Auf YouTube zeigten sie „Boy in Luv“ für ein „Let’s Dance“-Video. Diese Serie ermöglicht Künstlern und Gruppen, ihren Fans ihre Tanzbewegungen beizubringen. V und Jungkook führten uns durch ihre macho-romantische Nummer und demonstrierten den „King Kong“, d. h. schwingende Arme und ein Sich-auf-die-Brust-klopfen; Jin und Jimin zeigten uns den „Shaving Dance“, eine Reihe von Posen, die andeuten, dass man sich rasiert, und die auf ein „Hey!“ endet; und schließlich zeigte uns die Rap Line ihre noch nicht namentlich bekannte, aber harte Fass-deine-Hose-an-Sequenz. Macht diesen harten aber auch weichen Look einfach nach, und ihr könnt auch wie BTS tanzen!
Macht diesen harten aber auch weichen Look einfach nach, und ihr könnt auch wie BTS tanzen!
Das Album erschien in einer grünen Hülle mit metallic-pinkfarbener Schrift. Wie die vorherigen Alben enthielt es ein umfangreiches Fotoalbum und Extras zum Sammeln: Sticker mit animierten Hip-Hop-Monster-Bangtans, eine einfache Gruppenfotopost- und Bandmitgliedskarte, worauf einige persönlichen Details gekritzelt waren, so z. B. ihre Geburtsdaten, Blutgruppen, Lieblingssachen und Unterschriften.
Obwohl sie ihrem Hip-Hop-Stil treu blieben, stand bei den Tracks auf Skool Luv Affair der Gesang stärker im Vordergrund. RM, Suga und J-Hope trugen alle zu den Songtexten bei. Suga schrieb an den Texten und gestaltete auch fast alle Lieder mit.
Erinnert ihr euch an die Hintergrundmusik von „Outro: Luv in Skool“? Es ist als „Intro: Skool Luv Affair“ wieder da, und die Jungs erzählten uns, wie sie über die Liebe denken. „Boy in Luv“ begann mit klassischem BTS-Hip-Hop, doch nach etwa einer Minute passierte etwas Neues und die Stimmung änderte sich komplett. Die üblichen elektronischen Klänge wurden plötzlich durch E-Gitarren und Schlagzeug ersetzt – waren BTS nun eine Rockband? Nun, nein, doch nur neun Monate nach ihrem Debüt bewiesen sie, dass sie bereit und in der Lage waren, mit ihrem Sound zu spielen.
Frühere BTS-Liebeslieder waren auf verflossene Liebschaften und den bittersüßen Erinnerungen an kürzlich beendete Beziehungen fixiert, doch dieser Track war anders. Hier waren die Jungs hart, aber demütig bei einem Mädchen, das verlockend unerreichbar schien. Sie waren unsicher, frustriert, provokativ, sensibel und verletzlich – alles in einem Song! Es war eine weitere großartige Teenie-Hymne, in der RM wütend wurde, weil er vor dem Mädchen dumm dastand, J-Hope cool zu bleiben versuchte und Jungkook seinen Vater um Rat fragte. Wie hatte er seine Mutter damals angesprochen? Hatte er ihr einen Brief geschrieben? So süß! Im nächsten Track „Skit: Soulmate“ diskutierten sie mit Special Guests Supreme Boi und Bang PD, worüber sie reden sollten. Der nächste Song „Where Did You Come From“ befasste sich ebenfalls mit den Satoori -Dialekten, und die Jungs traten mit ihren Texten gegeneinander an.
BANGTAN BOMB
RINGA LINGA (BY TAEYANG OF BIGBANG) DANCE PARTY
Die Bombs zeigen die BTS-Jungs, wie sie zu Hits anderer Künstler singen und tanzen, und das ist eine der ersten und wirklich lustig. Jimin (schaut euch nur seine Haare an!) scheint die Tanzschritte ziemlich gut hinzubekommen, doch J-Hope fuchtelt nur mit den Armen herum und V schafft immer nur die ersten paar Sekunden. Sie haben trotzdem jede Menge Spaß, also wollen wir uns mal nicht beschweren, oder?
BANGTAN BOMB
BOYS’ CONFESSION THEIR OWN WAY
Als Pendant zu „Wo kommst du her?“ legt hier jeder von den Jungs ein „Liebesgeständnis“ vor der Kamera ab. Wer ist euer Gewinner? Schlägt euer Herz für Jins Stärke, Jimins, äh, kitschige Schauspielerei, Vs Coolness, Jungkooks Lächeln oder J-Hope’s pure Verrücktheit? (Seien wir ehrlich: Suga gibt sich einfach nicht genug Mühe!)
