Ulrich Brunner - Lernen S' Geschichte, Herr Reporter!

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Dem Mythos Bruno Kreisky auf der Spur
Wie war es als Journalist, einen Politiker mit Ecken und Kanten wie Bruno Kreisky aus nächster Nähe zu erleben? Ulrich Brunner, der einst von Kreisky mit dem legendären Zitat «Lernen S' Geschichte!» angegangen wurde, erzählt von seinen Begegnungen mit dem Staatsmann und lässt uns hinter die Kulissen blicken. Wie unterschieden sich Privatmann und öffentliche Person? Woher kamen seine politischen Ambitionen? Wie hat er die Politik Österreichs nachhaltig geprägt?
– Porträt eines herausragenden SPÖ-Politikers: Wie Kreiskys Biografie mit der Entwicklung der Zweiten Republik verschränkt ist
– Packend geschrieben, mit Insiderwissen, über das nur wenige verfügen: Ulrich Brunners Erinnerungen an den Jahrhundertkanzler
– Willy Brandt, Olof Palme, Otto Bauer, Dr. Karl Renner: Welche Persönlichkeiten beeinflussten Kreiskys politisches Selbstverständnis?
– Der Sozialdemokratie verpflichtet: Wie die Unterdrückung durch den Austrofaschismus Kreisky prägte
Lieber Staatsschulden und dafür Vollbeschäftigung: Die Prioritäten des Staatsmannes Kreisky
Arbeitslose hätten ihm mehr schlaflose Nächte bereitet als weniger Geld in der Staatskasse: Durch solche und andere Zitate, oft aus dem berühmten Pressefoyer entnommen, ist Kreisky auch heute noch im politischen Gedächtnis präsent. Ulrich Brunner, selbst jahrzehntelang Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, begann seine Karriere bei der Arbeiterzeitung und war schließlich beim ORF beschäftigt. In diesem Sachbuch kommentiert er die Ära Kreisky ebenso kenntnis- wie anekdotenreich aus der Perspektive des Journalisten und Wegbegleiters. Dadurch ist ihm eine Biografie gelungen, die den Mythos Kreisky durchaus kritisch hinterfragt und die Geschichte der SPÖ nachzeichnet – eine genauso unterhaltsame wie informative Reise durch die Nachkriegsgeschichte Österreichs!

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Von dieser Aktion Pollaks wurde noch lange im »Vorwärts« erzählt, jedenfalls mehr als über seine Leitartikel. Die Arbeiter-Zeitung kam mit ihrem intellektuellen Zuschnitt immer weniger an die Arbeiter heran. Pollak war ein konservativer Zeitungsmacher, für den Bilder in einer Zeitung überflüssig waren. Die von ihm verächtlich genannte »Bilderlpresse« in Form der Kronen-Zeitung fand bei SPÖ-Mitgliedern allerdings immer mehr Zuspruch. Es hatte schon in den 1950er-Jahren die Idee gegeben, die gut gehende SPÖ-Wochenzeitung Das Kleine Blatt täglich herauszugeben. Das Kleine Blatt war schon in der Zwischenkriegszeit als Tageszeitung erschienen, verbreitete sozialdemokratische Politik volksnäher als die Arbeiter-Zeitung und hatte eine Auflage von 160 000 Exemplaren. Oscar Pollak war gegen ein Wiederaufleben des kleinformatigen Blattes als Tageszeitung, weil er fürchtete, dass die Arbeiter-Zeitung damit Leser verlieren würde. Pollaks Einfluss in der Partei war sehr viel größer, als man bei einem Chefredakteur des Parteiorgans vermuten würde. Er war schon vor 1933 Chefredakteur gewesen und hatte dann in der Emigration eine herausragende Rolle gespielt, als er gemeinsam mit Karl Czernetz in London eine Gruppe von österreichischen Exil-Sozialisten leitete.

