DAS ENTWIRREN
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Epilog
Über die Autorin
Bücher von Rebekah Lewis
Bei diesem Werk handelt es sich um Fiktion. Namen, Charaktere, Unternehmen, Orte, Ereignisse und Vorkommnisse sind entweder Produkte der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv genutzt. Jede Ähnlichkeit zu tatsächlichen Personen, lebend oder tot, oder tatsächlichen Ereignissen ist rein zufällig.
Copyright © 2015 by Rebekah Lewis
Titel der englischen Originalausgabe: »The Unraveling«
Bearbeitung von Sandra Sookoo
Cover Design von Victoria Miller
Für die deutschsprachige Ausgabe:
Copyright Übersetzung © 2020 Carolin Kern
Herausgegeben von TekTime
Die Autorin erkennt an, dass Lewis Carroll alle Rechte an jedem Charakter, Ort oder jeglichem Bezug aus Alice’s Adventures in Wonderland, Through the Looking Glass und The Hunting of the Snark hat .
Alle Rechte vorbehalten.
Dieses Buch oder irgendein Teil daraus darf ohne die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Verlegers nicht vervielfältigt oder auf jegliche Art genutzt werden, außer für kurze Zitate in einer Rezension.
www.Rebekah-Lewis.com
Erstellt mit Vellum
Für Charles Lutwidge Dodgson, besser bekannt als Lewis Carroll, dessen Geschichten die Vorstellungskraft entfachten. Danke für das Erschaffen von Charakteren, die seit meiner Kindheit bei mir geblieben sind.
Für Jo Huysamen, unvergleichliche Marketing-Frau, für die Namensgebung von Melody und fürs Zuhören, wie ich beklagt habe tausend-Wort-Blog-Posts ohne eine Vorgabe zu schreiben. Für Summer Ross, dass sie mir geholfen hat den Buchtitel zu entwickeln. Und Sandra Sookoo, dass sie mir geholfen hat diesen Roman in Form zu bringen.
Am allermeisten für die Leser, die wissen wollten, was als nächstes passierte.
»Mit Liebe und Gesange
hält man die Welt in Gange.«
-Lewis Carroll,
Alice's Adventures in Wonderland
Der Hutmacher biss den Faden durch, den er gespannt hielt, und lächelte bei dem beruhigenden, subtilen pop , als er riss. Er stach die Nähnadel in ein großes Nadelkissen auf dem Tisch vor ihm und erfasste sein beendetes Meisterstück mit beiden Händen, um seine Arbeit zu begutachten. Es war ein Damenhut mit einer breiten Krempe, die an der Vorderseite leicht umgeklappt war, um die Augen vor den harschen Sonnenstrahlen abzuschirmen. Braunrot, mit einer pflaumenfarbenen Schleife. Eine Feder des Jubjub-Vogels setzte auf einer Seite einen Akzent, was einen chaotischen Farbausbruch bot.
Zufriedenheit strömte beim Ergebnis seines Handwerks durch seine Adern. Makellos, wie immer. Dennoch schwebte Beklemmung in seinem Hinterkopf, welche andeutete, dass sein tadelloses Talent etwas zu erschaffen nicht genug war. Alles, was er machte, kam exakt so heraus, wie er es sich ausgemalt hatte. Wo war das Mysterium? Die Herausforderung? Das Wunder ?
An einem Ort, der als Wunderland bekannt war, existierte sicherlich ein Wunder für dessen eigene Bewohner, oder nicht?
Die Miniaturglocke über seiner Vordertür läutete, lenkte den Hutmacher von seinen Gedanken ab. Er platzierte den Hut auf einen hölzernen Pflock, der ungefähr die Größe eines Frauenkopfs hatte, um ihn später in seinem Austellungssraum zu stellen. Dann wandte er sich der Tür zu. Er umklammerte mit seinen Händen die abgewetzte und verschrammte Oberfläche seines Arbeitstischs und wartete, dass sein Gast sich näherte, aber niemand erschien.
Mit einem Stirnrunzeln zappelte er auf dem Hocker. Dennoch verblieb die Türöffnung leer. Wurde er ausgeraubt? Wie äußerst seltsam. Er wurde noch nie zuvor beraubt und konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, wann das Wunderland einen Dieb hatte. Die Kriminalitätsrate hatte abgenommen, seit die Herzkönigin von ihrem Schicksal heimgesucht wurde.
