Ingo Reich - Deutsche Sprachwissenschaft. Eine Einführung

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Alle Kerngebiete der deutschen Sprachwissenschaft werden in diesem Studienbuch konzentriert und einprägsam erklärt: Textlinguistik, Pragmatik, Syntax, Wortbildung, Flexionsmorphologie, Semantik und Phonologie. Hinzu kommen Kapitel zu wichtigen Themen wie Erstspracherwerb, Sprachverarbeitung und Sprachwandel.Von zwei Experten der universitären Lehre verfasst und in der Praxis erprobt, liefert dieses klar strukturierte Grundlagenbuch genau das, was Studierende im Grundstudium der Germanistik oder Linguistik brauchen.
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Die zentrale Bedeutung der beiden Kriterien illokutionärer Witz und Wort-Welt -Ausrichtung für die Klassifikation von Sprechakten wird vor allem dann verständlich, wenn man weiß, dass Searle (1969) sprachlichen Äußerungen generell eine Struktur F ( p ) zuschreibt, in derIllokutionäre Kraft und propositionaler Gehalt eine illokutionäre Kraftillokutionäre Kraft F ( Force ) auf einem propositionalen GehaltGehaltpropositionaler p operiert. Mit diesen Kriterien (und weiteren Überlegungen) kommt Searle (1979) zu einer Taxonomie, die fünf verschiedene Klassen unterscheidet (vgl. hierzu Abb. 3.3): Assertive, Direktive, Kommissive, Expressive und Deklarative.

Abb 33 Die Searlesche Klassifikation von Sprechakten Das klassische - фото 21

Abb. 3.3: Die Searle’sche Klassifikation von Sprechakten

Das klassische Beispiel für Assertive Sprechakteeinen assertiven SprechaktSprechaktassertiver ist die bereits vielfach erwähnte Behauptung: Wenn ich sage, dass Frankreich 2018 Weltmeister geworden ist, dann behaupte ich damit einen unabhängigen Sachverhalt (↓) und kommuniziere gleichzeitig, dass ich die Aussage für wahr halte. (Hier sollte sich der eine oder die andere an die Grice’sche Maxime der Qualität erinnert fühlen.) In diese Klasse fallen aber auch hypothetische Annahmen der Art wenn die Erde ein Scheibe wäre, dann würde man irgendwann runterfallen . Die Klasse der assertiven Sprechakte ist vergleichsweise klar umrissen und insgesamt wenig kontrovers.

Das kann von den beiden nächsten Direktive und kommissive SprechakteKlassen, den DirektivenSprechaktdirektiver und den KommissivenSprechaktkommissiver, nicht unbedingt behauptet werden. Der typische Fall eines direktiven Sprechakts ist die schon erwähnte Aufforderung, bei der der Sprecher den Adressaten auf eine (über die Äußerung präzisierte) zukünftige Handlung verpflichten möchte. Bei kommissiven Sprechakten wie dem Versprechen ist es dagegen der Sprecher selbst, der sich auf eine zukünftige Handlung verpflichtet. Da in beiden Fällen die Äußerung der Auslöser für die spätere Handlung ist, ist die Wort-Welt-Ausrichtung in beiden Fällen gleich: [55]Welt-nach-Wort (↑). Damit ist die Searle’sche Taxonomie aber keine Kreuzklassifikation mehr, in der jede Merkmalsausprägung nur genau eine Klasse charakterisiert.

In die Klasse der Direktive fallen nach Searle darüber hinaus auch Problemfälle und eine alternative KlassifikationFragen, da diese als eine Aufforderung an den Adressaten aufgefasst werden können, eine Antwort zu geben. In Brandt et al. (1992) wird allerdings kritisch angemerkt, dass bei Fragen der propositionale Gehalt grundsätzlich unabhängig von der Äußerung ist: Wenn ich frage, wer 2018 Weltmeister geworden ist, dann steht das bereits vor meiner Äußerung fest. Daraus sollte man aber schließen können, dass Fragen wie Assertive eine Wort-nach-Welt -Ausrichtung (↓) haben, die offenbar mit der Welt-nach-Wort -Ausrichtung (↑) von Direktiven kollidiert. Daher fassen Brandt et al. (1992) Assertive und Fragehandlungen in einer Klasse der DarstellungshandlungenHandlungDarstellungshandlung zusammen, die allein über die Wort-Welt-Ausrichtung Wort-nach-Welt (↓) definiert ist. Kommissive und Direktive bilden in dieser alternativen Taxonomie eine gemeinsame Klasse von RegulierungshandlungenHandlungRegulierungshandlung, die über die Wort-Welt-Ausrichtung Welt-nach-Wort (↑) konstituiert wird.

