Emmanuelle Bayamack-Tam - Arkadien

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Die junge Farah, überzeugt, ein Mädchen zu sein, begreift eines Tages, dass ihr Körper nach und nach männlicher wird. Krankhafte Mutation oder sagenhafte Metamorphose?
Ihre Eltern haben in einer libertär lebenden Kommune Zuflucht gefunden, deren Mitglieder in der modernen Welt nicht zurechtkommen. Farah wächst in diesem von riesigen Wald- und Wiesenflächen umgebenen Paradies auf, wo sie mit anderen Kindern erlebt, wie die Erwachsenen mehr schlecht als recht ihre Ideale umsetzen: Absage an gesellschaftliche Normen, Freikörperkultur, freie Liebe und zwar für alle, auch für Alte und Kranke.
Das Wunder der Liebe entdeckt Farah mit Arcady, dem spirituellen Oberhaupt dieser bunten Gemeinschaft. Alles könnte so schön sein – wäre nicht ein Migrant in ihr Paradies eingedrungen, der die Kommune in helle Aufregung versetzt. Das Prinzip der universalen Liebe entpuppt sich als Lippenbekenntnis, man will sich hier genauso abriegeln wie in der Außenwelt. Alle, bis auf Farah, die sich jeder Zuschreibung entzieht: Mit ihrer jugendlichen Kühnheit wird sie zum Prüfstein für die Gemeinschaft und entwirft eine Utopie, in der wirklich alle Menschen aufgehoben sind, ungeachtet ihrer nationalen, sozialen oder sexuellen Identität.
Emmanuelle Bayamack-Tam zeichnet mit ihrem preisgekrönten neuen Roman in aller grausam-komischen Schonungslosigkeit ein Porträt unserer Welt – und lässt darin sanft das Bild der Unschuld aufleuchten.

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3.

Ich bin für die Anbetung geschaffen. In ihrem Klima blühe ich auf. Und niemand verdient Anbetung mehr als Arkady. Wäre ich ihm nicht begegnet, hätte ich vielleicht mein ganzes Leben damit zugebracht, mittelmäßige Menschen anzubeten, und es dadurch vergeudet. Ich hatte das unermessliche Glück, dass unser Retter sich als herausragender Mann erwies und der kultischen Verehrung, die ich ihm auf Anhieb und für immer angedeihen ließ, tausendmal wert war. Bevor ich ihn kennenlernte, hatte ich schon einen ausgeprägten Hang zur Vergötterung, nur dass sich dafür kein Gegenstand finden ließ: Meine Eltern lösten bei mir eher Mitleid aus und den Drang, sie zu beschützen, während ich meine Großmutter zwar sehr liebte, aber kaum zu ertragen vermochte. Arkady zog meine Inbrunst, meinen unbedingten Willen zu Fügsamkeit und selbstvergessener Hingabe sofort auf sich. Von den ersten Tagen unseres Lebens im Liberty House an hatte er mich auf den Fersen.

»Was machst du da, Farah Facette?«

»Ich komme mit dir mit.«

»Na gut, wie du willst.«

Er gewöhnte sich rasch an meine Gesellschaft und bedachte mich mit den gleichen flüchtigen Streicheleinheiten wie seine Meute von Katzen und Hunden – dennoch verfolgte er meine persönliche Entwicklung so aufmerksam wie niemand zuvor, weder meine armen Eltern noch meine Großmutter oder die Lehrerschaft in der Vor- und Grundschule; diese hatte lediglich meine Unansehnlichkeit und meine Ausgrenzung durch Gleichaltrige zur Kenntnis genommen, eine Ausgrenzung, die meine Lehrerinnen und Lehrer aufgrund der Gegebenheiten offenbar für unausweichlich hielten. Vermutlich dachten sie, wer so hässlich ist, müsse daran selbst ein klein wenig Schuld tragen.

Tatsächlich endete mit meiner Geburt eine lange Reihe von bemerkenswert attraktiven und makelfreien Wesen. In der Familie meiner Mutter pflegt man in Ermangelung anderer Eigenschaften und Ressourcen eben die Schönheit weiterzuvererben. Väterlicherseits sieht es nicht ganz so spektakulär aus, und trotzdem habe ich auf drei Generationen vergilbter Fotos nur harmonische Gestalten und ansprechende Gesichter entdeckt, weit entfernt von dem Anblick, den ich selbst biete, mit meinem krummen Rücken, meinen hängenden Lidern, meiner platten Nase, meinen konturlosen Lippen und dem animalischen Haaransatz. Die Pubertät hat alles nur noch schlimmer gemacht: Ich wurde knochig und klobig, meine Körperbehaarung geriet außer Kontrolle, und anstatt wie erwartet mächtig anzuschwellen, breiteten sich meine Brüste als eine Art Zittergelee über den Oberkörper aus, mit zwei kaum wahrnehmbaren lachsblassen Warzen. Beim sexuellen Wettbewerb bin ich folglich chancenlos, von vornherein disqualifiziert. Zu meinem Glück werden im Liberty House vor allem die Verlierer der großen Parade aufgenommen und den unerbittlichen Zwängen der Gesellschaft entzogen. Verglichen mit Arkadys anderen Gästen bin ich gar nicht mal so schlecht dran: Unter all diesen Fettleibigen, Scheckhäutigen, Bipolaren, Elektrosensiblen, Schwerdepressiven, Krebskranken, Polytoxikomanen und demenziellen Greisen mache ich mich sogar ganz gut. Immerhin bin ich jung und geistig gesund. So oder so ähnlich lautet die Botschaft von Arkady, als ich mich eines Tages an ihn wende, weil ich Klarheit erlangen möchte:

»Findest du mich hübsch?«

Ich nehme an, dass Mädchen in der Regel ihre Mütter danach fragen, aber wie soll ich das bei meiner Mutter wagen, die seit ihrem zartesten Alter unbestritten als herrliche Erscheinung gilt? Tatsächlich hatte Kirsten, als sie auf die vierzig zuging und das baldige Ende ihrer eigenen Modelkarriere vorausahnte, beschlossen, die Reize ihres einzigen Kindes in klingende Münze umzusetzen und es schon sehr früh zum Preispudel gemacht, zu einer Art vorzeitigen Minischönheitskönigin. Und obwohl meine Mutter zu sehr mit ihren Problemen beschäftigt ist, um auf ihr betörendes Aussehen Wert zu legen oder sich irgendetwas darauf einzubilden, wende ich mich für eine Beurteilung meines Äußeren trotzdem lieber an Arkady, der mich in dieser Hinsicht weniger einschüchtert. Ich kann nicht leugnen, dass er meine Frage sehr ernst nimmt, und so stellen wir uns gemeinsam vor einen großen Spiegel, der mit Rostflecken übersät ist. Während er mich hin und her dreht, um mich erst von vorn, dann im Profil und in Dreiviertelansicht zu begutachten, schöpfe ich allmählich wieder Hoffnung: Arkady ist ein Zauberer, der meine Schwachpunkte verschwinden lassen oder sie in überraschende Vorzüge verwandeln kann – aber da habe ich seine gnadenlose Ehrlichkeit und Offenheit nicht bedacht.

»Du bist ein bisschen … massig. Und deine Augen sehen so aus, als würden sie voreinander fliehen. Außerdem setzt dein Haar zu tief an, so wirkst du etwas beschränkt. Mach mal den Mund auf. Ja, deine Zähne sind gar nicht so übel, jedenfalls sind sie intakt. Schade nur, dass deine Vorderzähne …«

»Was ist mit meinen Vorderzähnen?«

»Sie stehen zu eng beieinander. Und du hast einen leichten Überbiss.«

»Was?«

»Macht doch nichts. Mir ist das lieber als diese überbehandelten Gebisse: ein und dasselbe Lächeln für alle – das ist so gar nicht meins!«

Ich weiß natürlich, dass Arkady Kieferorthopädie ablehnt, hätte aber selbst nichts gegen eine Zahnspange gehabt, wie sie alle tragen. Selbst ein Korsett hätte mich nicht gestört, denn ich habe, wie Arkady feststellt, einen Buckel – dabei sieht man in Frankreich schon seit Jahrzehnten keine Buckligen mehr.

»Deine Zähne sind ja noch passabel, aber das da, dein Rücken, da hätten deine Eltern doch zumindest …«

Er spricht den Satz nicht zu Ende, um Rehlein und Marqui keine Schuld zu geben, aber auch, um sich nicht selbst Lügen zu strafen, da er gern verkündet, man müsse sich so akzeptieren, wie man ist, mit seinen etwaigen Makeln – der dicken Nase, den Falten, der Orangenhaut, den vorstehenden Zähnen oder abstehenden Ohren, eben all dem, was die entsprechende Chirurgie zu korrigieren, zu reparieren, zu richten anbietet. Zwischen der Unbekümmertheit meiner leiblichen Eltern und den Dogmen meines geistigen Vaters werde ich so schnell keinen geraden Rücken erlangen, und so betrachte ich mich voller Verzweiflung in diesem altersbedingt doch schmeichelhaften Spiegel.

»Ich bin missraten.«

Jegliche Hoffnung auf Widerspruch wird auch jetzt wieder enttäuscht: Arkady nickt.

»Stimmt, sie haben dich ein bisschen verpfuscht. Aber nur ein bisschen, klar, nicht dass du mir noch das Wort im Mund umdrehst!«

Das, was er gesagt hat, macht mir schon genug zu schaffen, da brauche ich ihm keine schlimmeren Kränkungen zu unterstellen. Also hebe ich nur leicht meinen schweren Pony an, um die Stirn freizulegen und mein Gesicht dem strengen Blick von Arkady auszuliefern, dem ich nur recht geben kann: Etwas muss bei meiner Embryonalentwicklung schiefgegangen sein, hat mein rechtes Auge zu weit von meinem linken entfernt, meine Nase plattgedrückt, meinen Kiefer schwerer gemacht. Ich bin nur knapp, also wirklich ganz knapp an einer pathologischen Hässlichkeit vorbeigeschrammt. Gerade, als ich seufzend kehrtmachen will, packt er meinen Arm und zieht mich an sich.

»Wie alt bist du?«

»Vierzehn.«

»Hast du schon deine Regel?«

»Nein.«

»Lass uns noch ein Weilchen warten, aber wenn du in den nächsten zwei oder drei Jahren niemanden findest, der mit dir geht, und den Sprung wagen willst, kommst du am besten zu mir.«

»Wozu?«

»Keine Ahnung, das wirst dann du mir sagen.«

»Willst du mit mir gehen?«

»Warum nicht?«

»Aber du hast schon einen Freund …«

Diesen Einwand bringe ich nur der Form halber hervor, denn ich hätte nichts dagegen, dass Arkady den abscheulichen Victor betrügt, und vor allem nicht, wenn er es mit mir täte. Allein die Vorstellung, dass Arkady und ich miteinander Sex haben, bringt mich völlig aus dem Häuschen, Victor hin oder her. Er hält mich immer noch umfangen und blickt mich so zärtlich wie zweifelnd an:

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