Andreas Roth - Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962)
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Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962): краткое содержание, описание и аннотация
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Die Reiswitz gegenüber privatissime gemachten Anschuldigungen Krešeljakovićs an die Adresse Babingers, die letzterer, nachdem Reiswitz ihm davon unbedacht berichtet hatte, an Manojlović herangetragen hatte, führten bei Manojlović dazu, ein Exempel an Krešeljaković zu statuieren. 1929 wurde Krešeljaković an die bulgarische Grenze versetzt und ging 1932 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Der Schlusssatz seines Briefes an Manojlović vom 02.12.28 hatte Krešeljaković also nicht retten können: „Die südslawische Akademie und die Agramer Universität sind für mich als Kroaten Heiligtum, denen gegenüber ich … mich nicht versündigt habe.“ 343
Reiswitz, auf der anderen Seite, war zunächst äußerst verstimmt wegen Babingers Indiskretion. Am 19.12.28 teilte er ihm brieflich mit, „dass Sie die Sache Kr. nun doch vor Manojlović brachten war nicht schön von Ihnen. Ich sagte Ihnen schon in Sarajevo, dass Sie mir damit riesig schaden würden“. Doch aus dem bereits erwähnten Brief Reiswitz’ an den Konsul von Druffel aus dem Jahre 1930 geht hervor, dass Babinger und Reiswitz sich schlussendlich versöhnten: „Babinger und ich haben uns in diesem Jahr seit Sarajevo oft gesehen, eigentlich sind wir sogar jetzt befreundet und jetzt, wo ich ihn besser kenne, weiss ich auch, dass er nicht der grobe Egoist ist, für den ich ihn früher gehalten habe“.
Ebenso wenig wie es die Quellenlage zulässt, die Verdachtsmomente in Bezug auf Babinger abschließend aufzuhellen, ebenso wenig Klarheit gibt es hinsichtlich einer möglichen Nebenerwerbsquelle für Reiswitz selbst im Zusammenhang mit dem Transfer von Kulturgut. In einem Briefentwurf an seinen Vetter Hans Kurd Freiherr von Reiswitz und Kaderžin (1878–1949) 344vom 10.12.28 erläuterte Reiswitz sein Vorhaben. So habe er einen Tag vor seiner Abreise nach Deutschland mit dem Kustos Miodrag Grbić die Vereinbarung getroffen, dass dieser dem Vetter Hans „alle Antiquitäten, die das Museum selbst nicht kaufen kann, da es nicht viel Geld hat“ zum „Einkaufpreise“ anbieten werde. Monatlich habe Grbić ursprünglich sogar zehn Kleinplastiken offeriert, doch Reiswitz hielt drei für realistischer. Was die „Gewinnbeteiligung“ anbelangt, so möge Hans Kurd darüber befinden. Im weiteren Verlauf des Briefes betonte Reiswitz, dass er darauf bestanden habe, dass der zweite Kustos des Museums, Jozo Petrović, dieser Vereinbarung zustimmen müsse. Inwieweit diese angedachte Geschäftsidee in die Tat umgesetzt wurde, ist fraglich, ebenso wie die Legalität des Vorhabens. Es ist jedoch mehr als unwahrscheinlich, dass Reiswitz etwas Derartiges eruiert hätte, wenn es, in welcher Form auch immer, juristisch fragwürdig gewesen wäre.
Neben Krešeljaković lernte Reiswitz auch Derviš M. Korkut (1888–1969) in Sarajevo kennen. Korkut sollte im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielen im Zusammenhang mit der Rettung der mehr als 700 Jahre alten Haggadah von Sarajevo, einer ursprünglich aus Spanien stammenden jüdischen Handschrift, die Korkut 1942 dem deutschen Zugriff entzog, in dem er sie buchstäblich in letzter Minute aus dem Landesmuseum schmuggelte und bei einem Imam bis zum Kriegsende versteckte. Doch der muslimische Korkut rettete nicht nur ein jüdisches Buch, sondern auch ein jüdisches Mädchen, die Tochter eines verstorbenen Kollegen, Donkica Papo, die er in seinem eigenen Haus versteckte und als muslimisches Dienstmädchen ausgab. 345Für diese Tat wurde er 1994 zusammen mit seiner Ehefrau Servet von der Gedenkstätte Yad Vashem als einer der „Righteous Among the Nations“ anerkannt. 346
Korkut übernahm 1921 die Funktion des Sektionschefs im jugoslawischen Kultusministerium, kündigte aber 1923, um in die Politik zu gehen als Generalsekretär der Muslimischen Partei (Jugoslovenska Muslimanska Narodna Organizacija). Doch am 05.03.1927 wechselte er wieder in den Staatsdienst als Bibliothekar am Landesmuseum. 347
Reiswitz konsultierte Korkut offensichtlich im Kontext seiner Bogumilenrecherche. In einem Brief an Babinger vom 15.11.28 findet sich eine äußerst kryptische Passage: „Das Hasen-fell-Buch der Herren Korkut Vukovic Petronic 348stellte sich als eine der beliebten Wichtigkeitsblähungen heraus und hätte uns überdies beinahe einen noch einen Schwanz von Unannehmlichkeiten gebracht. Mit den Bogomilen hat es überhaupt nichts zu tun. Näheres mündlich.“ Einen Monat später erwähnte auch Babinger dieses mysteriöse Hasenfellbuch in seinem Brief an Reiswitz vom 11.12.28: „Ich bin mächtig gespannt, was Sie alles erzählen werden über das Hasenfell“.