» Ähm. Hier unten, Hutmacher.«
Er breitete seine Handflächen auf dem glatten Holz aus, erhob sich auf seine Füße und spähte über die Tischkante. Eine grau-schwarz-gestreifte Katze grinste zu ihm hoch, ließ seinen flauschigen Schwanz über den glatten Fußboden sausen. Marchy hatte am Tag zuvor für ihn gekehrt.
»Oh, du wieder.« Der Hutmacher schürzte abgeneigt seine Lippen. Devrel, der Letzte der Grinsekatzen, eine Rasse der Boojums, kam nur zu Besuch, wenn er etwas begehrte, was oft vorkam. »Wann hast du angefangen die Tür zu benutzen?«
»Ich war früher bereits hier und du hast mich ignoriert, sogar als ich mit dir gesprochen habe, also habe ich eine andere Herangehensweise versucht.« Er verschwand und der Hutmacher beanspruchte wieder seinen Platz auf dem Hocker, als die Katze aus dem Nichts auf seinem Tisch wieder erschien. Da die Katze sitzend beinahe zwei Fuß groß war, begegnete der blaue Blick der Katze dem seinen auf gleicher Ebene. »Ich benötige deine Hilfe.« Devrel hob eine Pfote und leckte sich zwischen seinen Krallen.
Wie er vermutet hatte. »Nein.«
»Wie bitte?« Devrels allgegenwärtiges Lächeln wankte. »Und ich dachte doch, dass wir Freunde wären.«
»Ich sagte nein.” Der Hutmacher griff zur Seite und nahm die Teetasse und Untertasse, die er dort gelassen hatte. Während er die Untertasse in einer Hand hielt, brachte er die Tasse an seine Lippen und … Er seufzte, blickte in die leere Tasse. Wieder einmal hatte er vergessen Tee einzugießen. Das sechste Mal diese Woche.
»Hutmacher, es ist nicht für mich. Es ist für Gareth.«
Natürlich war es das. Gareth, Schlächter des gefürchteten Jabberwocky, war Devrels Gefährte. Nun ja, nicht sein Gefährte Gefährte, aber sie waren dafür bekannt gemeinsam das Wunderland zu durchqueren. Sehr wie Marchy und Hutmacher, wurden sie selbst als Duo betrachtet. Wie dem auch sei, eine bloße Erwähnung des Namens dieses Mannes beschwor Feindseligkeit herauf, die er nicht überwinden konnte, auch wenn Gareth nicht komplett die Schuld gegeben werden konnte.
»Ihr beide schuldet mir noch immer fünf Knöpfe, zwei Fingerhüte und einen Flicken.«
Devrel ließ seinen Schwanz ruckartig zucken. »Du bekommst deine verfluchten Knöpfe. Sieht es so aus, als ob ich Taschen habe?«
»Ich habe dir als Geschenk zum Nichtgeburtstag eine Weste gemacht, dennoch weigerst du dich diese zu tragen. Deine Entschuldigung hat kein Gewicht – ich habe Taschen eingenäht.«
Devrel tätschelte seinen Handrücken mit einer weichen Pfote. »Und es ist eine entzückende Weste, aber ich trage sie nur zu besonderen Anlässen. Wir wollen doch nicht, dass sie ruiniert wird, oder?«
»Nein, vermutlich nicht.” Nichtsdestotrotz hatte der Hutmacher eine Menge Sorgfalt in diese Weste gesteckt. Es würde das kleine Biest nicht umbringen sie zumindest ab und an zu tragen. »Warum benötigt Gareth meine Hilfe? Ist er nicht mehr als in der Lage dazu alles zu erreichen, was er sich in den Kopf setzt?«
»Nicht wenn beide Königinnen jedes seiner Ersuchen ablehnen.« Er knurrte und ließ seinen Schwanz in schnellen Bewegungen zucken. »Erinnerst du dich an die Frau, für die du vor ungefähr sechs Wochen auf seine Forderung hin ein Kleid gemacht hast?«
Wie könnte er das Frauenzimmer vergessen, das sich geweigert hat mit seiner Art Maß zu nehmen zu kooperieren? Selbstredend war sie von dem Moment an, als er ein Lächeln in ihre Richtung hat aufblitzen lassen, an Gareths Hüfte geklebt. Der Hutmacher hatte den Ball der Roten Königin besucht um sicherzustellen, dass sie sein Werk nicht zu einem Gespött gemacht hatte. Glücklicherweise hatte die Robe am Ende doch anständig über ihrer Wirbelsäule gesessen. Hmmpf . Manche Menschen hatten keinen Respekt für die Kunst einer angemessenen Garderobe. Sie verdiente Gareth für all die Sorgfalt, die sie in Details legte.
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