Furio Jesi - Die letzte Nacht

Здесь есть возможность читать онлайн «Furio Jesi - Die letzte Nacht» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die letzte Nacht: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die letzte Nacht»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Vor vielen Jahrhunderten beherrschten die Vampire die Welt, nun leben sie im Verborgenen, in geheimen Kammern und unterirdischen Gängen. Bis sie eines Nachts das Zeichen ihres Herrn am Himmel erkennen, ein loderndes Flammenschwert, das ein neues Zeitalter ankündigt. In rasender Geschwindigkeit erobern die Vampire die Erde zurück, die Menschen müssen zusehen, wie ihre Städte verfallen und ihre Errungenschaften zerstört werden. Die Apokalypse steht bevor. Kann sich die Menschheit noch retten?

Die letzte Nacht — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die letzte Nacht», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In höchster Angst legte der Marquis de Pombal eine Rabenfeder zwischen die Finger des Schlafenden. Da erhob sich die Rechte – der Schlaf wurde nicht unterbrochen –, glitt sicher auf das Pergament hinab und zog das hochverehrte Zeichen. Nach dreimaliger Verbeugung nahmen die Gesandten Abschied.

Ausgestattet mit dem Beglaubigungsschreiben Draculas flogen die beiden Gesandten senkrecht gen Himmel. Je höher sie kamen, desto schwächer wurde das Licht, bis sie sich in völligem Dunkel befanden. Aber auch in der Dunkelheit steuerten sie, seit Jahrtausenden daran gewöhnt, ohne Licht zu sehen, zielsicher einen Punkt direkt über ihnen im Himmel an, der noch schwärzer war als die Finsternis und dem sie sich mit jedem Flügelschlag näherten.

Als tiefste Nacht sie umfing, erhob sich vor ihnen ein hoher, steinerner Grenzwall; sie hielten an. Da erstrahlte großes Licht, und in seiner blendenden Helle tauchten zwei Greife auf, die zuvor in der Dunkelheit verborgen gewesen waren. Der Marquis de Pombal wandte sich an den rechten Greif: »Zu Thomas, genannt Didymos, führt uns eine offene Hand.«

»Die Toten werden nicht leben«, entgegnete der Greif, ohne den starren Blick zu erheben, »und die Lebenden nicht sterben. Wollen Sie die Güte haben zu warten.«

Langgezogene Töne wie von einer Harfe, die aber von klingenden Perlen herrührten, kündigten das Erscheinen des heiligen Apostels an, der gemessenen Schrittes näherkam. »Was wünschen diese teuren Söhne?«

Der Marquis de Pombal und der Herzog von Avila verneigten sich dreimal tief. Sodann wagte der edle portugiesische Vampir, ihr Anliegen vorzutragen. »Eure hochverehrte Eminenz, wir bitten um eine Audienz bei Unserem Herrn.«

»So einfach ist das aber nicht!« erwiderte der heilige Thomas. »Woher kommt ihr? Wer seid ihr?«

»Wir sind Gesandte der irdischen Gemeinschaft der Vampire. Uns schickt Graf Dracula.« Bei diesen Worten zog er das Beglaubigungsschreiben mit der Unterschrift des Grafen aus dem Bleirohr und entrollte es, nicht ohne es rasch an Stirn, Mund und Herz geführt zu haben.

»Seine Herrlichkeit Graf Dracula?« fragte der heilige Thomas und studierte das Pergament. »Wenn das so ist, dann wohlan! Unser Herr wird euch empfangen.« Und er ging ihnen voraus auf den von Buchsbaum gesäumten Wegen des Paradieses, der Schein des Mondes lag auf ihnen, der in den Tiefen des Himmels stand.

Nachdem sie eine geraume Weile auf diesen lieblichen Wegen dahingegangen waren, gelangten die Vampire vor einen purpurnen Vorhang. Er wurde von unsichtbaren Händen beiseitegezogen, und ein weiterer, ebensolcher Vorhang kam zum Vorschein. Davor standen zwei Scharen Cherubim, wie zwei feste Mauern aus Stein. Der heilige Thomas wies die beiden Vampire mit einer Handbewegung auf eine Porphyrplatte hin, die in den Boden eingelassen war; auf ihr, die blutrot schimmerte, fielen sie auf die Knie. Da verkündete der Apostel laut: »Audienz der Botschafter der irdischen Vampire, gesandt vom Grafen Dracula!«

Geräuschlos öffnete sich der purpurne Vorhang in der Mitte, und der Thron Unseres Herrn wurde sichtbar, umstanden von Erzengeln.

Unser Herr hatte gerade die Fünfzig überschritten, aber der lange graue Bart ließ ihn älter erscheinen. Seine Augen waren nicht besonders weit geöffnet und ihrem Ausdruck nach schienen sie offenzustehen, um gelassen alles in sich aufzunehmen, was bis zu ihnen drang. Seine Stirn verschwand unter dem goldenen Kronreif ohne Edelsteine. In den perlengeschmückten Händen hielt er den Weltenapfel und das Zepter, ebenfalls aus purem Gold.

