Ferry Maier - Willkommen in Österreich?

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Die österreichische Zwischenbilanz zur großen Flucht und was wir daraus lernen können
Ein engagiertes Plädoyer für Deutschkurse statt Grenzzäune
Wir schaffen das. Angela Merkels umstrittene Losung aus dem Fluchtsommer 2015 stellt eine Zäsur in der europäischen Zeitgeschichte dar. Doch bis heute kann sich Europa nicht auf eine gemeinsame Flüchtlingspolitik einigen. Schaffen wir das? In Österreich findet man Antworten auf diese komplexe Frage, wenn man einen Blick zurück auf die Zeit der Fluchtbewegung wirft und eine Zwischenbilanz zieht: Was ist damals im Land passiert, wie hat die Politik agiert, was können wir daraus lernen?
Ferry Maier wirft einen Blick hinter die Kulissen der österreichischen Innenpolitik und berichtet über die Hintergründe und Erfahrungen jenes Jahres, als der einstige Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad und er im Auftrag der Bundesregierung die Flüchtlingskoordination im Land übernahmen. Rojin Ali und andere Flüchtlinge, die nach Österreich kamen, erzählen von ihren Erfahrungen des Verlassens und Wiederfindens einer Heimat. Julia Ortner interviewt Experten wie Kilian Kleinschmidt oder Gerry Foitik und spricht mit der ehrenamtlichen Helferin Doraja Eberle oder dem Bürgermeister Dieter Posch über den Einsatz vieler Menschen an der Basis, ohne deren Engagement Österreich die große Flucht nicht so gut bewältigt hätte. Ihr Arbeitsmotto heute: Wir müssen das schaffen!

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Ferry Maier / Julia Ortner

WILLKOMMEN in ÖSTERREICH ?

Was wir für Flüchtlinge leisten können und wo Österreich versagt hat

2017 Verlagsanstalt Tyrolia Innsbruck Umschlaggestaltung stadthaus 38 - фото 1 2017 Verlagsanstalt Tyrolia Innsbruck Umschlaggestaltung stadthaus 38 - фото 2

© 2017 Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck

Umschlaggestaltung: stadthaus 38, Innsbruck

Layout und digitale Gestaltung: Tyrolia-Verlag, Innsbruck

Druck und Bindung: FINIDR, Tschechien

ISBN 978-3-7022-3617-5 (gedrucktes Buch)

ISBN 978-3-7022-3646-5 (E-Book)

E-Mail: buchverlag@tyrolia.atInternet: www.tyrolia-verlag.at

INHALT

Prolog PROLOG Am Ende geht es immer um die Flüchtlinge. Oder eigentlich schon zu Beginn jeder Debatte. Egal, ob die heimische Politik über Arbeitslosigkeit, Sozialsysteme oder innere Sicherheit diskutiert, die Angst vor den Fremden überdeckt nahezu jedes Thema. Problemstellungen aller Art diskutiert man seit der großen Fluchtbewegung 2015 vor allem anhand der Flüchtlinge im Land; Sparmaßnahmen im Sozialstaat setzen vorzugsweise bei den Fremden an, wie zuletzt bei der Mindestsicherung. Und wir können uns schon darauf einstellen, dass der nächste Nationalratswahlkampf von diesem Thema dominiert sein wird: Der Umgang mit den Fremden. Mit jenen, die zu uns nach Europa kommen wollen und mit jenen, die schon bei uns leben. Seit der großen Flucht im Herbst 2015 hat sich die Stimmung gegenüber Flüchtlingen auch in Österreich gewandelt. Am Anfang stand die Willkommenskultur – von vielen mitgetragen, von anderen ambivalent empfunden, aber doch stärker als die Ressentiments gegenüber den Menschen auf der Flucht. Nach dem schrecklichen Tod von 71 Flüchtlingen im Schlepper-LKW auf der österreichischen Autobahn Ende August 2015 stand der kollektive Schock. Doch seit den sexuellen Übergriffen der Silvesternacht 2015 in Köln erlebt man mittlerweile vor allem Vorurteile und Verunsicherung, wenn es um Flüchtlinge geht. Was ist von jener Willkommenskultur geblieben, die wir damals erlebt haben? Wie haben die österreichische Politik, die Verwaltung, die Zivilgesellschaft die Anstrengung der großen Fluchtbewegung bewältigt? Welche Fehler sind uns damals passiert, was haben wir richtig gemacht? Und was können wir aus den bisherigen Erkenntnissen über den Umgang mit Flüchtlingen für die Zukunft lernen? Das vorliegende Buch bietet Einblicke in Hintergründe und versucht Antworten auf diese Fragen zu geben. Beginnend mit einer detailreichen Dokumentation der Ereignisse in dem Jahr, als Christian Konrad gemeinsam mit Ferry Maier als Flüchtlingskoordinator der Regierung im Einsatz war, über Erzählungen von Flüchtlingen und Interviews mit Experten bis hin zu Geschichten über jene Menschen, die sich an der Basis für Asylwerber engagieren. Es gibt immer noch viele Menschen, die das tun. Sie bilden die Grundlage der Flüchtlingshilfe und der Integrationsarbeit im Land. Sie springen dort ein, wo die Politik noch zu oft auslässt. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer sind es auch, denen Österreich in der Bewältigung der Fluchtbewegung viel zu verdanken hat. Und sie sorgen dafür, dass die Willkommenskultur nie ganz verloren gehen kann.

