Petra Reategui - Der Grenadier und der stille Tod

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Ein sorgfältig recherchierter Roman, der die Leser ins historische Karlsruhe des 18. Jahrhunderts entführt.
Januar 1772. Halb Karlsruhe verfolgt die Hinrichtung einer Kindsmörderin. Auch Straßenfeger Ignatz ist dabei, dem das Geschehen unter die Haut geht. Kurz darauf wird ein Soldat des badischen Leibgrenadierregiments erschlagen. Für Major von Sandberg ist die Sache klar: Raubmord. Als Täter kommt niemand anderes als der Straßenfeger in Frage. Doch das Verhör endet in einem Fiasko – Ignatz scheint weder hören noch sprechen zu können. Als er flüchtet und ein weiterer Mord geschieht, gleitet dem erfolgsverwöhnten Major der Fall aus den Händen …

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»Manchmal, méou baboch, manchmal hätte ich diese Leute mit ihren strohgelben Haaren wirklich gern umgebracht. Sie spuckten vor uns aus, wenn wir vorbeigingen, tuschelten hinter unserem Rücken, und die Kinder schmissen mit faulen Äpfeln.«

Aber sie sei zu stolz gewesen, sich etwas anmerken zu lassen. Sie habe sich zusammengerissen und immer ein freundliches Gesicht gezeigt.

»Doch hat meine Freundlichkeit etwas genutzt, frage ich dich. Obwohl wir jetzt schon so lange hier leben, habe ich das Gefühl, sie mögen uns immer noch nicht, die Deutschen. Als ob es unsere Schuld ist, dass wir die Patrìo verlassen mussten. Ich bin nicht freiwillig hierhergekommen, ich wäre lieber daheim in La Balme geblieben, dort ist es schöner als hier, das kann ich dir sagen.«

»Vielleicht hättet Ihr Deutsch sprechen lernen sollen, Nonno, anstatt immer nur Patouà zu reden«, hatte Madeleine schüchtern einzuwenden gewagt, aber da hatte die Großmutter sie stolz aus ihren schwarzen Augen angefunkelt.

»Man muss wissen, wohin man gehört, méou baboch.«

Wenigstens haben sich die Deutschen mit den Trifulles, mit den Grumbiire, angefreundet, das ist doch schon etwas, dachte Madeleine.

Sie hatte nur mit einer kurzen Visite bei der Rätin gerechnet, doch die Witwe bat sie in die gute Stube und hieß die Köchin heiße Milch bringen.

»Du bist Waldenserin, habe ich gehört. Mein Mann, der selige Medicinalrat, hat in jungen Jahre eure Gegend bereist und viel erzählt. Es muss schön dort sein.«

»Ich weiß es nicht«, stotterte Madeleine verlegen, »ich bin in Palmbach geboren.«

Einen Moment blickte Witwe Wilde irritiert.

»Aber ja, du hast recht, du kannst das Land deiner Väter ja gar nicht kennen.« Sie wechselte das Thema und kam auf das Geschehen am Vormittag zu sprechen. »Ich kann so etwas nicht mit ansehen, das junge Mädchen dauert mich. Die Todesstrafe ist doch keine Lösung. Die Frauen brauchen Hilfe, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.«

»Das hat vorhin in der ›Tulpe‹ auch ein Mann gesagt«, bejahte Madeleine eifrig, schluckte aber schnell die Worte hinunter, die ihr noch auf der Zunge lagen. Nicht, dass die Medicinalrätin sie für vorlaut hielt.

»Die letzte Magd, die ich hatte«, fuhr Frau Wilde fort, ohne auf Madeleines Einwurf zu achten, »ist bei der Geburt ihres Kindes gestorben. Armes Ding, kein Vater für das Kleine und von den Eltern auf die Straße gesetzt. Sie hätte bei mir bleiben können.«

Die Medicinalrätin unterbrach sich, musterte Madeleine prüfend, schien zu überlegen.

»Du bist ungefähr so groß wie sie. Das Kleid, das ich ihr am Anfang habe machen lassen, hängt noch in ihrer alten Kammer. Ich würde es dir gern geben.«

Im Nebenzimmer schlug silberhell eine Uhr halb fünf, Madeleine sprang auf. Sie hatte völlig die Zeit vergessen, während die Witwe redete, sie nach ihrer Familie fragte, nach Palmbach, nach ihrer Religion.

»Komm wieder, sobald du das nächste Mal in der Stadt bist«, bat Frau Wilde, als sie schon an der Tür war. »Ich bräuchte jemanden zum Ordnen der Bücher und Papiere meines verstorbenen Mannes, die er seinerzeit aus Paris mitgebracht hat. Als Waldenserin ist dein Französisch sicher besser als meins. Du kannst doch lesen, n’est-ce pas?«

Als Madeleine das Haus der Medicinalratswitwe verließ, schneite es noch immer, sogar heftiger als am Morgen auf dem Richtplatz. Mindestens drei Stunden bräuchte sie bei diesem Wetter bis nach Palmbach, darüber würde es Nacht werden. Aber die Kiepe trug sich jetzt so leicht wie ein Sack Daunen. Der bauchige Honigtopf war fast bis auf den Boden leer, Frau Wilde hatte ihr die restlichen Nüsse abgekauft, die Kreuzer im Geldbeutel klimperten, und obendrein hatte sie ein Kleid geschenkt bekommen. Die Maïre würde ihr verzeihen.

