Anton Affentranger - Baustellen

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Von CEO bis Presse. Von Verwaltungsrat bis Heuschrecken. Von Berater bis Familie; Boni bis Nachhaltigkeit. Fünfzehn Begriffe aus seinem unternehmerischen Berufsleben beschreibt Anton Affentranger in diesem Buch unter einem sehr persönlichen Blickwinkel. Es geht nicht um Vollständigkeit. Vielleicht um Reflexion über das Gewesene und das darin allgemeingültig Erlebte. Ohne Anspruch auf die allein gültige Wahrheit. Es ist seine, bescheidene Wahrheit.
Ein Rückblick auf Gewesenes, der auch ein Schmunzeln erlaubt. Weil auch der Autor um seine Unvollkommenheit weiss. Dem ist ja nur mit einer Prise Humor zu begegnen. Und deshalb hat der grossartige Karikaturist Peter Gut die mögliche Schwere seiner Einsichten so wunderbar erleichtert.

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III.Wem er gehört

Heute herrschen Kommunikationstechniken. Auch über den CEO. Unsere rund zehntausend Mitarbeitenden hatten meine E-Mail-Adresse. Potenziell hatten also zehntausend Menschen die individuelle und kollektive Möglichkeit, in meiner Mailbox eine Nachricht zu deponieren. Natürlich mit dem Anspruch, dass das Anliegen behandelt wird. Sofort.

Mit der Send-Taste kann jeder in der Firma über jede Hierarchie hüpfen. Es stellt sich die Frage: Frisst Technik Hierarchie? Man könnte das so sehen. Ich selbst bin beruflich noch in einer Zeit gross geworden, in der die Hierarchie noch unverrückbar gewesen war. Eine Todsünde beging, wer diese einfach übersprang. Etwas nostalgisch füge ich an: Alle waren auf die Hierarchie angewiesen. Dadurch waren Kompetenzen klar geregelt, die Firma überblickbar. Berechenbarer vielleicht auch.

Heute lässt sich die Hierarchie höchstens noch durch einen gewissen Zynismus bedienen – indem ein Email-Schreiber fast maliziös ein CC, ein BCC mit der Adresse seines Chefs oder gar des CEO einfügt. Der erhält sowieso immer zahlreichere copys. In der gütigen Vorstellung seiner Mitarbeitenden soll der CEO ja informiert sein. Bescheid wissen über alles, was in seinem Laden passiert. So landen dann pro Tag Dutzende, ja Hunderte von elektronischen Briefen im Account des CEO. Das ist kein Ausdruck von besonderer Wertschätzung. Nicht einmal ein Zeugnis eines Mitteilungsbedürfnisses. Seien wir ehrlich: Hier werden im besten Fall unüberlegt Gedanken, im schlechteren Fragen, ja Verantwortung von links nach rechts, von unten nach oben verschoben. Ohne, dass etwas Wesentliches geschehen würde. Management by Mail . Oft sekundiert durch Management by WhatsApp . Und wie oft habe ich dann noch sehr viel später von einem Gegenüber zu hören bekommen, er habe mich vor Monaten in einem Mail einkopiert. Und einfach nie mehr etwas gehört.

Immerhin zeigt das: Im Zeitalter des überquellenden elektronischen Briefverkehrs, in der flüchtigen digitalen Welt scheint der CEO doch noch ein Fixpunkt zu sein, der Orientierung geben soll. Die Marke einer Firma – wenige Buchstaben oder ein paar Striche, die sich zu einer Bildmarke zusammenfügen: sie mögen schön sein, oder auch nicht. Sie bleiben aber ein abstraktes Gebilde. Oft ein seelen- und emotionsloses. Der Mensch bleibt hungrig nach der Antwort auf die Frage: Welches Gesicht gehört zu dieser Marke?

Ist hier in unserer virtuellen Umgebung endlich noch ein Platz für den CEO aus Fleisch und Blut? Sicher ist: Manche taugen als Identifikationsfigur. Andere nicht. Sie lösen Emotionen aus. Positive oder negative. Manchmal strahlen sie. Strahlen etwas aus. Lassen sich von Emotionen tragen. Machen unverständliche Fehler, die Aussenstehende im Kopf nicht aushalten. Bekennen Farbe, wo sich keiner mehr traut. Das gibt zu reden. Und zu schreiben. Wir lesen dann immer sonntags darüber. Oder in Büchern. Erinnern Sie sich noch an Nieten in Nadelstreifen. Deutschlands Manager im Zwielicht , Günter Oggers Bestseller über die Herrschaft der Mittelmässigen aus den 1990er Jahren? Die gibt es selbstverständlich auch. Die Gesichtslosen. Aber selbst diese produzieren Emotionen. Weil sie aus Fleisch und Blut sind. Nicht virtuell. Zumindest noch nicht.

Und wenn sich der CEO dann für Sponsoring engagiert, wird er sichtbar. Erfahrbar. Er tut es vielleicht nicht nur aus selbstlosen Gründen. Sondern, weil in der Firma ja so vieles verteilt und damit weitgehend von ihm abgeschnitten ist – die Finanzen sind beim CFO, das Personal beim HR. Und so fort. Beim Sponsoring aber: Da kann er sich hemmungslos einbringen. Dieses zur Chefsache erklären. Ich beispielsweise habe mir in meiner Zeit als CEO die Freiheit genommen, den Laufsport zu unterstützen. Insbesondere den Marathon. Das Gesicht der Unternehmung wurde bald einmal mit dem Gesicht des Läufers verbunden.