Die zweite Erwähnung Korkuts erfolgte in Reiswitz’ Brief an Babinger vom 19.12.28. Augenscheinlich hatten Reiswitz und Korkut einen kameradschaftlichen Disput über die Erfindung des Luftschiffes: „Korkut behauptete mir gegenüber einmal, Graf Zeppelin hätte seine Erfindung von einem Kroaten namens Schwarz 349. Ich erwiderte daraufhin, dass ich um Beweise bäte und ehe ich diese nicht hätte, nicht daran glauben würde.“
Schließlich erwähnte Reiswitz Korkut beiläufig noch einmal in einem Brief an Böckschen vom 25.07.29. Korkuts Visitenkarte hat sich im Nachlass erhalten, auf welcher sein Titel „Sektionschef “ durchgestrichen ist und handschriftlich „Kustos des bosn.-herz. Landesmuseums Sarajewo“ hinzugefügt wurde.
Während das Hasenfellbuch Reiswitz nicht weiterbrachte bei der Erforschung der Bogumilen, so lernte er 1928 zumindest eine weitere bedeutsame Person kennen, die ihm helfen konnte: Vladimir Ćorović (1885–1941). Der Historiker und „the last polyhistor“ 350Ćorović stammte aus Mostar und hatte vor dem Ersten Weltkrieg im Landesmuseum von Sarajevo gearbeitet. Als Reiswitz seine Bekanntschaft machte, war er bereits Lehrstuhlinhaber in Belgrad. In seinem Brief an Babinger vom 15.11.28 urteilte Reiswitz wie folgt: „Was die Bogomilen betrifft, so habe ich in Corovic wirklich den Mann gefunden, den Sie schilderten und den ich brauche. Strotzend vor Lust an seiner Arbeit und in allem positiv … kommt er gleich in medias res und wird – überzeugt von der Wichtigkeit einer … Bogomilenbibliographie… alles tun, um mir Umwege zu ersparen.“ Ćorović ging in der Tat – allerdings erst in seinem opus magnum zwölf Jahre später – auf die Bogumilen in Bosnien ein. 351
Wie sich die Bekanntschaft mit Ćorović entwickelte, ist nur bruchstückhaft überliefert. Am 29.03.36 schrieb Reiswitz an Böckschen, dass der Oldenbourg-Verlag seinen gerade veröffentlichten „Fahrplan“ – so der familieninterne Terminus für Reiswitz’ als Buch erschienene Habilitationsschrift – zur Rezension in Politika an Ćorović geschickt habe, obwohl Reiswitz als Politikarezensenten eigentlich seinen Freund, den Journalisten Predrag Milojević (1901–1999) 352vorgesehen hatte. Kurz darauf, am 30.04.36, meldete sich Ćorović in einem persönlichen, handgeschriebenen Brief bei Reiswitz: „Ich habe Ihr schönes Buch mit Dankbarkeit bekommen und schon gelesen. Das Buch ist höchst interessant und sehr gut. … Es wird uns sehr freuen, wenn Sie die nützliche Arbeit fortsetzen möchten; für weitere Ausgestaltung der deutsch-jugoslawischen Beziehungen werden solche Beiträge eine überaus fördernde Wirkung haben.“ Ćorovićs eigene historiographische Arbeit wurde allerdings im Jahre 1936 als für die Förderung der deutsch-jugoslawischen Beziehungen nicht unbedingt vorteilhaft angesehen. Woran lag das?
Sechs Jahre später, am 30.12.42, schrieb Reiswitz aus Belgrad, im 5. Stock des Deutschen Wissenschaftlichen Instituts (DWI) sitzend, an seine Mutter. Direkt vor ihm an der Wand waren Regale mit dem Bibliotheksbeständen von Ćorović angebracht. Nach seiner Flucht aus Belgrad und seinem fatalen Flugzeugabsturz über dem Berg Athos am 12.04.41 war Ćorovićs Buchbesitz konfisziert und ins DWI verbracht worden. 353Ćorović hatte sich, so Reiswitz, „leider als hochgradiger Freimaurer“ entpuppt, der „ins Ausland floh und dessen schöne Bibliothek wir infolgedessen als Feind-Bibliothek sichergestellt haben“. 354Allerdings ging es den deutschen Besatzern nicht vornehmlich um Ćorovićs bibliophile Schätze, sondern um sein 1936 fertiggestelltes Buch über die serbisch-österreichischen Beziehungen im 20. Jahrhundert 355und die dazugehörige Quellen- und Materialsammlung. In diesem Buch, dessen Auslieferung kurzfristig durch den jugoslawischen Ministerpräsidenten und Außenminister Milan Stojadinović (1888–1961) unterbunden worden war, identifizierte Ćorović Österreich-Ungarn als die alleinig schuldige Macht am Ersten Weltkrieg. Obwohl es sich bei Ćorovićs Werk um eine Auftragsarbeit der jugoslawischen Regierung aus dem Jahre 1930 handelte, mit der ursprünglichen Absicht zu belegen, dass Serbien unschuldig am Kriegsausbruch war, vermutete Stojadinović, dass diese Hauptthese Hitler vor den Kopf stoßen könnte. Die gesamte bereits gedruckte Auflage wurde einbehalten – was den jugoslawischen Steuerzahler 226.000 Dinar kostete. 356
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