Das Lied „Just One Day“ (das sie im April als zweite Single des Albums promoten) war ein sanfter, sinnlicher Track mit leichtem R&B-Sound in mittelmäßigem Tempo. Der Song war verträumt und handelte von einem perfekt verbrachten Tag mit einem Mädchen, obwohl Suga, ganz der Realist, uns daran erinnerte, dass das mit ihren vollen Terminkalendern nur ein Traum bleibe. Das Video, das die Jungs in weißen Strickjacken an einem minimalistischen Set auf Stühlen sitzend zeigte und so eine neue, süße und sensible Seite von ihnen offenbarte, sprach zweifellos eine weitere Legion von Fans an, die sich der ARMY anschloss.
Aber wenn ihr dachtet, BTS hätten den Rap für immer aufgegeben, liegt ihr falsch. Bei den nächsten drei Tracks kehrten sie zu ihren Hip-Hop-Wurzeln zurück. Auch „Tomorrow“ behandelte das Thema „Lebe deinen Traum“. RM rappte, was das Zeug hielt, und in „Cypher Pt. 2: Triptych“ rappte Suga ehrlich und aufrichtig; vermutlich in seiner besten Form. Dann gab es da noch den Track „Spine Breaker“, der zum Liebling der Fans geworden ist. Es war ein klassischer BTS-Song über soziale Verantwortung. Begleitet von Vs hervorragender, tiefer Melodie, ging es im Text um die Kosten – sowohl im finanziellen als auch gesellschaftlichen Sinne – die dadurch entstehen, teuren Trends zu folgen.
Der letzte, fantastische Track des Albums war „Jump“, ein temporeicher Song, der die vielen Jahre harter Arbeit feierte und auf der Bühne wirklich zur Geltung kommt. Die letzten zwei Minuten sang die Vocal Line eine Ballade, und für einige war das das erste Mal, dass Jin, der mühelos die hohen Töne trifft, richtig in den Vordergrund rückte.
Wenn es je Zweifel gegeben hatte, ob BTS es schaffen werden, waren diese mit Skool Luv Affair und „Boy in Luv“ nun verpufft. Die Zukunft sah plötzlich ziemlich rosig aus, denn das Album schaffte es auf Platz eins der koreanischen Charts und auf Platz drei der Billboard World Album Charts. „Boy in Luv“ schaffte es auch auf Platz fünf der Billboard World Charts, eine Rangliste der besten internationalen digitalen Singles in den USA. Als der Sommer näher rückte und Prime-Time-TV-Auftritte und ein Trip nach Japan anstanden, gab es keine Zweifel mehr – BTS waren wirklich die Könige unter den Anfängern.
RM
Steckbrief
Name:Kim Namjoon
Spitzname:RM, Rap Monster, God of Destruction, Dance Prodigy, Namjoonie
Geburtstag:12. September 1994
Geburtsort:Ilsan, Südkorea
Größe:1,81 Meter
Ausbildung:Apgujeong High School, Global Cyber University
Chinesisches Sternzeichen:Hund
Sternzeichen:Jungfrau
VIER
KIM NAMJOON/RM: DAS MONSTER IN IHM
Er ist kein Monster, er ist Kim Namjoon: der ruhige Frontmann von BTS. Der Rapper ist der größte und wohl stylischste der Gruppe und hat sich als sensibel und nachdenklich erwiesen. Als er im September 2017 bekannt gab, dass er ab jetzt RM hieß, war das ganz natürlich: der Teenage-Rapper, der als Big-Hit-Auszubildender den Macho-Namen Rap Monster angenommen hatte, hatte sich seitdem als überintelligenter und versierter Musiker entpuppt – mehr Dichter als Monster.
Kim Namjoon wuchs bei seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester in Ilsan auf, einer wohlhabenden Satellitenstadt in Seoul in Südkorea. Ein fröhlicher Junge, dessen lächelnde Kinderfotos jene Grübchen zeigen, von denen ARMY-Fans 20 Jahre später schwärmen. Für den jungen Namjoon war die Schule nie ein Problem. Obwohl er zugab, ein Klassenclown gewesen zu sein, lernte er fleißig und erzielte durchwegs gute Noten. Was seine Eltern betraf, winkten ihm eine gute Universität und ein guter Job. Wenn man sich Namjoons Abiturfoto mit seinem formlosen Pottschnitt und seiner unmodernen Brille ansieht, könnte man ihn für einen zukünftigen Regierungsbeamten halten.
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