Die Klasse Expressive Sprechakteder expressiven SprechakteSprechaktexpressiver (die man in Brandt et al. 1992 als Klasse der Ausdruckshandlungenwiederfindet) scheint dagegen wiederum recht homogen über den Ausdruck psychischer Zustände charakterisiert zu sein. Hierunter fallen zum Beispiel der Ausdruck von Bedauern, von Freude oder von Schmerz. Searle fasst unter diese Gruppe allerdings auch Begrüßungen ( Guten Morgen! ) oder Gratulationen ( Gratulation zur Beförderung! ), bei denen nicht notwendigerweise ein entsprechender psychischer Zustand vorliegen muss und die möglicherweise nicht einmal notwendig einen solchen psychischen Zustand kommunizieren. Auch die Annahme einer fehlenden Wort-Welt-Ausrichtung ist durchaus nicht unkontrovers, da der Ausdruck von Schmerz oder von Freude offenbar einen entsprechenden psychischen Zustand voraussetzt. Das Kriterium der Wort-Welt-Ausrichtung orientiert sich folglich sehr eng an der semantischen Unterscheidung zwischen propositionalem und expressivem Gehalt einer Äußerung, eine Unterscheidung, auf die wir in Kapitel 7zurückkommen.

Die letzte Klasse in Searles Taxonomie, die Deklarative Sprechakteder deklarativen SprechakteSprechaktdeklarativer, ist die vielleicht prominenteste Klasse, da entsprechende Sprachhandlungen bereits in Austin (1962) unter dem Begriff der performativen SprechakteSprechaktperformativer eingehend diskutiert werden und sich bei diesen Fällen der Handlungscharakter der Äußerungen vielleicht am deutlichsten herauskristallisiert: Wenn die Bundespräsidentin den zukünftigen Kanzler (fristgerecht nach der Kanzlerwahl) ernennt, dann ist die betreffende Person mit der Ernennung (durch [56]Verlesen und Übergabe der Ernennungsurkunde) Kanzler. Mit anderen Worten: Die Äußerung selbst verändert die Welt (und dies eben nicht nur in dem Sinne, dass etwas neu geäußert wurde oder dass sich der kognitive Zustand des Adressaten durch die Verarbeitung der Äußerung verändert hat). Deklarative Sprechakte sind in der Regel an ein Ritual oder zumindest an eine Art von Autorität gebunden: In Deutschland kann nur der Bundespräsident jemanden zur Kanzlerin ernennen und dies auch nur unter ganz spezifischen formalen Vorgaben. Andererseits kann natürlich ein Kind beim Playmobil-Spielen ganz informell qua Autorität festlegen, dass die eine Playmobil-Figur im Spiel jetzt der Papa ist und die andere die Mama.

3.6 Zwischen Semantik und Pragmatik

Die Diskussion in den letzten fünf Abschnitten hat gezeigt, dass sprachliche Kommunikation auf verschiedenen Ebenen stattfindet: explizit sprachlich kodiert, aber auch implizit (nicht-monoton) inferiert; auf einer inhaltlichen (propositionalen) Ebene, aber auch auf einer Handlungsebene. Möchte man sich dieses System nochmals in Gänze am Beispiel der Äußerung ich habe gerade leider viel zu tun vor Augen führen, dann könnte dies wie folgt aussehen: Für jedes einzelne Wort in dem Satz ich habe gerade leider viel zu tun haben wir in unserem mentalen Lexikon eine gelernte Bedeutung abgespeichert, Von der Ausdrucksbedeutung zur Äußerungsbedeutungdie AusdrucksbedeutungAusdrucksbedeutung des Wortes. In dem Satz ich habe gerade leider viel zu tun werden diese Ausdrucksbedeutungen entlang der syntaktischen Struktur zu einer komplexen Ausdrucksbedeutung kombiniert. Diese komplexe Ausdrucksbedeutung muss (um beurteilbar zu sein) in der Äußerungssituation verankert werden, insbesondere muss den deiktischen Ausdrücken ein referenzieller Bezug zugewiesen werden. Das Resultat der Verankerung der Ausdrucksbedeutung des Satzes im Äußerungskontext haben wir seine ÄußerungsbedeutungÄußerungsbedeutung genannt.

Wie wir in Kapitel 7noch sehen werden, kann sich diese Äußerungsbedeutung grundsätzlich aus expressiven und aus propositionalen Bestandteilen zusammensetzen. Beschränken wir uns auf den propositionalen GehaltGehaltpropositionaler der Äußerungsbedeutung des Satzes ich habe gerade leider viel zu tun (»dass ich gerade viel zu tun habe«), dann fällt dieser im Wesentlichen mit dem zusammen, was Grice (1975) als das GesagteGesagtes bezeichnet hat. Mit der Äußerung von ich habe gerade leider viel zu tun wird dieser propositionale Gehalt (das Gesagte) behauptet (Handlungsebene). Ausgehend von der Behauptung des Gesagten können nun auf der Basis der Grice’schen Maximen weitere Annahmen darüber getroffen [57]werden, worin der Von der Äußerungsbedeutung zum kommunikativen Sinneigentliche kommunikative Sinnkommunikativer Sinn der Äußerung besteht, was mit ihr gemeintGemeintes ist. In einem Kontext, in dem ein Studierender außerhalb der Sprechstunde an meine Tür klopft und etwas mit mir besprechen möchte, könnte dies zum Beispiel die Aufforderung sein, ein anderes Mal vorbei zu kommen. Dies wäre eine (partikulare) Konversationsimplikatur. Die Beziehung der fraglichen Ebenen zueinander ist in Abbildung 3.4 schematisch dargestellt.

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