KAPITEL 1 EIN JAHR MIT DEM FLÜCHTLINGSKOORDINATOR: POLITISCHE HINTERGRÜNDE UND SCHWIERIGE ENTSCHEIDUNGEN

Ferry Maier

1.1 Mission possible

1.2 Die Kunst des Unmöglichen

1.3 Nur nicht zu viele Wellen

1.4 Die Politik der Angstgefühle

1.5 „Ein Bürgermeister kann durch Haltung prägen“

Julia Ortner im Gespräch mit Ferry Maier

KAPITEL 2 FLÜCHTLINGE ERZÄHLEN VON IHREM LEBEN IN ÖSTERREICH: WAS HEISST ES, FREMD ZU SEIN? UND WAS IST HEIMAT?

2.1 „Wir sind nicht hergekommen, um jemandem etwas wegzunehmen“

Mustafa Albarudi

2.2 In einem anderen Land

Die 37-jährige Syrerin Rojin Ali, aufgezeichnet von Julia Ortner

2.3 „Diese farbigen Augen starren mich so an“

Das Gedicht „Unvaterland“ von Mohammad Ibrahim Rahimi

KAPITEL 3 FLÜCHTLINGSKOORDINATOR CHRISTIAN KONRAD: KEIN BLICK ZURÜCK IM ZORN AUF DAS JAHR DER GROSSEN FLUCHT

„Für Diplomatie bin ich nicht gebaut“

Julia Ortner im Gespräch mit Christian Konrad

KAPITEL 4 EINE FREIWILLIGE HELFERIN, EIN BÜRGERMEISTER, DIE FLUCHTBEWEGUNG UND WIE MAN SIE BEWÄLTIGT HAT: DIE ARBEIT AN DER BASIS

4.1 Das Wunder von Neudörfl

Julia Ortner

4.2 Die Generalin von der Helfer-Front

Julia Ortner

KAPITEL 5 EXPERTEN ÜBER DAS JAHR DER FLUCHT: WAS HABEN WIR GELERNT? WO HABEN WIR VERSAGT? WOMIT MÜSSEN WIR RECHNEN?

5.1 „Wir können nicht die ganze Welt retten“

Julia Ortner im Gespräch mit Gerry Foitik

5.2 „Wir schaffen das, weil wir müssen“

Julia Ortner im Gespräch mit Kilian Kleinschmidt

PROLOG

Am Ende geht es immer um die Flüchtlinge. Oder eigentlich schon zu Beginn jeder Debatte. Egal, ob die heimische Politik über Arbeitslosigkeit, Sozialsysteme oder innere Sicherheit diskutiert, die Angst vor den Fremden überdeckt nahezu jedes Thema. Problemstellungen aller Art diskutiert man seit der großen Fluchtbewegung 2015 vor allem anhand der Flüchtlinge im Land; Sparmaßnahmen im Sozialstaat setzen vorzugsweise bei den Fremden an, wie zuletzt bei der Mindestsicherung. Und wir können uns schon darauf einstellen, dass der nächste Nationalratswahlkampf von diesem Thema dominiert sein wird: Der Umgang mit den Fremden. Mit jenen, die zu uns nach Europa kommen wollen und mit jenen, die schon bei uns leben.

Seit der großen Flucht im Herbst 2015 hat sich die Stimmung gegenüber Flüchtlingen auch in Österreich gewandelt. Am Anfang stand die Willkommenskultur – von vielen mitgetragen, von anderen ambivalent empfunden, aber doch stärker als die Ressentiments gegenüber den Menschen auf der Flucht. Nach dem schrecklichen Tod von 71 Flüchtlingen im Schlepper-LKW auf der österreichischen Autobahn Ende August 2015 stand der kollektive Schock. Doch seit den sexuellen Übergriffen der Silvesternacht 2015 in Köln erlebt man mittlerweile vor allem Vorurteile und Verunsicherung, wenn es um Flüchtlinge geht.

Was ist von jener Willkommenskultur geblieben, die wir damals erlebt haben? Wie haben die österreichische Politik, die Verwaltung, die Zivilgesellschaft die Anstrengung der großen Fluchtbewegung bewältigt? Welche Fehler sind uns damals passiert, was haben wir richtig gemacht? Und was können wir aus den bisherigen Erkenntnissen über den Umgang mit Flüchtlingen für die Zukunft lernen?

Das vorliegende Buch bietet Einblicke in Hintergründe und versucht Antworten auf diese Fragen zu geben. Beginnend mit einer detailreichen Dokumentation der Ereignisse in dem Jahr, als Christian Konrad gemeinsam mit Ferry Maier als Flüchtlingskoordinator der Regierung im Einsatz war, über Erzählungen von Flüchtlingen und Interviews mit Experten bis hin zu Geschichten über jene Menschen, die sich an der Basis für Asylwerber engagieren.

Es gibt immer noch viele Menschen, die das tun. Sie bilden die Grundlage der Flüchtlingshilfe und der Integrationsarbeit im Land. Sie springen dort ein, wo die Politik noch zu oft auslässt. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer sind es auch, denen Österreich in der Bewältigung der Fluchtbewegung viel zu verdanken hat.

Und sie sorgen dafür, dass die Willkommenskultur nie ganz verloren gehen kann.

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