Katharina Tiwald - Macbeth Melania

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Katharina Tiwalds temporeiches Romandebüt erzählt von Theater, von Politik, und von den Akteurinnen und Regisseuren, die beide Welten bestimmen. Hellwach und beschwingt geht es um viel, geht es um alles, mit diesen Lettern, die die Welt bedeuten.
2017, als gerade der Wahlkampf in Österreich tobt, verlässt Mike Knutkovsky, ein krisengebeutelter deutscher PR-Berater, wegen einer Mini-#MeToo-Affäre Deutschland und heuert bei der SPÖ an. Er bekommt den Auftrag, aus einer alten Eisenhandlung ein Bezirkstheater zu zaubern und landet schlussendlich bei der Autorin Tiwald, die ihm vorschlägt, aus Macbeth per Überschreibung ein Trump-Stück zu machen. Aus Melania wird Lady Macbeth, am Schluss spielt Reinhold Mitterlehner König Duncan, und Fatima, der neue Star, hüpft als Melania Trump im Fatsuit über die Bühne. Dazu: Tal Silberstein, Fokusgruppen, ein gewisser Sebastian und entzückende NMS-SchülerInnen, die aus dem echten Leben der Autorin stammen.
Sprachlich souverän führt uns Katharina Tiwald durch ein Universum voller Anspielungen, sogar die slowenische Heimatstadt von Melania Trump samt Führung an die Stätten des früheren Lebens der First Lady dürfen wir mit ihr erleben … ein schräger, lustvoller Roman über unsere Gegenwart.

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Mike hörte sich das an und nickte.

»Es hat mal ein Stück gegeben über die Hannelore Kohl«, sagte die Tiwald, »das hab ich zwar weder gesehen noch gelesen, es ist ja hier nicht gelaufen, aber ich hab damals Rezensionen gelesen, ist schon ewig her. Sie hat eine Lichtallergie gehabt. Hat angeblich das Haus nicht mehr verlassen können. Und dann ging es in einem Monolog um ihre letzte Stunde oder so. Sehr dunkel. Auch sehr langsam. Die Rezensionen waren, wenn ich mich richtig erinnere, nicht so großartig. Na ja. Das ist ja immer die Stolperfalle bei den Politikergattinnen: Was tun sie? Vor allem, wenn sie nicht berufstätig sind? Ikebanakurse? Kunst anschauen? Und wenn sie nichts tun: Wie stellt man das dar, diese Leere, diese Trauer, die Depression? So, dass nicht nichts ist? Und warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts? Wir nehmen nix mit hinüber ins Grab. Nix. Warum ist überhaupt irgendwas?«

Die Tiwald nahm gekünstelt untheatralisch ausschauend einen Schluck Kaffee.

Mike nickte wieder. Der ungewollte Nebenjob, aus einer alten Eisenwarenhandlung ein Universum zu machen, hatte ihn zusätzlich erschöpft, noch Erschöpfung auf Erschöpfung geschichtet. Der Vorsitzende der Partei, die ihn angeheuert hatte, war nicht unbedingt unfordernd. Der Mann hatte einen Riecher für geschickte Selbstdarstellung, war ein guter Rhetoriker und wollte, dass Mike Knutkovsky dasselbe aus den Hinterbänklern der Partei machte. »Ein Deutscher«, hatte es geheißen, »traut sich zu sagen, was ein Österreicher nur durch die Blume sagt. Und ich will kein ›Schauma einmal‹, ich will ein ›So geht das‹. Da sind die Berliner verlässlicher. Die Wiener kannst vergessen.«

(Mike hatte dem Vorsitzenden trotzdem durch die rote Nelke zu verstehen gegeben, dass er einen der teuren Berater gut zwischen der Entourage verbergen sollte; auch innerhalb der eigenen WählerInnenreihen käme es nicht so gut, wenn durchsickern würde, dass ausgerechnet ein Israeli um viel Geld angeheuert worden war – »Ich weiß, dass die Österreicher Antisemiten sind«, hatte der Vorsitzende schulterzuckend gesagt und die Hinterbänkler in Mikes Hände gelegt, der seitdem potenzielle Facebook-Postings gegenlas, sich eventuelle Redebeiträge anhörte, Zusammenhänge andeutete und sich sogar zu Stylingtipps verstieg.)

Kurzum, das Polittheater hätte Mike eigentlich gereicht, aber er war schultheater- und unitheatererfahren genug, hatte während seiner Ausbildung genug Theatervolontariatsluft und Theaterhospitanzluft geschnuppert, um das Theater ein bisschen zu lieben, obwohl er die Totalität der Sinnlosigkeit eines theatralen Unterfangens als Communication expert natürlich zu hundert Prozent durchschaute. Die Griechen und ihre Katharsis, jaja, die Gesellschaft und ihr Theater, damals hatte es eben noch kein Netflix und kein Hollywood gegeben. Gesellschaftliche Katharsis im 21. Jahrhundert, Schaustück 1: Happy End wider alles bessere Wissen; Schaustück 2: Superheld rettet die Welt; Schaustück 3: Jegliche Politik ist korrupt, Verschwörungen reichen bis ins Weiße Haus, und »einer von uns« räumt auf. Mehr geht nicht. Noch mehr, und alle schalten ab.

