Emmanuelle Bayamack-Tam - Arkadien

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Die junge Farah, überzeugt, ein Mädchen zu sein, begreift eines Tages, dass ihr Körper nach und nach männlicher wird. Krankhafte Mutation oder sagenhafte Metamorphose?
Ihre Eltern haben in einer libertär lebenden Kommune Zuflucht gefunden, deren Mitglieder in der modernen Welt nicht zurechtkommen. Farah wächst in diesem von riesigen Wald- und Wiesenflächen umgebenen Paradies auf, wo sie mit anderen Kindern erlebt, wie die Erwachsenen mehr schlecht als recht ihre Ideale umsetzen: Absage an gesellschaftliche Normen, Freikörperkultur, freie Liebe und zwar für alle, auch für Alte und Kranke.
Das Wunder der Liebe entdeckt Farah mit Arcady, dem spirituellen Oberhaupt dieser bunten Gemeinschaft. Alles könnte so schön sein – wäre nicht ein Migrant in ihr Paradies eingedrungen, der die Kommune in helle Aufregung versetzt. Das Prinzip der universalen Liebe entpuppt sich als Lippenbekenntnis, man will sich hier genauso abriegeln wie in der Außenwelt. Alle, bis auf Farah, die sich jeder Zuschreibung entzieht: Mit ihrer jugendlichen Kühnheit wird sie zum Prüfstein für die Gemeinschaft und entwirft eine Utopie, in der wirklich alle Menschen aufgehoben sind, ungeachtet ihrer nationalen, sozialen oder sexuellen Identität.
Emmanuelle Bayamack-Tam zeichnet mit ihrem preisgekrönten neuen Roman in aller grausam-komischen Schonungslosigkeit ein Porträt unserer Welt – und lässt darin sanft das Bild der Unschuld aufleuchten.

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»Stört dich, dass ich bereits einen festen Freund habe?«

»Aber nein, überhaupt nicht!«

Er soll sich ja nicht einbilden, dass ich deswegen Skrupel hätte, und er soll auf keinen Fall dieses Versprechen zurücknehmen, das er mir gerade macht! Ich bin erst vierzehn, aber ich weiß bereits, dass ich ihn liebe und begehre, obwohl er schon fünfzig ist und sein Aussehen fast so viel zu wünschen übrig lässt wie meins: Arkady – klein, dicklich, mit hellen Glubschaugen und einem Wulst zwischen Nase und Oberlippe, der an Affen erinnert – ist alles andere als ein Ausbund an Schönheit. Er schließt die Arme noch fester um mich und flüstert mir ins Ohr:

»Ich werde immer für dich da sein, Farah, okay? Und du bestimmst, wo es langgeht. Wenn du willst, schlafen wir miteinander, aber wir müssen nicht.«

»Gefalle ich dir?«

Er zuckt mit den Schultern und reißt die Augen auf, als wäre meine Frage überflüssig oder die Antwort selbstverständlich: »Na klar!«

»Aber warum sagst du dann, dass ich verpfuscht bin?«

»Weil dein Kopf merkwürdig aussieht und dein Körper auch. Aber das kann mit der Zeit besser werden. Und wenn nicht, ist mir das scheißegal. Ich finde dich sexy.«

»Warum legen wir dann nicht gleich los?«

»Ich fände es besser, wenn du es mit jemandem tust, den du wirklich liebst. Zumindest das erste Mal.«

»Du bist es doch, den ich liebe!«

Er lacht, greift mit beiden Händen nach meinem Schopf, zieht daran und dreht mein Haar ein, als wollte er daraus einen Knoten machen. In seinem Blick liegt jetzt keine Spur Zärtlichkeit mehr, was ich in ihm erkenne, gefällt mir aber so gut, dass ich meine geballte Überzeugungskraft in meinen eigenen zu legen versuche. Wozu die Warterei? Kein anderer als er wird jemals diese Wirkung auf mich haben. Ich würde gern etwas sagen, aber ich traue meinen eigenen Worten nicht, nie im Leben werden sie dem Gefühl gerecht, das er in mir auslöst. Wie soll eine Vierzehnjährige den Mann ihres Lebens dazu überreden, sie mit einer ordnungsgemäßen Entjungferung über alle Maßen zu beglücken? Denn ich habe den Eindruck, dass er mir gerade etwas Derartiges angeboten und es zugleich auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben hat. Also probiere ich es mit seinen eigenen Worten, was mir nicht ganz leichtfällt:

»Ich werde nie wen finden, der mit mir geht! Das weiß ich ganz genau … Und ich will … den Sprung wagen. Jetzt gleich.«

»Aber du bist noch nicht mal voll sexualmündig! Soll ich deinetwegen im Gefängnis landen?«

Seinen Worten zum Trotz ist er durchaus verlockt, das spüre ich und drücke mein Becken fester an seins. Er reißt sich mit einer Hüftdrehung von mir los, aber ich habe den Eindruck, dass er dafür einiges an Willenskraft aufbieten musste.