Natürlich produzierte dieses Gesicht innerhalb der Firma Emotionen. Meist in Fragen gekleidete. Muss bei uns einer nun Marathon laufen, um Gnade zu finden beim CEO und Karriere zu machen? Müssen nun alle zu Asketen werden? Karg und gesund leben? All das wirkte nach aussen und nach innen. Und zwar unabhängig vom realen Wahrheitsgehalt solcher Befürchtungen.

Wir halten also fest: Der CEO gibt dem Unternehmen ein Gesicht. Sein Gesicht ist öffentlich. Wird von jedem gesehen. Ist von überall sichtbar. Ein solches Gesicht gehört gewissermassen jedem.

Wird auch gehört, was dieses zu sagen hat?

IV.Was er sagt

Der CEO organisiert die Sitzung der Konzernleitung. Fixiert die Traktanden. Leitet das Meeting. Führt das Wort. Er bestimmt die Tonalität und gibt den Takt an. Ist das heute noch wichtig wie ehedem? Ich habe meine Zweifel.

Diese Art der Top-down-Hierarchie ist in der Gegenwart wohl nicht mehr notwendig. Vielleicht auch gar nicht mehr möglich. Die Vitalität einer Firma kommt nicht mehr vom CEO. Sondern schöpft sich aus der Fähigkeit der Firma Kreativität laufend und schnell zu erzeugen. Eine einzelne Person, und sei es der CEO persönlich, kann nicht mehr allein entscheidend sein. Die Schlüsselfrage ist nicht mehr, ob die Konzernleitung unter der Leitung des CEO die richtige Traktandenliste abarbeitet. Sondern, ob es gelingt, innerhalb der Firma kreative Teams zu Höchstleistungen zu bringen.

Zu Ende gedacht: Was der CEO sagt, ist nicht mehr entscheidend. Mehr noch: Im Grunde braucht es ihn nicht mehr. Genauso wenig wie das Unternehmen in seiner klassischen hierarchischen Form. Das ist natürlich eine Provokation. Aber nicht ganz aus der Luft gegriffen. Virtuelle Modelle einer mitunter auch firmen- und grenzübergreifenden Zusammenarbeit ermöglichen die schnelle Entwicklung von Ideen und deren Umsetzung in marktfähige Produkte. Das Beste setzt sich durch. Da gibt es keine Rolle mehr für den klassischen CEO. Es spielt auch keine Rolle mehr, wie er seine Konzernleitungssitzungen leitet und was er dort von sich gibt. Dieser CEO ist überflüssig geworden. Punkt.

Damit könnte meinerseits alles gesagt sein zum Thema CEO. Wäre da nicht Jürgen Dormann, der den Technologiekonzern ABB 2001 durch eine existenzbedrohende Krise zu steuern hatte. Vor einigen Jahren hat mir ein Freund dessen Sammlung von CEO-Briefen geschenkt. Immer freitags schrieb er einen ein- bis zweiseitigen Brief an über hunderttausend ABB -Mitarbeitende, der in 15 Sprachen übersetzt und per E-Mail versandt wurde. Er schrieb über Missstände und Versäumnisse. Über Fortschritte und Hintergründe der ABB -Strategie. Von den Mitarbeitern erhielt er Feedback und Ideen. Der CEO hat auch darauf wieder geantwortet.

Mich haben diese Briefe fasziniert: nicht nur, weil sie in einer To be, or not to be- Zeit für ABB geschrieben worden sind. Sondern vor allem, weil sie in einer existenzbedrohenden Zeit den Beweis erbracht haben: Es ist nicht gleichgültig, was der CEO zu sagen hat. Gerade in der Krise braucht es eben doch Führung durch das Gesicht, welches als CEO an der Spitze der Firma steht.

Ich begann ebenfalls Briefe zu schreiben. Es sollten dies spontane Briefe sein: keine Regelmässigkeit, kein Rhythmus. Ich schrieb diese Briefe jedes Mal, wenn ich das Bedürfnis hatte etwas zu sagen. Es waren meistens kurze und manchmal aber auch weniger kurze Schreiben. Es ging um Aufträge, um Stimmungen oder – leider auch – um Leben und Tod – als ich über tödliche Unfälle und Arbeitssicherheit auf Baustellen schrieb. Die Sammlung dieser Briefe habe ich anlässlich meines Weggangs von Implenia unter dem Titel Pinselstriche publiziert und meinen engsten Mitarbeitern und Freunden als Abschiedsgeschenk zugestellt. Es waren Pinselstriche, mehr nicht. Ein Spot auf meine und unsere gemeinsame Geschichte. Manchmal wahr, manchmal auch nur ein Strich. Im Nachhinein betrachtet manches Mal sogar eine Sinnestäuschung. Aus diesen Pinselstrichen ist dann auch die Idee für dieses Buch entstanden. Ein Angebot, dass auch ein CEO vielleicht einmal etwas zu sagen hat. Möglicherweise ist es etwas hoch gegriffen, wenn der Philosoph Luciano Floridi über den CEO als Vordenker und Erzähler notiert: «Früher oder später ist eine mitreissende Geschichte nicht mehr zu trennen von der Person, die sie erzählt.» Bei Jürgen Dormann war das für mich so. Bei mir gilt wie gesagt: Es ist der Pinselstrich eines Angebots. Und Lesen ist freiwillig.

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