Alec Xander - CHAOS

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Es gibt zwei Tragödien im Leben. Die eine ist, nicht zu bekommen, was man sich von Herzen wünscht und die zweite ist, dass man es bekommt.Chaos.Für die Teenager Bastian und Lucas ist dies nicht nur irgendein Wort, es beschreibt ihr komplettes Leben.Bastian wird in der Schule verachtet und von Gleichaltrigen gehasst. Für seine dominante Mutter ist der Schüchterne nichts weiter als eine unbezahlte Arbeitskraft und für viele andere Erwachsene, die in der Plattenbausiedlung leben, ist er ein bizarrer Junge.Lucas hingegen ist ein draufgängerischer Typ mit großer Klappe. Aufgewachsen bei einer Pflegefamilie und abgeschoben in ein Heim, weiß er sich gekonnt zu wehren.Die beiden Jugendlichen lernen einander kennen und lieben. Doch ihr Leben wäre kein Chaos, wenn sie nach all den Jahren der Einsamkeit endlich das Glück auf ihrer Seite hätten. Ein dunkles Geheimnis kommt ans Licht und die beiden erfahren, dass sie mehr als nur die Liebe miteinander verbindet.Das Chaos nimmt seinen Lauf.Über sieben Milliarden Menschen leben auf der Erde und die meisten abstrusen Gestalten haben in Chaos ein Zuhause gefunden.Chaos erzählt die Geschichte zweier Jungs, die sich ineinander verlieben. Für viele würde dies schon ausreichen, um angewidert den Kopf zu schütteln, doch dieser Roman geht noch einen erheblichen Schritt weiter.Anmerkung: Kompletter Band!

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„Was ist?“, fragte Kai kaum hörbar.

John registrierte den Burschen am Türrahmen und sah angesäuselt zu ihm. Prompt umspielte ein Lächeln seine Lippen. „Kai, mein Jung! Da bist du ja.“ Mit den Fingerspitzen begann er über seine behaarte Brust zu streicheln und Kai lüstern anzusehen. Das angewinkelte Bein neigte er mehr und mehr zur Seite, damit sein Sohnemann begreifen konnte, wie erregt er gerade war.

Kai erkannte, dass Johns bestes Stück eindeutig wie eine Eins unter dem Stoff stand. Ferner erblickte er einen Hoden, der aus der Boxershorts hing.

Beharrlich sah John wollüstig zu ihm und berührte sich fortwährend intensiver. Er massierte sich im Schritt, knetete die Latte und stöhnte leise auf. „Komm her, mein Jung“, wünschte er und fuhr begierig mit der Zunge über die Oberlippe. „Daddy möchte ein wenig Liebe machen.“

Es waren Worte, die Kai nicht zum ersten Mal hörte. Dennoch widerten sie ihn zutiefst an. Er hasste es, für John den Lustknaben spielen zu müssen. Schon immer hatte er aushelfen müssen, sobald seine Mutter nicht anwesend war. Manchmal schlich John sich sogar zu ihm, während die Mama tief und fest im Schlafzimmer schlief. Als Kai seiner Mutter vor einigen Jahren erzählt hatte, dass John sich an ihm vergehen und ihn zu Dingen zwingen würde, die abartig waren, hatte sie nur mit den Schultern gezuckt. Sie war der Ansicht, dass er sich nicht so anstellen solle. Schließlich bliebe es doch in der Familie. Nach diesen Worten hatte Kai versucht, sich selbst zu schützen. Mit einem Messer hatte er seinen Stiefvater aufschlitzen wollen, doch John hatte der Attacke entkommen und Kai das Messer abnehmen können. Zur Strafe hatte er Kai mit dem Taschenmesser bearbeitet, ihm einige Male ins Gesicht geritzt und für die Ewigkeit gezeichnet. Seit jenem Tag hatte Kai jedes Unheil über sich ergehen lassen – auch wenn er sich anfangs stets geweigert hatte. Doch eine Verweigerung hatte dazu geführt, dass John ihn nicht nur missbrauchte, sondern auch schlug. Irgendwann hatte Kai die blauen Flecken satt und sich John ohne Widerworte hingegeben.

„Komm her, mein Jung“, sagte John auffordernd. Er öffnete den ersten Knopf seiner Boxershorts.

Das Herz schlug Kai bis zum Hals. Widerwillig ging er langsam auf John zu …

3.4

Laut lachend stand Susi mit der Zigarette in der Hand vor ihrer besten Freundin Doris, die draußen auf der Treppe des zweiten Hochhauses saß und ebenfalls eine rauchte. „Ich schwör, ey!“

Doris fasste sich in ihr kurz gelocktes braunes Haar und lachte aus vollem Hals. „Du hast einfach den Müll auf dem Boden ausgekippt. Wie geil ist das denn?“

Gleichgültig zuckte Susi die Achseln und prustete. „Was macht die mich auch wieder so doof an?“

„Deine Mutter hat echt einen an der Waffel. Da kann ich ja echt froh sein, meine so gut wie nie zu sehen.“

„Sei froh, Alter, sei froh! Ich schwör dir, wenn du meine Alte hättest, hättest du diese Hure sicherlich schon um die Ecke gebracht.“

„Verprügelt wohl eher“, widersprach Doris. „Außerdem hätte ich ihr einen meiner vielen Dildos ausgeliehen“, witzelte sie. „Die Alte braucht echt unbedingt mal einen richtigen Stecher.“

„Die hat doch genug, diese verfickte Hure!“

„Ja, aber offensichtlich die Falschen. Kann ihr ja mal einen von meinen leihen.“

„Hör bloß auf! Die nimmt dein Angebot sonst noch an.“

„Nichts da!“, fluchte Doris. „Das sind meine Kerle.“

„Ha!“, machte Susi belustigt. „Dass du noch nicht schwanger bist, Alter!“

„Man muss nur wissen wie.“

„Als ob du verhüten würdest“, meinte Susi abschätzig.

