Jahre 1806 der Wahrheit entsprach, wurde im Jahre 1826 zur Lächerlichkeit. Er behielt noch einige Reste der Tracht eines Beau aus der Kaiserzeit bei, was übrigens seiner Würde eines früheren Vizechefs keinen Abbruch tat. Er trug weiterhin die weiße Krawatte mit zahlreichen Falten, in die das Kinn vergraben war, und deren beide Enden rechts und links die Passanten bedrohten, während sie von einem ziemlich zierlichen Knoten zusammengehalten wurde, der einstmals von schöner Hand geknüpft worden war. Er richtete sich ein wenig nach der Mode, trug den Hut sehr nach hinten geschoben und zog im Sommer Schuhe und feine Strümpfe an; seine langen Überröcke erinnerten an die Leviten des Kaiserreichs; er behielt auch das steife Jabot und die weiße Weste bei, spielte immer noch mit seinem Spazierstöckchen aus dem Jahre 1810 und hielt sich gebeugt. Wenn Thuillier über die Boulevards spazierte, so hätte niemand in ihm den Sohn eines Mannes vermutet, der für die Beamten des Finanzministeriums das Frühstück zubereitete und die Livree Ludwigs XVI. trug: er sah aus wie ein kaiserlicher Diplomat oder wie ein Unterpräfekt. Und Fräulein Thuillier begünstigte nicht nur ganz harmlos diese Schwäche ihres Bruders dadurch, dass sie ihn noch zu besonderer Sorgfalt für seine Person antrieb, was bei ihr nur eine Fortsetzung ihrer Anbetung war, sondern sie gewährte ihm auch alle häuslichen Freuden, indem sie in ihr Haus als Nachbarn eine Familie aufnahm, deren Existenz ein Seitenstück zu der ihrigen bildete.
Es handelt sich um Herrn Colleville, den intimen Freund Thuilliers; bevor aber Pylades geschildert werden kann, ist es um so unerlässlicher, mit Orestes zu Ende zu kommen, als erklärt werden muss, weshalb Thuillier, der schöne Thuillier, ohne Familie war, denn von einer Familie kann man nur sprechen, wo Kinder vorhanden sind; und hier muss nun eins von den tiefen Geheimnissen ans Licht gezogen werden, die im Privatleben vergraben liegen, und von denen nur Teile sichtbar werden, wenn bei einer sonst geheimgehaltenen Situation die Bedrängnisse allzu stark geworden sind: es handelt sich um das Privatleben von Frau und Fräulein Thuillier, denn bis jetzt haben wir nur das sozusagen öffentliche Leben Jérôme Thuilliers betrachtet.
Marie-Jeanne-Brigitte Thuillier, die vier Jahre älter war als ihr Bruder, wurde diesem vollständig aufgeopfert; es war leichter, dem einen eine Stellung zu verschaffen, als der andern eine Mitgift zu geben. Für gewisse Charaktere ist das Unglück ein Leuchtturm, der über die dunklen Tiefen des sozialen Lebens Licht verbreitet. Ihrem Bruder an Energie und Intelligenz überlegen, besaß Brigitte jenen Charakter, der sich unter den Hammerschlägen der Verfolgung zusammenpresst, hart wird, und eine große Widerstandsfähigkeit, um nicht zu sagen Unbeugsamkeit, erlangt. Auf ihre Unabhängigkeit eifersüchtig bedacht, wollte sie nicht in der Portierloge ihr Leben fortführen, sondern sich selbst ihr Geschick gestalten.
Vierzehn Jahre alt mietete sie sich ein Mansardenzimmer, wenige Schritte vom Finanzamt entfernt, das damals in der Rue Vivienne war, nicht weit von der Rue de la Vrillière, wo sich noch heute die Bank von Frankreich befindet. Mutig begann sie eine wenig bekannte Tätigkeit, die, dank den Protektoren ihres Vaters, ein Privileg genoss und die darin bestand, dass sie Säcke für die Bank, für die Schatzkammer und auch für große Finanzhäuser nähte. Im dritten Jahre beschäftigte sie schon zwei Arbeiterinnen. Ihre Ersparnisse ließ sie ins Staatsschuldbuch eintragen und besaß im Jahre 1814 bereits dreitausendsechshundert Franken, die sie im Verlaufe von fünfzehn Jahren beiseite gelegt hatte. Sie hatte wenig Ausgaben, aß fast alle Tage bei ihrem Vater, solange er lebte, und es ist ja bekannt, dass die Rente während der letzten Erschütterungen des Kaiserreichs nur einige Vierzig stand; so erklärt sich dieses anscheinend so außerordentliche Ergebnis von selbst.
Nach dem Tode des alten Portiers zogen Brigitte und Jérôme, die eine siebenundzwanzig, der andere dreiundzwanzig Jahre alt, zusammen. Der Bruder und die Schwester besaßen eine ganz ungewöhnliche Zuneigung zueinander. Wenn Jérôme, der damals auf der Höhe seiner Erfolge stand, in Geldverlegenheit war, so hatte seine Schwester, die grobe Wolle trug und von dem starken Faden, mit dem sie nähte, zerarbeitete Finger hatte, immer einige Louisdor für ihren Bruder übrig. In Brigittes Augen war Jérôme der schönste und reizendste Mann des französischen Kaiserreichs. Diesem geliebten Bruder die Wirtschaft zu führen, in seine Lindor- und Don Juan-Geheimnisse eingeweiht zu werden, seine Dienerin, sein Pudel zu sein, das war der Traum Brigittes; sie war beinahe verliebt in den Gedanken, sich für ihr Idol aufopfern zu können, dessen Egoismus durch ihre Opfer noch vergrößert wurde. Sie verkaufte ihre Kundschaft für fünfzehntausend Franken an ihre erste Arbeiterin und bezog mit Thuillier eine Wohnung in der Rue d'Argenteuil, wo sie sich zur Mutter, Beschützerin und Dienerin dieses »verhätschelten Lieblings der Damen« machte. Mit der bei einem Mädchen, das alles seiner Umsicht und seiner Arbeit verdankte, selbstverständlichen Klugheit, verheimlichte sie ihrem Bruder ihr Vermögen; sie musste fürchten, dass ein Mann, der sich für wohlhabend halten dürfte, es bald vergeudet haben würde, und trug nur sechshundert Franken zu den Wirtschaftsausgaben bei, was mit Jérômes achtzehnhundert Franken zusammen für den Jahresverbrauch hinreichte.
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