»Farah, mein Schatz, lass uns ein anderes Mal darüber reden, einverstanden? Glaub mir, du bist noch zu jung.«

»Ich bin nicht zu jung. Ich bin zu hässlich!«

Immerhin kenne ich Arkady seit neun Jahren und nehme seine frohe Botschaft von jeher begierig auf. Um ihn anzustacheln, nimmt man am besten eine Hässlichkeit für sich in Anspruch, die er nicht anerkennt, weder bei mir noch bei irgendjemand anderem. Arkady gibt allen eine Chance, Buckligen, Fettleibigen, Schielenden, alten Schabracken oder abgehalfterten Beaus. Er stöhnt:

»Du bist perfekt. Denk einfach eine Weile nach, bevor du dich dem Erstbesten an den Hals wirfst.«

»Du bist nicht der Erstbeste! Ich kenne dich!«

»Und grade das ist schade. Nimm lieber einen Unbekannten, das wäre für dich erregender.«

»Du erregst mich!«

»Was weißt du schon von Erregung?«

Wie soll ich ihm erklären, dass mir außer Scham und Panik kein Gefühl vertrauter ist als dieses? Und warum widersteht er mir so hartnäckig, nachdem er mit allen anderen hier ins Bett gestiegen ist, auch mit meinen Eltern – die sind aber so leicht einzufangen, dass das nicht zählt, man braucht sie nur kurz anzuherrschen, damit sie zu allem Ja und Amen sagen. Doch selbst wenn man meine armen Eltern nicht mitzählt, ist Arkadys Jagdbeute immer noch beeindruckend. Meine Großmutter ist die einzige, die dabei fehlt, schließlich ist Arkady ganz und gar nicht ihr Typ. Was wäre denn ihr Typ? Problembeladene Frauen, die in der Regel fünfzehn bis zwanzig Jahre jünger sind als sie. Kirsten hatte nur geheiratet, um sich fortzupflanzen. Kaum war dieses Ziel erreicht, hielt sie sich an das, was ihr am meisten zusagte, und so sind Laurence, Valérie, Roxane, Malika und andere an mir vorbeidefiliert, lauter raschelnde, nach Vanille oder Mimose duftende Geschöpfe.

Komisch, wie schnell sich die meisten Leute festlegen: Mit zwanzig ist die Sache geritzt, nicht nur, ob man ausschließlich Männer liebt, oder ausschließlich Frauen, sondern auch, ob man brünett oder blond bevorzugt, sportlich oder intellektuell, Schwarze oder Araber usw. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass Arkady meine Großmutter anbaggern wollte, und aus ebenso sicherer Quelle, dass sie ihn zum Teufel gejagt hat, just wegen solcher lächerlich begrenzter Vorlieben. Aus mir unerfindlichen Gründen verabscheut sie alles Männliche. Mädels, die wie ich etwas kerlhaft anmuten, haben bei ihr keine Chance. Schoßhündchen hingegen schon, nimmt man ihre Neigung zu niedlichen lockigen Wesen ernst, für die Malika bis heute das beste Beispiel liefert; zugleich stellt sie für meine Großmutter einen Rekord dar, weil die beiden fast drei Jahre zusammen waren, mit allen anderen dauerte es selten länger als drei Monate. Kurzum – Arkady hätte gern meine Großmutter vernascht, gibt sich jedoch wählerisch, wo ich ihm aus freien Stücken und von ganzem Herzen meine jugendlichen Reize anbiete. Das beunruhigt mich, egal, wie ich es deute. Am liebsten würde ich weinen, beherrsche mich aber. Tränen passen nicht zu meinem Pferdegesicht. Anstatt meinem Kummer freien Lauf zu lassen, versuche ich, Garantien auszuhandeln:

»Na gut, aber wenn ich fünfzehn bin, dann machst du’s?«

»Ja, unter der Bedingung, dass ich nicht dein Erster bin.«

»Das ist doch Schwachsinn! Ich will keinen anderen als dich, und es soll ein Fest werden, verstehst du, eine Art Zeremonie.«

Jetzt habe ich ihn geködert, das spüre ich: Niemand liebt Feste mehr als Arkady. Im Liberty House werden ständig welche veranstaltet. Der Nachteil ist, dass ich mir für meine Entjungferung nicht unbedingt ein größeres Publikum wünsche, aber was sein muss, muss eben sein. Ich brauche nur noch acht Monate durchzuhalten. Bis dahin werde ich meinen Damenbart entfernen, meine Zähne und meinen Rücken richten lassen – ich werde die Schönste sein. Arkady bemerkt meinen betrübten Blick in den Spiegel.

»Hör auf, dich so anzustarren! Weißt du nicht mehr, was ich dir über Spiegel gesagt habe?«

Sobald es um ihn geht, fällt mir alles wieder ein, und seine Predigt über Spiegel zählt zu denen, die mich besonders begeistert haben. Einmal im Monat ruft Arkady uns alle zusammen, um Vorträge über die unterschiedlichsten Themen zu halten. Mit »uns« meine ich die Gäste des Liberty House, meist rund dreißig an der Zahl, mit unerheblichen Schwankungen, was häufiger durch Todesfälle bedingt ist als durch freiwillige Abreisen. Welcher zurechnungsfähige Mensch würde schon von sich aus eine so sichere Zuflucht verlassen, einen Ort, der so frei ist von allem, was die Außenwelt zur ständigen Bedrohung macht, zu einer Fallgrube, in der wir ein Leben lang vor uns hinsiechen sollen, wenn man überhaupt von Leben reden kann – wie Arkady uns gern in Erinnerung ruft: Was die meisten Menschen unter Leben verstehen, ähnelt nur sehr vage einem erfüllten Dasein; sie fristen eine kümmerliche Existenz, sie vegetieren dahin, sie sterben in der Erwartung, ihr Leben würde jeden Moment beginnen, aber dieser Moment kommt nie. Um ihr Leben zu beginnen, müssten sie sich zunächst allem entziehen, was sie langsam abtötet, das ist ihnen aber nicht bewusst, und selbst wenn es ihnen bewusst wäre, hätten sie dazu nicht die Kraft.

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