„Sicher tu ich das. Wozu gibt es die Pille?“

„Und die Pille danach und die davor und die währenddessen“, neckte Susi sie.

„Ey, die Pille ist ein Wundermittel. Seitdem ich sie nehme, brauch ich keine Abtreibungen mehr.“ Sie lachte.

„Du hattest doch erst eine. Also eine richtige.“

„Ich weiß, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das letztens auf dem Klo auch eine war.“

Vor Lachen pinkelte Susi sich förmlich ein.

„Ist doch wahr! Als ob ich einen Scheißhaufen machen würde, nur dass der aus meinem Döschen und nicht aus dem Arsch kam. Das hat klatsch gemacht und so viel Blut, Alter!“

„Ich hätte voll Panik gekriegt, Alter!“, meinte Susi mit irrem Blick. „Oder wäre in Ohnmacht gefallen.“

„Du hättest Panik geschoben und herumgebrüllt“, war sich Doris sicher.

„Was hattest du vorher noch mal getrieben?“

„Hab mich selbst gefistet“, erwiderte Doris. „Mach das ja regelmäßig, sofern kein Mann da ist, der das für mich übernimmt.“

„Und dann haste Schmerzen bekommen oder was?“

„Ja, aber voll, ey. Ich gehe aufs Klo und spüre nur noch, wie etwas Großes aus mir herauswill, und plumps lag dieser rote Kackhaufen da vor mir.“

Abermals brach Susi in schallendes Gelächter aus. „Warste schon beim Arzt?“

„Ja, aber voll, ne? Zwar erst zwei Tage später, aber ich hatte schon Bedenken, dass etwas sein könnte. Aber alles war in Ordnung. Ein bisschen wund gescheuert, meinte die Ärztin, aber das war mir egal.“

„Danach haste dir bestimmt wieder die Faust reingeschoben, nicht?“

„Türlich“, bestätigte Doris breit grinsend. „Musst du auch mal machen. Ist echt geil.“

„Ne, danke. Bin total eng unten. Da passt mit Sicherheit nicht mal ein Schwanz rein.“

„War ich früher auch.“

„Ja, als kleines Kind und dann haste diese Öffnung zwischen deinen Beinen gefunden und dir seitdem jeden Tag deine Finger reingeschoben.“

„Genau so schaut es aus“, bestätigte Doris.

Die Haustür wurde geöffnet.

Doris schaute über die Schulter und lachte beim Anblick von Kai. „Haste wieder zu viel gekifft, oder was?“

Kai, der sich gerade erst mehrfach übergeben hatte, nickte. „War ein Joint zu viel.“

„Kiff mal weniger, ey“, meinte Susi. „Dann musste auch nicht ständig kotzen.“

„Komm, setz dich.“ Doris klopfte auf den Platz neben sich.

„Ich will stehen, Mann!“, gab Kai ihr unmissverständlich zu verstehen.

„Dann steh doch!“ Gespielt beleidigt verschränkte Doris die Hände vor ihrer gigantischen Brust.

„Wieso lacht ihr eigentlich so laut?“, fragte Kai, der ständig das Gefühl hatte, ein großes Geschäft auf dem Klo verrichten zu müssen.

„Wir haben gerade“, klärte Susi ihn auf, „über Doris‘ Abtreibungen geredet.“

„Warste schon wieder schwanger, Mann?“, wunderte Kai sich.

Susi lachte laut.

„Ey, nein, Alter!“, wehrte Doris mit genervter Miene ab. „Ich bin hier doch nicht ständig schwanger!“

„Bei dir weiß man nie“, erwiderte Kai, während er eine selbstgedrehte Zigarette aus der Schachtel nahm.

„Bist ja nur neidisch, dass ich keines von dir bekommen werde.“

„Geh mir weg mit Blagen, Alte!“

Susi runzelte fragend die Stirn. „Habt ihr beiden es etwa auch schon miteinander getrieben?“

Bei dem Gedanken, es mit Kai treiben zu müssen, schüttelte Doris sich vor Ekel. „Bäh, niemals!“ Kai gehörte zu den wenigen Burschen, mit denen Doris nie und nimmer in die Kiste gesprungen wäre. Dafür war Kai ihr eindeutig zu widerlich. Allein diese abgeknabberten und dreckigen Fingernägel fand sie abscheulich. Bei der Vorstellung, wie diese Finger sich in sie bohren würden, musste sie sich fast übergeben.

„Ey, Alte!“, regte Kai sich auf. „Du bist auch nicht nach meinem Geschmack!“

„Gott sei Dank!“

„Viel zu fett.“

„Ey!“, murrte Doris mit einem gekünstelten Lächeln. „So dick bin ich gar nicht. Hab fette Möpse, ja, aber …“

„Welche Größe haste noch mal?“, fragte Susi.

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