Durch den Mund Thomas’ (da es natürlich verboten war, sich ohne Vermittlung eines Fürsprechers an Unseren Herrn zu wenden) informierten die Gesandten Ihn über das, was den irdischen Vampiren widerfahren war, auch wenn Ihm in seiner Allwissenheit das längst bekannt war. Die Worte des Apostels fielen in tiefe Stille. Da konnte der Marquis de Pombal nicht länger an sich halten. Endlich, zum ersten Mal in seinem Leben, stand der betagte Vampir vor dem Angesicht des Herrn, und ihm, der schon seit Jahrtausenden für die Ehre Gottes focht, immer unter wechselnden Namen und immer auf der Flucht, ihm ging nun das Herz über. Er trat einen Schritt über die Porphyrplatte hinaus – vergeblich versuchte Thomas ihn mit herrischer Geste zurückzuhalten –, beugte noch einmal das Knie und wandte sich tatsächlich an Unseren Herrn:

»Oh Herr, Herrscher der Welten! Quianam regnatur vampyros ursisti? Seitdem du uns erschaffen hast, uns, deine Schuldner, haben wir für dich gestritten. Samaèl in seiner maßlosen Bosheit erinnert sich sehr wohl der Wunden und Schmähungen, die er durch uns erlitten hat. Indem du uns erschufst, hast du uns erlaubt, vom Strom des Blutes zu trinken und öden Kerkern zu entfliehen. Wir aber haben stets für dich gestritten. Entsinne dich, oh Herr, wie unser großer Bruder Carbeas unter den Mauern von Samosata in deinem Namen siegte, wie unser heroischer Chrysocheir für dich Melitene und Tefrik verteidigte! Du hast uns beigestanden, das ist wohl wahr; wir aber haben unseren Auftrag stets erfüllt. Und entsinne dich auch, oh Herr, des Geschicks unserer Brüder, die wie niemand sonst beanspruchen dürfen, Verteidiger dieser Erde zu heißen: der guten und heiligen Erde, aus der wir dank deiner Gnade unsere Kraft schöpfen. Entsinne dich, wie die Schlächter in ihrer anmaßenden Bosheit die Erde, die wir verteidigten, die schwarze Erde, mit einem kurzen Küstenstreifen vertauschen wollten, für den sie dann frevlerisch das Wort ›Heiliges Land‹ verwendeten. Und entsinne dich, wie unsere Brüder endeten, als bekannt wurde, dass die von ihnen verteidigte Erde nicht bloß irgendein elendes Lehnsgut ist, sondern die ganze Erde, diese wunderbare, blutgetränkte Scholle aus Verwesung und Geburt. Entsinne dich der Deportationen, der Foltern und Scheiterhaufen. Entsinne dich unserer Opfer, oh Herr, und lass uns Gerechtigkeit widerfahren!« Kaum hatte er geendet, schloss sich der purpurne Vorhang. Die Audienz war beendet. Die Gesandten würden die Antwort durch den Mund des heiligen Thomas erfahren.

Während sie langsam auf den Wegen des Paradieses zurückschritten, eröffnete Thomas ihnen die Antwort: »Die Menschen, meine Söhne, haben nicht mehr lange zu leben. Hättet ihr nicht eingegriffen, so war vorherbestimmt, dass die Erde in höchstens zwei, drei Jahren zerstört sein würde: daher das Zeichen am Himmel. Aus Liebe zu euch aber hat Unser Herr beschlossen, das Ende noch aufzuschieben. Vorerst wird die Herrschaft über die Welt euch übertragen, und ihr werdet sie, das ist klar, mit Macht und Gerechtigkeit ausüben. Was den Sieg über die Menschen angeht, so fürchtet euch nicht. Ihr Schicksal ist besiegelt. Ruft eure Brüder zu den Waffen, zieht gegen die Städte. Die Menschen, so zahlreich sie auch sein mögen, werden nicht die Kraft haben, sich euch zu widersetzen. Aus diesen allerhöchsten Sphären kommt schon eine verzweifelte Schwäche über sie. Gehet hin in Zuversicht, meine Söhne. Ein paar Jahre lang soll die Erde noch einmal euch gehören.« Und mit diesen höflichen Worten entließ der heilige Thomas die Gesandten.

*

Große Ellipsen waren auf die Häuserwände gemalt, darin eingezeichnet die Figuren von Skorpionen, kämpfenden Delphinen, oder Zwillinge in inniger Umarmung; oder Raubtiere mit aufgestelltem Schweif und auf die Hinterpranken erhoben, wie um unsichtbare Gegner zu bedrohen. An den Fassaden standen die Symbole der Sternbilder, und in schwankenden Spiegelungen des Äthers warfen die höchsten Himmel das Bild der niederen Sphären zurück, wo nächtlich dunkle Linien von einem Schornstein zum anderen liefen und sich über den Dächern langsam violette Rhomben bildeten, die den ganzen Luftraum der Menschen in einem farbigen Netz zusammenzogen.

Zwillinge und Raubtiere standen nah bei der Sonne und beim Mond, nah bei der Kehre der Sterne, die einander auf den Karawanenstraßen des Himmels über ihren Köpfen in regelmäßiger Folge ablösten, mit milchigem, grünlichem oder gelbem Lichthof, oder wie Mars mit rotem: Sphären in wirbelnder Bewegung, dort oben über den Bergen und über den Zirruswolken.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die letzte Nacht»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die letzte Nacht» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die letzte Nacht»

Обсуждение, отзывы о книге «Die letzte Nacht» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x