Ich glaube nicht, dass Das Kleine Blatt als kleinformatige Tageszeitung gegen die anderen Boulevard-Zeitungen am Markt hätte lange bestehen können. Meine persönlichen Erfahrungen sprechen dagegen. Als sich die Kronen-Zeitung immer häufiger auf die Wiener Stadtregierung einschoss und vor allem Vizebürgermeister Felix Slavik als Zielscheibe auswählte, gründete die Wiener SPÖ 1967 die kleinformatige Neue Zeitung , was mir den Wechsel vom Korrektorenjob im »Vorwärts« in die Redaktion dieser Zeitung ermöglichte. Felix Slavik formulierte als einziges Ziel der Neugründung: »Ihr sollt der Kronen-Zeitung schaden!« Die junge Redaktion versuchte, die Kronen-Zeitung mit reißerischen Kriminalgeschichten zu überbieten. Daraufhin beschwerten sich einige Funktionäre der Wiener SPÖ, weil ihnen das zu weit ging. Da uns auch der Kampagnen-Journalismus, wie er von Krone -Chef Hans Dichand forciert wurde, nicht zu Gebote stand, blieb der Schaden für die Kronen-Zeitung begrenzt. Die Auflage der Neuen Zeitung erreichte nie nennenswerte Höhen und wurde 1971 eingestellt. Die Lehre aus dieser Geschichte: Eine Partei, die anständig bleiben will, kann keine Boulevard-Zeitung herstellen, die mit Appellen an die niedrigen Instinkte der Menschen ihre Mitbewerber am Boulevard übertrumpfen will.

Als Oscar Pollak 1963 einem Herzinfarkt erlag, verübte seine Frau zwei Tage später Selbstmord, weil sie ohne ihren Mann nicht mehr leben wollte. Das Ehepaar Pollak bekam ein sozialdemokratisches »Staatsbegräbnis«. Die Särge der beiden Toten wurden im Hof des »Vorwärts« aufgebahrt. Die gesamte Belegschaft versammelte sich im Hof, außer der Parteiprominenz war auch Bundespräsident Adolf Schärf gekommen. Die Trauerrede hielt SPÖ-Zentralsekretär Otto Probst. Später sagte mir ein Kollege: »Das war ein Gemeinschaftsgefühl, wie ich es zuletzt vor 1933 erlebt habe!« Der alte Parteigenosse spielte damit auf jene Zeit an, als die Sozialdemokratie in Österreich für alle Lebensbereiche eigene Vereine geschaffen hatte – in bewusstem Gegensatz zu bürgerlichen Organisationen, auch weil letztere oft durch hohe Mitgliedsbeiträge Arbeiter fernhielten. Konsum, ASKÖ, ARBÖ, Arbeiter-Sängerbund, ja selbst für Briefmarkensammler und Fischer gab es eigene Vereine. Als Gegenstück zum Alpenverein, der deutschnational ausgerichtet war und außerdem einen Arierparagrafen in seinen Statuten hatte, gab es die Naturfreunde. All das wurde der Arbeiterschaft durch das Dollfuß-Regime geraubt, die Arbeiter verloren damit ein Stück Heimatgefühl.

Der »Vorwärts« war ein sehr sozialer Betrieb. Die Arbeitszeit war kürzer als in anderen Betrieben. Die Arbeiter-Zeitung ging schließlich nicht nur am Leserschwund zugrunde, sondern auch an der viel zu teuren Herstellung. Ein Maschinensetzer musste in der Stunde 90 Zeilen setzen, also in acht Stunden 720 Zeilen. Ein guter Setzer schaffte aber 200 Zeilen in der Stunde. Nach vier Stunden war damit die Arbeit getan und er konnte nach Hause gehen. Auch an den Rotationsmaschinen stand lange viel zu viel Personal. Die damaligen Druckmaschinen schafften in einer Nacht nicht mehr als 100 000 Zeitungen. Da die Arbeiter-Zeitung aber in ihrer Blütezeit nach 1945 bis zu 200 000 Zeitungen verkaufte, mussten zwei Rotationsmaschinen in Betrieb genommen werden. Diese wurden noch jahrelang in Betrieb gehalten, obwohl die Arbeiter-Zeitung nur noch 80 000 Zeitungen verkaufte. Erst nach langen Verhandlungen mit dem Betriebsrat wurde eine Maschine stillgelegt und damit ein Dutzend Arbeitsplätze eingespart.

