Birgit Arnold - Das Perchtenerbe

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Trommelschläge, Schreie, Glockengeläut laut und angsteinflößend ziehen wilde Gestalten durch die Straßen der Alpenländer.Die Perchten kommen während der dunkelsten Jahreszeit, um über die Menschen zu richten.Im Haus ihrer Großeltern betritt Marie ein bis dahin verschlossen gebliebenesZimmer ihres verstorbenen Großvaters. Sie entdeckt zahlreiche geschnitzte Holzmasken, die dieser Zeit seines Lebens angefertigt hatte. Darunter eine, deren Ausstrahlung sie besonders in ihren Bann zieht: die Maske der Frau Percht.Und schon bald taucht Marie in die Erzählungen ihrer Großmutter über diese längst vergessene Sagengestalt und die düstere Welt des Brauchtums ein.Eine Geschichte über Enttäuschungen, Verzweiflung und Hoffnung,über den alten Naturglauben, der von der christlichen Kirche immer weiter verdrängt wurde.Eine Geschichte über Licht und Finsternis,hin- und hergerissen zwischen dem Reich der Lebenden und der Unterwelt.Eine Geschichte, die in Marie fortleben wird.Mit farbigen Illustrationen von Benjamin König!

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Die Großmutter sog die Luft tief durch die Nase ein und atmete dann laut durch den Mund wieder aus.

„Immer musste es Lindenholz sein. Ich könnte es unter zig verschiedenen Holzarten sofort erkennen. Er ist schwer zu beschreiben. Frisch, aber mit einem etwas tranigen Hintergrund. Dieses Holz ist auch gut zu bearbeiten. Es ist weich, gleichmäßig strukturiert, und sehr leicht. Dein Großvater saß Wochen an so einer Maske, manchmal sogar Monate. Das Holz ist ein solch lebendiger Werkstoff, es verändert seinen Charakter mit jedem Ansetzen des Schnitzmessers. Schon wenn er die Rückseite aushöhlte, stellte dein Großvater häufig fest, dass die Maske nur von bestimmten Männern getragen werden könnte. Und beim Ausarbeiten des Gesichtes entstanden plötzlich Falten und Warzen, die niemals beabsichtigt waren. Sie kamen einfach beim Schnitzens zum Vorschein. Wenn dann endlich der letzte Schliff vollendet war, begannen die Malarbeiten. Und denk nur nicht, dass das schnell erledigt war. Nein, auch hier wurde noch einmal viel Zeit investiert. Die dunkle Grundierung trat in den Falten als tiefe Schatten heraus. Wenn die Männer um eine Maske herum saßen und über die Farbgebung diskutierten, entzündeten sie immer Fackeln, um das Spiel des Feuers auf den Gesichtszügen zu studieren. Du würdest nicht glauben, welche Veränderungen da oft stattfanden. Plötzlich traten die Nasen weiter heraus, die Augenhöhlen erschienen beinahe, als könnte man bis ins Innerste der Figur sehen.

Ich bin heute noch fasziniert davon, wie die Masken selbst zu leben scheinen. Weißt du, im Laufe der Jahre verändern sie ihr Aussehen, ihre Ausstrahlung. Immer neue Farbschichten scheinen hindurch, die Patina bekommt Risse. Und so entstanden all diese Gesichter, die dich hier ansehen. Du erkennst in ihnen den ganzen Sinn des Lebens.“

Marie hielt gespannt den Atem an. Sie wagte nicht, die Großmutter zu unterbrechen. Wieder schweifte der Blick der alten Frau über die Masken. Dann stand sie auf und ging zu einer, die sehr mächtig wirkte.

Vorsichtig und ehrfurchtsvoll strich sie mit den Fingerspitzen über die hölzerne Stirn.

Wie zu sich selbst sagte sie: „Das hier war seine größte Herausforderung. Es ist die Frau Percht. Manche nennen sie auch die Urmutter, oder die Urgöttin.“

Marie blickte auf die Maske. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und an ihrem gesamten Körper stellten sich die Härchen auf. Sie reagierte auf dieses Gesicht, als könnte es in ihre Seele vordringen, und als würde es über sie urteilen. Es kam ihr vor, als wäre der Blick der Maske direkt auf sie gerichtet.

„Kennst du ihre Geschichte?“, fragte sie mit zitternder Stimme.

„Natürlich, Kind. Denn diese Gestalt hatte großen Einfluss auf unser Leben.“ Wie zur Bestätigung nickte die Großmutter.

„Dein Großvater war ihr verfallen. Er wollte ihr das wiedergeben, was ihr einst von der Kirche und der sogenannten Zivilisation entrissen wurde. Ohne sie hätte er vielleicht nie mit dem Schnitzen begonnen. Möchtest du noch eine Tasse Milch? Wir können es uns gemütlich machen, und ich werde dir diese Geschichte erzählen.“

RAUHNACHT

Die Eiskristalle dieser Raureifnacht überziehen die Äste der Bäume wie spitze Nadeln. Alles ist in der Kälte erstarrt. Die Geräusche des Waldes sind verstummt. Die Tiere haben sich in ihre Verstecke zurückgezogen und warten darauf, dass das Leben erneut Einzug in ihre Welt hält. In der Stille liegt eine Spannung, die nahezu greifbar ist. Dichte Nebelschwaden kriechen tief über dem Boden durchs Geäst und verbreiten eine unheimliche Atmosphäre. Die Schatten der Bäume verwandeln sich in die Konturen nichtmenschlicher Schreckgestalten, nur um im nächsten Moment wieder zu zerfließen. Leise löst sich ein einzelnes vertrocknetes Blatt von einem dürren Ast und segelt, durch das Gewicht der gefrorenen Wassertropfen an seiner Seite beschleunigt, hinab auf die unberührte Schneefläche.

