Claudia Schmölders - Faust & Helena

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Hellas – ein Traum von einer germanischen Braut! ­Winckelmann, Goethe, Hölderlin, Nietzsche, ­Stefan George – sie alle (und viele andere) idealisierten ­Griechenland aus der Ferne und brachten es zugleich fertig, das Land selbst zu verachten. Ganz anders die Frauen und die Engländer: Lord Byron kämpft für die Griechen, Lady Hamilton zaubert, Kaiserin Sisi lernt Griechisch, Isadora Duncan tanzt auf der Akropolis. Und dann meldet sich 1935 eine streitbare irische For­scherin: Elsie Butler. Sie beschrieb den verzückten ­deutschen Blick auf Hellas in höchster Sorge. Zu recht: Sechs Jahre später machten sich die Nationalsozialisten auf den Weg, um die Braut endlich zu erobern.

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ZWEITES KAPITEL

1832

Der Staat als Ziel. Philhellenische Hilfe: Katharina II., die Grafen Orlow und Kapodistrias. Die Schweizer und Jean-Gabriel Eynard. Die Engländer und Lord Byron. Die Bayern und Otto I. Die Heimholungen Griechenlands im Roman, in Architektur und Kunst. Goethes Faust II als Oper .

Im Mai 1832, zwei Monate nach Goethes Tod und elf Jahre nach Beginn des Freiheitskampfes, erhielten die Griechen einen Staat. Zum ersten Mal seit der Antike sollte es wieder ein eigenes Land griechischer Sprache geben, zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrtausend wäre es nicht mehr Teil eines christlichen Großreiches, sondern ein selbständig christlicher Staat, wenn auch mit langer nichtchristlicher Vorgeschichte, die immer noch kulturell alles zu überragen schien, was seit dem Römischen Reich mit der hellenischen Erbschaft geschehen war. In diesem Jahr 1832 wurde nach dem Beschluss der Großmächte Russland, England und Frankreich der Sohn des bayerischen Königs Ludwig I., der achtzehnjährige Otto I. inauguriert. Er durfte sich »König von Griechenland« nennen, nicht aber »König der Griechen« oder gar »der Hellenen«. Im Dezember reiste er von Brindisi in die vorläufige Hauptstadt Nauplion; die Regierung konnte er allerdings nur volljährig übernehmen, und erst 1841 war das Schloss in Athen überhaupt bezugsfertig. Es war das heutige Parlamentsgebäude, damals vom bayerischen Baumeister Friedrich von Gärtner errichtet.

Das Vorspiel zu dieser ganzen Inthronisierung, der griechische Freiheitskampf zwischen 1821 und 1827, war blutig verlaufen und keineswegs in Harmonie beendet worden. Er verdankte sich außer der russischen Initiative aus den 1770er Jahren unmittelbar dem Aufruhr der Französischen Revolution, deren Folgen vom Wiener Kongress unter Metternich nur mühsam und widerwillig mit nationalen Zugeständnissen gebändigt wurden. Aber die gebildete Welt stand aufseiten der Griechen, wenn auch durch einen Trugschluss vom alten Hellas auf das inzwischen osmanisch verwahrloste Land. Seit 1814 gab es mit Filiki Eteria und dem Verein der Philomusen aktive Geheimbünde einflussreicher Russen und Griechen in Odessa und Athen, teils politisch, teils nur kulturell aktiv, daneben aber auch unablässige Fürsprachen aus ganz Europa. Nicht nur Byron, der erstmals schon 1809 nach Griechenland gesegelt war, auch prominente Franzosen wie Benjamin Constant und Chateaubriand verlangten mit dringlichen Aufrufen öffentliche Teilnahme; deutschsprachige Philhellenen strömten heran, vor allem aus der Schweiz und aus Bayern und sogar aus den USA. Es waren Kämpfer und Ideologen, Christen und Sektierer, reiche und arme Leute, Abenteurer, Legionäre und gescheiterte Existenzen. Einer der Mitwirkenden, Wilhelm Barth aus Süddeutschland, hat ein penibles Verzeichnis mit biographischen Daten von rund 300 Teilnehmern aus Europa und den USA bis zum Jahr 1831 hinterlassen; es wurde allerdings erst 1961 im Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart sorgfältig ediert und gedruckt.

Aus der Schweiz kamen damals besonders tätige Helfer wie etwa der Zürcher Redakteur Johann Jakob Meyer, der an der Seeschlacht von Patras teilnahm, in Missolonghi eine Apotheke eröffnete und mit der Ellinika Chronika die erste Zeitung in Griechenland begründete, finanziert von Lord Byron, wenn auch widerwillig, denn er meinte, in einem Land von Analphabeten könne eine Zeitung nicht wirklich nützen. Schweizerische Philhellenen wirkten nachhaltig auch aus der Heimat; es gab Aufrufe und enorme Spenden vor allem von Kirchenleuten – denn Griechenland stand ja mit seiner alten Sprache für das Neue Testament und die Korintherbriefe des Paulus, die Vorlagen der volkssprachlichen Übersetzungen von Luther und Zwingli. In dieser hellenischen Sprache wiederum konnten die Manuskripte, wie auch ihre Auslegung, dann in der byzantinischen Orthodoxie und in Konstantinopel seit dem 6. Jahrhundert überdauern. Selbst als die Türken 1453 diese Stadt eroberten und das Osmanische Reich entstand, verschwand das griechisch-orthodoxe Christentum keineswegs; man hatte schließlich jahrhundertelang im ganzen Gebiet Klöster gebaut, Mönche erzogen, Gemeinden gepredigt, Menschen getauft, verheiratet und begraben. Für die Hohe Pforte waren diese Bildungszentren und Priester Werkzeuge der Verwaltung. Christen, die in festen Gemeinden lebten, ließen sich zur Steuer zwingen, ebenso wie die Juden mit ihren Handelsplätzen.