Trotzdem. Ein Teil von ihm war ein bisschen ein Träumer. Er liebte ja das Theaterhafte an der Kommunikation, das Inszenieren, die Vorhänge, die Auftritte, die effektvollen Abgänge, die Outfits, die Beleuchtung, ja, das liebte er.

Melania. Das Universum .

Er hätte sich sonst in die Psychiatrie saufen können oder ins Jenseits jagen nach Jahren von Sonntagsessen bei Mama und Papa und einsamen Tinder-Dates.

So kam er sich vor: Er konnte sich die Scheiße von den Schuhen wischen, in die er in Deutschland getreten war, weil er sich diese Liebe holen konnte, die Zuneigung von irgendwelchen Bezirksvertretern und dem eifrigen Fußvolk, das auf niedrig angesiedelter Ebene herumschwirrte. Er konnte sich Liebe holen, weil dieses Wien nicht nur aus der Parteizentrale bestand und dem Gefühl einer gewissen Duldung – schließlich war er nicht ohne Nepotismus in Wien gelandet, der Hauptstadt der Freunderl, die ihre Netze in ganz West- und Mitteleuropa aufgespannt hatten, das heißt, die Leistungserwartung war nicht burnoutleveldrohend, es reichte schon zu sagen: Ich bin einer von diesem Beraterkonzern –, nein, dieses Wien hatte ein Universum , und es roch darin vertraulich nach einer Vergangenheit, die sich Mike, ein Kind der Achtziger, manchmal zurückwünschte, und im Universum war auch schon eine Bühne eingebaut, weil der Urbanek auf Anweisung der Bezirksvorsteherin Leute organisiert hatte, die getragen, gesägt, gezimmert und getischlert hatten; es roch schon nach was, es roch ein bisschen nach Zukunft; und dann war da diese Tiwald, die von Melania redete, und eigentlich war Mike auch irgendwie entsetzt vom Lauf der Welt und freute sich darauf, eine Tragödie über Melania Trump zu inszenieren. Obwohl er wusste, dass er zum Lauf der Welt schon sein Scherflein beigetragen hatte. Jedes Schäflein trägt sein Scherflein bei. Mäh. Mählania.

IIICASTING IDEALER HEXEN

»Ich komm nicht weiter«, sagte die Tiwald und klopfte an ihr Sodaglas. Es war inzwischen Ende Juni, die Sonne heizte ihr Schweiß auf die freigelegten Schultern. »Ich bin ja nicht so die Schreiberin von großen Dramen.«

»Aha«, sagte Mike und runzelte zart die Stirn. Man hätte es bemerken können.

»Mich«, fuhr die Tiwald ungerührt fort, »interessieren eher die Tableaus. So, wie wenn man von Szene zu Szene eine Kamera umstellt und dann draufhält. Tragödien brauchen aber einen dramaturgischen Bogen. Ich will ja nicht sagen, dass ich unerfahren bin, immerhin wär das jetzt mein neuntes Stück. Trotzdem. Drei davon sind Monologe, zwei sind sehr experimentell. Eines heißt ›found footage opera‹ im Untertitel, da geht’s um, hm, sagen wir, um die Qualität von Sprache.«

»Du willst mit der Qualität von Sprache in Zeiten wie diesen Leute ins Theater bringen?«, fragte Mike etwas gequält.

Die Tiwald richtete sich auf, der Lucky Luke auf ihrem Muscleshirt spannte sich über ihren oberen Oberkörper, und sie sagte, dass sie nicht auf die Erforschung der Lautlichkeit pfeifen werde, auch wenn man heutzutage darauf achten müsse, dass nicht die Hälfte des Landes hasserfülltes Geifern als normale Redeform zu erachten begänne, »aber die lautliche Ebene«, sagte sie, vorgelehnt, als wolle sie Mike eine Liebeserklärung machen, »wenn ich auf die lautliche Ebene nicht aufpass’, dann sind die anderen Ebenen auch wurscht. Inhalt und so. Ohne Laut kein Inhalt.« Sprach’s und nippte an ihrem Soda.

»Ja, und was machen wir, wenn du nicht weiterkommst?«, fragte Mike. »Wir haben eigentlich im Frühjahr Premierentermin. Wenn ich inszenieren soll, dann brauche ich bald einen Text.«

»Ich hab mir gedacht«, sagte die Tiwald und nippte, »ich überschreibe Macbeth.«

»Ach? Überschreiben?«

»Ja. Also ich verschneide die Geschichte von Melania Trump mit Macbeth.«

»Hm.«

»Das ist mittlerweile, wie du weißt, fast ein eigenes Genre im Theater. ›Faust‹ in die Gegenwart übersetzt. Oder ›Die Räuber‹, fällt mir gerade so spontan ein, verschnitten mit der Story von der Lehman-Brothers-Pleite.«

»Ist am Schluss der ›Räuber‹ nicht der eigentliche Räuber so eine Art Robin Hood? Gerechte Revolte? Wie geht denn das mit Lehman zusammen?«

»Na, die Proteste, die 99 Prozent. Die Anti-Wallstreet-Bewegung, die damals im Central Park campiert hat.«

»Hört man noch was von denen?«

»Man hört noch was von Hipstern.«

»Aha.«

»Gut, das müsste ich noch einmal überdenken. Im Fall, dass. Also die Räuber. Man kann natürlich radikal. Überschreiben, mein ich. Aber ich hab eh zu viel zu tun. Also Macbeth.«

»Aber passt diese Lady Macbeth überhaupt auf Melania?«

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