In den 1970er-Jahren wurde auch Parteifunktionären klar: Der »Vorwärts« produzierte zu teuer. Eine Reihe von SPÖ-Organisationen wechselte mit ihren Publikationen zu privaten Druckereien, die billigere Angebote machten. Die AZ , wie die Arbeiter-Zeitung seit einigen Jahren in der Kurzformel hieß, wurde bis 1985 im »Vorwärts« gedruckt, dann 1989 verkauft, womit sie auch den Status als Zentralorgan der SPÖ verlor. Das war aber zu spät, um eine linke Tageszeitung, die nicht unter Kuratel der Parteiführung stand, am Markt etablieren zu können. 1991 wurde die AZ schließlich eingestellt. Die stark verschuldete SPÖ musste schließlich den großen Gebäudekomplex des »Vorwärts« verkaufen. Der sozialistisch geführte Betrieb konnte sich in einem kapitalistischen Umfeld nicht behaupten. Vom »Vorwärts«, einst Zentrum der österreichischen Sozialdemokratie, blieb nur noch die Fassade. Sie wurde unter Denkmalschutz gestellt. Dahinter blieben noch einige Räume erhalten, die den Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung und das Kreisky-Archiv beherbergen. So blieb wenigstens die Dokumentation des Wirkens von Bruno Kreisky an jenem Ort, der ihm so viel bedeutet hatte.

BEI DEN SOZIALISTISCHEN STUDENTEN

1965 legte ich nach vier Jahren Abendstudium am Gymnasium für Berufstätige die Maturaprüfung ab. Anschließend entschied ich mich, Rechtswissenschaften zu studieren – nicht aus Neigung, sondern weil dies das einzige Studium war, das man nebenberuflich einigermaßen bewältigen konnte. Dass ich der Studentenvereinigung der SPÖ beitrat, war für mich selbstverständlich. Als ich 1965 beim VSStÖ auftauchte, war gerade ein Machtwechsel von den Rechten zu den Linken im Gange. Es ging dabei um den Führungsanspruch zwischen jenen, die sich als traditionelle Sozialdemokraten sahen, und jenen, die von einer mehr oder weniger radikalen sozialistischen Umgestaltung der Gesellschaft träumten.

Ich war bereits 27 Jahre alt, als ich zu den Studenten stieß, hatte einschließlich Lehrlingszeit 13 Jahre Berufserfahrung und ein hartes Abendstudium hinter mir. Ich empfand vieles, was da an marxistischen Theorien diskutiert wurde, als weltfremd, ließ mich aber von der Stimmung hinreißen und gab den Linken meine Stimme. Als Obmann der Linken wurde mit meiner Stimme Peter Kreisky zum Obmann des Wiener VSStÖ gewählt. Als eloquente Debattenredner für die Linken sind mir in Erinnerung: Norbert Rozsenich, später Präsident von Forschung Austria, Peter Kowalski, Sektionschef im Sozialministerium, sowie der langjährige Abgeordnete im National- und Bundesrat Albrecht K. Konecny. Verbandssekretär der SPÖ-Studenten war Erich Schmidt, später Landwirtschaftsminister. Auch der spätere Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny engagierte sich für die Linken. Alle Genannten haben in ihren späteren Funktionen gute Arbeit geleistet, den revolutionären Elan der Studentenzeit konnten sie aber kaum in ihre Funktionen hinüberretten. Für alle gilt mehr oder weniger, was der einst linke Grünpolitiker und spätere deutsche Außenminister Joschka Fischer sagte: »Die Verwandlung des Amtes durch den Menschen dauert etwas länger als die Verwandlung des Menschen durch das Amt.«

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