Aber nicht nur Christenmenschen halfen dem griechischen Aufstand, sondern, fast wichtiger, Finanziers. Der junge Staat brauchte Geld in jeder Hinsicht. Nachdem ein erster Kredit aus England 1824 im Umfang von 800.000 Pfund Sterling höchstens zur Hälfte in Griechenland ankam, wegen grassierender Korruption auch bei den Gebern, und ein zweiter wenig später ebenfalls versickerte, verschaffte man dem Land 1834 erneut 60 Millionen französische Goldfrancs, von denen freilich allein 12 Millionen der Hohen Pforte gezahlt werden mussten. An irgendeine Rückzahlung in solcher Höhe war kaum zu denken. Die Zinssätze lagen zu hoch, ebenso die Ausgaben, Einkünfte waren zu spärlich. Die Parteien versuchten ohnehin sich zu bereichern, mit einigem Recht natürlich auch die bayerische Regierung in Athen, die ihre Beamtenschaft installieren musste und dabei die Kosten einer würdigen Repräsentation nicht scheute. Untadelig und denkwürdig blieb damals der wichtigste Finanzier des werdenden Griechenstaates, Jean-Gabriel Eynard, ein Bankier aus Genf, der 1841 die Griechische Staatsbank gründete und wie Byron und später Ottos Vater, der bayerische König Ludwig I., mit hohen privaten Summen einsprang.

Das ganze idealistische Unternehmen war von Anfang an mehr als riskant. Zwar herrschte unter den Freiwilligen zunächst Begeisterung, aber nur wenige Kämpfer konnten durchhalten. Geld, Leben und Gesundheit waren der hohe Einsatz; und viele, wenn nicht die meisten Nachrichten klangen bedenklich. Süddeutsche Zeitungen erhielten Berichte oder veröffentlichten Privatbriefe; manche lobten die Griechen, andere tadelten ihre Rohheit, manche hielten sie für bildungsfähig, andere für bockig oder feige. Soldaten ärgerten sich, dass »selten ein Grieche den Mut hat, eine Kanone abzufeuern, viel weniger sie zu richten versteht«, während andere verhältnismäßig zufrieden konstatierten: »Wir bekommen Brot, Fleisch und Wein von der Einwohnerschaft, müssen aber selbst kochen. Kleidung haben wir nicht erhalten; wir tragen unsere eigene immerwährend fort. Geld will uns der Gouverneur zu den notwendigsten Bedürfnissen, als Tabak, Wäsche, u. s. w. geben.« Aber nicht Lohn gab es, sondern immer mehr Ärger und Streit, auch aus sprachlichen Gründen, denn natürlich konnten die wenigsten Ausländer sich mit den Einheimischen verständigen. »Damals strömten die Freiwilligen aus allen Gauen Teutschlands zahlreich zu König Ottos Fahnen […] Mit Freude verliess man sein Vaterland, um nur auf dem Boden wandern zu können, der durch so mächtig erhabene Erinnerungen aus der Vorzeit geheiligt ist. […] Ein Jeder von uns trug den Keim irgendeiner Hoffnung im Herzen, und nach Werbenderart versäumte man nicht, diesen Keim durch Versprechungen zu hegen und zum Treiben zu bringen: Daher die Täuschung so vieler Philhellenen, daher das damit verbundene Heimweh so Vieler, das schrecklich langsam, aber sicher würgende Gift einer unheilbaren Gemüthskrankheit«, resümierte schließlich ein Jakob Keyer.

Enttäuschung musste es schon aus mehreren Gründen geben. Zum Kampf gekommen waren und geworben hatte man unvorbereitete, unausgebildete und schlecht ausgerüstete Freiwillige. Die Verantwortlichen zuhause und vor Ort hatten zwar vielleicht Homer gelesen, aber keine Ahnung von Topographie und Klima, geschweige denn von medizinischer Versorgung. »Die Sterblichkeit unter den Soldaten ist sehr groß«, schrieb ein Medizinstudent seinem Bruder; »Täglich ein, oft auch zwei Leichenbegängnisse … Wir haben kein Spital, das nur einigermassen eingerichtet wäre, keine Fornituren für unsere Kranken, und was noch das allerschlimmste, keine Mittel und keinen Weg, darin Änderung und bessere Einrichtungen zu treffen.« Tatsächlich starben die meisten Opfer wie Lord Byron an Krankheiten und nicht im Kampf.

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