Kenneth E. Bailey - Jesus war kein Europäer

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Jesus war kein Europäer, sondern lebte in einer Kultur, die uns fremd ist. Dieses faszinierende, leicht verständliche Sachbuch liefert Einblicke in die Denkwelt Jesu und des Neuen Testaments. Durch die Beschreibung des kulturellen Umfelds, in dem Jesus gelebt und gewirkt hat, bekommt man ein tieferes Verständnis seiner Aussagen. Der Autor Kenneth E. Bailey hat Jahrzehnte lang im Nahen Osten gelebt und gelehrt. Für seine Analysen zieht er noch weitere arabisch-christliche Bibelausleger des Mittelalters heran. So erfährt man zum Beispiel, warum Jesus in der Krippe, aber nicht im Stall geboren wurde, oder warum er in den Staub schrieb, als die Ehebrecherin vor ihm stand. Eine wertvolle Neu-Interpretation vieler biblischer Texte.

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Offensichtlich wusste Jesus, dass seine Gegner jede Nacht wenigstens ein Rind oder einen Esel in ihrem Haus hatten. Am Morgen hatte jeder im Raum Tiere aus dem Haus gebracht und sie draußen angebunden. Der Synagogenvorsteher antwortete nicht: „Ich fasse am Sabbat niemals Tiere an.“ Es ist undenkbar, Tiere tagsüber im Haus zu lassen, und es gab keinen Stall. Eine der frühesten und am sorgfältigsten übersetzten arabischen Versionen des Neuen Testaments wurde – wahrscheinlich in Palästina – im 9. Jahrhundert angefertigt. Nur acht Exemplare existieren noch. Diese (aus dem Griechischen übersetzte) hervorragende Version gibt den Vers folgendermaßen wieder: „Bindet nicht jeder von euch sein Rind oder seinen Esel von der Futterkrippe im Haus los und bringt ihn nach draußen und tränkt ihn?“ 31Kein griechisches Manuskript enthält in diesem Text die Worte „im Haus“. Doch der arabischsprachige christliche Übersetzer im 9. Jahrhundert verstand den Text richtig. Hat nicht jeder eine Futterkrippe im Haus? In seiner Welt war dies bei allen Dorfbewohnern des Nahen Ostens der Fall!

Auch moderne Wissenschaftler haben über diese Dorfhäuser geschrieben, in deren einzigem Raum Futterkrippen vorhanden waren. William Thompson, ein arabischsprachiger presbyterianischer Missionar und Gelehrter des 19. Jahrhunderts, hatte Dorfhäuser in Bethlehem gesehen und gab seine Beobachtungen wieder:

„Mein Eindruck ist, dass die Geburt tatsächlich in einem gewöhnlichen Haus eines einfachen Bauern stattfand und der Säugling in eine der Futterkrippen gelegt wurde, wie sie noch immer in den Behausungen von Bauern in dieser Gegend zu finden sind.“ 32

Der anglikanische Gelehrte Eric F. F. Bishop, der von 1920 bis 1950 in Jerusalem lebte, schrieb:

Vielleicht … nahmen sie Zuflucht zu einem der Häuser in Bethlehem, in dem der untere Teil für die Tiere abgetrennt ist und in dem Futterkrippen aus dem Gestein ausgehöhlt sind, während der höher gelegene Teil der Familie vorbehalten ist. Solch eine unbewegliche Futterkrippe würde, gefüllt mit gehäckseltem Stroh, den Zweck einer Wiege erfüllen. 33

Seit über hundert Jahren gehen im Nahen Osten ansässige Geisteswissenschaftler davon aus, dass in Lukas 2,7 von einem Familienwohnraum die Rede ist, in dem an einer Seite Futterkrippen in den Boden gehauen sind. Wenn man dieser Auslegung folgt, bleibt noch die Frage, worin die „Herberge“ bestand. Wo genau war „kein Raum“ mehr?

Wenn Josef und Maria in einem Privathaus untergebracht waren und Jesus nach seiner Geburt in diesem Haus in eine Futterkrippe gelegt wurde, wie ist dann das Wort „Herberge“ in Lukas 2,7 zu verstehen? Die meisten (deutschen) Übersetzungen besagen, dass das Kind nach seiner Geburt in eine Futterkrippe gelegt wurde, „weil in der Herberge kein Raum für sie war“. Das klingt so, als hätten die Bewohner von Bethlehem die Familie abgewiesen. War das wirklich der Fall?

Die Entwicklung der Sprache hat ihre Tücken. „Kein Raum in der Herberge“ hat im Lauf der Zeit die Bedeutung „die Herberge hatte mehrere Zimmer und alle waren belegt“ angenommen. Das „Zimmer belegt“-Schild hing bereits draußen, als Josef und Maria in Bethlehem eintrafen. Doch das griechische Wort bedeutet nicht „ein Zimmer (Raum) in einer Herberge“, sondern viel mehr „Platz“ (topos) wie in „Auf meinem Schreibtisch ist kein Platz (Raum) für meinen neuen Computer“. Das müssen wir berücksichtigen, wenn wir das Wort betrachten, das uns als „Herberge“ bekannt ist.