Plötzlich durchbricht ein gewaltiger Tumult die Stille. Lautes Krachen kündigt eine bestialische Meute an, die in halsbrecherischem Tempo durchs Gehölz prescht. Der Boden bebt unter dem Aufprall von Hufen. Schreie, Schnauben und andere angsteinflößende Geräusche sind zu hören, Äste krachen, kleinere Gewächse werden einfach überrannt. Angeführt wird diese Schar von einer wilden, Ehrfurcht gebietenden Frau. Ihre langen braunen Haare wehen im Wind. Dicht an den Hals ihres Pferdes gedrückt, reitet sie durch das Geäst. Dabei presst sie ihre Schenkel fest an den Leib des Tieres, um nicht den Halt zu verlieren. Die Bewegungen des Pferdes werden vollkommen von ihrem Körper aufgenommen, fast scheint sie mit ihm zu verschmelzen. Ihre Kleider, welche aus Fell bestehen, bleiben immer wieder an den spitzen Dornen der Büsche hängen. Doch das hält sie nicht auf. Mit unvermindertem Tempo reitet sie durch den Wald, die Hufe des Pferdes schleudern Eisklumpen und Erde empor. Das Tier schnaubt und Schaum spritzt von seinen Nüstern. Ohne Gnade treibt die Frau, die den Namen Frau Percht trägt, ihr Pferd weiter an.

Ihr Gefolge ist grausig anzusehen. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, ob diese Wesen menschliche oder tierische Körper haben. Tatsächlich sind die meisten von ihnen Mischgestalten. Teils Mensch, teils Tier. Ihre Körper sind auf die schauerlichsten Arten zusammengesetzt. Schnauzen wie von wilden Keilern verunstalten die Gesichter zierlicher Jünglinge, lange Hörner thronen über mit Warzen bedeckten Gesichtern, muskulöse Männerbeine enden in Hufen. Einige kleidet zottiges Fell, andere besitzen nur eine von Borsten überzogene Haut. Manche dieser Gestalten ähneln Werwölfen, die mit gefletschten Lefzen hinter ihrem Leittier hereilen. Sie strahlen eine Wildheit und Entschlossenheit aus, die kaum zu bändigen ist. Manche kauern, wie ihre Anführerin, ebenfalls auf Pferden, andere wiederum besitzen die Kraft und Schnelligkeit, sich mit eigenen Beinen in dieser Geschwindigkeit fortzubewegen. Sie können nicht von dieser Welt sein. Oder zumindest nicht aus dem von Menschen bewohnten Teil dieser Welt.

Die Zeit eilt. Gerade ist die Sonne untergegangen. Der Spalt zwischen der magischen Unterwelt, aus welcher die Wesen entsprungen sind, und der Oberfläche der Erde wird sich gegen Mitternacht wieder schließen. Und dann wird es zu spät sein, die Aufgabe zu erledigen, derentwegen sie nach oben gekommen sind. Es wird wieder ein Jahr vergehen, in dem die Menschen keine Unterstützung durch die Urmutter erfahren, in dem sie vollkommen auf sich alleine gestellt sind. Und Frau Percht wird weiter in Vergessenheit geraten. Und mit ihr das Wissen um den Kreislauf des Lebens. Das muss sie verhindern.

Jetzt, zu dieser Jahreszeit, kommt fast nie die Sonne zum Vorschein. Die Nacht beherrscht den Tageslauf. Das Leben ist zum Erliegen gekommen. Nun ist es wichtig, dass neue Kraft geschöpft wird, eine Pause eingelegt wird. Die Menschen verstehen dies oft nicht recht. Aber Frau Percht weiß um die Notwendigkeit dieses Rastens. Sie wird die Menschen daran erinnern. Deshalb ist sie nach oben gekommen.

In der Ferne erscheinen die mangelhaften Befestigungsanlagen des Marktfleckens. Ein Erdwall wurde hinter den hölzernen Palisadenpflöcken aufgeworfen, welche die Ansammlung von Häusern umringen. Durch Schnee und Eis sind kaum Farben auszumachen, so dass die Umrisse ineinanderfließen. Doch bis zu dieser Befestigung muss Frau Percht nicht. Im Markt ist das Treiben so laut, sind die Ablenkungen vom Leben so zahlreich, dass ihre Stimme nicht mehr gehört wird. Die Bewohner glauben lieber den Lügen und Versprechungen, die ihnen von den Reichen und der Kirche gegeben werden. Frau Percht hat diesen Ort bereits aufgegeben. Außerhalb der Marktgrenze läuft das Leben jedoch noch anders. Es ist langsamer, bedächtiger. Hier sind die Menschen auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Hier leben sie im Einklang mit der Natur. Hier hören sie noch auf die leise Stimme der alten Götter und ihrer Magie. Und deshalb sind genau sie Frau Perchts Ziel – die ausgelagerten Höfe und der Dorfverband außerhalb des Zaunes.

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