Der Schnee dämpfte die Geräusche der Stadt, verschluckte die Schritte der Passanten, erst im letzten Augenblick hörte Madeleine ein Fuhrwerk an sich vorbeirumpeln. Der Wagenlenker zeterte lauthals, weil er hatte ausweichen müssen.

Der sicherste Weg nach Hause führte durch die Lange Straße zum Durlacher Thor am östlichen Ende der Stadt und danach über Gottesau und Wolfartsweier zur Zollstation vor Grünwettersbach. Von dort bis nach Palmbach war es zwar auch nicht gerade ein Katzensprung, aber wäre sie erst einmal dort, würde es sich dann doch schon wie zu Hause anfühlen.

Hinterher fragte sich Madeleine, warum sie ausgerechnet heute, wo es ohnehin schon spät war, diesen Umweg gemacht hatte. Ohne nachzudenken war sie vorhin in die Kronengasse eingebogen und befand sich mit einem Mal in Klein-Carlsruhe, in diesem verschrienen Dörfle, das Carlsruher fürchteten wie der Teufel das Weihwasser.

Die ersten Häuser in der Gasse hatten sich noch in nichts von den anderen in der Residenz unterschieden. Doch nach ein paar Schritten wurde es einsam. Links und rechts des Wegs lagen Gemüsegärten und kahle Felder, und dann tauchten unvermittelt die ersten Baracken des Dörfle auf. Jetzt wurde Madeleine doch mulmig zumute. In einem der Hauseingänge stand eine Frau, die sie giftig anglotzte. Vorsichtshalber wechselte Madeleine die Straßenseite.

Nicht für geschenkt hätte sie in den Bruchbuden wohnen wollen, die sich nun dicht an dicht reihten. Dachziegel klapperten lose im Wind, geborstene Fenster waren mit Stroh und Lumpen zugestopft, eine Tür hing schief in den Angeln. Von überallher kamen Kinder angerannt, johlend, mit laufenden Nasen, die Haut über den Wangenknochen rot und rissig vor Kälte. Wie ein Lauffeuer musste es sich herumgesprochen haben, dass eine Außerstädtische durchs Dörfle ging, noch dazu allein und in einem seltsam kurzen Rock, unter dem Knöchel und Waden hervorschauten. Kinder waren überall gleich, auch in Palmbach rotteten sie sich zusammen, wenn, was selten genug vorkam, Fremde auf der Durchreise das Dorf besuchten, sprachen sie an, wollten wissen, wer sie waren, woher sie kamen und wohin sie wollten. Einmal hatte Madeleine sogar gesehen, wie Antoine, der größere ihrer zwei Brüder, einen Unbekannten angeschnorrt hatte, als sei er am Verhungern. Die Lektion, die sie dem Fraïre danach erteilt hatte, würde dieser sein Lebtag nicht mehr vergessen. Auch wenn sie alles andere als reich waren, Bettelei hatten Waldenser nicht nötig.

Je weiter sie vordrang, desto elender wurden die Behausungen, desto matschiger der Boden unter ihren Füßen. Alles, was Madeleine jemals über diese Ansiedlung am Rande der markgräflichen Residenz Schlimmes gehört hatte, schien sich zu bewahrheiten. Wie leichtsinnig von ihr, hier durchzugehen! Wie war sie nur auf diese blödsinnige Idee gekommen? Sie könnte überfallen werden, beraubt, erschlagen. Doch dann fiel ihr die Buttermeierin ein, die ihr erzählt hatte, dass sie auch hier wohnte. Sie mochte die Buttermeierin. Es war eine besonnene Frau, die nachdachte, bevor sie sprach. Anders als die Oberhäusserin, die ständig prahlte, in einer ordentlichen Straße mit ordentlichen Leuten zu wohnen, sich aber über alles und jeden das Maul zerriss.

Wenn die Buttermeierin im Dörfle wohnte, war die Gegend vielleicht doch nicht so gefährlich, wie die Leute behaupteten.

Die Kronengasse mündete in eine etwas breitere Querstraße. Die Durlacher Thorstraße, vermutete Madeleine. Sie blickte sich um. Links dürfte es hoch zum Durlacher Thor gehen, sie wendete sich nach rechts zum Rüppurrer Thor. Irgendwo hier musste Catharina Würbsin gelebt haben. In dem Haus mit dem morschen Hoftor? Oder dort, wo eben ein Soldat herauskam? Der Kindsvater?

Warum nur hatte die junge Frau ihr Neugeborenes erschlagen?

Aus Scham, aus Verzweiflung und Hilflosigkeit? Hatte sie Angst vor den Eltern gehabt, vor dem Gerede der Nachbarn? Und der Schwängerer, hatte er davon gewusst? Was hätte Jeanne gemacht, wenn sie allein auf dem Feld gewesen wäre, als das Kind kam? Es in der Furche liegen gelassen und Erde darüber geschaufelt oder in den Tann geworfen?

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