Das griechische Wort in Lukas 2,7, das meistens mit „Herberge“ übersetzt wird, heißt katalyma. Dies ist nicht das übliche Wort für eine kommerzielle Herberge. Im Gleichnis vom barmherzigen Samaritaner (Lk 10,25-37) bringt der Samaritaner den verletzten Mann in eine Herberge. Das dort verwendete griechische Wort ist pandocheion. Der erste Teil dieses Wortes bedeutet „alle“, der zweite Teil ist von dem Wort für „aufnehmen“ abgeleitet. Ein pandocheion ist somit der Ort, der alle aufnimmt, also eine kommerzielle Herberge. Dieser geläufige griechische Begriff für Herberge war im Nahen Osten so bekannt, dass er über die Jahrhunderte als griechisches Lehnwort mit der gleichen Bedeutung – kommerzielle Herberge – ins Armenische, Koptische, Arabische und Türkische übernommen wurde.

Wenn Lukas ausdrücken wollte, dass Josef aus einer „Herberge“ weggeschickt wurde, hätte er das Wort pandocheion verwendet, das eindeutig eine kommerzielle Herberge bezeichnet. Doch in Lukas 2,7 ist ein katalyma überfüllt. Was also bedeutet dieses Wort?

Buchstäblich bedeutet katalyma einfach „Bleibe“ und kann viele verschiedene Arten von Unterkunft bezeichnen. Die drei für unsere Geschichte denkbare sind Herberge (wie üblicherweise in deutschen Bibelübersetzungen verwendet), Haus (wie es seit mehr als tausend Jahren in arabischen Bibelübersetzungen verwendet wird) und Gästezimmer (Bedeutung bei Lukas). Tatsächlich verwendete Lukas diesen wichtigen Begriff noch an anderer Stelle in seinem Evangelium, wo er im Text selbst definiert wird. In Lukas 22 sagt Jesus zu seinen Jüngern:

Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, wo er hineingeht! Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer [katalyma], wo ich mit meinen Jüngern das Passahmahl essen kann? Und jener wird euch einen großen, mit Polstern ausgelegten Obersaal zeigen. Dort bereitet! (Lk 22,10-12)

Hier wird das Schlüsselwort katalyma erklärt; es ist ein „Obersaal“, eindeutig ein Gästezimmer in einem Privathaus. Diese Bedeutung ist absolut einleuchtend, wenn man sie auf die Geburtsgeschichte anwendet. In Lukas 2,7 teilt Lukas seinen Lesern mit, dass Jesus in eine Futterkrippe (im Familienzimmer) gelegt wurde, weil in diesem Haus das Gästezimmer bereits belegt war.

Wenn das Wort katalyma am Ende des Lukasevangeliums ein Gästezimmer bezeichnet, das an ein Privathaus angebaut war (22,11), warum sollte es am Anfang des Evangeliums nicht die gleiche Bedeutung haben? Das Familienzimmer mit angebautem Gästezimmer hätte etwa wie in Abbildung 1.3 ausgesehen.

Abbildung 13 Typisches Dorfhaus in Palästina mit angebautem Gästezimmer Diese - фото 2

Abbildung 1.3: Typisches Dorfhaus in Palästina mit angebautem Gästezimmer

Diese Übersetzung für katalyma wurde von Alfred Plummer in seinem wegweisenden Kommentar gewählt, der Ende des 19. Jahrhunderts erschien. Plummer schreibt: „Es ist ein wenig zweifelhaft, ob die bekannte Übersetzung ‚in der Herberge‘ korrekt ist … Möglicherweise hat Josef die Gastfreundschaft eines Freundes in Bethlehem in Anspruch genommen, dessen ‚Gästezimmer‘ allerdings bereits belegt war, als Josef und Maria ankamen.“ 34

I. Howard Marshall trifft die gleiche Feststellung, erläutert ihre Bedeutung jedoch nicht weiter. 35Fitzmyer nennt das katalyma eine lodge, was für ihn „eine öffentliche Karawanserei oder ein Chan“ meint. 36Ich dagegen bin der Überzeugung, dass Plummer recht hat. Wenn dem so ist, warum wurde diese Bedeutung dann nicht von der – orientalischen und abendländischen – Kirche übernommen?

In der westlichen Welt hat die Kirche die von mir geschilderte Problematik nicht bemerkt. Wenn das traditionelle Verständnis der Erzählung nicht „kaputt“ ist, braucht man es auch nicht zu „reparieren“. Doch wenn die Probleme mit der traditionellen Auslegung klar hervortreten, muss man sie lösen. Im Orient gehören die meisten Christen zur hochverehrten orthodoxen Kirche. Was sagen denn die orthodoxen Überlieferungen dazu?

In der Christenheit des Nahen Ostens herrscht die Vorstellung vor, die Geburt habe in einer Höhle stattgefunden. Viele einfache Häuser in traditionellen Dörfern im Heiligen Land bestehen aus Höhlen, die weiter ausgebaut wurden. Die Überlieferung der Geburt in einer Höhle lässt sich bis zu Justin dem Märtyrer zurückverfolgen, der seine Werke in der Mitte des zweiten Jahrhunderts verfasste. Wie bereits angedeutet, ging die orientalische Überlieferung stets davon aus, dass Maria allein war, als das Kind geboren wurde. Im Gottesdienst der orientalischen Kirche wird sogar der Altar vor den Augen der Gläubigen verdeckt, und die Transsubstantiation, die Verwandlung der Elemente beim Abendmahl in Fleisch und Blut des Herrn, findet „hinter den Kulissen“ statt. Wie viel mehr musste dann die „Fleischwerdung des Wortes“ ohne Zeugen stattfinden? Pater Matta al-Maskin, ein koptisch-orthodoxer Gelehrter und Mönch des zwanzigsten Jahrhunderts, der sechs gewichtige Kommentare zu den Evangelien in arabischer Sprache verfasste, reflektiert voller Staunen über die heilige Maria allein in der Höhle. Er schreibt:

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